Ich habe mich jetzt mal durch diesen Thread gelesen und kann mich erinnern, dass ich im letzten Jahr schon etwas dazu gelesen habe.
Ich bin auch Ersthundebesitzer (obwohl mit Hunden groß geworden) und möchte deshalb vorweg mal eine Lanze für Dich brechen: natürlich kann man nicht alles wissen und jeder, auch die langjährig Erfahrenen unter uns, macht mal Fehler. Nur dadurch lernt man und umso besser, wenn auch ein Einsehen da ist. Ich hatte auch Phasen, in denen ich hinschmeißen wollte, weil ich dachte wir kommen nie zum "Ziel" und unsere Probleme waren weitaus größer als das was Du so schilderst. Man braucht bei jungen Hunden einen langen Atem und Rückschläge sind an der Tagesordnung. Die gute Nachricht: all das legt sich, wenn Du bereit bist (wie Du es schreibst) zu investieren. Und zwar vor allem (Frei)Zeit, Geduld und Nerven. Mit Druck und einer großen Erwartungshaltung wird nichts gehen. Ein Hund läuft nicht so nebenher mit.
Dein Hund war von Anfang viel zu schnell sowie viel zu lange alleine, auch in dem anderen Thread war schon von 7 Stunden (regelmäßig) die Rede.
Das denke ich auch. Won einem 8 1/2 Monate alten Hund kann man so etwas nicht erwarten. Das ist zu viel und für den Hund eine Quälerei. Mit diesen Voraussetzungen wird Dir auch eine Hundeschule nur wenig bringen. Es muss erst mal eine Lösung her, die sicherstellt, dass der Hund nicht mehr regelmässig so lange alleine bleiben muss. Luna muss das Alleinbleiben m. E. komplett neu lernen und euch diesbezüglich wieder vertrauen können, ihr überfordert sie damit. Wenn das sichergestellt ist, kann man dann z.B. mit einer Box arbeiten und das Alleinbleiben aufbauen. Mach Dir aber bewusst, dass es auch Hunde gibt, die das Alleinsein gar nicht abkönnen, aus welchen Gründen auch immer. Auch das kann das Ergebnis sein. Rüste Dich also mit einem Plan B auch für diesen Fall.
Insgesamt sind wir ja ca. 2 Stunden über den Tag verteilt mit ihr an der frischen Luft... Und naja ohne jetzt böse zu meinen, aber das ist unser Tagesablauf wegen der Arbeit und den kann ich leider nicht eben mal ändern
Ich finde diese ganze Diskussion über Gassi wie oft wie lange wo und wie nicht sehr zielführend. Unbestritten ist, dass jeder Hund raus muss, sich bewegen will, ausgelastet und gefordert werden will und Energie abbauen muss. Wie oft und wie lange hängt einzig und allein vom Hund bzw. dessen Energielevel ab. Auch bei Welpen/Junghunde kann man das nicht pauschal sagen. Der eine ist nach 10 min Toben platt und schläft erst mal 2 Stunden, der andere hat nach 45 min. immer noch nicht genug und steht nach 10 min. Ruhen schon wieder auf der Matte. Dein Hund zeigt Dir das an und Du kennst Deinen Hund am besten. Hier im Forum können wir uns davon kein Bild machen. Wenn du ein Energiebündel hast, wird es ohnehin schwer für Dich, dass dauerhaft in Deinen beschriebenen Tagesablauf zu integrieren. Hier muss man Luna bzw. deren Anlagen gerecht werden (Auslauf ist nicht gleich Auslauf, es gibt ja zig andere Arten der Auslastung).
Alles in Allem fühle ich mit euch. Vielleicht habt ihr euch einfach vor der Anschaffung nicht viele Gedanken gemacht bzw. manche Dinge sind euch vielleicht aus Unbedarfheit auch gar nicht erst in den Sinn gekommen. Mit Problemen rechnet ja auch erst mal keiner. Ich denke aber, dass wenn man mal die Verantwortung für ein Lebewesen übernommen hat, man diese auch wahrnehmen muß, auch wenn dies zu persönlichen Einschränkungen, Konsequenzen und unangenehmen Wahrheiten führt. Das hat jeder Hund und auch jedes andere Lebewesen verdient. Mit dem Tag der Adoption habt ihr euch für Luna entschieden, also gebt sie bitte nicht auf, seid ehrlich mit euch selbst und findet die bestmögliche Lösung für SIE, nicht für euch!!!