Beiträge von Lepoupin

    Guten Morgen!
    Vor knapp zwei Wochen hat unser Nachbar- er hat ein großes Stück Wiese hinter unserem Garten- sich 4 blökende Schafe angeschafft. Und seit zwei Wochen steht unser Hund nun gerne mal am Fenster oder am Gartenzaun und bellt die Schafe aus sobald eines sich aus der Viererherde entfernt.


    Aus diesem "Möchtegern-hüten" bekommt man ihn super rausgerufen oder kann ihm Kommandos geben die auch ausgeführt werden, dennoch ist er seit dem absolut unruhig- zu Hause, und auch im Garten. ( wir lassen ihn nie alleine raus) er ist sehr schreckhaft geworden und bellt bei kleinsten Geräuschen. Klar, der Frühling macht alle Tiere etwas verrückt.


    Stimmt es, dass eine "Veränderung" sei es durch Möbel oder Tiere (in diesem Fall die Schafe) im zuhause eines Hundes immer dazu führen können, dass der Hund sich mit der Situation erst mal anfreunden muss? Bzw. sich mit diesen "neuen" Tieren gestresst fühlt?


    Außer ihm das am Zaun schlawänzeln und "hüten" zu untersagen, was könnte man in solch einem Fall noch tun um ihm diesen augenscheinlichen Stress zu nehmen? ( Bo ( 1 Jahr alt) ist ein Bordermix ( sein Vater arbeitete mit Schafen), dass der Tag kommt an dem er scharf auf die Wollköpfe wird war uns klar- und nein er wird nicht auf solch eine Vieh Herde losgelassen- dazu ist er nicht souverän genug und auch nicht ausgebildet und die vier Schafe kennen keine Hüter. Diese Option fällt- sollte sie vorgeschlagen werden- weg!)


    Zum Thema auslasten, da das ja gerne kommt: Ist der Hund vielleicht nicht ausgelastet- doch, das ist er. Wir arbeiten in der Fährte und er ist seit kurzer Zeit in der Rettungshundestaffel zur Ausbildung und darf auch einfach mal ein junger Hund sein und mit seinen Kumpels oder mir über die Felder heizen :)


    Wer hat eine Idee wie man da rangehen kann? Ignorieren bis die Schafe ihn langweilen weil nichts passiert? Konditionieren, dass die Schafe ihn nicht mehr interessieren? Heißt: jeden Blickkontakt im Garten clickern?


    Freu mich auf eure Ideen!


    P.s. ( mich "stört" sein bellen nicht, die Nachbarn auch nicht- haben sehr wenige- habe nur Sorge er findet Gefallen an dem "hüten". Gestern stand ich mit am Zaun hab mir die Schafe angeguckt er saß neben mir und war vollkommen auf sie fokussiert- ich bewegte mich dann zackig weiter und er sprang um mich rum versuchte mich ins Bein zu zwicken- nach dem Motto- ey du musst hier bleiben- bin durch ihn durch gelaufen und keinesfalls darauf eingegangen. Er kam dann total verwirrt hinterher gedackelt. Beginnt so der Hütetrieb?)

    Ach, das kenne ich ZU gut! Bo, 1 Jahr alt von Welpe an bei uns ist auch so ein Kandidat. Was hier enorm geholfen hat sind Tage an denen wirklich bis auf eine 30 Minuten Runde NICHTS passiert, er kann an solchen Tagen zwar mit raus in den Garten wird aber sobald er da aufdreht und den Kindern Sandspielzeug klaut oder anfängt zu buddeln rein gebracht, da legt er sich auch immer sofort hin. Zu viel Sachen schnüffeln, zu viel klickern, zu viel Bewegung macht ihn nur kirre.


    Und was wirklich gut geholfen hat war es vor zwei Monaten einfach mal drinnen nichts anzubieten- das haben wir früher zum Beispiel auch viel- jetzt passiert drinnen außer mal das Kissen zu klickern und einen gefüllten Kong zu leeren gar nichts.


    Er hat nie irgendwas kaputt gemacht aber immer mal gerne geklaut, sich damit plakativ in den Flur gelegt und darauf rumgelegen- macht er manchmal immer noch- nehme es ihm ohne ihn dabei anzuschauen kommentarlos weg und lege es nicht allzu hoch zurück, so dass er sogar dran käme- tut er aber nie, er fordert auch nichts anderes ein sondern resigniert irgendwie indem er sich einfach auf sein Kissen legt.


    Bei uns ist es zum Beispiel auch immer extrem laut, 2 Kinder (3 und 5 Jahre) und eben ich, die sehr sehr gerne sehr laut Musik hört ;) alles Dinge die ihn gar nicht mehr schocken seit wir sein Kissen zum besten Ort der Welt gemacht haben ( wir füttern ihn da, da gibt's eben den kong, knabberkram) dieser "sichere" Ort hat sehr beim zur Ruhe finden geholfen. Zu 85% des Tages bekommt man ihn nicht mit, die andere Zeit drin kommt er meist angeschluft und legt sich wenn ich koche oder lese neben mich. Und hätte er einen Tag "zuviel" Action wie zum Beispiel gestern, wird eben ein Tag Pause eingelegt.


    Finde es nebenbei eh sehr wichtig auch mal Tage zu haben an denen man nichts macht, man kann ja immer mal krank werden und an dem Tag nicht das leisten was man dem Hund "angewöhnt" hat. :smile:

    Guten Morgen!
    Ich habe mal eine Frage an die Hütehundhalter- sicher können auch andere helfen- explizit geht es mir jedoch gerade um den Stressabbau der Hüter. (Flying Paws- Corinna- deine Meinung schätze ich sehr, vielleicht hast du ja guten Senf zum dazu geben! :-) )


    Zur Frage: Wie merkt ihr, dass euer Border, Aussie etc. einfach GENUG hat und er sich entweder bitte seine Auszeit nehmen sollte bzw. ihr ihm die Auszeit verordnet? Welche Anzeichen einer "Überforderung" zeigen eure Hunde?


    Zu unserem Fall: wenn Bo's Tag zu "krass" war ist es zwar sehr sehr leicht ihn auf seinen Platz zu bugsieren und ihn zur Pause zu "zwingen" aber sein Stress scheint sehr lange anzudauern und äußert sich mit absoluter Geräuschempfindlichkeit. Soll heißen: er schläft offensichtlich, verarbeitet seinen Tag/ den Spaziergang/ das Training/ das Spiel mit seinem Hundekumpel und ist aber durch plötzliche Geräusche auf 180- springt auf rennt zur Quelle und bellt. Lässt man ihn bellend gewähren bellt er sich 3-4 mal aus und latscht dann halbschlaftrunken zurück in seine Koje- dieses "Stress-bellen" unterbinde ich nie- steigert er sich jedoch mal rein- gehe ich zur Quelle, er geht einige Schritte zurück ich mach einen auf:" aha, ja da draußen sind auch viele Sachen- da ist nichts" und dann geht er auch wieder. Manchmal bleibt er beim bellen auch einfach liegen. Es ist nicht viel, und selten.


    Beispiel gestern: langer gezwungener Spaziergang am Morgen nach Hause ( 6 Kilometer, etwas über 1 Stunde- weil das Auto am Kiga den Geist aufgab) dann Ruhepause bis 19.00 Uhr- da kam sein "Kumpel" vorbei und die beiden rasten wie Karnickel über die Felder. Gestern Abend erschreck er im schlaf dann vom Glas auf den Tisch stellen, rannte zum Fenster bellte und legte sich wieder hin.


    Mich stört das nicht, meinen Mann und die Kinder auch nicht- unsere nicht vorhandenen Nachbarn auch nicht ;) wir machen an den folgenden Tagen dann einfach total ruhig, gehen die Pipi Gänge raus aber trainieren NULL, nach 1-2 Tagen ist er wieder völlig normal und bellt gar nicht.


    Was macht ihr noch zum "Stressabbau" und wie seht ihr wie oben schon geschrieben, dass ein abendliches Spiel nach Training, Langem Spaziergang absolut überfordernd wäre? Freu mich auf eure Erfahrungen!

    Ich hab seinen zwischendurch angebotenen Blickkontakt genutzt den mit superleckerchen geklickert, und mit ihm gespielt, denn trotz der fiesen Vögel schien er lieber bei mir zu bleiben also wurde gut gelaunt gespielt- so ein " ich geh nicht hetzen weil du bist cooler als die Vögel" erschien mir belohnenswert. Er war auch im Anschluss irgendwie selbstbewusster und souveräner als wir an zwei kleinen Hunden vorbei mussten. Habe ihn die beiden beschnüffeln lassen und bin weiter was er auch ohne Murren von sich aus tat. Er war beim gestrigen spazieren ziemlich folgsam und echt entspannt. :)

    Ich war ja glaube ich heute ein bisschen schlauer als Bo ;) hab die kurze 1 Meter Leine zusätzlich zur 15 Meter Schlepp ans Geschirr gebunden schön plakativ, dass er es auch wirklich gemerkt hat zwei so Dinger an sich hängen zu haben. Und dann musste ich es testen- direkt am fatalen Vogelfeld die Schlepp ab. Und was macht der Hund? NICHTS! Steht zwar starrend da und beglotz die Vögel aber bewegt sich keinen Nanometer.. xD

    Mit einem Jahr fing das Training im Bereich Jagdinstinkt bei meinen Border Collies erst richtig an. Mein Nian war sogar noch später - in dem Alter hat er lieber den Mädels unter den Rock geschaut. Jetzt erst entwickelt sich der Jagdtrieb vollständig über mehrere Monate. In dieser Zeit habe ich meine Hunde immer an der Schleppleine.


    Ich finde ihn übrigens "sehr" ausgelastet, mit dem was Du schon alles machst. Um nicht zu sagen, vielleicht etwas viel. Manchmal nutzen BCs exzessiven Blickjagen auch zum Stressabbau ;) Wenn ich bei meinem Nian etwas zuviel gemacht habe, dann fing der auch an Vögel zu jagen und war nicht mehr ansprechbar. Das war für mich das Alarmzeichen sofort einige Gänge runterzuschalten langfristig. Glotzneurosen sind ja schnell gefestigt bei denen...


    Viele Grüße
    Corinna

    Ich glaube ich muss dir da sogar recht geben. Gestern war es was viel- Kinder plus Mann sind mit auf den Spaziergang, dann noch den Nachbarn getroffen zwei Hunde und geklickert und als ich ihn dann ab machte weiter hinten auf dem Feld war es schon zu spät. An manchen Tagen sehe ich sein "so jetzt ist genug mein Hirn ist voll" sehr gut, gestern habe ich es erst nach 20 Minuten kapiert, waren wohl auch etwas viele Reize.

    Mein Hund macht ja mit Schlapp auch keine Anstalten... ich habe jetzt eine superdünne geholt, damit er das Gewicht nicht zu sehr merkt. Nylonleine von ebay...


    Zum Üben würde mir noch Reizangel einfallen. Aber ich glaube, nichts kann einen Krähenschwarm simulieren.


    Was passiert, wenn du dich hinhockst und mit ihm Vögel anschaust? Hat bei uns geholfen. Wir habens mit den Hasen, die bleiben nicht sitzen. Dass das Viehzeug aber auch nicht mit uns trainieren will, Menno :smile:

    das mit dem hinhocken ging super bei den Kühen- du musst wissen wir wohnen extrem extrem extrem Mega extrem ländlich, hier gibt es tiere die man als ausgestorben in Deutschland dachte ;)- Bo hatte als Welpe bzw im anfänglichen junghundstatus absolute Angst vor Kühen. Sobald man an eine Weide kam wo die drauf waren- und die waren auch überall- setzte er sich hin und winselte sich blöd. Im Herbst lief er dann um die Monster rum und legte sich an einem Tag sogar zu einer Kuh- alles nur mit: mutti und Hund bleiben jetzt eben so lange hier sitzen bis Hund merkt: gar nicht schlimm. Aber Kühe sind sehr gemächlich, pullern 10 Minuten am Stück und liegen doof in der Gegend rum. Bei den vögeln ist das so: gut da sitzt wer fliegen wir weg. Ob das " an der Schlepp" mitjagen kontraproduktiv wäre? Also einfach auf seinen Blick achten und mit Karacho einfach in die Viecher rein Rennen? Wird das dann nicht irgendwann auch uninteressant wenn man ja eh darf?

    hah! Das wäre mal was! Denn genau so wie du es schreibst üben wir seit knapp 2 Monaten und es läuft so gut das man sonntags bei Sonnenschein denkt; heute ist der Tag- Mach den Hund mal ab. Pustekuchen. Alles wieder auf Anfang aber es ermuntert zu lesen, dass es möglicherweise "nur" ein Ausrutscher war und man bald am Ziel ist!