Hier wurde in den letzten Stunden ja schon vieles zum Thema geschrieben und wahrscheinlich wiederhole ich nur, aber es ist für mich grad ganz aktuell und deshalb mag ich auch kurz berichten.
Maja und ich haben in den letzten 3 Jahren ebenfalls diverse Leinenführigkeitsmethoden jeweils eine Weile lang einzeln und kombiniert durchprobiert. Viel Loben & Belohnung bei lockerer Leine, Stehenbleiben, Umdrehen etc. pp. Hatte alles, wenn überhaupt, nur minimalen Erfolg. Und was mich am meisten gestört hat: ich habe dabei immer gegen den Hund gearbeitet. Beim Stehenbleiben + Zurückkommen hat Maja zB immer gegähnt und gezüngelt -- sie hatte Stress durch diese Methode. Sogar beim Locken mit Leckerli ist sie nervös neben mir her getrippelt und wollte eigentlich schnell laufer.
Vom "grausamen Effekt" durch Ziehen am Halsband brauchen wir gar nicht erst sprechen, oder?
Seit 3 Tagen blocke ich so, dass Maja nicht vor meine Linie laufen kann. Mein Blocken sieht so aus, dass ich sie einfach schräg abdränge und ggf. einen Fuß vor sie stelle. Kein Großmachen oder Bedrohen, ich gucke sie nichtmal direkt an dabei. Aktuell muss ich dabei noch ziemlich am Rand laufen und sie immer mal wieder deutlich mit einem zur Seite gestellten Fuß daran hindern zwischen mir und der Wand/ Wegkante durch zu schlüpfen, aber: der Hund ist entspannt dabei!! höchstens ein bisschen genervt Kein Stresshecheln, kein Gähnen, kein Trippeln, Rute aufrecht, Ohren vorne, kein Hängen im Halsband Und so langsam fängt sie auch an, die lockere Leine hinter mir zu nutzen. Sonst ist sie immer vor gerannt zum Schnüffeln, Pinkeln, wasauchimmer; alles hinter uns war uninteressant. Jetzt fängt sie an, in Ruhe hinter mir zu schnüffeln.
Auf dem Rückweg heute von der großen Runde ist sie sogar im Freilauf freiwillig in die Position gekommen, die ich jetzt an der Leine eingefordere und hat sich Kekse abgeholt. Man könnte es auch Betteln nennen aber solange der Hund tut, was ich will, ist mir das doch egal.
Ob mein Blocken mit vollem Körpereinsatz inkl bösem Blick und Schreien, wenn ich wütend bin, eine kurzfristige "seelische Misshandlung" ist? Kann sein. Darüber könnte man streiten. Aber das kommt so selten vor, dass es kaum der Rede wert ist.
Aber dezentes Blocken für die Leinenführigkeit ist auf jeden Fall bei uns die schonendste Variante für Körper und Geist. Wer hier eine "seelische Misshandlung" sieht, müsste auch die Leine als Misshandlung betrachten, aber die ist hier (an Straßen und im Kontakt mit anderen Lebewesen) unumgänglich und bald sogar verpflichtend.