Mal kurz als Hintergrundinfos für Christina4
Klingt für mich nach einem Moment, in dem Strafe nicht viel bringt, weil der Hund eben schon sehr drüber ist
Aufregung/Erregung kann nicht bestraft werden. Genau wie Angst, Aggression usw.
Gibt ja diesen "Witz", wenn sich Charaktere im Film/TV aufregen, dass sie dann an den Schultern genommen und geschüttelt und angeschrieen werden mit "JETZT BERUHIG DICH!!!"
Das hilft nicht. Null.
Was hilft:
Insgesamt hilft es ein bisschen nach dem Tagesablauf zu schauen. Überdrehen am Abend kann auf zu viel oder zu wenig Auslastung hindeuten. Allerdings muss man da auf seinen individuellen Welpen und Tagesablauf schauen. Was für den einen zu viel ist, ist für den andren zu wenig.
Ursachenforschung.
Wenn irgendwas im Tagesablauf nicht passt und ihr die Aufregung ständig deckelt, dann ignoriert ihr die Bedürfnisse eures Hundes, ohne etwas an der Ursache zu ändern.
Dann können zwei Dinge passieren:
1. Der Hund "ergibt sich seinem Schicksal". Das passiert besonders bei sensiblen und sehr anpassungsfähigen Hunden. Kann gut gehen, muss nie problematisch werden.
Im schlimmsten Fall zieht der Hund sich aber zurück, wird in sich gekehrt und hat evtl. wenig Lust auf spaßige Interaktion mit euch.
2. Der Hund unterdrückt aus Angst vor Strafe(n) seine Emotionen, bis das irgendwann nicht mehr geht. Dann explodiert er. Das kann in extreme Aufregung oder sogar Aggression enden.
Kann man sich wie einen Topf mit Wasser auf dem angeschalteten Herd vorstellen. Klar, kann man den Deckel drauf machen, damit er nicht überkocht. Wenn man die Herdplatte (Ursache) nicht ausschaltet, wird das kochende Wasser (Symptom) aber nicht aufhören zu kochen und irgendwann überkochen (Explosion).
Bei Strafe sollte man schon genau wissen, was man tut, wann man es tut, in welcher Intensität man es tut usw. Da sollte man mindestens die Lerngesetze verstanden haben.
Und wenn Du zum Thema "authentisch wütend werden" schon schreibst:
Keine Ahnung müsste ich mal versuchen.
Dann glaub ich nicht, dass Strafe "der richtige Weg" für euch ist.
Sowas versucht man nicht, sondern man macht es. Ist völlig wertfrei gemeint.
Beim positiven Training zu "Ignorieren" zu raten ist leider noch weit verbreitet. Gibt aber auch Trainer*innen, die da durchaus mehr auf dem Kasten haben.