Also ich glaube schon dass es immer irgendeinen Grund gibt.
Weder bei den Hunde mit denen ich in meiner Kindheit täglich, auch alleine, unterwegs war noch bei alle anderen Tiere wie z.B Katzen die ich bisher gehalten habe/noch halte hatte ich schon einmal das Gefühl dass sie unberechenbare Raubtiere sind.
Und da waren durchaus auch schon mal "Mimosen" oder "Stinkstiefel" drunter.
Gekratzt, gezwickt (Hamster ), geknurrt usw wurde bei:
-Krankheit, besonders bei Schmerzen (egal ob nun Hormonstörung, Tumor, Rückenschmerzen...
-Angst
-Wut bzw Frust oder schlechte Laune
-unglückliche Verwechslung
Wie schnell,stark und in welcher Situation das Tier so ein drohendes oder aggressives Verhalten gezeigt hat hing stark vom Charakter und der Erziehung des Tieres ab.
Bsp: Einer meiner Kater ist ein sehr gemütlicher Kerl und lässt sich viel gefallen. Wenn er liegt kann ich normalerweise problemlos bestimmt zehn Mal seine Pfote in die Hand nehmen und ihn dann etwas ärgern in dem ich ihn etwas kitzel oder daran ziehe. Wenn er sehr gut drauf ist toleriert er das sogar nicht nur sondern findet es sogar selbst ganz witzig und schnurrt sogar dabei. Ist er "mit dem falschen Fuß" aufgestanden würde er beim ersten Mal einmal ein motzendes Miau ausprechen und die Pfote leicht wegziehen, beim zweiten Mal würde vorsichtig zuzwicken, ohne die Hand zu verletzen, um mir jetzt nun wirklich deutlich zu machen dass er heute für so einen Blödsinn echt nicht "in Stimmung" ist.
Das macht ihn aber noch nicht unberechenbar, denn je länger man ein Tier kennt, je mehr bekommt man mit wie es tickt und was es braucht. Ich weiß jedenfall dass er mich z.B niemals absichtlich verletzen würde während wir beide auf dem Sofa eine Runde zusammen kuscheln oder aneinandergekuschelt ein Mittagsschläfchen machen.
Ein "Vorfall" der mich sehr zum Nachdenken gebracht hat habe ich einmal mit einer Amstaff Hündin und einem 2 1/2 Jahre alten Jungen erlebt:
Ich saß mit dem Vater auf der Terasse, der Hund lag neben ihm und döste seelig vor sich hin. Er hatte den Hund umsichtigerweise sogar extra etwas von der Terrassentür weggeschickt, damit man problemlos rein und raus konnte ohne dass man über dem Hund auf stolpert bzw ihr auf den Schwanz tritt.
Dann kommt der Lütte angerannt zum "Gute Nacht" sagen. Er rennt, ich sehe die kleine Kante der Terrasse und sage noch "Vorsicht", der Papa: "nicht rennen" aber zu spät. Der Kurze macht einen üblen Abflug und landet punktgenau mit voller Wucht auf dem Hund. Der hatte die Augen zu und hat echt nicht damit gerechnet. Das Kind schön mit ausgefahrenem Ellenbogen usw...
Hund jault laut auf und von da habe ich alles in Zeitlupe gesehen:
Die Hündin hat ganz eindeutig die Leftzen gezeigt und wollte nach hinten rumschnappen und in dem Moment fängt der Junge zu seinem großen Glück an zu brüllen wie am Spieß. Und noch in der Drehbewegung ändert sich der Ausdruck und die Hündin schlabbert dem heulenden Lütten durchs Gesicht. Es hat dann noch eine ganze Weile gedauert bis das Kind und die Hündin sich etwas beruhigt hatten.
Den auch die Hündin war danach noch arg verschreckt, auch wenn sie wohl verstanden hat dass dem Kind ein Unfall passiert ist und es sich selbst auch wehgetan und erschrocken hat.
Das die Geschichte gut ausgegangen ist.....
Da habe ich zum ersten Mal gedacht dass Kind und Hund doch ganz schön gefährlich sein kann. Denn weder Hund noch Kind hätten dann ja wirklich "Schuld" gehabt. Kinder probieren sich nun einmal aus und sind unvorsichtig. Und nicht einmal ich als Mensch wüsste wie ich in so einer Situation wohl gehandelt habe wenn im Halbschlaf ein Kind auf mich fällt. Vielleicht hätte ich es auch aus Reflex weggestoßen.....