Beiträge von buihuu

    Wer kennt es nicht?
    Kaum dass die ersten Knospen sprießen und der Frühling sich ankündigt, erwachen auch die Hundis zum Leben und rollen sich vergnügt über die Wiese. Ohne Rücksichtnahme - ich wage hier sogar mal pure Absicht zu unterstellen - auf unappetitliche Hinterlassenschaften und verwesende Überbleibsel anderer Kleinsäuger wird sich dann bedingungslos grunzend durch das grüne Gras gerollt. Unsere Hündin legt hier ein besonderes Gespür an den Tag und findet zuverlässig über eine Distanz von mehreren hundert Metern jedes noch so winzige Partikelchen, worin sie sich dann mit großer Hingabe und Wonne suhlt. Die olfaktorische Herausforderung - nach gescheitertem Hinderungsversuch - besteht für uns dann darin, den Hund samt besudeltem Halsband möglichst berührungslos (schwebend) und ohne Einsatz von Hilfsmitteln wie Schubkarre, Ladekran o.ä. ins Auto und von da aus - wiederum ohne den Einsatz von Hilfsmitteln- auf dem schnellsten Weg in die Badewanne zu befördern. Die von Madame aufgespürten Duftstoffe reichen von toten Regenwürmern über Rehkacke hin zu Fuchsscheiße & Co., wobei hier das Motto gilt: "Je oller, je doller"... Offenbar haben wir die Zeichen der Zeit nicht erkannt denn Hundi schaut uns immer völlig fassungslos an, wenn wir ihr die mühevoll angebrachten Duftpartikel wieder aus dem Fell waschen. Zu unserer Verteidigung möchten wir sagen: die Geschmäcker sind eben verschieden! :gelbekarte:


    Was ist dran an dem Mythos, dass die Hunde sich durch Wälzen in Unrat für die Jagd "einparfümieren" und damit ihren Eigengeruch überdecken wollen? Wie geht ihr bei der Reinigung zu Werke? Gibt es spezielle Seifen, die rückstandslos alles entfernen ohne dass man einen nochmaligen Anlauf starten muss? Schafft ihr es, eure Hunde davon abzubringen bzw. wälzen sich eure Hundis überhaupt?

    Ich würde mir nur Hilfe holen, wenn ich einen absoluten Härtefall von schwer erziehbarem Hund hätte.

    Und genau da fangen die Probleme an. Da ist es dann wie bei der Suche nach einem guten Arzt. Wenn man nicht gleich beim ersten mal auf den/die Richtige(n) trifft, macht man mehr kaputt als gut. Auf der Homepage präsentieren sich viele als erfahrene Verhaltenstherapeuten; geht man dem auf den Grund und trifft sich, um einen Eindruck zu gewinnen, stellen sich viele als "Luftnummern" und als völlig ungeeignet und überfordert heraus. In seiner Verzweiflung ob des (gravierenden) Problems mit seinem Vierbeiner klammert man sich aber erst mal an diesen Strohhalm und versucht die haarsträubende Methode umzusetzen. Und so geht das dann wenn man Pech hat mehrere Monate mit unterschiedlichen Trainern und Methoden. Ich kann leider ein Lied davon singen.


    Ich fand es schwer erschreckend, das nicht einmal einer der Teilnehmer (inklusive mir, in der zweiten Hundeschule) je irgendetwas gegen die Methoden der Trainer gesagt hat, sondern dass die eher noch nickend angenommen wurden.


    Ja, ich denke auch das liegt vermutlich bei vielen Hundeneulingen wie oben beschrieben daran, dass sie mangels Erfahrung gar nicht einschätzen können was richtig und was falsch ist, weil sie von Hundeerziehung und den hundetypischen Verhaltensmustern ihres neuen Schützlings schlichtweg wenig bis keine Ahnung haben. Da sind dann viele erst mal offen für die vermeintlichen Ratschläge der "Profis". Beim ersten Hund gehört es für viele Hundebesitzer wohl leider zum Alltag herum zu experimentieren und Erfahrungen zu sammeln, natürlich auch schlechte. Glück für denjenigen, der ein charakterlich angelegtes Lämmchen hat oder für denjenigen, der vielleicht instinktiv schon vieles richtig macht. Ich finde, solche Hundeschulen, wie sie hier beschrieben werden, gehören verboten!! Aber wo und vor allem wer soll da den Maßstab anlegen?

    Wir haben bereits Verschiedenes ausprobiert (Ignorieren, "Nein" sagen, Richtung wechseln, einen grossen Bogen machen etc.). Das mit dem Richtungswechsel hat eigentlich ganz gut geklappt, aber jetzt mit Kleinkind plus Kinderwagen einfach nicht mehr machbar.

    EDIT: Dann war es nicht der richtige Weg und es ist beim Hund nicht angekommen.


    Ich will Dir gerne einen Ratschlag geben, wie wir dieses Thema in den Griff gekriegt haben. Voraussetzung ist allerdings die grundlegende Bereitschaft, Zeit zu investieren. Dieses Problem, welches sich über Jahre gefestigt hat, wird nicht in 2 Tagen und schon gar nicht von alleine weggehen. Ist diese Voraussetzung nicht gegeben, bringen weder Trainerstunden noch alle gut gemeinten Ratschläge etwas.


    Kennt Dein Hund das Blocken? Damit meine ich, dass Du Deinen Hund körperlich (und völlig ohne Einsatz von Stimme) daran hinderst, etwas zu tun, was Du nicht möchtest. Beispiel: Er will durch die Tür gehen und voraus laufen, Du hinderst ihn daran, indem Du ihm den Weg versperrst. Dich einfach mit straffen Schultern, aufrecht vor ihn stellst. Wenn er das kennt - gut, dann habt ihr schon mal eine Basis. Wenn nicht, übe das stets und ständig in unterschiedlichen (zunächst reizarmen) (Alltags-)Situationen. Deinem Hund muss das in Fleisch und Blut übergehen. Wichtig ist, dass Du dabei völlig ruhig bleibst, Souveränität ausstrahlst und dem Hund einfach nur begreiflich machst, dass Du die Führung inne hast und die Situation kontrollierst. Übertrage das auf eure gesamte Beziehung. Wenn das sitzt (natürlich ist das ein komplexer Sachverhalt und euer Beziehungsgefüge lässt sich von hier aus nicht beurteilen), dann könnt ihr anfangen, das auch draußen (auch erst mal in größerer Distanz zum Reiz) anzuwenden - natürlich erst mal ohne Kinderwagen. Der Hund donnert in die Leine, Du blockst ihn, bringst ihn wieder neben Dich - das Ziel ist ja, dass er zukünftig entspannt neben Dir herläuft und sich an Dir orientiert. Das wird anstrengend, es wird viele Rückschritte geben, aber es wird sich lohnen!

    Der gesunde Menschenverstand - und der Wille es umzusetzen - reicht in der Regel aus, um einen Hund "gesellschaftskonform" zu erziehen.

    Diesen Worten kann ich mich voll und ganz anschließen.


    Die Welt der Hundeschulen ist eine Welt voller Geheimnisse, Mythen, sinnfreien Konzepten und umständlichen Regelwerken. Das Hauptproblem aus meiner Sicht: jeder kann sich mit wenig Aufwand als Hundetrainer und auch Therapeut ausgeben. Das Angebot ist beachtlich und offenbar schießen neue Hundeschulen wie Pilze aus dem Boden. Richtig qualifiziert sind -ich behaupte mal- die wenigsten. Bedauerlicherweise haben wir als Ersthundebesitzer uns diesem Wahnsinn auch hingegeben und haben leider wenig gute Erfahrungen gemacht. Nach einer wahren Trainer-Odyssee mussten wir feststellen, dass bei ernsthaften Problemen (Aggression gegen Menschen), leider die Weisheit der meisten (auch "namhaften") Hundeschulen und auch sog. "Verhaltenstherapeuten" an ihre Grenzen stößt. Es ist schon erstaunlich mit welchen Methoden viele zu Werke gehen, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Als Neuling auf diesem Gebiet, ist man dem hilflos ausgeliefert - letztlich leidet der Hund am meisten darunter. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, sicher gibt es auch Ausnahmen, aber wir persönlich haben in all der Zeit nur eine wirklich gute Trainerin/Verhaltenstherapeutin kennengelernt die uns wirklich nach vorne gebracht hat. Und dass mit einem einfachen Tip, für den sie nicht mal Geld verlangt hat: "Handelt instinktiv und verlasst euch alleine auf euer Bauchgefühl - wenn der Hund etwas nicht tun soll, dann müsst ihr ihm dass unmittelbar in der Situation absolut klar und unmissverständlich rüber bringen". Sie war 2 Stunden bei uns, hat sich die Situation angeschaut, den Hund eingeschätzt, uns Ratschläge gegeben, wie wir dem Hund seine Grenzen aufzeigen und wollte dafür nicht mal Geld haben. Und seit diesem Tag funzt plötzlich alles.


    Für die "Basisprogrammierung" und das Erlernen von Kommandos kann für Einsteiger eine Gruppenstunde in einer guten Hundeschule sinnvoll sein. Vielleicht auch für Themen wie Leinenführigkeit & Co. Bei Problemen allerdings ist größte Achtsamkeit angezeigt. Ich persönlich würde beim nächsten Hund diesen ganzen Hundeschul-Zirkus umgehen.


    Dennoch finde ich eine Welpengruppe sinnvoll, wenn man keine private Möglichkeit hat, den Welpen Kontakt mit anderen Hunden zu geben.

    Das sehe ich auch so.

    In eine Box sperren geht auch nicht, egal wie klein sie ist - sie kotet trotzdem rein.

    Mmmh, für mich klingt es so, als habt ihr den Aufenthalt in der Box generell nicht richtig aufgebaut und positiv belegt. Du schreibst von "einsperren", das klingt eher wie eine Strafe, soll es aber gar nicht sein. Schreib doch mal, wie und ob ihr sie an die Box gewöhnt habt.


    Du hast einen 6 Monate alten Hund, da ist es völlig normal, dass dieser noch nicht lange alleine bleiben kann. Wenn sie nach 2 Minuten schon die Wände hochgeht, ist dass dann halt einfach zu lange für sie. Da heißt es dann wieder einen Schritt zurück und den richtigen Moment für das Wiederkommen abpassen, nämlich dann, wenn Hundi noch ruhig ist. Es ist viel Arbeit, aber ihr dürft auf keinen Fall zu viel erwarten und sie nicht überfordern, sonst habt ihr wenn ihr Pech habt einen Hund der nie alleine bleiben wird ohne großen Stress zu haben.

    Ich selber füttere zwar Fleisch, aber habe da mal eine Frage an die Vegi-Fütterer:


    Aus welchem Grund habt ihr euch für eine vegetarische Ernährung eurer Hunde entschieden?


    Es interessiert mich, weil man nach vorherrschender Meinung ja eigentlich sagt, der Hund als Beutegreifer, ist ein Fleischfresser und fängt keine Birnen, Bananen, Karrotten & Co. :???: Bitte nicht als Kritik verstehen, ich frage tatsächlich wirklich aus reinem Interesse an anderen Sichtweisen..

    Der klassische Ochsenziemer ist bei uns ganz hoch im Kurs und geht immer. Der riecht nicht ganz so eklig, trotzdem anziehend genug für Hundi, je nach Größe sorgt er für mindestens 30 Minuten Kauvergnügen und er pflegt aufgrund der faserigen Struktur (wenn er erst mal aufgeweicht ist) super die Zähne. Ochsenziemer gibt es 2-3 mal in der Woche. Ansonsten auch mal einen Markknochen zum Ausschlecken oder einen größeren Lammknochen, wobei da die Reste in der Nacht immer wieder rausgewürgt werden. Hab mal gelesen, das sei nicht unnormal und kommt häufig vor bei Hunden? Ich find's halt nicht so schön nachts gegen halb vier "wachgewürgt" zu werden :ka:


    Wie seht ihr das?

    Wir machen auch Dummy-Training, das macht ihr viel Spass. Da das Training aber hauptsächlich der Erziehung gilt, ist das für mich kein richtiges Spiel. Aber Arbeit kann ja auch Spaß machen.


    Ja, Dummytraining machen wir auch. Und Suchspiele, d.h. ich verbuddel Dinge im Wald, verstecke sie unter Blätterhaufen, in Büschen/Bäumen, Leckerlies in zusammengerollten Socken, Ihr Lieblingsspielzeug unterm Schrank o.ä. Das Kommando "Such" lässt sich ja beliebig ausbauen. Wir laufen auch hobbymässig Parcours im Wald über Baumstämme, Hügel, Steinhaufen, drüber, drunter, durch etc. Wobei ich unterscheide zwischen echtem (sinnbefreitem) Spiel und Kopfarbeit/Training (wo es durchaus Kommandos und Regeln gibt). Und wie Du sagst, natürlich kann (und sollte) Arbeit auch Spaß machen.


    Leider ist meine Madame kein "Ballhund", was ich sehr schade finde, aber so ist das eben. Es spielen ja auch nicht alle Menschen Golf :ops: Ich probiere zwar immer wieder mal, sie für den Ball zu begeistern, aber nach maximal 5 mal Rennen ist dann immer Schluss. Sie sieht einfach keinen Sinn darin! Es seid denn man versteckt das Balli..

    Also wir spielen eigentlich alles, völlig sinnbefreit und ohne Regeln- das ist nämlich meine Auffassung von Spielen. Es gibt dann auch keine Kommandos wie aus oder bleib oder so. Es geht einzig allein um den Spaß dabei.. Dabei rollen wie uns auch mal zusammen über den Boden, ich gebe Glucks- oder Quietschlaute von mir, wir zerren mit einem Tau oder ich habe ein Bällchen und wir Spielen "Hol's Dir" , d.h. ich verstecke es hinter mir bzw. unter mir und sie muss es "befreien". Meine kleine wird da immer total gaga und freut sich wie bolle. Draussen spielen wir mal verstecken - ich "verschwinde" plötzlich und ungesehen hinter einem Baum" und pfeife, sie kommt dann sofort angerannt und sucht nach mir. Oder wir spielen Fangen. Wichtig ist, dass sie auch immer mal "gewinnt" beim Spielen, da kommt dann richtiges Leuchten in ihre Augen und ich schwöre mein Hund grinst dann jedes mal :D


    Ich finde es gibt nichts schöneres, als mit dem Hund zu spielen und habe immer riesen Spaß dabei.

    Ich habe auch nun seit fast 2 Jahren endlich meinen ersten eigenen Hund seit Welpe ... und ich bin wirklich immer wieder erstaunt, wie viel Zeit es doch kostet (abgesehen von der nicht unerheblichen zusätzlichen Hausarbeit), ihn zu erziehen und ihn zu beschäftigen, damit er zufrieden und ausgeglichen ist.


    Wahre Worte! Ich denke aber, so wie es sich liest, hast Du Dir im Vorfeld wohl überlegt was auf Dich zukommt und das Für und Wider gegeneinander abgewogen. Und trotzdem bist Du überrascht. Ich glaube der Fehler liegt generell darin, dass viele Menschen bei der Anschaffung -neben der mangelnden Vorbeschäftigung mit der zukünftigen Aufgabe- eine Idealvorstellung im Kopf haben, wie es denn werden soll und wie sich der Familienzuwachs bitte in die Familie einzufügen hat. Vergessen wird dabei leider, dass ein Hund ein Individuum ist, mit ebenso individuellen Bedürfnissen wie ein Mensch auch, denen man als verantwortungsbewusster Mensch gerecht werden muss. Was bedeutet, dass man selbst auch oft zurücksteckt. Und da gerät man dann sehr schnell an die eigenen Grenzen. Schade für die Tiere, denn jeder Hund ist dem Grunde nach mit mal mehr mal weniger Aufwand erziehbar und kein Hund von Grund auf böse oder zerstörungswütig. Ich würde mir wünschen, dass generell einfach noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet wird.