Beiträge von GhAres

    Bin ich froh, dass ich diese Phase bei "meinen" hinter mir habe. Einmal hat es mich dabei so umgenietet, dass ich danach in der Notaufnahme saß. Aber mit viel Training haben wir es jetzt so, dass die beiden sich auf Tänzeln beschränken. Natürlich mit Keine. Ohne besteht keine Chance.

    Bei meinen kommts auf die Situation drauf an. Sehen die angeleint in 100 m Entfernung ein grasendes Reh, donnern sie auch nicht unkontrolliert in die Leine. Aufgeregt, ja, je nachdem auch kreischend, aber gemäßigter.
    Am Schlimmsten ist es, wenn ich mit Eneas unterwegs bin. Er schlendert neben mir gemütlich her, plötzlich springt vor uns aus dem Gebüsch ne Selbstmörderkatze auf, direkt vor meinem Hund.
    Ich bin geflogen. Aufgeschürft und heulend bin ich nach Hause gehunken...drehen wir die Zeit ein, zwei Jahre zurück, was hab ich geweint, gezweifelt und gegrübelt. Im Vergleich zu seinen Anfangszeiten bei mir ist er jetzt ein Chorknabe, ein Musterschüler!
    Jeder, mit dem ich Gassi gehe, findet Eneas gut. Klar tun sie das, zeigt er ja da seine Schokoladenseite.
    Der Käse ist, dass er auch Fremdhunde nur zu gerne sofort hetzen würde. Bei seiner Größe und der Schnelligkeit steht er auf unseren Gassiwegen ganz oben in der Nahrungskette. Und wenn er sich zehn Mal abpfeifen lässt, beim elften Mal startet er durch. Wenn ich eines im Umgang mit ihm gelernt habe, ist, dass du Eni nicht trauen darfst.

    Wie sich meine Hunde bei Wildsichtung verhalten? In der Regel wie die Geistesgestörten. Es wird geschrieen, gehüpft, getanzt, auf den Hinterbeinen balanciert, der Galgo schnappt in der höchsten Erregung um sich (nicht zielgerichtet), gejodelt, gezittert- die Liste lässt sich endlos fortsetzen. Vorne dran ist mein Galgo. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er mich zu Fall bringt, das ist in der Vergangenheit ein paar Mal passiert. Ist ausreichend Abstand vorhanden, kann ich sie mäßigen. Bin ich mit einem Einzigen unterwegs, gehen wir gesittet, aber angespannt, an Katzen vorbei. Habe ich Zwei oder alle Drei an der Leine, sind sie sehr aufgeregt.
    Wobei ich es auch nicht gezielt trainiert habe. Es würde sich bestimmt ne Verbesserung einstellen, aber mit drei Windhunden bin ich eh nie unterwegs.
    Wild- und Katzensichtung ist bei meinem Hundeyp immer ein Thema, wird es immer sein. Eneas müsste schon uralt, blind, taub und senil sein, dass er zu ner anständigen Jagd "nein" sagt.
    Das Risiko, dass sie Beute machen, ist immer vorhanden. Ich muss schmunzeln, wenn HH 30 Minuten ohne Hund lang finden...


    Ich gehe mit Vorsicht und wachem Blick Gassi, versuche meinen Windhunden Freiraum zu ermöglichen, soweit es eben geht. Das Zusammenleben gestaltet sich zwar anders, aber das heißt nicht schlechter. Ich weiß, WENN sie abhauen, dann schlägts 13.
    Den Hund der TE würde ich an der Schleppleine führen- diese natürlich gut festhalten und die Umgebung im Blick behalten.

    Die Erziehung meines 2,5 jährigem Whippet verlief wie am Schnürchen. Es gab keine nennenswerten Auf und Abs. Einzig und allein seine Hypersexualität machte mich ratlos, aber das ist ein anderes Thema.
    Phelan ist aber nicht der erste Windhund, den ich erzogen habe, noch dazu handelt es sich mit dem Whippet und eine, im Vergleich zu meinem ehemaligen Greyhound und Eneas, führige Rasse.
    Mit Strenge, Konsequenz und den richtigen Methoden war die Pubertät kein Thema.
    Anders verhielt es bei meinem Greyhound Ares. Er war ein anderer Typ Hund, mit dem ich a; nicht so gut zurecht kam, wie mit meinen jetzigen Dreien, b; war ich blutiger Anfänger.
    Er war schon ne Hausnummer- für mich. Gib mir ne Second-Hand Azawakhdame (mein Herz lacht!), aber keinen Labbi in Windhundkörper.
    Es waren 1,5 Jahre, in denen er ein absolut trampliges everybodys darling- Verhalten an den Tag legte. Eine wilde Junghundzeit war es mit ihm, die allmählich ihr Ende fand, als er sich dem zweiten Lebensjahr näherte. Dann wurde Ares ruhiger, besonnener, agierte überlegter und meine Rechnung ging endlich auf.
    Wenn ich so daran zurückdenke, wäre er bei einem erfahrenen Windhundbesi in dieser Zeit besser aufgehoben gewesen.


    Ja, ich finde, dass viele "Probleme" die in der Pubertät auftreten, am Halter liegen. Unerfahrenheit, Inkonsequenz oder mangelndes Durchsetzungsvermögen sind beispielsweise Faktoren, die in dieser sensiblen Phase so manche Probleme zum Vorschein bringen können.

    Eine große Runde von ca. 1 1/2 Stunden im Wald

    Mein Hundeprogramm.
    Heute: halbe Stunde Auslauf in unserer eingezäunten Wiese, am Abend fast ne Stde Gassi inkl. Freilauf.
    Ab und an ne mehrstündige Wanderung, im Sommer mal Windhundsport, usw.
    Aber das ist ja ned Thema des Threads.


    @flying-paws, ich like mal vorsichtig deinen Beitrag ;), weil du bzgl. dieser Rasse viel mehr Erfahrung hast als ich.
    Es wundert mich nur, dass man sie doch so oft sieht und viele Leute begeistert sind. ZB hier im Df: wir haben knackige Aussies, aber auch die "Light- Version". Es sind ja doch einige unkomplizierte Aussies hier im Forum vertreten.
    Ich denke aber auch, dass aufgrund der ungebrochenen Beliebtheit viel verhunzt wurde. Soweit ich weiß, wurden ja Zuchtrichtungen eingeschlagen, von der viele der eingefleischten Rasseliebhaber ned begeistert sind. Sicherlich gibt es auch zig Vermehrer, die keine vernünftigen Hunde "züchten", wie es so oft der Fall ist.

    Wobei ich 3,5 Stden täglich (!) auch als sehr viel empfinde. Ich denke, kein Hund braucht Tag für Tag dieses Pensum. Vll. fordert er es, aber das ist ein anderes Thema.

    Worum es mir geht ist halt - beim AUSSIE kann im Prinzip die ganze Spannbreite raus kommen. Der eigentliche ursprüngliche AUSSIE ist halt ziemlich kerning und bringt durchaus gute Anlagen nach vorne mit. Und das ist das was viele Leute überrascht die mit einem Harley oder vielleicht einer Ruby rechnen. Und dann haben die halt einen Emil, der die Vorstellung vom Familienhund mit dem man vielleicht noch ein bisschen Spaßsport macht völlig ins Leere laufen lässt.

    Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. In meiner Umgebung laufen ausschließlich die netten, unkomplizierten Aussies rum. Was ich mich bei dieser Rasse frage, ist:
    Wie hält er sich trotz dieser Eigenschaften als Modehund? Bei uns ist die Beliebtheit ungebrochen- Aussie, Aussie, Aussie, die sind sooo toll... fast jeder hat ihn, fast jeder liebt ihn.
    Ich meine, Rhodesian Ridgebacks waren auch ne Zeit lang in Mode und- oh, Wunder- der Boom hielt sich nicht allzu lange.
    Wenn der TE gewissenhaft den Züchter auswählt, die Rasse kennenlernt- warum nicht?

    Um mit einem Herdenschutzhund als Familienhund glücklich zu werden, sollte das Schutzbedürfnis des Menschen nicht im Vordergrund stehen. Das darf natürlich vorhanden sein und ergibt sich in dramatischen Situationen ganz von allein, im Team schützt jeder jeden - aber es sollte nicht der Grund sein, solche Hunde anzuschaffen. Denn ungefähr 95 % seiner Zeit als Privat-Halter eines solchen Hundes verbringt man damit, ihm klar zu machen, dass er einen selbst nicht zu beschützen braucht, sondern man selbst der Oberschützer ist, der den vierbeinigen Kollegen anleitet. Bekommt man das nicht hin und wird zum vom Hund selbsternannten Schutzbefohlenen, macht der HSH das, was er mit seinen vierbeinigen Schutzbefohlenen auch macht: er lässt sich alles von ihnen gefallen, sich aber nichts von ihnen "sagen". Und ab dann ist im Normalfall der Weg ins TH eröffnet.

    Das trifft es zu hundert Prozent!
    Bei mir lebt ein Azawakh, ein afrikanischer Windhund mit Herdenschutzfunktion. Im Zusammenleben mit Zaidit gehts darum, ihr zu vermitteln, dass ich alles unter Kontrolle habe.
    Würde mir das nicht gelingen, sähe das Zusammenleben folgendermaßen aus:
    - ich könnte keinerlei Besuch empfangen, sie würde aufgeregt nach vorne gehen und niemanden reinlassen. Wenn Zaidit es sich aussuchen könnte, dürften sie alle draußen bleiben...
    - Menschen und Hunde würden an der Leine angekläfft werden.
    - Freilauf wäre unmöglich, denn Menschen würden gestellt, Artgenossen attackiert werden.
    Durch ihre Territorialität sieht sie Gebiete, in der sie öfters unterwegs ist, als "ihre" an. Treffe ich mich bsw. mit jemanden zum Gassi, trägt sie nen Maulkorb und bleibt an der Leine. Durch Training reißt sie sich zusammen und hält die Backen. Zaidit überlässt das Kommando mir.
    Sie meldet zuverlässig, idR, ohne in aufgeregtes Gekläffe zu verfallen. Fremdbetreuung ist unmöglich.

    Ja, aber: Was passt in unsere Breiten?
    Gerade für Windhunde gibt es ja auch nur künstliche Alternativen, wohl kaum jemand geht hier mit ihnen jagen wie im Orient - außer unfreiwillig.
    Entenschießen geht wenigstens legal.
    Ist aber auch egal, weil es sich in beiden Fällen wohl eher nicht um Qualzucht handelt.

    Coursing und Rennen sind für viele Windhunde durchaus befriedigend. Gerade die Okzidentalen sind meistens mit Eifer dabei, bei den Orientalen kommts drauf an.
    Die Hetzjagd ist in Deutschland ohnehin verboten.
    Ich habe allerdings die Frage nicht ganz verstanden. :smile:
    Mit "dem Verwendungszweck miteinbeziehen" meine ich keine reine Leistungszucht. Aber einigen Rassen täte es gut, wenn man die Zucht vielschichtiger gestalten würde. Ich will niemanden vor den Kopf stoßen, aber nicht wenige Show- Labbis sind für mich charakterlich ein...Witz. Qualzuchten in dem Sinne sind das für mich natürlich nicht.

    Wir haben jetzt einen Sloughi in der Familie. Als ich vor der Anschaffung nach genetischen Dispositionen für Erkrankungen gesucht habe .... fand ich ..... nichts. Einfach irre. Der Kerl ist erst ein Jahr alt, warten wir mal ab.

    Ich habe mich vor dem Einzug meines Galgos stark für den Sloughi interessiert. Nach wie vor könnte ich mir die Rasse vorstellen (die sind wunderschön!), aber ich bin glücklich mit dem Azawakh.
    Auch beim Sloughi ist leider nicht alles rosarot. Informationen zu Krankheiten findet man in Netz kaum und nicht jeder Züchter ist ehrlich. Darf ich fragen, woher der Sloughi stammt? SeS?


    An der Bezeichnung "Verbesserung einer Rasse" stoße ich mich als Züchters auch öfters. Insbesondere wenn man dann sieht, was viele Züchter damit eigentlich meinen ... und das ist in erster Linie der "Typ". Auch bei Rassen ohne Qualzuchttendenz nicht immer die beste Idee ...

    Ja, ich verstehe auch nicht, was einige Züchter unter "Verbesserung" verstehen...

    HD und ED kommen übrigens nicht bei jeder Rasse vor Mir sind zb kaum Klein(st)rassen bekannt, die davon betroffen sind.

    Auch bei den meisten Windhundrassen ist HD und ED kein großes Thema. Anders verhält es sich bei den schweren IW´s...
    Verallgemeinern möchte ich aber an dieser Stelle nicht.

    Ich bin definitiv pro Hundezucht und der Meinung, Probleme entstehen, wenn man einen Weg einschlägt, der in ein "Extrem" führt. Mit anderen Hunderassen als der FCI- Gruppe 10 kenne ich mich kaum aus, darum...
    Leistungsorientierte, triebige und ursprüngliche Windhunde sind für mich der Inbegriff einer funktionierenden, aber auch gnadenlosen Zucht. Man nehme die Orientalen, bsw. aus Afrika oder Asien. Zum Weiterzüchten werden Hunde verpaart, die von Nutzen sind, Beute machen, wesenstechnisch in das raue Umfeld passen, "Schönheit" spielt da eine untergeordnete Rolle. M.M.n. entstehen durch diese Selektion ohnehin bildschöne Hunde ohne Übertreibungen. Auf deutschen, namhaften Ausstellungen gewinnen viele dieser Hunde keinen Blumentopf.
    Was mit Exemplaren passiert, die krank sind oder nicht den Anforderungen entsprechen, kann man sich vorstellen...
    Diese Windhunde sind schnell, ausdauernd und zäh.
    So. Man nehme nun den irischen/ australischen/...
    Racing- Greyhound, für mich DAS Extrem schlechthin bei den Windigen. Diese Muskelpakete sind ZU schnell für jegliches Gelände, die würden sich wohl alle Haxen brechen.
    Perfekt, um ein paar hundert m im Kreis zu rennen, absolute Fachidioten, was genetische Krankheiten angeht im Mittelbereich (die stehen ned schlecht dar) und letztendlich nur für das zu gebrauchen. Ich mag die Racing- Greys, würde mir sogar selbst einen anschaffen. Das sind eigentlich sehr liebe Hunde.
    Und so verhält es sich doch bei vielen anderen Hunderassen. Sei es Mops (umso kürzer, umso besser), Labrador Retriever (umso "freundlicher", umso besser), Chihuahua (umso kleiner, umso besser) und so weiter und so fort...
    Ich finde, viele Züchter sollten umsichtiger sein und nicht nur streng ein einziges Zuchtziel verfolgen. Warum zB sollen viele Rassehunde nur ein "nettes" Wesen haben und auf Ausstellungen ihr "v" einheimsen? M.M.n. müsste man den ursprünglichen Verwendungszweck mehr einbeziehen. Gerade den Golden oder Labrador Retriever (konzentriertes, führerbezogenes Arbeiten :pfeif: ) täte das sehr gut...
    Ein paar motivierte Hanseln alleine können das ohnehin nie bewerkstelligen. Züchter, Richter, Verbände und auch Käufer müssen mehr an einem Strang ziehen (das wird aber niemals passieren.).

    Ich möchte noch etwas zur Besitzerbezogenheit sagen, @Laviollina.
    Du kannst natürlich einen weiteren/s Whippet/ Windspiel/ whatever erwischen, der sich sehr eng an dich bindet. Für Eneas, meinem Galgo, gibt es genau eine einzige Person auf diesem Planeten und das bin ich. Das geht soweit, dass er zu schuppen anfängt, wenn er gemeinsam mit den anderen zwei Hunden und meinem Freund längere Zeit auf mich wartet. Außer sein Frauli lässt er niemanden so richtig an sich heran. Trotz seiner Loyalität kann er prima ganz alleine bleiben, da gab es zu keinem Zeitpunkt ein Problem. So verhält er sich auch nur in bestimmten Situationen.
    Zaidit als Azawakh stellt zwar hinsichtlich Anhänglichkeit vll. ein Extrem dar, bleibt aber mühelos allein.
    Was ich damit sagen will: ich würde Besitzerbezogenheit und Alleinebleiben nicht in einem Topf werfen.
    Eneas ist auf der einen Seite ein unabhängiger Hund, der gerne sein Ding durchzieht, aber das hat nichts mit mir zu tun.

    Ich habe extra dazu geschrieben, ob sie unbedingt Freilauf haben möchte.
    Und ich finde es erstaunlich, was alles in den Beitrag reininterpretiert wird.
    Wer weiß schon, wie schnell sie mit dem Fahrrad fährt, vielleicht fährt sie auch total entspannt, wo ein Hund total entspannt mitlaufen kann

    Wenn jemand Hunderassen wie Sloughi und Saluki ohne- und das nehme ich an, wenn ich mir deine Beiträge durchlese- Ahnung von diesen zu haben, empfiehlt, dann bin ich pingelig. Reininterpretiert habe ich in deinem Beitrag gar nichts, mir missfallen nur die "Empfehlungen".
    "Wenig Erziehung od. geistige Auslastung" ist ein dehnbarer Begriff.
    Kennen tue ich beide Seiten, beides geht.