@Julia98
Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht.
Die Fakten:
1)Henry ist ein Hund bei dem ganz viele "Hundekenner" sofort einen HSH-Anteil vermuten. Er zeigt auch verhaltenstechnisch Tendenzen die stark dafür sprechen. Im besten Fall bleibt er sehr gemäßigt. Im schlechteste Fall packt er mit der Zeit noch mehr aus.
2)Du wolltest einen großen Hund. Es muss dir doch klar gewesen sein dass es schwer wir diesen körperlich zu kontrollieren sollte er nicht so wollen wir du. Ein fürchterlich umgezogener knurrend und kläffender Wadenbeißer ist natürlich auch gefährlich wenn die Besitzer ihn zu Mensch oder Tier lassen die dann gebissen werden. Aber wenn die das nicht wollen, können sie ihn körperlich leicht davon abhalten und es ist maximal peinlich und nervig.
Du hattest deine Gründe für einen großen Hund. Aber du hast dich auch nicht gründlich genug informiert. Punkt. Obwohl du um die Problematik wusstest dass ein großer Hund schwerer körperlich zu kontrollieren ist und deine körperlichen Voraussetzungen nicht die Allerbesten dafür sind. Das ist schon etwas naiv. Findest du nicht? Warum kann man sich heutzutage nicht mehr eingestehen wenn man "dumm" gehandelt hat? Passiert jedem Mal. Gehört dazu. Aus Erfahrung lernt man dann.
Dieser Trainer war sehr direkt. Aber ehrlich. Er hat es gesagt wie es ist. Und mit "Jeden Tag steht ein Dummer auf" sagt er auch gleichzeitig dass du nicht die einzige bist. Wenn es aber schon vielen Leuten passiert ist, dann ist man also wohl gar nicht "unterdurchschnittlich"
Zu den Methoden vieler Orgas wurde auch alles gesagt. Ich wiederhole hier nur....
3) Deine Erwartungen an einen Hund und Henrys Bedürfnisse scheinen sehr auseinander zu klaffen. Es wurde schon tausend Mal erklärt das selbst ein gemäßigter HSH mehr Training und Führung braucht um im Cafe artig unter dem Tisch zu liegen oder beim Spaziergang mit anderen Hunden und deren Haltern oder auf Hundewiese keine Probleme zu machen. Wenn das überhaupt möglich ist. Nur du alleine kannst entscheiden ob du so leben willst. Wie weit du dem Hund entgegen kommen magst. Der Verein ist wohl der Meinung dass es funktionieren. Wenn du bereit dafür bist dich etwas von deinen ursprünglichen Anforderungen zu verabschieden und Henry dir auch entgegen kommt damit dass er eben sehr gemäßigt ist.
Ich persönlich sehen das nicht so. So wie du dich und Henry hier präsentierst denke ich nicht dass ihr zu einem guten Team werdet. Einer von euch beiden wird vermutlich auf der Strecke bleiben. Vielleicht sogar ihr beide.
Hier im Forum sind doch eigentlich die engagierten Hundeliebhaber. Niemand möchte da dass ein Hund abgegeben wird. Wenn so viele hier trotzdem dazu drängen muss dich doch das doch extrem hellhörig werden lassen.
Es ist und bleibt deine Entscheidung. Ich z.B habe meine getroffen. Ich liebe eigentlich die typischen Gebrauchthunderassen. Besonders den Dobermann. Ich kann auch gut mit diesem Hundetyp. Mein Partner aber nicht. Und meine aktuelle "Herzenshündin" wird von ihrem Besitzer rassegerecht ausgelastet und zeigt sich vermutlich auch nur deshalb so entspannt und von ihrer besten Seite. Die ist wirklich lieb und hat schon so vielen Menschen die Angst vorm bösen Dobermann genommen. Selbst fremde Kinder dürfen an sie ran. Alle schwärmen immer was für eine liebe und tolle Hündin sie ist. Rassekenner beschreiben sie als gemäßigt. Tja. Aber auch ich merke dass so ein Hund nicht in unser (leben ja mit meinem Partner) Leben passt. Ich kann mir zur Zeit und auch für die Zukunft keinen Hund vorstellen bei dem ich immer alles bestätigen und zuerst regeln und sehen muss. Am Beispiel dieser tollen Hündin wäre es so: Hund liegt vielleicht im Büro und fremde Person kommt rein? Höre ich die Person vor der Tür und zeige oder sage " ist okay" würde Hundi liegen bleiben und lässt sich auch gerne kraulen wenn ich erlaube dass der Fremde sie anspricht und auffordert zu kommen. Sie würde sich auch auf ihrem Platz kraulen lassen. Sie ist so lieb. Aber wehe ich habe ihr vorher nicht gesagt dass ich die Person gehört habe. Dann würde sie bellend aufspringen bei unbekannten Personen und diese erschrecken. Jagdtrieb? Wenn ich ne Katze sehe und ihr durch ein kurzes Räuspern zu verstehen gebe dass die Katze zu ignorieren ist dann tut sie das. Ob an der Leine oder nicht. Auch Katzen die zur Familie gehören wären sicher. Aber wenn es nach ihr geht würde sie halt nun einmal trotzdem gerne alle fremden Katzen jagen und auch gezielt töten. Punkt. Ebenso wie Hasen usw. Auch ist nicht jeder Artgenosse ihr Freund. Der Besitzer lässt sie trotzdem meist frei laufen und es gab noch nie die klitzekleinste Beschwerde über sie. Weil er weiß was er tut und den Hund unter Kontrolle hat. Genauso wenn sie unter meiner Verantwortung steht. Nur ich kann das nicht nach einem anstrengenden Arbeitstag. Ich bin froh dass sie nicht mein Hund ist. So sehr ich sie vergöttere wie schlau sie ist, wie gut sie sich einfügen kann dank guter Erziehung, wie sie die 32 Menschen auseinander hält die sie täglich sieht und mit ihnen umgeht. Dass sie schon nach dem 3. Tag wusste wer dazu gehört und wer nicht. Nur ich will nach einem anstrengenden Arbeitstag halt auch mal spazieren gehen und dabei vor mich her träumen.
Wie bei vielen Menschen passt auch für mich eher ein Begleithund ihn mein Leben. Und ich persönlich würde mir halt keinen HSH oder eine Gebrauchthunderasse holen und mir mein Leben unnötig schwer machen. Für mich nicht, für meinen Partner nicht .....
Jetzt musst du deine Entscheidung treffen.