Beiträge von leiderHundelos

    Sollten die neuesten Erkenntnisse zutreffend, hält sich mein Mitleid für die Züchterin arg in Grenzen.

    Egal ob 2 Hunde Maulkorb getragen haben, egal ob sie alle angeleint waren. 3 AST kriegt man doch nie gehalten wenn es drauf ankommt.

    Das ist körperlich unmöglich.


    Und da wären wir wieder dabei, dass es auf den Halter ankommt. Den Halter alleine. Darauf, dass er vorausschauend und verantwortungsbewusst agiert und seine Tiere einschätzen kann.


    Ich war bisher nur bei zwei Beißvorfällen vor Ort. Natürlich nicht zu vergleichen von der Schwere.


    Aber auch da: Die 2 kleinen, kernige, triebige Hunde müssen natürlich im Treppenhaus freilaufen. Und wenn sie dann zu jemandem angerannt kommen führen sie bellend und knurrend nur Scheinattacken aus. "Ups. Doch ein bisschen gezwickt? Einfach wegtreten!"


    Und der andere Hund hat doch aber nach dem Vorfall so gezittert. Er hat es jetzt bestimmt gelernt, nachdem er zusammengestaucht wurde. Und das Kind hat doch vor dem Hund das Brötchen fallen gelassen und aufgehoben. Naja. Nur deshalb gab es den Biss in die Hand und als das Kind sich umdrehen und flüchten wollte von hinten 2 mal ins Bein. Es wurde hoch und heilig versprochen daran zu arbeiten. 2 Jahre später hat genau dieser Hund ein Kind (glaube sogar das Enkelkind des Hundehalters) in den Kopf gebissen und sehr sehr schwer verletzt. Wurde laut Zeitung dann angeblich eingeschläfert.


    Beide Male wurde keine Anzeige erstattet weil man seinen Frieden haben wollte....

    Was für eine Katastrophe.

    Ich habe, bevor die Seiten gelöscht wurden, über den Zuchtverband auch nur nachlesen können dass der Rüde zuletzt im Jahr 2020 den WT vom Zuchtverband bestanden hat, bei mehreren Ausstellungen gut beurteilt wurde und auch bereits in der Zucht war/Welpen gezeugt hat.

    Und ja, auch die Seiten einer anderen Zuchtstätte sind offline weil dort einer der Nachkommen gelandet ist.

    Neben den beiden Züchterinnen und den anderen Hunden lebt/e da wohl auch ein junges Kind, was als erstes dort weggeholt wurde und nun erstmal von den Großeltern betreut wird?

    Hund Elmo eingeschläfert, die anderen Hunde an einem unbekannten Ort verbracht. Die Frau, die mit Elmo draußen war, nach Versorgung in psychiatrischer Einrichtung. Die Lebensgefährtin hat sich wohl hauptsächlich, gemeinsam mit den Behörden, darum gekümmert dass das alles so schnell lief. (Einverständnis gegeben)

    Ob ein weiterer Hund bei dem Angriff dabei war und ruhig geblieben ist? Nur in einem Artikel hieß es die Züchterin wäre mit zwei Hunden draußen gewesen.


    Zu den neuesten Entwicklungen hätte ich allerdings auch ein paar Fragen:


    Elmo wurde ja ziemlich sicher im Schutzdienst ausgebildet. Zumindest kursieren eindeutige Bilder.

    Mir ist das Konzept und die Argumente von "Hund will doch nur den Hetz-/Beißarm" , viel Unterordnung/Gehorsam, Impulskontrolle, rassegerechte Auslastung, sichere und kontrolliertes rangeln/Kräfte messen mit dem Helfer.... bekannt.

    Es macht für mich auch Sinn, wenn das verantwortungsvolle, gute Züchter sind/waren, dass die Hunde durch Hundesport ausgelastet wurden und halt auch "aufs Wort gehört haben".

    Eben das volle Programm mit gut sozialisierten Hunden die (kleine) Kinder und andere Tiere kennen, top erzogen und gut im Sport sind.


    Aber ohne jetzt wie Martin Rütter daher zu kommen:


    Wäre Schutzdienst und dortige Fehler beim Training tatsächlich zum Teil eine Erklärung für den Vorfall? In Kombination mit den Eigenheiten der Rasse?

    Und "Nein". Diese Leute haben vielleicht als einzigen Ansporn zu arbeiten eben dass Sie sozial angesehen werden wollen und ihren Hund halten wollen. Wenn man jetzt noch Empfängern von Bürgergeld die Tierhaltung ermöglicht werden sich zu Recht viele Menschen dazu entscheiden mehr Freizeit zu haben und von Bürgergeld plus Zuverdienst zu leben statt eines 40 Stunden Job.


    Gut, man könnte diese Jobs dann natürlich wieder besser bezahlen. Dann wird aber wieder auch alles andere teurer. Wobei wir wieder am Anfang wären. Haut auch nicht hin.

    Hast Du für diese These Quellen?

    Ehrlich gesagt habe ich gerade keine Statistik zur Hand. Ich kenne aber zu genüge Kundenbetreuer im Service bei der Bahn, Kassierer und eben Pflegekräfte wie Pflegehelfer die jeden Tag Angst davor haben erstochen oder zusammengeschlagen zu werden. (Und ich rede hier auch von: Opfer sitzt am Bahnhof in einem Restaurant/Cafe weil: Pause und kein Serviceraum. Täter von Kollegen eines anderen Bahnunternehmen aufgeschrieben) Ich rede hier von jemandem der regelmäßig zur Physio muss weil mehrere Bandscheibenvorfälle nach 15-20 Jahre Arbeit und mehrere Leute bis 8-9 Uhr morgens aus dem Bett holen, Essen anreichen und natürlich auch waschen, mehrmals die Stunde vor den Rolli knien um die aufgewärmten Schlappen/Körnerkissen zu platzieren... Und diese Leute sagen mir sehr wohl, dass jede Gehaltserhöhung quasi dadurch verschluckt wird weil Lebensmittel, Tierarzt usw teuer werden. Ist einfach so.

    Für mich persönlich haut eine Tierhaltung und längeres geringes Einkommen leider in der heutigen Zeit auch nicht mehr gut hin. Nicht mit der derzeitigen Preisentwicklung, den medizinischen Möglichkeiten (CT, MRT usw) und der vorherrschenden Moral einer angemessenen Tierhaltung. (Natürlich mehrstündige, komplizierte Op, statt einfach Bein ab oder gar Einschläferung)


    Fakt ist:

    Mit Bürgergeld muss man sehr genau wirtschaften.

    Die Möglichkeit des "Zuverdienst" sind begrenzt. Sie sollen und werden genutzt um mehr Rücklagen bilden zu können oder etwas abzubezahlen. (Handy, Waschmaschine...)

    Oder weil man Extrakosten hat die so nicht einberechnet werden. Wie zu.B Tierfutter, Steuern etc bei Tierhaltung oder weil die Wohnung zu teuer/groß ist!!!!

    Teure Behandlungen wird und soll man sich davon nicht leisten können. Dafür muss man a) vorher gespart haben (Schonvermögen), b)man spart an notwendigen Dingen wie qualitativ höherwertige Lebensmittel oder ordentliche Kleidung oder c) man arbeitet schlicht und ergreifend nebenbei schwarz um die Abzüge nicht zu haben und einen für Bürgergeld nicht geplanten Lebensstandard zu pflegen.


    a) wäre ein kurzzeitiger/vorübergehender Zustand. Irgendwann ist dieses Geld ja aufgebraucht oder man hat nach Monaten wieder einen Job gefunden. Hat man bereits vor dieser "Durststrecke"ein Tier, auch ein junges Tier, kann man es so noch gut weiter halten und die Zeit überbrücken. Von einer Neuanschaffung ist natürlich dringend abzuraten bis man da wieder draußen ist bzw bis man zumindest sicher absehen kann wie lange es dauert.


    b) Ist tragisch. Wer z.B schon vorher keine Rücklagen hat aber sein sehr altes Tier unbedingt noch halten will, der geht durch eine schwere Zeit. Aber nur mit Hilfe der Tafel oder Kleiderspenden usw jahrelang so zu leben? Das macht etwas mit den Menschen und es fällt auch auf. Es kann dazu führen dass man sich so sehr von der Norm entfernt, dass man eben erst Recht nicht mehr aus dieser Spirale kommt. Gerade bei jungen Tieren die eine Abgabe noch verkraften sollte man das ernsthaft erwägen wenn absehbar wird dass dieser Zustand wohl noch länger als ein paar Monate dauert.


    c) Empfinde ich einfach nur als Sauerei und ausnutzen des Sozialsystem. Denn dann ist man definitiv auf oder über der Stufe von Pflegekräften, Kassierern die jeden Monat sehr hart, teils mehr als 180 Stunden arbeiten um sich vielleicht gerade so ihren kleinen Hund leisten zu können. (mit Krankenversicherung für Tier und Familie als Notlösung. )


    Und "Nein". Diese Leute haben vielleicht als einzigen Ansporn zu arbeiten eben dass Sie sozial angesehen werden wollen und ihren Hund halten wollen. Wenn man jetzt noch Empfängern von Bürgergeld die Tierhaltung ermöglicht werden sich zu Recht viele Menschen dazu entscheiden mehr Freizeit zu haben und von Bürgergeld plus Zuverdienst zu leben statt eines 40 Stunden Job.


    Gut, man könnte diese Jobs dann natürlich wieder besser bezahlen. Dann wird aber wieder auch alles andere teurer. Wobei wir wieder am Anfang wären. Haut auch nicht hin.

    Vielleicht bin ich ja einfach nicht der durchschnittliche Katzenhalter.

    Mag sein. Aber mich regt dieses "Katzen machen mehr kaputt als Hunde, sind dann dafür aber eigenständiger..." nur noch auf. Kenne Hund und Katze. Mag beides sehr und für mich persönlich gibt es einfach kaum bis keinen Unterschied bei guter Haltung. Ja, eine Katze miaut und hat Krallen, ein Hund bellt usw und es gibt bei jeder Tierart gewisse Vor- und Nachteile. Aber egal ob es die Bindung, Kosten, Zeit oder die Arbeit ist:

    Es ist einfach nur ein bisschen anders verteilt!


    Habe hier 2 Katzensenioren sitzen. Die beide Vorerkrankungen haben. Wir wohnen auf 125qm mit eingezäuntem Garten.

    Meine Katzen pinkeln nicht wild! Dafür sorgen 3 Klos in der Wohnung. Ein kleines im Gästebad, eine große 79x57x43 Ikea SAMLAbox im Arbeitsraum bzw im geräumige Vorraum mit Schreibtisch etc vor den 2 Schlafzimmern und dem Hauptbadezimmer und ein Litter-Robot steht direkt im Eingangsbereich in der "Eingangsdiele". Dort steht auch in unmittelbarer Nähe der große Esstisch, weil es von da sowohl einen direkten Zugang zur Küche, zum Wohnzimmer zum Gästebad, zur Terrasse/dem Garten und zum Flur mit den Schlafzimmern und Hauptbad usw geht.

    Die Leute fragen teilweise ganz verwundert: Was ist denn das, was aussieht wie ein Betonmischer /Space Kapsel? Dieses runde große Ding halt?"

    Im eingezäunten Garten ist mit Steinen, Unkrautflies etc eine tolle Sandecke eingerichtet. Einfach weil ich es nicht mag wenn die Katzen draußen ihr Revier markieren wollen und dafür auf den Rasen pullern und koten. Auch das wurde schon mehrfach für einen Sandkasten gehalten. Wir haben so einige Verwandte und Bekannte mit kleinen Kindern und die finden das zuerst immer super dass die Kinder in dem kleinen Garten nicht abhauen können und noch die tolle Spielecke dazu.... :rolling_on_the_floor_laughing:


    Für Nassfutter haben wir die SureFeed Automaten, wir habe gute, kratz- und ausbruchssichere Fliegennetze an wichtigen Fenstern und an den Fenstern die mal gekippt werden, statt komplett aufgemacht, auch noch die Katzenschutzgitter von Trixie. Das teure Ledersofa hatte vom allerersten Tag eine gute wasserabweisende Tagesdecke drauf (auch weil wir abends beim TV mal knabbern und trinken) und ist unten an den Ecken, auf der kompletten Rückenlehne und den Seiten-Armlehnen mit dieser durchsichtigen Kratzschutz Folie beklebt. (somit haben Katzen nie wirklich versucht dort zu kratzen. Aber sie liegen viel auf den Lehnen und da wird beim kuscheln auch geschnurt und getretelt oder beim Sprung abgerutscht.) Da passiert mit dem Sofa gar nichts.


    Kratzbäume, Kratztonne usw wurden mit Spielspray sofort attraktiv gemacht.

    In der Badewanne liegt eine Antirutschmatte. Für uns und weil wir Angst vor Kratzern hatten wenn die Katzen da rein und raus hüpfen. Kabel sind in Kabelkanälen....


    In über 15 Jahren ist in 2 verschiedenen Wohnungen nichts kaputt gegangen außer vielleicht, dass mal ein Spannbettlaken oder Pullover etc ein Loch hatte. Pinkelunfall auf meine Klamotten gab es 1 mal wegen Blasenentzündung. Zerstörungswut ist auch eher abhängig vom Charakter als von der Tierart. Man kann sowohl bei Hund als auch Katzen Exemplare erwischten die einfacher sind oder wo halt leider mehr Blödsinn ausprobiert wird im schlimmsten Fall halt auch noch sehr vehement. Trotz dass man vorbereitet ist.


    Für einen Hund muss ich auch evtl den Garten einzäunen, das Auto braucht eine vernünftige Gitterbox hinten im Auto, evtl Schwimmweste und und und. Kostenmäßig nimmt sich auch Tierarzt etc nix mehr. Egal ob Versicherung oder nicht.

    Zeitmäßig: Gassi gehen gegen Klos mehrmals täglich säubern und auch ein bisschen mehr geistige Stimulation/die der Hund ja auch schon etwas über den Spaziergang bekommt.

    Unabhängig davon sollte beide Tierarten natürlich trotzdem noch je nach Alter, Charakter und Rasse ausgelastet werden. Aber auch da: Natürlich braucht ein Dobermann andere Auslastung als ein Malteser. Ist aber bei Bengale zu Perser oder Britisch Kurzhaar auch nicht sooooooo viel weniger Unterschied. Genauso mit Pflegeaufwand. Es gibt mittlerweile genug Katzen die regelmäßig zu einem Groomer müssen weil die Besitzer mit der Fellpflege so überfordert sind (gerade wenn das Tier älter wird) dass das Tier ohne professionelle Hilfe verfilzt.


    Meine Katzen wurden eigentlich genauso erzogen wie ich es auch bei einem Hund handhaben würde. Liebevoll, konsequent, mit positiver Verstärkung durch Wort, streicheln und Leckerli. Clickertraining. Natürlich gibt es auch mal einen lauten Rüffel und eine körperliche Begrenzung durch wegschubsen, festhalten, runter setzen. Ich denke ich bin aber immer sehr klar mit meiner Körpersprache. Und ich versuche nie unfair zu sein. Bestrafung hat für mich keinen Sinn, solange das Tier kein Alternativverhalten kennt. Vorher hilft oft nur umlenken bzw Alternativverhalten erstmal aufzeigen und positiv aufbauen.

    Ich erlebe es bei Katzen viel häufiger als bei Hunden, dass geschimpft oder mit Wasser gespritzt wird und das Tier kann überhaupt null verstehen was nun falsch war und was stattdessen gewollt wird. Klar setzt es sich dann über Verbote hinweg, sobald keiner guckt. Und das führt auch mit dazu, dass so viele Katzen distanzierter und unberechenbarer gelten als Hunde.

    Ich habe es erst wieder letztens erlebt als ich mit beiden Katzen zum Tierarzt war. Herzultraschall und Blut abnehmen für den einen Kater. Blutdruck messen, Blut abnehmen und Bauchultraschall für den anderen.

    Praxis mit mehreren Tierärzten und TFAs. Wir kommen rein. Relativ neue TFA die uns noch nicht kannte. Komische Laune /komisch nur zu uns als wir uns angemeldet haben.

    Mein Partner hat mir noch zugeflüstert dass die so wirkt, als sei sie nicht begeistert darüber was gleich alles gemacht werden soll. (Sie Horror vor den nächsten 2 Stunden hat/Angst gebissen zu werden?)

    Es war sehr lustig mit anzusehen wie die Stimmung ungeschlagen ist als unsere Tierärztin zu ihr meinte: "0h super. Ich brauche dich ja dann wahrscheinlich allerhöchstens zum sauber machen/wegräumen. Aber Frau X hat ja sogar ihren Partner dabei. Dann klappt das ja bestimmt auch wieder wie beim letzten Mal."

    An mich gerichtet: "Frau X, Sie sichern wie immer Kopf und Vorderpfoten? Herr X kann anreichen und packt hinten mit an?"

    Am Ende waren wir eine halbe Stunde früher fertig als angesetzt war und alle total entspannt.

    Der Vorbesitzer hat das Recht, für das Tier zu entscheiden, mit dem Verkauf aufgegeben.

    Ich verstehe den Beitrag und stimme dem ja eigentlich zu. Aber hier wird es eben auch haarig. Rechtlich gesehen ist das korrekt. Aber es ist eben moralisch verwerflich.

    Punkt.

    Gegen wir doch mal weg von Tieren. Wenn ich meiner jüngeren Schwester 2000 Euro schenke damit sie ihre Mietschulden zahlen kann, und sie das Geld für ein neues Handy verwenden dann kann ich auch nichts gegen machen. Hätte es per Vertrag genauer festlegen müssen....

    Hier ist es nichts anderes. Das Tier wurde abgegeben weil man überfordert war, es wurde abgegeben weil der Vorbesitzerin versprochen wurde einen geeigneten Endplatz zu finden.

    Und nach 3 Wochen ist dieses Tier erlöst worden.

    Gerechtfertigt hin oder her. Ich verstehe wie schlimm das auch für Easy. war . Vielleicht war es auch unfair von der Vorbesitzerin, die den Hund genau deshalb abgeschoben hat

    Und doch empfinde ich es falsch sie nicht zu informieren. Schon vorher hätte man klar kommunizieren können zu was die Tierärzte raten, ob sie sich verabschieden will usw.

    Durch das "nicht informieren" entsteht immer mehr dieses "ob das wirklich sein muss" . Wahrscheinlich nur im Kopf aber ich persönlich empfinde es so dass man sich nicht aus der Verantwortung ziehen kann. Easy. sollte zu ihrer Entscheidung stehen. Auch vor dem Menschen der den Hund fast seine gesamte Lebenszeit begleitet hat. Plus, die sollte auch nicht glauben dass ihr Hund nun in einem super super Zuhause fröhlich durch die Bude rennt...

    Ich versuche jetzt einmal ganz rational einen Ratschlag zu geben. Ich hoffe ich tue niemandem Unrecht.

    Ich bin mir unsicher ob ich der Vorbesitzerin Bescheid geben soll. Sie hat mich gebeten ihr zu sagen wenn Chico einen Endplatz findet. Aber ich denke sie würde auch diese traurige Nachricht wissen wollen.

    Aus rechtlicher Sicht ist der Hund anscheinend in dein Eigentum übergegangen. Brauchst also nicht Bescheid geben. Aus moralischer Sicht ist meine persönliche Meinung:


    Was war deine Antwort auf diese Bitte? Wenn du versprochen hast die Vorbesitzerin zu benachrichtigen, sobald du einen Endplatz gefunden hast, dann sollte man auch so fair sein und sich daran halten und sie darüber in Kenntnis setzen dass Chico seinen Endplatz anders als gewünscht gefunden hat.


    Immerhin hat da jemand anders die Verantwortung übernommen, die man selbst nicht mehr wollte.

    Wahrscheinlich richtig. (nicht mehr gemeldet, kranken Hund überfordert abgegeben) Und trotzdem nur eine Vermutung. (Aussage Hund wäre bei kühleren Temperaturen fitter, mehrere/ 5 Sommer mit dem Hund erlebt und evtl empfand sie persönlich den Zustand vom Hund besser/anders als Easy. )


    Ich persönlich hätte die Vorbesitzerin definitiv vor der Einschläferung informiert. Aussagen ala "keine Lebensqualität" von der Tierkliniken schriftlich geben lassen und ihr die Möglichkeit gegeben eine andere Lösung zu finden.

    Einfach aus dem moralischen Empfinden heraus dass man den Hund nur eine sehr kurze Zeit kannte im Vergleich zum Vorbesitzer. Wenn von da dann keine Reaktion kommt oder sie auch keine Lösung weiß, dann ist wenigstens alles klar.


    Ansonsten wird es schwierig. Hängt die Vorbesitzerin sich überraschen dann rein und tun Möglichkeiten auf wie: "Klimaanlage im Sommer, andere Op etc!".....

    Im blödesten Fall wäre der Hund bei mir zurück zu ihr/ Vorbesitzerin gegangen. Aber auch nur mit schriftlichem Hinweis von der TK und der schriftlichen Zusage der Vorbesitzerin dass man dabei ist eine andere Option/Lösung auszuprobieren.

    Sollte ich mit ihrer Lösung nicht einverstanden sein und sie den Hund nur zurückgefordert haben um ihn in meinen Augen leiden zu lassen dann steht es mir ja frei das Vetamt zu informieren.


    Wenn der Zustand vom Hund so schlimm wie beschrieben war, wenn man mit einer schriftliche Aussage bestätigen kann dass Kollegen dem Hund die Lebensqualität absprechen, da hätten die höchstwahrscheinlich gehandelt. So bleibt es halt immer ein bisschen ein bitterer Beigeschmack.


    Evtl ungerechtfertigter Weise wenn die ganzen Einschätzungen und Beschreibungen korrekt waren, der Hund tatsächlich so sehr gelitten dass ihm selbst bei einem "moralisch korrektem Umgang mit dem Vorbesitzer" unnötig Leid angetan worden wäre.

    Bei unkontrolliertem Freigang ist "jagen verbieten" nur deshalb nicht möglich weil eben kein Mensch dabei ist der Einfluss nehmen/das beibringen und durchsetzen könnte. Vom Instinkt her würde ich sagen ist es nichts anderes wie bei Hunden und ließe sich garantiert umleiten oder sogar ganz verbieten bei Katzen mit weniger Drang.

    Da zweifel ich keine Sekunde daran dass das möglich wäre.


    Ich weiß nicht wie, aber als wir nur einen vernetzten Balkon hatten kam mein Großer mal mit einem Vogel im Maul ins Wohnzimmer. Glaube Kohlmeise. Der Kleine (andere Kater) neugierig hinterher. Ich habe aufgeschrien, ruhig den Namen vom Großen gesagt und ihn aufgefordert zu mir zu kommen. Der hat knurrend auf dem Boden seine Beute gegen den Kleinen abgeschirmt. Beim zweiten Versuch kam er dann mit dem Vogel zu mir. Ich habe gelobt und ihn gestreichelt, dann vorsichtig den Vogel angefasst und "Nein" gesagt. Und der Große hat ihn mir tatsächlich in die Hand gegeben. Der Vogel war natürlich gelähmt vor Angst. Er hatte nur eine klitzekleine, stecknadelgroße Wunde am Bauch. Die habe ich kurz desinfiziert während ich geschaut habe ob die Flügel unverletzt geblieben sind. Und dann nach nichtmal 3 Minuten den Vogel vom Balkon aus wieder fliegen lassen.


    Da habe ich einen großen Fehler gemacht. Ich hatte ja Wohnungskatzen/ jetzt gesicherter Garten und mir war nicht klar dass der Vogel dringend Antibiose benötigt hätte. Stichwort Pasteurellen-Infektion

    Jetzt bin ich schlauer. Ich wollte nur nicht das er einen Kreislaufzusammenbruch erleidet vor Angst. Sollte ja schnell gehen.....

    Ich kenne eigentlich nur Katzenhaushalte in denen rumgebrüllt und aufgestampft wird, wenn die Katze mal wieder etwas tut, was sie nicht soll. Oder es fliegt auch mal ein Paket Taschentücher in die Richtung.

    Ich kann da @Radiant Stardust nur zustimmen.

    Das liegt nur an den ganzen Vorurteilen dass Katzen "weniger wert, eigenständiger, dickköpfiger, lernunwilliger etc" als Hunde sind. Und dann darf man die halt auch weiterhin so erziehen so wie man auch noch Hunde in der Steinzeit erzogen hat. Oder es findet sogar grenzüberschreitendes, respektloses Verhalten statt, wie bei kleinen Hunden die gegen ihren Willen immer hochgenommen werden usw. Mit dem selben Resultat. Hund fängt erst an immer zu beschwichtigen und abzuhauen und am Ende zu schnappen. Katzen werden dann auch zu "Arschlöchern". Sich manche Dinge gefallen lassen zu müssen kann man nur vermitteln wenn sie ansonsten immer verstanden und respektiert werden.


    Erstmal ist Säugetier halt einfach Säugetier.

    Und egal ob Pferde, Hund, Katze, Mensch. Wir funktionieren, bis auf unsere rassetypischen Eigenheiten, alle relativ ähnlich.

    Nur dass die wenigsten Menschen sich bei einer Katze die Mühe machen die Katze z.B permanent zu beobachten und sobald sie z.B vorhat an der Couch zu kratzen das Tier zum Kratzbaum zu bringen, das Tier zu loben wenn es dort kratzt, Folie an die Couch zu machen, eine Kratzgelegenheit direkt neben die Couch anzubieten wenn die Couch als wichtiger Platz markiert werden sollte etc. Fällt vielen Menschen ja schon bei Hunden schwer wenn sie da Arbeit reinstecken sollen.


    Meine Katzen wissen jedenfalls sehr genau mit wem sie was machen können (verarschen) und sie entscheiden auch total nach Sympathie was sie für einen machen. Mein verstorbener Kater konnte nur Türen öffnen weil ich mich ausgesperrt hatte und dann an der Tür gekratzt habe, wie eine Katze die rein will. Da wurde er hysterisch, hat miaut/geweint und ist dann irgendwann aus Verzweiflung hoch zur Türklinke wo ich gekratzt hatte. Natürlich hat er dann auch meine ganze Erleichterung gespürt als ich wieder rein kam, sich mega über die Leckerlis und das Lob gefreut....Von dem Tag an war das Thema durch und ich musste eine Zeitlang permanent von innen abschließen. Später hat es dann ganz super mit der einfachsten Form des "intelligenten Ungehorsam" funktioniert, als er erstmal verstanden hatte dass dieses Verhalten eigentlich nicht erwünscht ist, er mich aber noch reingelassen hat wenn ich wirklich draußen rufend und kratzend vor der Tür stand.


    Ich habe mit allen meinen Katzen geklickert und je nach Charakter und Intelligenz konnte das eine Tier mehr oder komplexere Tricks. Dem einen gefiel halt Rolle und durch einen Reifen springen. Dafür aber zu übereifrig. Und die Stärke vom anderen war vielleicht Pfote geben, betteln mit beiden Vorderpfoten, warten.


    Alle meine Katzen nutzen die Möglichkeit respektiert und verstanden zu werden und sich so äußern zu können dass auch sie verstanden wurden. Die Dosenöffner müssen ja immerhin auch auf Trab gehalten und in ihrer Sozialkompetenz gefördert werden. Ist halt ein Spektakel wie Dosi höflich versucht eine Autoritätsperson davon zu überzeugen doch bitte vorher mindestens ein Kommando zu geben bevor Katz was abbekommen darf. (Wenn der Besuch nämlich mit Vanilleeis zur Tür reinkommt, Tierchen süß guckt und mit den Vorderpfoten zum Gebet bettelt, High Five gibt und Rolle macht hat man verloren. Und sie wissen es :loudly_crying_face: :rolling_on_the_floor_laughing: )

    Also wir haben uns im Januar bei unserem Murphy für eine Direktkremierung im Rosengarten Badbergen und Aufbewahrung der Asche in einer Bilderrahmenurne entschieden. Und es definitiv nicht bereut.


    Gründe für Kremierung:

    Kein eigener Besitz/Garten und die Angst dass der Garten dort dann irgendwann von irgendwem umgegraben, zugepflastert usw wird. Dann im tiefsten Winter der Bodenfrost etc.


    Bilderrahmenurne:

    Nicht so auffällig und weniger Staubfänger wie eine Urne im Regal, trotzdem eine gute Möglichkeit der individuellen Gestaltung durch die Gravur des Rahmens und später auch vielleicht wechselnde Bilder.

    Selbst wenn wir umziehen, ich das Bild/den Rahmen hier nicht mehr haben möchte oder wir obdachlos werden, dann können wir Murphys Asche trotzdem mitnehmen bzw an einem schönen Ort verstreuen.


    Ich empfand das Preis-Leistung Verhältnis extrem angemessen. Wir hatten es dort von vorne bis hinten mit sehr emphatischen und professionelle Menschen zu tun.

    Das fing damit an dass Murphy sehr spät abends eingeschläfert wurde und bei der Abholung am nächsten Morgen (wir wollten seinem Kumpel noch Zeit geben es begreifen) hat die Mitarbeiterin wirklich alles super gemacht. Von der Art und Weise wie sie Murphy ins Körbchen gebettet hat oder auch dass sie ganz gezielt Fragen gestellt hat. (Warum er den Bauchultraschall hatte/da rasiert war, wie er sonst so war? Wir wollen sie eigentlich gar nicht groß damit zutexten, weil ja oft schon Familie und Freunde sich das ungern stundenlang anhören wollen. Aber sie hat so getan als hätte sie alle Zeit der Welt. Mein Partner hat da das erste Mal richtig losgeweint als er erzählt hat wie er immer die Tür geöffnet hat. Es hat also definitiv bei der Trauerbewältigung geholfen. Muss ja raus.


    Ein paar Tage später im Rosengarten war es auch toll. Ja, der Garten ist nun nicht wirklich spektakulär und ehrlich gesagt ist er für mich persönlich auch nicht schön, dass ich Murphy hätte dort lassen können. Und ja, die Zeit im Abschiedsraum sollte ungefähr so eine halbe Stunde sein. Es wurde aber auf keinen Fall gedrängelt. Obwohl oder vielleicht gerade weil wir abends die letzten Kunden waren? Die ganze Anleitung war wirklich top. Schon am Anfang würde beispielsweise erklärt dass sie uns erst nach dem Raum der Stille fragen wird ob wir bei der Einführung in den Ofen tatsächlich zugucken wollen oder lieber nicht. Wir spontan entscheiden sollten wie wir uns dann fühlen... Man war besser vorbereitet und konnte in der Situation auch besser entscheiden. Des weiteren wurde am Telefon auch penibel darauf geachtet immer von Murphy zu sprechen (nicht als Nummer usw) und ihn als Individum hervorzuheben. Ist natürlich antrainiert aber tat gut. Der Ausflug nach Badbergen war wirklich ein schöner Abschied und gerade meinem Partner, der am Anfang etwas skeptisch war ob es das Richtige ist, empfand es angenehmer als bei seinen anderen Tieren die schon verstorbenen sind. Für ihn war "Loch buddeln usw" nicht so therapeutisch wie zuerst gedacht.