Ich rate ehrlich gesagt von diesem Hundeschule-Gedöns fast generell nur noch ab... Such dir einen guten Hundeverein und arbeite da ordentlich was mit deinem Hund. Dann wird das Problem von alleine besser.
aus welchem Grund rätst Du von Hundeschulen ab? Was macht der Verein anders?
Ich habe hier tatsächlich schon Verein angefragt, weil ich eigentlich in den Hundesport mit ihm möchte. Das war ein sehr komisches Gespräch. Es hieß, dass sie keine Kläffer nehmen weil das die Trainer nervt. Und außerdem hätte ich vorher schon festlegen müssen, was ich machen möchte? Nach dem Gespräch habe ich das Thema Verein verschoben.
Also die Betonung lag ja auf guter Verein... Da war du warst, das war eben kein guter Verein. Davon gibt es leider immer noch Einige... Ich würde da einfach weiter schauen. Wenn du hier unten in Süddeutschland wärst, könnte ich dir ein paar Vereine empfehlen.
Also ein großer Unterschied ist zum Beispiel, dass Hundeschulen in der Regel kommerzielle Angebote sind und ein Verein eben auf ehrenamtlicher Arbeit basiert. Die einzige Hundeschule, die ich hier im Umkreis noch guten Gewissens empfehlen würde, verlangt für die Einzelstunde 74€. Für diesen Betrag kannst du bei uns im Verein ganze 2,5 Jahre Mitglied sein und (kostenlos) jeden Montag ins Training kommen. Von diesem Umstand allein lassen sich zig weitere Unterschiede ableiten. Wenn man 74€ in der Stunde verlangt, steht man schon unter Druck "abzuliefern". Da ist auch von vornherein klar, dass man mit dem Mensch-Hund-Team nur über einen gewissen Zeitraum zusammen arbeiten wird. Einfach schon deshalb weil die finanziellen Ressourcen in der Regel begrenzt sind. Im Verein ist es so, dass man genug Zeit hat, das Mensch-Hund-Team in Ruhe kennen zu lernen und Stück für Stück an den Baustellen arbeiten kann. Man sieht sich ja eh jede Woche mindestens einmal. Die Ausbilder bekommen in der Regel keine (oder nur eine sehr geringe Vergütung) und haben die Möglichkeit, das Mensch-Hund-Team wirklich zu begleiten. Sie kennen dich und deinen Hund und können dann mit der Zeit auch sehr gut abschätzen, was für dich und deinen Hund am besten funktioniert.
Ich hab hier den direkten Vergleich sitzen: Mein Senior hat sehr viele Hundeschulen gesehen. Welpenschule, diverse Erziehungskurse, auch mal Seminare auswärts, Schulhund-Ausbildung. Mein Junior hat nie eine Hundeschule "von innen" gesehen. Er wurde komplett über ehrenamtliche Arbeit ausgebildet. (Mittlerweile hat er seine zweite Fächenprüfung nach GemPPO bestanden und ist jetzt das dritte Jahr im aktiven Einsatz.) Und wenn ich vergleiche, wie meine beiden Hunde im Alltag laufen... Das ist ein Himmel-weiter Unterschied! Nur ein Beispiel: Teilnahme am Frühstücksbuffet. Mein in der Hundeschule ausgebildeter Hund springt in meiner Abwesenheit auf die Eckbank und bedient sich genüsslich an meinem eben aufgeladenen Frühstücksteller. Platz und Bleib hab ich ihm natürlich vorher gesagt! Zum Vergleich mein ehrenamtlich ausgebildeter Hund liegt die gesamte Zeit ruhig unterm Tisch und steht nicht einmal auf als weitere Gäste (meine Schwester und ihr Mann, die er auch gut kennt) an den Tisch kommen. Und ich war in aller Ruhe noch ein paar Dinge am Buffet holen. (Dabei habe ich mit diesem Hund nicht einmal explizit "Restaurantbesuch" geübt. Sonst wird das ja in jedem Junghund-Erziehungskurs gemacht.)
Wie gesagt, ich könnte dir da zig Beispiele nennen, mein Junior ist im Alltag super super unkompliziert, ohne das je geübt zu haben. Mit meinem Senior muss ich immer schauen, wie ich's manage... (Ich liebe ihn natürlich trotzdem sehr und er ist für meinen normalen Alltag echt ein toller Hund! )