Alles anzeigenWarum wird jetzt eine Rassediskussion daraus gemacht?
Die Frage ist doch: Was sind diese 100% überhaupt?
Ist damit Gehorsam gemeint, also dass der Hund bei einem entsprechenden Signal seines Menschen alles stehen und liegen lässt und unverzüglich das ausführt, was sein Mensch da verlangt?
Ist damit gemeint, dass der Hund niemals nicht irgendeinem jagdlichen Anreiz folgt, der nicht von seinem Menschen ausgeht?
Oder ist damit gemeint, dass der Hund zu 100% gelernt hat, seine rassetypischen Veranlagungen nur da einzusetzen, wo der Mensch meint dass es nötig ist?
Dann ist da noch die Frage: Wer gibt denn diese Messlatte vor?
Am Beispiel: Mein geliebtes "Sitz auf Distanz" ... Bei Menschen- und Hundebegegnungen kann ich das absolut verlässlich einfordern ... wird nur nicht immer sofort gemacht, sondern manchmal erst bei der zweiten Aufforderung, einige wenige Male braucht es auch eine Dritte...
Für mich absolut verlässlich, und da bin ich bei 100% ...
Ein Schäferhundhalter hat mir dazu vor Jahren mal gesagt: "Ihr Hund hört aber sehr schlecht!" - weil der Hintern eben nicht knackig-zackig auf dem Boden klebte bevor ich das "Sitz" beendet hatte.
Für diesen Hundehalter war ich bei 0% im Gehorsam, zumindest was er sich unter Gehorsam vorstellt.
Für mich bin ich da bei 100% - und diese führe ich nicht auf Gehorsam, sondern der Kooperationsbereitschaft meiner Hunde auf der Basis von entsprechendem Training/entsprechender Konditionierung zurück.
Das basiert auf Vertrauem, dem Wissen meiner Hunde dass meine Entscheidungen gut für sie sind - auch mal, wenn sie deren Sinn nicht nachvollziehen können.
Ja, manchmal meldet sich auch bei mir das kleine Teufelchen, welches bei mir auf der linken Schulter sitzt und mir ins Ohr flüstert: "Der Hund MUSS aber jetzt gehorchen!!!" ... und das Engelchen auf der rechten Schulter sitzend flüstert mir ins Ohr: "Das ist ein denkendes und fühlendes Lebewesen - der muss dir nicht gehorchen, der ist doch nicht dein Untertan!!!"
Und dazwischen sitzt meine Kopf, der eine graue Masse beinhaltet, die ich einsetzen kann um zu überlegen: "Kann mein Hund das jetzt, habe ich ihm das sicher genug beigebracht - und was ist denn jetzt mein Ziel, und wie kann ich das erreichen?"
Mein Ziel ist, mich da wo ich mit meinen Hunden bin sie so lenken zu können, dass die jeweilige Umwelt mit der Anwesenheit meiner Hunde klarkommt.
Mehr brauche ich nicht - und das habe ich erreicht.
Jo so sehe ich das auch. Ich bin in meinem Sinn auch bei 100 % meine Hunde sind bei wild zb zu tausend Prozent abrufbar bzw sogar zu 90 % so das ich nichtmal mehr was sagen muss, weil sie sich bei wildsichtung von selbst zu mir orientieren. Andernfalls dürften sie hier nicht ohne Leine laufen. Alles andere läuft für mich genauso gut ich bin sehr zufrieden die Jungs sind zufrieden. Alles was nicht so läuft ist mir auch nicht wichtig es sind und bleiben Tiere und keine Maschinen. Mein Anspruch ist eben auch niemand anderen zu stören, zu beeinträchtigen, zu belästigen etc
Ich denke das definiert sicher jeder für sich selbst anders. Ich hätte zb nie den Anspruch das meine Hunde an der Hauptstraße ohne Leine laufen müssen, gibt hier durchaus Leute die das tun und die die Erziehung daran messen. Die finden meine völlig unterzogen, weil sie dort an der Leine laufen müssen.