Hallo zusammen,
ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage, dass dieses "Pushen und total Auslasten" letztendlich nur zu Problemen führt.
Ich habe meine Border Collie Hündin von einem "Wald-und-Wiesen"-Züchter geholt, wo sie recht wenig Umwelteinflüsse kennengelernt hatte, wie sich später herausstellte. Mich haben alle in meinem Bekanntenkreis verrückt gemacht, dass so ein BC dringend ausgepowert werden muss. Also waren wir viel spazieren, beim Baby-Agility, zum Dog-Dancing und haben abends noch einiges aus der Trickkiste geübt. Kurzum: Ich habe mich von meinem Umfeld total verrückt machen lassen und meinen BC so aufgedreht, dass sie gar nicht mehr runterkommen konnte. Sie war also nicht nur von der neuen Umgebung mit all ihren Geräuschen, Gerüchen, neuen Menschen und Hunden völlig überfordert, sondern wurde dann auch noch von mir zu sehr gepusht. Das Ganze gipfelte dann darin, dass sie angefangen hat Autos, Fahrradfahrer, Jogger etc. anzugehen, weil sie einfach völlig überfordert war. Ich hatte das Glück an eine tolle Hundetrainerin zu geraten, die mich und meine Hündin therapiert hat. Unser Hauptaugenmerk lag dann darauf, dass meine Maus endlich mal zur Ruhe kommt und lernt, dass sie nicht alles kontrollieren muss, sondern, dass sie mir die Kontrolle überlassen kann. Dieses ganze "Ein Border Collie ist ein Arbeitsjunkie und muss auf Teufel komm raus ausgelastet werden" ist echt totaler Quatsch und hat mir einen völlig nervösen Zippel beschert, den ich jetzt nach einem halben Jahr intensivem Training endlich so weit habe, dass er abschalten und zur Ruhe kommen kann. Klar will so ein BC gefordert werden, aber wenn ich einen ausgedehnten Spaziergang mit ein paar kurzen Trainingssequenzen mit ihr mache und danach noch 2 x 5-10 Minütchen Intensivtraining, dann ist sie platt. Also: Vorsicht bitte davor dem Hund zu viel zu zu muten und ihn damit völlig zu überlasten!
LG
Urmel