Beiträge von leiderHundelos

    Wenn das so durchkommt, wie befürchtet, dann seh ich - als behandelnder Tierarzt - für viele meiner (Intensiv)patienten schwarz.


    Wir bewegen uns ja aktuell immer schon in rechtlichen Grauzonen, wenn wir Humanmedikamente umwidmen müssen. Wenn wir nun spezielle Wirkstoffgruppen einfach GAR NICHT MEHR verwenden dürfen, dann puh ... da krieg ich echt Angst.


    Alleine wenn Fluorchinolone wegfallen ... Otitis media, Prostatitis, Sepsis, Pyometra ... alle Nager und Heimtiere - für die gibt es dann einfach nichts mehr. Nada.

    Vielleicht bin ich da wirklich total naiv.

    Eigentlich denke ich persönlich jedenfalls nicht, dass zum Beispiel Fluorchinolone per se wegfallen werden. Mir kommt eher Colistin in den Kopf. Zu Fluorchinolen: Es wird eventuell größere Hürden geben. Mehr Kosten für den Tierhalter weil eben nicht "einfach so" verabreicht werden darf und man dann guckt ob es anschlägt. Das ist der ein oder andere Tierhalter eventuell nicht bereit zu zahlen. Man wird als Tierarzt sehr genau dokumentieren und begründen müssen warum der Zustand dieses Tieres lebensbedrohlich ist/war und warum man jetzt nicht auf die Ergebnisse des Antbiogramm warten kann wenn man es aus Dringlichkeit vorher verabreicht. Ein Tierarzt der da dann zu häufig falsch lag weil das Antibiogramm 2 Tage später sagt dass ein Reserveantibiotikum nicht nötig gewesen ist wird dann vermutlich auch vorsichtiger. Bedeutet: Ja, es wird Patienten geben die nicht rechtzeitig das Mittel erhalten. Im schlimmsten Fall mit tödlichen Folgen.


    Aber seien wir mal ehrlich? Wie öft wird eine Erkrankung falsch eingeschätzt oder übersehen? Dies ist ein Risiko, was es doch immer gibt.

    Es kann doch aber nicht angehen, dass z.B Colistin in der Humanmedizin als Medikament der letzen Hoffnung gilt und dann aber "munter" in der Schweinemast eingesetzt wird. Da gab es doch Studien zu dass in 11 von 15 Gülleproben.....


    Bin ich da tatsächlich zu hartherzig wenn ich der Meinung bin dass a)Massentierhaltung sowieso nicht gesund ist für Mensch und Tier (versuche ich auch so gut es eben geht zu boykottieren) und b) ich dann lieber möchte dass das arme Schwein oder Rind nicht behandelt wird. Zumindest nicht auf diese Art. Das Leid muss natürlich genommen werden. Wenn kein Colistin eingesetzt werden darf und der Mäster müsste das Schwein dann bei einer Erkrankung entweder notschlachten lassen (normale Verletzung/keine Infektion mit resistenten Erregern) oder es wäre sogar untauglich für die Lebensmittelgewinnung und müsste dann sogar mit erhöhten Kosten eingeschläfert werden...

    Dann würde zwar alles teurer und man würde zwangsläufig sich weniger Fleisch leisten können, aber alles ist doch besser als wenn Reseveantibiotiker da massenweise unters Futter gemischt wird.

    Klar verbreiten sich multiesistente Erreger besonders schnell im humanmedizinischen Bereich. Aber wenn auf Bushaltefahrplanschildchen einer Bushaltestelle die der Nähe einer gefilterten Hühnermastanlagen multiresistente Erreger gefunden werden die relativ eindeutig dieser Mastanlage zugeornet werden können. Das ist doch keine Kleinigkeit. Genauso dass eben tatsächlich tausende Menschen und auch Tiere jährlich an multiresistenten Erregern sterben. MRSA ist in aller Munde. Die machen mir ja schon überhaupt gar keine Angst mehr. Gibt ja häufig doch noch ein 1 oder 2 Gruppen die helfen. Die grammanegativen Erregern wie Klebsiella pneumoniae 4-MRGN hört doch der Spaß so langsam auf. Wenn keine Antibiotikergruppe mehr hilft

    trotz Antibiotika und Antibiogramm der halbe Hintern weg ist? Dauert nämlich manchmal echt ein paar Stunden bis Tage bis man Ergebnisse hat

    aber beim Hund hat man die Zeit??


    Nach Moros Bissverletzung mussten wir auch ohne Antibiogramm ein zweites AB draufsetzen.... beim Kompartment Syndrom hat man nämlich auch keine Zeit zu verschenken

    Deshalb hatte ich ja geschrieben dass hoffentlich in lebensbedrohlichen Fällen weiterhin die Möglichkeit bestehen bleibt vor den Ergebnissen AB zu verabreichen.

    Fakt ist dass es Opfer geben wird. So oder so. Da kann man die Augen verdrehen oder verzweifeln. Entweder es läuft so dass Mensch und Tier an Infektionen sterben die durch resistente Erreger ausgelöst wurden. Da opfert man eben dieses Leben.

    Oder wie es nun versucht wird: Antibiotikaregelung wird strenger. Auch das kostet Leben weil eben nicht oder nicht rechtzeitig behandelt wird.

    Dafür versucht man aber im Wettrennen, bei dem wir immer hinten liegen werden, wieder etwas näher dran zu kommen.

    Es ist unschön. Keine Frage. Ich hoffe wie gesagt dass es die Möglichkeit des Spielraums gibt. Es wurde ja schon erwähnt dass es noch Bereiche gibt die tatsächlich viel zu voreilig und unsinnig AB einsetzen. (Hausarzt, Schnupfen)

    Ich halte den Gesetzesentwurf auch für sinnvoll. So hart es auch ist, wir sind an einem Punkt angelangt wo auch die Bürger die nicht im medizinischen Bereich arbeiten langsam verstehen müssen dass sich etwas verändert hat.

    Es wird seit Jahren geredet, es wird seit Jahren nichts unternommen. Nun ist es eigentlich schon zu spät. Wir sind nun einmal wieder an dem Punkt wo man einem "harmlose" Schnitt etc sterben kann weil kein Antibiotikum mehr hilft. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Jedes Jahr leiden und sterben hunderte Menschen ganz elendig weil nix mehr hilft

    Diese Menschen sieht keiner. Sie leiden hinter verschlossenen Türen. Sie liegen in den Krankenhäusern auf den Intensivstation oder in Beatmungs/Intensiv WGs.

    Schon ein mal erlebt wenn jemanden nur ein ein Euro Stück großes Muttermal am Steiß entfernt werden sollte und dann plötzlich trotz Antibiotika und Antibiogramm der halbe Hintern weg ist? Dauert nämlich manchmal echt ein paar Stunden bis Tage bis man Ergebnisse hat. Wo faustgroß ausgestopft werden muss und man hofft und bangt dass wenigstens die Vaccumpumpe dabei hilft dass die Wunde Millimeter für Millimeter kleiner wird?

    Ich habe es gesehen und vor allem gerochen und ganz ehrlich:


    Massentierhaltung ist sowieso blöd und wenn ein Tier dann dadurch krank wird, ja dann ist es mittlerweile wohl leider so, dass es in vielen Fällen eingeschläfert werden muss obwohl es mit Antibiotika überleben würde. Denn für die Lebensmittelgewinnung taugt es nicht mehr.


    Bei Haustieren wird es definitiv strenger werden müsste. Auf bloßen Verdacht ein AB zu erhalten, erst Recht wenn es auch noch ein AB ist was noch zur Kategorie Reserve gehört, wird es auch bei Haustieren wohl bald nicht mehr geben. Und ja, auch da wird es Opfer geben. Ich hoffe dass in Ausnahmen bei lebensbedrohlichen Zuständen auch mal unbürokratisch gehalten werden darf und der Patient das Medikament erhält noch bevor das Antibiogramm vorliegt. Es wird aber definitiv so werden, dass sich ein Zustand verschlimmert (infizierte Pfote muss zum Beispiel amputiert werden aber wenn sofort auf Verdacht AB gegeben worden wäre hätte sie eventuell gerettet werden können) weil aufs Antibiogramm gewartet werden muss. Und wenn es ganz schlimm kommt wird es auch zu Todesfällen kommen.

    Aber wenn es so weiter geht wird es auch bei den Tieren noch mehr Opfer durch multiresistente Keime geben.

    Ich hoffe sehr dass die Folgen von diesem Vorfall möglichst gering ausfallen. Fehler passieren. Natürlich hätte der Hund das Kind nicht anspringen dürfen. Aber egal was da nun noch kommt: Die Halterin hat sich verantwortungsvoll und richtig verhalten. Sie ist kooperativ und von daher sollte da theoretisch nicht viel passieren. Wenn sie an halbwegs anständige Menschen gerät. Ich kann nur bestätigen dass man bei Unfällen mit Tieren ein Schreiben von der Krankenkasse bekommt. Die zahlen, holen sich das Geld aber wie gesagt über die Haftpflichtversicherung etc des Tierhalters zurück, wenn es nicht das eigene Tier war was einen gebissen oder umgerannt hat. Bleibt leider nur schonmal da zu informieren dass was kommen könnte und abwarten.


    Zu dem Rufen der Polizei!

    Es war doch bereits im Gespräch, dass die bei Bagatellschäden in einigen Gebieten gar nicht mehr ausrücken sollte. Weil überlastet. Nur noch bei Personenschäden. Ich bin durch einen Kriminalhauptkommissar noch so erzogen worden dass die Polizei dafür da ist um Ordnung und Sicherheit herzustellen. Sie sind keine Sachverständiger oder Gutachter und haben eigentlich auch echt wichtigeres zu tun als solche Lappalien "professionell" aufzunehmen. Was sollen die den gerade bei diesem Fall schreiben? Beide Parteien sind sich einig dass der Hund das Kind umgerannt ist. Mehr macht die Polizei auch nicht. Die werden einen Teufel tun da zu entscheiden wie schwer verletzt das Kind ist (sind keine Ärzte und entkleiden da auch ganz sicher nicht das Kind) oder wie gefährlich der Hund. (Ordnungsamt, Amtsvet ). Normalerweise sollten alle Parteien erwachsen genug sein das Problem ohne Hilfe zu lösen. Wie früher in der Schule wo bei einem Streit auch nicht immer gleich ein Erwachsener geholt werden braucht. Aber die Gesellschaft scheint immer unselbständiger und verbohrter zu werden. Jeder guckt nur nach sich und seinem Recht. Ich bin echt froh dass hier in meiner Gegend noch alles halbwegs okay ist. Erst vor weniger als einem Jahr habe ich noch jemandem den Autospiegel abgefahren. Nachdem ich sofort zugegeben habe dass ich Schuld bin und keinen Hermann veranstaltet habe, da war auch der türkischstämmige Geschädigte nach dem ersten Frust extrem lieb. Aufmunternde Worte, für 100 Euro hat er sich bei seinem Spiegel (beheizt, lackiert usw ) selber an die Arbeit gemacht damit es für mich möglichst günstig bleibt. Hat mir auch noch den Tipp gegeben wie ich mein Auto günstig wieder herrichten kann. Er hat mich nach der Überweisung usw auch nicht mehr belästigt oder gar mehr Geld verlangt. Alles sehr entspannt. Wie man in den Wald hineinruft....

    Diesen Beitrag würde ich gerne noch 100 mal liken. :smiling_face_with_hearts:

    Meine beiden Katzen gehen auch total unterschiedlich mit ungewohnten Situationen um.


    Als ich spontan ins Krankenhaus musste:


    Mein Großer hat sich total zurück gezogen. Hat tagelang nichts gefressen obwohl eine vertraute Person (meine Mutter) jeden Tag 3 Stunden da war. Er versteckt sich sonst nie, erst Recht nicht bei ihr, aber er kannte es da noch nicht dass ich über Nacht weg bin und hat angefangen zu hungern. Nach ein paar Tagen bin ich dann verbotener Weise für ein paar Stunden aus dem KH nach Hause geschmuggelt worden. Kein Versicherungsschutz! Definitiv nicht nachmachen! Zum Glück kurzer Weg etc aber das ist wirklich mega bescheuert. Da hat er dann in meiner Gegenwart zumindest ein bisschen gefressen. (SureFeed Futterautomaten. Er hat also definitiv auch nix gefressen wenn keiner Zuhause war. Auch normalen Napf unters sein Bett stellen und anderen Kater separieren hat am 4.Tag nichts gebracht)

    Also ich dann endlich komplett nach Hause durfte hat mein Kater mich völlig ignoriert. Er war so verwirrt und beleidigt. Als ich dann abends ins Bett bin sind bei ihm alle Dämme gebrochen. Dann kam er an und hat mich dann tagelang nicht mehr in Ruhe gelassen. Nachts auf mich drauf gekrabbelt und auf mir geschlafen usw selbst wenn ich mich gedreht habe.


    Der andere Kater? War nur dreister und fordernden wenn es Futter oder Spielen gab weil meine Mutter sich da nicht so durchsetzt. Er kann nämlich durchaus vorsichtig Leckerli nehmen und einem nicht versuchen beim füttern den Napf aus der Hand zu schlagen und einen beim spielen nicht halb umrennen usw.

    Dafür war er sofort super anhänglich als ich nach Hause gekommen bin und der Große mich ignoriert hat


    Wenn ich krank bin:

    Werde ich von beiden ignoriert. Jammerlappen mögen sie nicht. Emotionale Instabilität=Flucht.

    Als es mir aber mal so richtig richtig dreckig ging lagen komischerweise beide bei mir im Bett und haben geschnurrt wie die Weltmeister. Sind nicht von meiner Seite gewichen. Und ich habe erst abends erschrocken festgestellt dass sie morgens nicht gefüttert worden sind. Die sind sonst die reinsten Nervensägen wenn es ums fressen geht. So ruhig wie die waren war ich eigentlich sicher mein Partner hätte sie morgens gefüttert gehabt. Bin kaum aus dem Bett raus und nicht gesehen dass sie noch nix hatten....


    Bei ungewohnten fremden Personen im Haus:

    Kommt der wenig verschmusste Kleine permanent zu mir an. Alle finden ihn dann immer so lieb und reizend. "So ein Lieber! Oh wie süß! Wie gern er dich hat!" Was sie nicht wissen: Der will gar nicht von mir bekuschelt werden! Der will dem Besuch nur zeigen: "Guck! Guck ganz genau hin! Ich gehöre zu der da! Ich gehöre hier her! Die mag mich! Wir sind richtig dicke! Also weißt du Bescheid! Hier ist mein Zuhause! Nicht deins! Wenn du nett bist darfst du ein bisschen bleiben. Aber dann haste auch wieder irgendwann zu gehen! "

    Ich kann allen hier nur zustimmen. Richtig klasse wie versucht wird das Beste aus diese schlimmen Geschichte zu machen. Ich wünsche euch so sehr das es Menschen und Tier bald wieder besser geht.


    Wäre ich in der Situation und Loki mein Hund, dann wüsste ich ehrlich gesagt auch nicht so wirklich wie ich handeln würde.

    Ich persönlich glaube nun auch nicht dass Loki nur allein Aufgrund der Schmerzen "durchgedreht" ist.

    Passt einfach nicht zu einem Hund der mit soviel Feingefühl und Sorgfalt erzogen wurde.

    Er wird entweder zu spät erkannt haben dass es euer Sohn ist. Weil er plötzlich schlechter sieht, weil er Schmerzen hat und deshalb nicht ganz auf der Höhe ist. Die Schmerzen erklären dann seine kurze Zündschnur. Das er nicht verbellt hat. In geschwächten Verfassung macht es total Sinn das ein Gebrauchthund da kein Risiko eingeht wenn es um den Schutz des eigenen Heims geht.


    Oder er war durch die Schmerzen wirklich so fertig dass er dringend eure Zuwendung brauchte. Und als Sohnemann dann auftaucht und die Aufmerksamkeit bekommt....


    So oder so kann man ihn halt nicht mehr ungesichert mit den Kindern lassen. Egal wie toll er sonst so ist und dass er eigentlich nachvollziehbar reagiert hat. Da gehen die Kinder vor. Und Loki hat es verdient dass er weder nur weggesperrt wird noch als Schlagzeile endet.


    Ich würde ihn ehrlich gesagt tatsächlich zu einer Person vermitteln die keine Kinder hat und wo er noch ein gutes Leben haben kann. Ein Leben was bei euch zu stark eingeschränkt werden müsste. Gerade durch eure tolle Abklärung usw hat er nun auch wesentlich bessere Chancen auf einen tollen Platz. Da findet sich hoffentlich jemanden der bereit ist dieses Risiko zu tragen.

    Wenn er gestarrt hat und gekrault würde halte ich die zweite Möglichkeit durchaus für plausibel.

    Er hat das als seine Zeit eingestuft, hat gelernt dass die Aufmerksamkeit von ihm zum Kind geht sobald der Kleine auftaucht.

    Als euer Kind aufgetaucht ist hat der Hund aus irgendeinem Grund entschieden dass nun nicht der richtige Zeitpunkt ist um anzukommen. Er hat kurz gedroht durch das Starren und ist dann auf ihn los als das Kind sich nicht zurückgezogen hat.

    Mir tut das ganze auch total leid.

    EIne richtig blöde Geschichte.

    Anhand der Beschreibung lässt sich auch nur spekulieren. Um halbwegs etwas dazu sagen zu können müsste man schon wissen wie genau die Körpersprache vom Hund war.


    Vom Sofa aufgesprungen:

    Was hat Loki vorher genau gemacht. Hat er geschlafen oder mit dir gekuschelt? Wie waren die Lichtverhältnisse? Wie häufig kommt es vor dass euer Sohn Abend/ Nachts durch die Wohnung geht/ plötzlich im Zimmer steht.


    Spontan fallen mir halt zwei Erklärungen ein. Loki könnte sich erschrocken habe. Entweder hat er euren Sohn nicht erkannt oder er hat ihn "maßregeln/verhauen" wollen als er ihn erkannt hat weil der Kleine ihn eben erschreckt hat


    Zweites Möglichkeit:

    Wenn der Hund gekuschelt wurde und wenn er gelernt hat das bei Tag im Normalfall die Kinder immer sofort Aufmerksamkeit bekommen. Könnte es sein dass Loki verärgert darüber war dass das Kind aus dem Bett aufgestanden ist? Er beschlossen hat das nun "seine" Zeit ist und das Kind hat sich da eben nicht dran gehalten. Kommt zu seiner Zeit und eure Aufmerksamkeit geht vom Hund zum Kind?

    Beantworten könnt nur ihr das. Nur ihr kennt eure Hunde und eure Erziehung und den Tagesablauf.


    Mich wundert aber dass er dich angegriffen hat. Da müssen ihm ganz schön die Sicherungen durchgebrannt sein. Entweder hat er sich wirklich erschreckt und in seiner Panik nicht verstanden warum plötzlich auch noch du ihn angreift. Gut, Kind nicht erkannt, dann Panik als er seinen Fehler bemerkt und du ihn angreift. Er ist ja nicht dumm und wird schon verstehen dass jede Mutter (menschlich und tierisch) ihren Nachwuchs massiv verteidigt. Vielleicht dachte er du würdest ihn nun ernsthaft schädigen weil er diesen Fehler begangen hat.


    Ein Tierarztbesuch ist definitiv angesagt. Augen und Ohren abklären lassen, durchbewegen ob es Schmerzen im Bewegungsapparat gibt. Evtl Gehirntumor abklären lassen wenn er sonst merkwürdiges Verhalten zeigt. Ich glaube das aber nicht


    Nelly hat Loki angegriffen weil sie völlig richtig erkannt hat dass er der Aggressor ist. Er hat plötzlich und unerwartet so reagiert. Ich bin mir ziemlich sicher dass er dann irgendwie in die Deeskalation gegangen ist damit sie aufhört ihn anzugreifen. Aber selbst wenn sie dann deeskaliert hat muss er zumindest relativ schnell wieder "klar" gewesen sein.

    Ich habe mal was positives zu berichten. Im entfernten Verwandtenkreis hat sich ein junger Mann (Anfang 20) auch einen Coronahund geholt. Border Collie/Husky Mix. Ich war zugegebener Maßen sehr sehr skeptisch. Mehrgenerationen Haus. Der Hund soll zur Not (nach Corona und Home-Office. Soweit wurde geplant) auch mal mit der Mutter seines Besitzers ins Büro (viel Trubel und Kundenverkehr) oder auch mal bei den Großeltern oben bleiben. (Weil über 80 sollen die zwar maximal mit dem Hund in den Garten. Aber der Hund muss halt schon halbwegs lieb und verlässlich sein).


    Mittlerweile ist er 9 Monate alt. Wir hatten nun die erste größere Feier und waren mit knapp 35 Leuten dort im Garten. Und zu meiner Überraschung:


    Der Hund ist bisher echt sehr gut gelungen. Mag ihn richtig gerne. Es waren zwei Pools aufgebaut die er nicht geschrottet hat. 5 kleine Kinder hat er nicht umgebolzt. Er hat auch kein Essen geklaut oder überhaupt auch nur irgendwen angesprungen. Auch nicht von den Zwergen wenn die da mit Brötchen rumliefen. Der 2 jährigen wurde ein mal fröhlich durchs Gesicht geleckt. Dafür gab es ein Rüffel. Ansonsten war er wirklich mega anständig. Auch beim zerrgeln mit den Kids oder mir hat er artig frei gegeben wenn er sollte.


    Habe dann viel mit dem Halter gesprochen. Und ich weiß nicht ob er hier im dogforum mitliest, aber er hat in vielen Dingen echt eine sehr angenehme Einstellung.

    Musste so grinsen als er dann erzählte:


    "Naja, der läuft ja meisten frei, ne. Aber wenn ich dann Leute sehe, dann muss er kommen. Dann nehm ich ihn kurz an die Leine. Ist ja groß. Da haben viele Angst. Da habe ich mich auch extra mit einem Kumpel getroffen. Der hat auch ein Hund. Da wollt er natürlich hin und spielen. Aber wenn ich ihn dann rufe und er da nicht hört und hin rennt. Geht auch nicht bei jedem Hund. Der Hund von meinem Kumpel ist lieb. Aber andere. Da habe ich ihn mir dann gepackt und er musste sofort an die Leine wenn er losstarten wollte. Nach ein paar Mal war die Sache durch. Jetzt kommt er auch wenn er andere Hunde sieht."


    Und wie ist er allgemein mit Hunden?

    "Keine Probleme. Ist zu allen nett. Rüde, Hündin, klein, groß. Muss ja auch. Haben uns ja immer mit ein paar netten Hunden getroffen. Guck ma hier auch mit den Kindern. Kann ich hier einfach so laufen lassen. Der macht nix. Jetzt ist er ein bisschen aufgedreht bei allem Trubel. Normal, ne. Ist ja noch jung. Wenn es ihm zu viel wird dann geht er aber auch von alleine weg von denen. Dann müssen sie ihn in Ruhe lassen oder ich packe ihn rein."


    Alles in allem echt ein absolut souveräner und stressresistenter Junghund. Der auch wirklich trotz des ganzen Trubel viel gelegen hat und echt nicht übermäßig hohl gedreht ist.

    Ich war wirklich überrascht wie gut mein Verwandter den Hund lesen konnte und wie natürlich die beiden harmoniert haben. Der Hund hat sich gut an ihm orientiert. Die hatten eine schöne Bindung. Bin echt gespannt wie er sich weiterentwickelt.


    Mir persönlich sagt die Combi so gar nicht zu. Habe auch mit einem Hund gerechnet der null ableinbar ist. Gerade jetzt in der Pubertät. Aber auch wenn ich das meinem Verwandten nie zugetraut hätte, er hängt such da anscheinend so richtig rein. Wenn er Rückruf unter Ablenkung usw trainiert. Und zwar nicht erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Er geht täglich große Runden von Stadt bis Wald usw

    Atrevido


    Wie alt waren die Kitten bei Abgabe? Man sagt ja grundsätzlich nicht vor der 12. Woche abgeben. Es bestehen da teils ganz enorme Entwicklungsunterschieden bei Kitten. Wohl auch rassebedingt. Mein Kleiner (Feld Wald Wiesen Kater Typ EKH) war mit 7-8 Wochen von seinem Verhalten wesentlich weiter als mein Großer (Perser/EKH Mix) mit 11 Wochen. Sicher hat der zu der Zeit auch eigenständig gefressen und artig das Katzenklo benutzt. Aber irgendwie hat man ihm total angemerkt dass er seine Mutter und die Geschwister noch brauchte und noch total Baby ist. Er war einfach noch in einer sehr sensiblen Phase wo sich alles noch festigen musste. Katzen sollen viel zwischen der 8 und 12. Woche lernen was Toilettenmanagment, Sozialverhalten etc angeht. Bei dem Kleinen hatte ich vom Bauch her das Gefühl ihn schon mit 8 Wochen übernehmen zu können.

    Jedenfalls habe ich verstanden warum einige Züchter ihre Kitten liebe erst mit 14-16 Wochen abgeben.

    Der Große ist dann in Woche 15 ausgezogen, der Kleine mit 12.


    Da viele aber schon Kitten ab 8 Wochen abgeben würde es mich nicht wundern wenn die beiden Kitten durch den Umzug halt einen Rückfall hatten. Auch wenn sie sich 10 oder 12 Woche alt waren ist das möglich. Da geht dann schnell mal was daneben und erst Recht in etwas weiches, aufsaugendes wie Kleidung, Teppich, Sofa, Bett etc. Und wenn dann nicht sofort mit Enzymreiniger gearbeitet wird und sich so ein Verhalten festigt


    Falls es so war hilft nur wirklich gründlich Reinigung der Stellen dass die Katzen dort nicht den Hauch von Urin riechen. Dazu viele Klos mit unterschiedlichen Streus und je nach Katzen-Typ vielleicht loben und Leckerli wenn sie drauf waren. Aber kann auch den gegenteiligen Effekt haben wenn Katz sich bedrängt und beobachtet fühlt.


    Natürlich kann es gesundheitlich sein aber wenn es nach dem Umzug war, beide noch Kitten. Naja. Da denke ich eher dass eine damit angefangen hat, warum auch immer das da noch nicht so fest gesessen hat, und die andere sich das angeschaut hat.