Ganz genau! Es geht definitiv nicht um die "normalen" Antibiotika, die eh schon häufig angewendet werden.
Die meisten "Reserveantibiotiker" sind nicht umsonst "Reserve". Sie werden in der Humanmedizin ganz gezielt zurückgehalten weil sie entweder hoch wirksam (zu wertvoll) und/oder mit hohen Nebenwirkungen einhergehen. Wenn es dann verträglichere Alternativen gibt/gab wurden/werden eher diese eingesetzt.
Seit vielen Jahren gibt es nun aber das Problem dass immer mehr Erreger resistent werden und sich rasend schnell verbreitet. (Humanmedizin, Massentierhaltung, generelle Umweltverschmutzung/Reisemitbringsel aus Indien etc) Gleichzeitig ist es unwirtschaftlich an neuen Antibiotika zu forschen. Wenn ein Unternehmen nämlich tatsächlich etwa richtig gutes findet, dann ist das nicht wie im Moment mit dem Corona Impfstoff. Wo es dann richtig Geld für gibt. Ne, je besser das Produkt desto strenger die Richtlinien, desto eher wird es als wertvolle Reserve zurückgehalten. Klar kostet eine Flasche davon dann auch ordentlich. Ist aber eben nicht massentauglich.
Im Moment ist es ein notwendiges Übel da zu forschen und neue Antibiotika zu finden. Einige Firmen forschen ja auch. Aber nur weil es staatlich oder sonstwie gefördert wird und weil sie eben sonst auch nicht ihre Blutdruck Medikamente oder Geräte für Herzoperation etc mehr loswerden würden wenn die Patienten reihenweise dann leider an resistenten Erregern sterben.
Was man da sagen soll? Rein vom emotionalen Aspekt her kann ich deinen kompletten Beitrag total nachempfinden. Das ist dann übel. Richtig übel. Dieses arme Tier ist dann ein Opfer was für die Allgemeinheit leiden muss. Tut mir sehr leid um die Schmerzen die Tür und Besitzer dann erdulden müssten.
Die Antwort lautet: Es gibt derzeit kein Medikament was bei dieser Tierart und diesem Erreger verabreicht werden kann und darf. Punkt. Natürlich ist es bitter dass es eigentlich etwas gibt, was helfen könnte aber was nicht mehr angewendet werden darf. In der Humanmedizin ist das aber auch Standard. Weil es für diese spezielle Erkrankungen vielleicht leider noch nicht offiziell zugelassen wurde usw. Natürlich ist das schmerzlich. Das Einzelschicksal tragisch. Natürlich ist da dann großer Frust bei Arzt, Patient und Angehörigen. In solchen Situationen werden mittlerweile oft Ausnahme gemacht wenn es sich um gravierende Fälle handelt. Spätestens nach medialem Druck. Hört man ja häufiger dass ein Medikament in ein paar Monaten zugelassen wird XY das aber jetzt braucht usw. Nur hier geht es eben gerade nicht um Einzelschicksale. Um diesen einen Hund, der schwer erkrankt und nur mit einem speziellen Antibiotika behandelt werden kann und dieses dann nicht bekommen darf.
Wenn ständig viele Hunde an diesem Erreger erkranken würden (hohe Wahrscheinlichkeit für das eigene Tier das zu bekommen) dann wird dieses Medikament garantiert schon lange nicht mehr als Reserve zurückgehalten.
Dann gibt es höchstens die Vorgaben wie Antibiogramm etc.
Also: Dieser eine besondere Hund, der dann leider bewusst geopfert wird und stirbt, das ist dann tatsächlich wie der Hund der sich ganz tragisch einen so seltenen multiresistenten Erreger eingefangen hat wo es tatsächlich kein wirksames Mittel mehr gibt.
Jeden Tag ergeht es ganz viele Menschen und Tieren so. Denen nicht geholfen werden kann oder denen man nicht helfen will. Das ist ungerecht.
Ich sehe die Sache aber wie beim berühmten "Druckabfall im Flugzeug".
Der erste Impulse ist immer seinem Kind die Maske zuerst aufzusetzen. Und doch ist es sinnvoller zuerst sich selber die Maske überzuziehen.
Auch da gibt es wahrscheinlich tragische Fälle wo das Kind gestorben ist und das Elternteil hat überlebt. Hätte ich man meinem Kind .....
Es bringt halt überhaupt so gar nichts wenn man jetzt aus Angst dass das eigene Tier zum tragischen Einzelschicksal werden könnte mit den Füßen stampft und Petitionen unterschreibt. Und in ein paar Jahren sterben massenweise Hunde dann an so einem "Superbug". Auch der eigene. Und dann ein paar Jahre später wieder sowas was viele Opfer bringt. Jeder dieser Menschen und Tiere hat Tiere und Menschen die trauern. Nur die kurzfristige Sicht ist meist nicht die beste Lösung