Dass es nun heißt, sowas kann grundsätzlich und jederzeit mit jedem Hund passieren und deswegen müssen Hunde entsprechend immer absolut 100% sicher geführt werden, das gefällt mir nicht, denn das bedeutet eigentlich, dass jeder Hundehalter immer mit einem Bein vor der Verurteilung steht.
Das sollte sich einfach mal jeder, der mehr als einen Hund ü5kg führt auch bewusst machen.
Für mich persönlich ist dieses Urteil mit der Begründung besorgniserregend. Damit wird jedem Halter von mehr als einem Hund oder einem besonders großen Hund per se erstmal eine größere Schuld zugesprochen als dem Halter von kleinen Hunden.
Wie viele User hier sind grundsätzlich auch von den Rahmenbedigungen betroffen? Mehr als 1 großer Hund mit ausreichend Potential wirklich böse Schäden zu verursachen? Mir fallen spontan einige ein.
Wenn dieses Urteil wegweisend wird (was zu befürchten ist) muss jeder, der mehr als einen großen Hund auf ein mal Gassi führt fürchten bei einem Vorfall per se GROBE Fahrlässigkeit vorgeworfen zu bekommen. Weil "ist ja abzusehen dass man mehr als einen großen Hund nicht kontrollieren kann".
Dass in das Urteil auch noch eine ordentliche Portion Rassehetze eingeflossen ist und das Verfahren politisch nicht ungewollt war kommt hinzu.
Man sieht es auch hier im Forum dass es genug Leute gibt die gewisse Rassen gerne verboten sehen würden. Auch wenn die Argumentation in DE und Ö maximal auf sehr sehr wackeligen Storchenfüßen steht.
nein, England mit dem XXL-Bully-Problem ist nicht zu vergleichen denn wir haben weder in DE noch in Ö eine verlässliche Statistik die wirklich aussagt welche Rassen wie oft und in welchem Verhältnis in Beißvorfälle verwickelt sind
Wenn es nach "persönlichem Empfinden" geht würde ich direkt behaupten DSH sind da ein Problem. Weil ich bisher mit ALLEN Hunden nur Beißvorfälle mit DSH hatte. Aber realistisch betrachtet sind die 5 DSH in 15 Jahren nun mal weder statistisch aussagekräftig noch würde es auf die reine Anzahl an DSH in Ö ins Gewicht fallen.
Ich habe ein paar ältere Artikel gesehen, dass die Nachbarn sich schon vor dem Vorfall sorgen gemacht haben sollen, kann die aber aufgrund von bezahlschranken nicht lesen.
Kennt da jemand Hintergründe, warum die Nachbarn sowas sagen?
Und warum sollten die Hündinnen Maulkorb tragen? Ist das in Ö/der Region so geregelt, weil die beiden (noch keinen) Wesenstest hatten?
Was ich so mitbekommen habe/ gefunden habe:
.) Hunde bellten "aggressiv" am Gartenzaun
.) Hunde hatten im eigenen Garten keinen Maulkorb um
.) mit den Hunden wurde IPO/Mondio gemacht (und das ist in Österreich aktuell ja das nächste Hirnrissige Dummthema nach den geschorenen Pudelschnauzen)
.) es sind "phöse gefäääährliche kaaaaampfhundeeee"
Gundsätzlich sind Hunde in OÖ NICHT von einer MK-Pflicht betroffen, egal ob nun Pufdel, Staff oder Chihuahua. Allerdings gilt in vielen Gemeinden und Ortschaften "Maulkorb- ODER Leinenzwang". Soll heißen will man den Hund frei laufen lassen muss eigentlich ein MK drauf.
Hatte ich bei meinen Hunden auch oft- ein MK drauf weil ich irgendwann die Leine abmachen wollte und keine Lust hatte den MK zig mal rauf- und wieder runter zu machen. Also blieb das Ding einfach direkt drauf.
Beispiel:
Herr X hat 3 Galgos. Sein Rüde ist 10 Jahre alt und hat bisher keinerlei interesse an Menschen per se gezeigt und auch sein Jahrdtrieb ist nicht übermäßig ausgeprägt. Die beiden Hündinnen sind auch mäßig interessiert an Wild und mit Menschen ebenso unproblematisch. Gesamtgewicht der Hunde wäre bei der Rasse auch um die 70kg. Er geht mit seinen Hunden jeden Tag zusammen Gassi.
An einem verhängnisvollen Tag entscheidet der Rüde ein rennendes Kind in der Nachbarschaft für Beute zu halten (was bei Windhunden durchaus nicht verwunderlich wäre), reißt Herrn X um und greift das Kind an. Die anderen beiden blasen das Jagdhorn mit und machen mit. Dabei wird das Kind getötet.
Grobe Fahrlässigkeit? Weil er müsste ja jederzeit damit rechnen dass seine Hund ein fehlgeleitetes Beuteverhalten zeigen könnten und sich das nächste Kind auf der Straße als Beute aussuchen.
War das nun die Katastrophe die alle gesehen haben nur Herr X nicht?
Das soll den Verlust eines Menschenlebens nicht schmälern! Es ist absolut tragisch. Und es sollte nicht passieren.
Aber manchmal ist der tragische Tod eines Menschen eine besch** Verkettung dummer Umstände.
Wir stehen jeden Morgen auf und treffen eine Unmenge an Entscheidungen. Immer in der Abwägung und mit bestem Wissen und Gewissen. Und trotzdem kann eine einzige Entscheidung ein Menschenleben fordern.
Davon direkt auf grobe Fahrlässigkeit zu schließen ohne dass es vorher auch nur im Ansatz Zeichen gab dass diese eine Entscheidung ein Fehler sein könnte finde ich schwierig.
und der Unterschied zwischen Fahrlässigkeit und grober Fahrlässigkeit ist in diesem Fall der dreifache Strafrahmen und im Fall der groben immer eine unbedingte Haftstrafe.
Alles in Allem finde ich diesen Fall absolut schrecklich. Eine Familie hat die Mutter/Ehefrau verloren. Meine Gedanken sind bei Ihnen. Aber per se davon auszugehen die Hundehalterin hat grob Fahrlässig gehandelt und eigentlich sollte sie noch härter verknackt werden... nein.