Okay das klingt ja erstmal ziemlich crazy.
Aber wie @AnjaNeleTeam schon geschrieben hat, da fehlt die Impulskontrolle.
Wenn er mert, dass wir rausgehen wollen, rennt er wie wild durch das Haus und das aller schlimmste: Er hört einfach nicht auf zu quietschen...wir haben schon versucht, dass wir erst gehen wenn er aufhört. Also Schlüssel nehmen, Hund quietscht, wir setzen uns wieder. Dann gibt er vielleicht mal Ruhe, dann ziehen wir uns die Jacken an und das selbe Spiel von vorne...spätestens wenn wir zur Haustür gehen ist alles vorbei.
Freude ab zutrainieren ist immer schwierig, aber nicht unmöglich. Quietscht er nur oder springt er euch auch an?
Wie lastet ihr ihn denn "kopfmäßig" aus? Ist das Gassi das einzige wo er "die sau raus lassen" kann? Dann ist natürlich die Vorfreude riesig.
Ich würde es so trainieren, dass ich mir die gassi sachen öfter mal anziehe, kurz vor die Tür/garten mit ihm gehe. Müll raus bringen odersonst was. So das der Auslöser für die crazieness nicht das anziehen der Sachen ist.
Aber wenn einem dann ein anderer Hund entgegen kommt, dann krieg ich schon von weitem Schweissausbrüche, dann kann ich ihn kaum noch halten und muss oft zur Seite gehen bis der andere Hund vorbei ist, damit ich ihn im Stehen richtig halten kann. Jegliche Art von Ablenkung ist unmöglich! Spielzeug, Leckerchen, alles uninteressant. Dann wird gebellt, die Rückenbürste wird aufgestellt und dann haben die meisten Angst vor ihm...großer, böser, schwarzer Hund.
Wieviel Soziale Hundekontakte hat er? Kennt ihr einen ruhigen Hund mit dem ihr spazieren gehen könnt?
Meiner ist charakterlich ähnlich drauf an der Leine, da hilft wirklich nur einen großen bogen machen und warten bis Hund vorbei ist. Mit der Zeit kann man den Abstand verkleinern. Du musst das selbst einschätzen, welche Entfernung für deinen Hund ok ist und ab wann er "stresst".
Du musst auch selbst ruhiger bleiben. Keine Scheissausbrüche wenn ein anderer Hund kommt, sondern denken : "Oh ja, ein anderer Hund! Toll! Da kann ich jetzt gleich üben!" so blöd das anfangs auch ist, aber das gibt dir die innere Ruhe und überträgt sich auf deinen Hund.
Gerade so sensible Hunde merken jede Bewegung/Emotion an dir.
Was mir persönlich in solchen Situationen geholfen hat (wenn kein leckerlie etc mehr ging) : eine kette aufm boden vor ihn schmeissen mit einem klaren nein. Das war das einzige was ihn damals "heraus" gebracht hat. Aber sowas würde ich vorher auch nochmal mit einem Trainer besprechen, der deinen Hund auch einschätzen kann.
ann noch ein Problem: Er bellt Leute an, die er nicht kennt und die einem zu Nahe kommen. Es macht langsam den Eindruck, als ob er denkt er müsse mioch beschützen, aber dafür passt das Verhalten nicht, finde ich. Ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen!
Mein Hund mag auch keine fremden Menschen. Deshalb sage ich grundsätzlich wenn jemand "zu nahe" kommt, dass es besser wäre wenn die Person auf abstand bleibt. Anfassen geht einfach nicht. Warum auch?
Im Büro (wo es zwangsläufig ja nicht anders geht) Habe ich es eingeführt, dass er von jedem "fremden" Menschen was positives zurück bekommt. Um ihn aus dem Modus herauszuholen wird er abgesetzt und muss einen kleinen trick vorführen (die fremde Person gibt den "befehl") danach gibts ein Leckerlie und die Sache ist geklärt.
100% wird man so verhalten nicht heraus bekommen, aber man seine eigene Einstellung ändern. Vorausschauend agieren, Situationen einschätzen und wenn man sich selbst unsicher ist, der Situation aus dem Weg gehen.
Wichtig ist das du an dir selbst arbeitest und da ruhiger wirst.
Wie trainiert ihr denn? Mit einer privaten Trainerin? Hupla?
Wir waren bei einer privaten Trainerin und haben genau diese Punkte mit ihr geübt. Wir sind mit ihr in die Stadt oder an belebte Orte. Meistens waren noch 1 oder 2 andere Hunde dabei, die mit trainiert haben. Der Hupla hat mir da wenig gebracht, weil das bei Fuß gehen etc aufm Hupla nie ein Problem war. Nur draußen gabs dann halt die crazieness.
Wünsche euch viel Erfolg!