Also diese Katze ist mit Sicherheit kein Biest. Der Umgang mit ihr ist einfach nur viel zu grob. Das Tier hatte schon extreme Angst aus dem Transportkorb zu kommen. Statt der Katze dann mal etwas mehr Zeit zu geben oder z.B den Deckel der Box abzunehmen, zur Not auch mit Handschuhen, wird sie rausgekioppt. Klar ist das schonender als das Tier rauszuziehen, aber bei Katzen die schon ein Trauma weg haben und so angstagressiv sind ist das bereits zu viel. Die Besitzerin erwähnt auch dass die Katze früher beim TA eigentlich nett war.Bis zu dem Punkt an dem sie wahrscheinlich gemerkt hat dass ihr beim TA immer weh getan wird. Die wurde mit Sicherheit schon ein oder zwei Mal mit Nackengriff aus der Box gezerrt bis sie angefangen hat nach allem zu schlagen was auch nur versucht von vorne in die Box zu greifen...
Und nichts macht eine Katze dann panischer als wenn sie so extrem fixiert wird und es zu diesem Teufelskreis wie dort gezeigt kommt. Die Katze wehrt sich, wird noch mehr fixiert, Katze bekommt noch mehr Panik und wehrt sich noch heftiger....Das Festhalten tut ihr dann irgendwann auch noch richtig weh und die Katze fühlt sich immer hilfloser und verzweifelter. Sie wird festgehalten damit man ihr wehtun kann....
Einer meiner Kater wäre beim TA heute auch so durchgedreht wenn er auch nur ein Mal bei einem Tierarzt so grob behandelt worden wäre. Zum Glück habe ich früher einmal bei meinem vorherigen TA rechtzeitig eingreifen können als man ihn dort auch mit Handschuhen greifen wollte. Danach hab ich mit ihm Medical Training angefangen und meine jetzige TÄ ist zum Glück auch einfach nur super lieb mit ihm. Auch wenn sie beim ersten Mal das Verhalten ihres Kollegen ausbügeln musste und direkt aus der Box angefaucht wurde. Sie hat die Box von oben geöffnet, hat erst mal in Ruhe mit mir und ihm gequatscht, hat ihn sich in Ruhe umgucken lassen, die Hand vorsichtig hingehalten, hat vorsichtig angefangen ihn am Kopf zu streicheln hat dann mal vorsichtig ihn an den Seiten zum aufstehen bewegt und so. Hat den Kopf kurz festgehalten und fixiert um in die Ohren zu gucken. Hat ihn aber immer wieder sofort los gelassen damit der Kater merkt dass sie ihn zwar ab und an komisch anpackt, ihn aber auch direkt wieder los lässt. Hat dann wieder kurz festgehalten und das Maul geöffnet, hat ihn dann auch mal zurück in Box gelassen...
Es war halt trotz Trainig immer noch etwas anderes wenn sie ihm in Maul oder Ohren guckt oder an den Pfoten handtiert, als wenn ich das mache. Und mit diesem Einfühlungsvermögen lässt er sich nun mitlerweile auch ohne Probleme aus der Vorderpfote Blut abnehmen oder impfen. Alle das tut ihm natürlich ganz kurz weh und ist unangenehm, aber es ist für ihn erträglich solange man ihn dabei etwas ablenkt. Niemals hätte ich als Tierbesitzerin so einem Umgang mit meinem Haustier geduldet. Und selbst wenn sie mal am Bauch gucken möchte oder Analdrüsen kontrolliet. Niemals wird der Kater einfach so auf den Rücken gedreht. Sie nimmt sich immer Zeit den Kater erst mal zu streicheln, ihn auf die Wage zu setzen. Einfach erst einmal Vertrauen zu schaffen. Und erst dann kommen eben die unangenehmen Sachen wie auf den Rücken legen oder impfen oder oder oder.
DIese Katze hat in der Box gefaucht, wurde sofort rausgekippt, wurde dann sofort gehalten und fixiert. Kein Wunder dass es dann immer weiter eskaliert ist.
Und ja, dann hätte die Katze halt sediert werden müssen wenn es gar nicht geht. Und zwar schon relativ am Anfang. Ist scheiße, aber man kann es ja nicht ändern. Mit jeder groben Behandlung wird das Tier aggressiver. Genau durch solche Tierarztbesuche werden verunsicherte, aber eigentlich händelbare Katzen zu solchen Furien . Die sich überhaupt gar nicht mehr richtig anfassen lassen. Die daraufhin dann wieder gleich von Anfang an so gehändelt werden..Glaubt ihr die Katze wird nach diesem Besuch beim nächsten Tierarztbesuch weniger Panik haben?