Beiträge von buihuu

    Das schlimmste ist, dass fremde Menschen immer so schnell& plötzlich die Hand nach ihm ausstrecken, dass ich nicht damit rechne und nicht mehr reagieren kann und dann hängt er schon wieder zähnefletschend und bellend in der Leine bis ich ihn beruhige Das kam in letzter Zeit so oft vor, dass er jetzt auch wieder angefangen hat zu bellen, wenn mich jmd nur unerwartet nach dem Weg fragt...


    So extrem ängstlich ist er wirklich nur draußen....

    Beim Lesen dieses Threads fallen mir einige Dinge immer wieder auf: Viele von euch gehen scheinbar selbstverständlich davon aus, dass euer Hund angstbedingt reagiert und einem ängstlichen Wesen will man naturgemäß helfen und ihn nicht durch klare Kommandos oder gar eine Korrektur in Form einer negativen Einwirkungen noch mehr verunsichern. Ich habe bei unserer Hündin anfangs auch immer gedacht sie sei ängstlich. Bis mir einige sehr erfahrene Hundemenschen nach gemeinsamer Beobachtung ihres Verhaltens bestätigt haben, was ich schon länger vermutet habe. Sie hat keine Angst - schlimmstenfalls ist sie ein wenig unsicher - sondern sie hat schlichtweg keinen Bock auf die Situation und geht deshalb so massiv vor. Bei mir hat das zu einem Umdenken geführt, ich konnte das Aggro-Tier plötzlich mit anderen Augen sehen und habe sie auch anders behandelt. Meine Ansagen und wohl auch unterbewusst mein ganzer Ausdruck waren unmissverständlich und ich drang plötzlich zu ihr durch. Ich hatte weniger Hemmungen, sie ihrem Verhalten und ihrem Erregungsniveau entsprechend zu maßregeln und zu korrigieren.


    Mit diesem neu gewonnenen Bewusstsein erreichten wir sehr schnell eine nennenswerte Verbesserung ihres Verhaltens. Situationen die immer problematisch waren (z.B. die plötzlich auftauchenden Hände, eine sich plötzlich nähernde Person, ein rennendes Kind o.ä.) sind heute ein Klacks, sie zuckt noch nicht mal mit der Wimper wenn so etwas passiert sondern bleibt ruhig und entspannt. Und wenn doch mal eine Wimper zuckt, weiß ich wie zu reagieren habe und das lange bevor Madame überhaupt hochgefahren ist. Diese schnelle und positive Entwicklung erklärt auch, warum wir mit den herkömmlichen positiven Methoden wie "schönclickern", zeigen & benennen, "schönfüttern" etc. nie weiter gekommen sind. Das mag nicht bei jedem Hund so sein, aber ich glaube nach nunmehr 3 Jahren mit einer wirklich schwierigen und unberechenbaren Hündin, dass in vielen Fällen das Verhalten des Hundes vielleicht ein wenig falsch und in vielen Fällen auch sehr menschlich interpretiert wird. Ich glaube auch, dass es auf negatives - oder nennen wir es unerwünschtes Verhalten - nur eine Antwort gibt. Und die muss klar und eindeutig sein und zum sofortigen Verhaltensabbruch führen. Auch oder gerade der unsichere Hund, braucht einen klaren Handlungsrahmen, an dem er sich orientieren kann. Unsere Antwort auf unerwünschtes Verhalten sollte also immer gleich ausfallen, der Hund lernt so sehr schnell was von ihm erwartet wird.


    Unsere Hunde sind blitzschnell in der Bewertung von Situationen. Ziel ist es, dass wir noch schneller werden und dem Hund klare Grenzen setzen, nur so wird der Hund uns als Führer auch ernst nehmen.


    Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben, das sie nicht jeden anbellen muss, wenn ich mich mit jemanden unterhalte. Ich habe keine Ahnung wie ich ihr mitteilen, das keine Gefahr von der Fremden Person ausgeht.

    Du wirst es ihr nicht in diesem Sinne mitteilen können. Sie lernt es selbst durch Erfahrungen - in diesem Fall durch positive - und Wiederholungen. Damit sie diese Erfahrungen überhaupt machen kann, würde ich ihr als erstes klar machen, dass ihr Verhalten gar nicht geht und dass sie es zu unterlassen hat. Das kann dann für den Hund auch mal unangenehm werden. Ich würde ihr beibringen, dass sie in solchen Situationen IMMER gehorsam und unaufgeregt neben mir sitzt. Hunde lernen schnell. Wenn das geschafft ist, wird sie automatisch bei jeder weiteren Wiederholung lernen, dass die Gefahr - so sie denn aus Hundesicht eine sein sollte (s.o.) - gar keine ist.


    Ein Nein hat bei uns auch nichts gebracht ganz im Gegenteil.

    Das verstehe ich nicht. Hatte der Hund denn eine Chance Dein "NEIN" auch als solches zu verstehen? Manchmal sagt die Körpersprache des Menschen etwas anderes aus als der Mund. Es gibt so viele Nuancen in unserem Verhalten, Hunde können das wahrnehmen, wir, noch dazu wenn es um uns selbst geht, leider nicht bzw. nur mit fremder Hilfe.


    Ein Abbruchsignal muss m. M. n. IMMER zuverlässig funktionieren. Das ist aus meiner Sicht essentiell für das Zusammenleben und eine Grundkomponente in der Hundeerziehung. Wenn das Dein Hund nicht ernst nimmt oder dadurch noch mehr hochfährt, dann hast Du Dich vielleicht a) falsch bzw. unklar ausgedrückt b) akzeptiert der Hund Dich nicht als Führer bzw. stellt Dich in Frage oder c) der Hund kennt ein Abbruchsignal noch gar nicht. Ich würde in jedem Fall weiter daran arbeiten.

    Interessant, hier sehe ich keine mit Futterdummys oder mit Wasserflaschen herumgehen. Rütter hat wohl hier wenig Einfluss.

    MR hat den Futterdummy ja auch nicht erfunden und auch die Wasserflaschenmethode ist nicht neu. Ich kenne auch genug Hundehalter, die diese ganzen Sendungen im Fernsehen über Hundeerziehung überhaupt nicht schauen und sich demnach auch nichts abgucken können.

    Es war so gemeint dass der Besitzer den Hund in eine Ecke geschickt hat ca 5 m von der Tür weg. Cm meinte jedoch dass es reicht dass der Hund nur den Bereich vor der Tür den man beansprucht nicht betritt.
    Wisst ihr wie ich meine?

    Platz bzw. Raum zu beanspruchen ist - zumindest in den zahlreichen Folgen die ich mir über die Jahre angeschaut habe - ein zentrales "Werkzeug" bei CM. Er macht das z.B. auch auf der Couch, am Napf etc. Auch logisch irgendwie, dass man sich, wenn man respektvoll miteinander umgeht, gegenseitig Raum gibt und gerade für die völlig distanz-/respektlosen Hunde eine gute Übung.

    Auch die Ansage, man solle nicht mit dem Hund reden, ihn nicht anfassen und das über längeren Zeitraum, ist für den Hund extrem heftig. Ignoranz ist eine der höchsten Strafformen und für ein soziales Wesen eine Qual.

    Soweit ich das in Erinnerung ist es bei MR ja so, dass er das Ignorieren des Hundes nicht konsequent für den gesamten Haushalt anordnet, sondern immer nur einzelne Familienmitglieder den Hund ignorieren sollen, mit dem Ziel, eine Person, die für den Hund bislang nicht wichtig war, in den Fokus zu heben und eine Bindung bzw. eine Abhängigkeit zu schaffen. Insoweit haben die Hunde ja Kontakt und eine Bezugsperson und die Ansprache und Zuwendung ist auch gegeben. Die Tiere leben nicht in völliger "Isolationshaft". Ich glaube ganz so qualvoll ist das für die Hunde nicht.

    Ich füttere meiner die Trainies von Haustierkost. Die sind schön klein, etwas weicher (also schnell verschlungen) und da ist auch kein Mist drin. Gibt es in vielen Sorten. Aktuell haben wir die Sorte Hase und Kartoffel. Inhaltsstoffe: Hasen-/Kaninchenfleisch (60%), Reismehl, Kartoffel, Lachsöl und Mineralstoffe - mehr nicht. Ein 700g-Eimerchen für um die 6 EUR.


    Mein Nachbar füttert seinen Hunden immer Popcorn als Leckerlie. Einfach Mais aufpoppen, ohne Gewürze. Das riecht sehr lecker und die meisten Hunde werden von dem Geruch magisch angezogen. Und man kann sie auch super in die Tasche stecken (und selber naschen ). xD

    Den Vorwurf der Volksverhetzung finde ich jetzt schon heftig. Das ist eine Straftat, wenn ich mich nicht irre (?) und sollte nicht leichtfertig unterstellt werden. Kannst du konkretisieren, welche Aussagen du genau meinst?

    Gut, ich räume ein, dass das Wort "Volksverhetzung" in diesem Kontext vielleicht etwas zu krass formuliert ist. :headbash:


    Was ich damit meine, ist dass man immer wieder feststellt, dass zu gewissen Schlagworten wie Cesar Milan, Maike Maja Nowak gleich ein wahres Feuerwerk an (zumeist) negativen Beiträgen abgefeuert wird. CM ist kategorisch scheiße und ein Tierquäler, der die Hunde bis zur Bewusstlosigkeit terrorisiert. Maike Maja Nowak hat nicht alle Tassen im Schrank und ihre Theorie der RS ist totaler Nonsens usw. Ich beziehe dies nicht explizit auf diesen Thread sondern man kann in unendlich vielen anderen Threads nachlesen was ich damit meine. Was mir hierbei oft fehlt ist eine differenzierte Betrachtung.

    NIEMAND hat hier einen Trainer hoch gelobt oder seine MEthoden "als das Wunder" abgetan. Weil keiner von denen die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. CM hat in keinster weise irgendwo auch nur ne Fortbildung gemacht etc.

    M. E. ist der Nachweis über absolvierte Fortbildungen auch kein Indikator dafür, ob jemand ein guter oder schlechter Hundetrainer ist. Was meiner Meinung nach zählt ist die Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichen Hunden und Problemstellungen und die Fähigkeit sich in das Lebewesen Hund und auch in den Menschen dahinter hinein zu versetzen und den Hund verstehen zu wollen. Das haben manche Menschen eben und manche haben es einfach nicht. Da helfen dann auch Fachseminare und Studiengänge nicht weiter. Ich habe Menschen erlebt, die haben von Hunden keinen blassen Schimmer, weil nie großartig Berührungspunkte gehabt, sie haben aber einfach ein intuitives (angeborenes) Grundverständnis wie sie auf einen Hund zugehen und mit diesem umgehen müssen. Und ich glaube, dass z.B. bei CM aber auch bei MR ebenfalls wahrnehmen zu können.

    An Hundewelten finde ich erstaunlich das man in einem Wochenendseminar Problemhundtherapeut werden kann. Das sagt mir schon alles

    Genau. Und genau auf solche "Hundetrainer" fallen dann unbedarfte Tierhalter herein und glauben dort all ihre Probleme lösen zu können.

    Vermutlich beides ;)
    Fuer manche Menschen ist es bereits Tierquaelerei, wenn der Hund in die Seite gezwickt wird.
    Und dann erinnere ich mich an den einen Hund (Shadow??), der CM 2 erwischt hat und beim 3. Versuch von CM so an der Leine aufgehaengt wurde, dass er ohnmaechtig wurde...


    Ja, wahrscheinlich wird das so sein. Ich gebe zu Protokoll, dass ich kein expliziter Fan von Cesar Millan bin, dass ich seine Herangehensweise an die unterschiedlichen Problematiken in vielen Fällen aber nachvollziehbar und einleuchtend finde. Natürlich ist mir bewusst, dass dies eine TV-Sendung ist und somit keine Tatsachen wieder gespiegelt werden sondern ggf. verfälschte und um Sachverhalte bereinigte Realitäten gezeigt werden. Sicherlich macht auch er Fehler und wendet auch mal falsche Methoden beim Hund an. Letztlich ist die Angemessenheit einer Korrektur und deren Intensität ja auch immer sehr vom Charakter des Hundes abhängig. Und diesen Charakter kann man nicht immer gleich in den ersten Minuten erfassen. Was ich wie bereits gesagt aber bislang nicht im Entferntesten wahrnehmen konnte, war jedwede Art von Misshandlung oder Gewalt gegenüber den Hunden seitens CM.


    Was ich diesem Zusammenhang aber gefährlich finde, ist diese mitunter schon volksverhetzende Wiedergabe von Paradigmen im Netz, die man in vielen Diskussionsforen lesen kann. Man hat oft den Eindruck, dass zu einigen Schlagworten einfach nur eine weit verbreitete Meinung wiedergegeben wird, ohne dass der ein oder andere sich eingehender mit dem Thema beschäftigt oder es gar reflektiert hat.


    Mensch und Tier sind völlig unterschiedliche Arten und es kommt zwangsläufig zu Kommunikationsproblemen. Das wiederum führt zu Fehlern, davor ist niemand gefeit. Ich verachte Menschen, die ihre Hunde misshandeln und quälen oder einem unangemessenen psychologischen Druck aussetzen. Ich gestehe aber Menschen wie Rütter, Cesar Millan &Co. zu, Fehler zu machen, weil sie den Hund nicht richtig eingeschätzt oder die Situation unterschätzt haben. Ich unterstelle, dass keiner von den eingängigen "Fernsehtrainern" ein Tierquäler ist, sondern dass diese ihre Arbeit alle vor allem aus ihrer Liebe und Verbundenheit zum Hund heraus machen. Wenn ein Hund in Ohnmacht fällt (ich kenne diese Folge nicht), weil ein Mensch ihm mit der Leine die Luft abdrückt, dann ist das sicherlich verabscheuungswürdig. Möglicherweise ist das hier aber auch ein Resultat unserer Wahrnehmung (nur eine These) und die Situation hat sich ganz anders zugetragen oder es war auch einfach ein unglücklicher Umstand, der nicht beabsichtigt war (bspw. weil der Hund sich mit aller Kraft in die Leine gehängt hat). Wir werden es vermutlich nie erfahren...

    Neutral gesprochen muss ich sagen, dass ich mir aus Interesse einige Staffeln von Cesar Millan angesehen habe, mir aber tatsächlich nie bewußt geworden oder aufgefallen ist, dass er in der Sendung Hunde mißhandelt. Bei seiner Arbeit mit den Hunden arbeitet er zumeist mit Körpersprache, Ausstrahlung, auch mit einer körperlichen Korrektur bzw. legt er die Leine sehr weit oben am Kopf des Hundes an, führt diese aber i. d. R nur mit zwei Fingern. Unter Mißhandlung verstehe ich persönlich aber etwas völlig anderes.


    Und Jetzt frage ich mich, ob ich die entscheidenen Folgen, wo es zu derartigen Mißhandlungen kommt nicht gesehen habe, oder ob ggf. hier im Forum ganz unterschiedliche Auffassungen von Mißhandlung vorherrschen?

    Ich finde das "Wieso" schon wichtig, denn es ist etwas anderes, ob sich der Hund aus Unsicherheit so verhält wie er es tut oder aus Frust/genereller Aggression. Wenn ich nur die akute Situation bekämpfe, habe ich die Befürchtung, dass sich ihr Frust dann in anderen Situationen zeigt, weil sie ein Ventil braucht. Deshalb würde ich gern an beidem arbeiten, an den Situationen und der Ursache.

    Natürlich sollst Du die Ursache nicht ausblenden. Aber wenn der Hund ein Fehlverhalten zeigt, ist es für den Moment egal, warum er dies tut. Deine Reaktion ist ursachenunabhängig immer die gleiche, nämlich die Korrektur. An der Ursache kann und sollte man selbstverständlich parallel arbeiten. Bei uns war es die große Unsicherheit mit fremden Menschen. Also eine Form von Angst. Wir haben das gut in den Griff bekommen mit Mantrailing. Sie hat dadurch viel Vertrauen in die Menschen und Selbstvertrauen gewonnen.


    Du sprichst schon wieder von Befürchtungen. Sprich Du machst Dir einen Kopf um Dinge die noch gar nicht eingetreten sind. Das ist doch total belastend und auch nicht fair dem Hund gegenüber. Was wäre wenn? Leb im hier und jetzt. Der Hund verhält sich falsch - Korrektur. Danach geht es normal im Alltag weiter, keiner ist böse, sorgt sich, befürchtet etwas. Warte nicht darauf das etwas vorfällt, nur weil es gestern auch vorgefallen ist. Denke einfach es fällt nichts mehr vor, weil Du die Dinge im Griff hast. Und wenn doch? Na und! Ehrlich, ich war genauso wie Du es schilderst, ich habe auch stets Befürchtungen gehabt und ich glaube, der Hund hat meine Unsicherheit gespürt. Ich habe das abgelegt und siehe da, mein Hund hat sich komplett verändert.

    Ein Kommunikationsproblem ist das eher nicht. Ich sage ihr sehr klar, was ich von ihrem Verhalten halte - entweder ihr ist das egal oder sie lässt es, benimmt sich für einen Moment und macht es das wieder. Nach erneuter Ansage gleiches Spiel. Irgendwann hat sie dann verinnerlicht, was ich nicht möchte und sucht sich eine neue Situation, gleiches Spiel von vorn.

    Wenn es ihr egal ist, dann würde ich sagen sie respektiert Deine Ansage nicht. Ist Deine Korrektur zu schwach? Bist Du unklar in Deiner Körpersprache? Bist Du nicht überzeugend? Meistens ist es tatsächlich so, dass man selber das Problem ist. Wenn meine Hündin etwas macht, was mir missfällt, dann sage ich ihr das einmal klar und deutlich und sie lässt es. 100%. Das musste ich aber auch erst lernen. Was hab ich am Anfang geplärrt und geschimpft, mit dem Fuß aufgestampft, mich zur Minna gemacht - immer in dem Glauben ich sei autoritär. Das ist es nicht. Jeder Hund ist anders, aber meist ist es das eigene Auftreten und die Körpersprache, die das Zünglein an der Waage sind. Vielleicht habt ihr doch ein Kommunikationsproblem gepaart mit mangelndem Respekt?