*Sascha*
Zitat
Das würde allerdings in der Konsequenz bedeuten, dass Tiere eigentlich nicht mehr zu halten sind, da sich ein Tierhalter nicht darauf verlassen kann, dass er keine strafrechtlichen Konsequenzen zu befürchten hat, wenn er seine Tiere sachkundig und unter allgemein üblichen und anerkannten Sicherungsmaßnahmen hält und erzieht.
Ich finde diese Aussage übertrieben.
Es liegt mir auch fern gewisse Rassen zu diskriminieren. Jedes Lebewesen ist ein Individuum. Es lässt sich aber eben nicht verleugnen dass unterschiedliche Rassen unterschiedliche Veranlagungen und körperliche Eigenschaften mitbringen.
Natürlich kann von Nachbar links der kleine Begleithund verzogen und sogar aggressiv sein und der Staff vom Nachbarn rechts ein "Engel", der in seinem ganzen Leben niemals jemandem ein Haar gekrümmt hat. Egal ob Mensch oder Tier und für den ein ganzes Leben nur mit Mauli und an kurzer Leine ungerecht und traurig gewesen wäre.
Aber genau wegen solcher Vorfälle kommt es doch er erst dazu! Warum genau muss man denn unbedingt mit drei Malinoise oder Amstaffs gleichzeitig spazieren gehen?
Große, triebige Hunde die eine Rudeldynamik entwickeln können sind eine ganz andere Kategorie als ein Malteser.
Und das sollte den Haltern bewusst sein.
Auf ein Auto übertragen: Jedes Auto ist eine Gefahr. Eine Gefahr die verstanden und toleriert wird. Aber ein alter, kleiner Ford Ka ist für andere weniger gefährlich als ein Hyundai Tucson SUV oder gar ein LKW. Das sehen Versicherungen usw mittlerweile auch so. Habe ich ein Auto muss ich Rücksicht nehmen, ich sollte möglichst mit angepasster Geschwindigkeit fahren, natürlich ohne einen Tropfen Alkohol oder gar Drogen und am besten auch nicht übermüdet. Hält sich nicht jeder dran aber wer sich daran nicht halten will und andere mutwillig gefährdet wird bestraft. Erst Recht wenn was passiert. Aber auch da werden immer wieder Urteile gefällt die nur schwer zu begreifen sind.
Ich für meinen Teil bin mir bewusst dass ich mit meinem Auto andere gefährde und auch ich mal jemanden totfahren könnte. Passiert mir so etwas möchte ich mir keine Vorwürfe machen müssen dass ich ein Glas Bier getrunken habe oder 80 statt 70 gefahren bin. So einfach. Hoffentlich passiert mir das niemals aber für mich muss es dafür bei einem Vorfall strengere Strafen geben.
Und bei Hund oder Pferd usw sehe ich das genauso. Die Tiere sollen und müssen nicht per se grundlos gefesselt und geknebelt werden. Aber warum müssen es im eng besiedelten öffentlichen Raum dann drei große, kräftige Hunde auf einmal sein? Natürlich darf man sich ein ganzes Rudel von Dobermännern halten aber warum kann man dann denn nicht auch konsequent verstehen dass man sich dann auch wirklich Zeit für sein "Hobby", seine "Familie" nehmen sollte. Dann geht man halt einzeln mit den Hunden. Oder man machts halt wie beim Auto fahren: "Ein Bier wird schon gehen! Oder zwei" Dann nimmt man halt die zwei am wenigsten, triebstarken Tiere gemeinsam mit zum Spaziergang. Oder doch alle drei? Wenn aber was passiert, dann sollte man auch die Verantwortung übernehmen und einsehen dass es härtere Strafen geben muss als wenn man mit einem Malteser unterwegs gewesen wäre. Wahrscheinlich wäre die Joggerin dann nämlich noch am Leben. Mich ärgern diese Rechtfertigungen so. Genau wie Autofahrer die mit ihrer dicken Karre fahren als ob sie nicht wissen dass der alte Kleinwagen ohne Airbags von Fahranfänger den kürzeren bei einer Kollision ziehen wird. Andere Menschen können aufpassen. Sie können Bögen um Menschen mit Hunderudel laufen. Aber irgendwann hört es auf. Und es hört da auf , wo sich drei triebstarke, kräftige Hunde losreißen können, meterweit zu einer anderen Person gelangen können und diese zerfleischen können. Punkt. Dann muss man zu zweit gehen, dann muss jeder Hund einen gut sitzenden Maulkorb tragen....
Egal ob vorher auffällig oder nicht.
Ich gehe auch nicht mit einem großen, kräftigen Pferde nur mit einem dünnen Halfter gesichert über viele Straßen. Auch jeder verantwortungsvolle und gute Reiter weiß dass man auch mit Trense und Kandare sanft reiten kann. Ich muss nicht im Pferdemaul rumreißen oder die Sporen einsetzen bis die Flanke blutig ist. Aber im öffentlichen Raum ist es gut, wenn was passiert, dass man die Möglichkeit hat das Pferd so durch eindrehen usw zumindest zu versuchen wieder unter Kontrolle zu bringen. Auch wenn das dann nie nötig wird.