Ich schreib noch ein wenig was zum Azawakh. pinkelpirscher, deine Erlebnisse in Grepin kommen mir nur allzu vertraut vor.
Aber: keine Angst vorm Azawakh!
Bei mir lebt die zweite Azawakh- Hündin und ich kann mir ein Leben ohne diese Rasse nicht vorstellen, auch wenn sie eigen sind.
Die Azawakhszene in DE ist in zwei Lager geteilt und ich selbst würde mir nur von einzelnen Züchtern einen Hund holen.
Meiner Meinung nach sollte man die Finger von Hochzucht- Azen lassen, deren Züchter viel zu sehr einer modernen Optik hinterherjagen und alle Importhunde als Bastarde ansehen. Der Azawakh ist eine Landrasse. In den Ursprungsländern tritt er in einer Vielzahl von Farbschlägen auf und nicht jeder Hund dort hat die grazile, ja, extreme Erscheinung wie in den westlichen Ländern. Sie ziehen mit den Nomaden herum, leben aber auch in den Dörfern zwischen Vieh und Kindern.
Das ohnehn harte Leben dort ist geprägt von Dürreperioden, Kriegen, Naturkatastrophen... diese Hunde sind ursprünglich, "primitiv", reserviert, dünnhäutig und sensibel.
Misstrauen ist lebenserhaltend!
Meine Hündin Nayeli hat ein relativ offenes Wesen. Ich würde ohne Bedenken sofort wieder einen Hund von ihrer Züchterin nehmen. Auch Zaidit stammte von dort ab, kam aber erst mit acht Jahren zu mir.
Trotz bester Sozialisierung ist Nayeli ein sehr skeptischer Hund, der sich nur von... hm... vier (?) ausgewählten Menschen anfassen lässt, Artgenossen gegenüber skeptisch und ernst ist und vieles neue erstmal gruselig findet.
Zaidit ließ sich nur von mir und meinem Partner anfassen, war unverträglich mit Hunden innerhalb ihres Reviers (was auch die Gassiwege betraf) und es kam da auch zu einem Beissvorfall, da ich sie die ersten Monate dbzgl. falsch einschätzte.
Außerhalb ihres Reviers konnte sie höflich und äußerst sozial sein, wenn das Gegenüber sie nicht bedrängte.
Wenn man auf Veranstaltungen Azawakhs in Gruppen trifft, halte ich dort auch Abstand. Sie treten als Einheit auf, vll. fand die Sozialisierung und Erziehung nicht in dem Ausmaß statt, wie es nötig wäre...
Wir haben hier gute, engagierte Züchter, die sich wirklich, wirklich sehr für die Rasse einsetzen und das Tierwohl wird großgeschrieben, was mir persönlich wichtig ist. Auch das ist nicht bei jedem Züchter gegeben.
Ich will einen funktionalen Azawakh ohne Extreme, der mit mir auch mal durch die Stadt oder in den Zoo gehen kann, keinen nervösen Angstbeißer und das habe ich hier in meinem Bett liegen.
Sie sind auch gut erziehbar und man kann einiges aus ihnen rausholen. Nayeli kann in wildarmen Gebieten freilaufen. Ich bin mit dem Rückruf zufrieden, aber bei jagdlichen Reizen ist sie auf und davon.
Das ist von mir nur ein grober Überblick. Ich bin weder ein Rasseexperte noch habe ich nennenswerte Fähigkeiten was Hundeerziehung angeht. Ich habe mich bemüht, aus Nayeli einen passablen Alltagsbegleiter zu machen und bislang
ist mir das gelungen. :)
Bei mir lebten außerdem in der Vergangenheit ein Greyhound, mein Galgo Eneas und Phelan, mein Whipperl, der kürzlich verstorben ist. Sein Tod quält mich sehr.
Mein Herz schlägt am lautesten für den Azawakh!