Beiträge von kamiko

    Holly hatte vor 3 Wochen ihre erste Narkose und ich hab auch darauf bestanden, bei der Einleitung bei ihr zu sein.


    Zum einen, weil ich weiss sie vertraut mir und wenn ICH etwas Unangenehmes wie Spritzen, Rasur, Zugang legen "anordne" wird von ihrer Seite aus nicht aufgemuckt. Da ist dann egal, ob es tatsaechlich ein TA macht. Wenn "Mama" dabei ist ist und sagt, das ist jetzt so hat es noch nie Probleme gegeben.
    Weder beim Roentgen, noch Verbandwechsel, Rasur , Faeden ziehen etc...
    Hauptsache nachher gibt es Kekse und alle betueddeln sie. :hust:
    Zum anderen bin ich bei so etwas auch gerne dabei, weil ich wissen moechte wie mit meinem Tier umgegangen wird und auch wie das Tier in solchen Situationen reagiert. Holly geht bis jetzt ohne Tamtam zum Ta und das soll moeglichst so bleiben.
    Ich komm selber aus dem medizinischen Bereich und da ist es mir schon wichtig, dass das Tier nicht nur eine Nummer ist.

    Sieh das Du - ueberforderst - ihn - und er - verliert - das Vertrauen - in - dich (moeglicherweise nur !) mal aus einer anderen Perspektive -----> naemlich du zeigst ihm deine Welt, wie Hund sich darin zu benehmen hat und bist immer fuer ihn da, wenn sich Aengste und Sorgen zeigen.
    SO baust du Vertrauen auf. Nicht indem du bis Ultimo wartest, auf seine geistige Reife wartest und darauf hoffst er versteht unsere Welt dann.
    Er kann nur verstehen, begreifen und den Umgang mit etwas lernen, wenn du ihn gezielt heranfuehrst, in der Situation zeigst wie er sich zu verhalten hat und dann gestaerkt mit ihm wieder daraus gehst.


    Dein Bauchgefuehl ist schon wichtig dabei und du solltest darauf hoeren.
    Wenn du sagst es ist zu frueh zu viel, dann lass es nicht sein, sondern mach nur 1 Mal in der Woche so einen Action-Tag anstatt mehrmals.


    Situation Eisdiele z.Bspl.
    Iss kein ganzes Eis, sondern nur eine Kugel. Dauert nicht lange, ist aber eine Riesenerfahrung.
    Setzt dich mal 10 Min. mitten in den Bahnhof mit ihm. Setz dich mal 10 Min. an einen Kinderspielplatz. Geh mal die Fussgaengerzone 100m rauf und runter.
    Mehr brauchst du nicht. Einfach den Hund gucken lassen, Sicherheit bieten und nach lurzer Zeit abbrechen.


    Deine Trainerin hat schon Recht, dass du deinen Hund umweltsozialisieren solltest, aber wie, wie oft in der Woche, wieviele verschiedene Situationen musst du vom Hund und deinem Bauchgefuehl abhaengig machen.
    Nicht von den anderen Kursteilnehmern oder Idealvorstellungen.


    Zur Leine.
    Nutz sie! Auch wenn du ruhig gelegen wohnst. Du wirst sie immermal wieder brauchen und ein Hund lernt das Gehen daran nur, wenn er es auch machen muss.
    Muss doch am Anfang nicht perfekt sein, aber er muss das Gefuehl kennen und du musst ihn sichern koennen, bzw. seinen Radius beschraenken.

    Ich find auch, dass eigentlich alles mit dem Trainer steht und faellt.
    Zum einen muss die Chemie stimmen, einem selber die Herangehensweise liegen und wenn man als Ersthunde-/welpenhalter Fragen hat die auch beantwortet werden koennen und nicht ausgewichen wird.
    Und zwar nicht Oberlehrerhaft von oben oben herab, sondern im Team mit dem Mensch.


    Stadttraining hab ich auch viel gemacht.
    Holly ist in der Stadt aufgewachsen, kam vom Land und hatte anfangs so ihre Eingewoehnungsprobleme. Da musste sie aber durch, weil ich sie nunmal oft mitnehmen musste.
    Inzwischen wohne ich auf dem Land, wir sind ueberwiegend sehr sportlich unterwegs, aber wenn sie z.Bspl. mal nicht sporteln kann/darf oder ich nicht, dann fahr ich gerne mit ihr in die Stadt.
    Wir "kennen" 3 verschiedene Citys, in denen ich mit ihr auch Geschaefte suchen/benennen frueher gemacht habe. Ich schick sie zur Bank, zur Post, zum Kodi usw., was sie dann selbstaendig ansteuert.
    Jedes Mal bin ich ueberrascht, wie sich das eingebrannt hat bei ihr. Egal wie lange wir nicht da waren, sie findet alles nach kurzem Umschauen wieder.


    Nach so einem Gang ist sie seelig und ausgelastet, ohne dass wir gross was gemacht haben.


    Ich "muss" nur jedes mal mit ihr in die Parfuemerie :gott:
    Das war das erste Geschaeft, was ich ihr eingepraegt habe und irgendwie steuert sie es immer an, schnuffelt sich durch und geht wieder raus. Obwohl ich es gern abschaffen wuerde :hust:

    Hoert sich doch super an! Genauso funzt das =)
    Wenn auf dem Rueckweg mal die Konzentration floeten geht oder beim naechsten Spaziergang alles schieflaeuft aerger dich nicht.
    Welpen haben ein bestimmtes Kontingent an Konzentration und wenn das aufgebraucht ist fuer den Tag entsteht meist nur noch Synapsensalat, sprich Bloedsinn oder Uebersprungshandlungen.
    Wenn du das merkst erwarte einfach gar nix mehr, mach keinen Druck und lass ihn sich zu Hause in Ruhe seine Batterien wieder ueber Nacht aufladen.

    Das hoert sich sehr nach Heimweh und fehlender Struktur im Tag an.
    Wenn sie eine feste Struktur hat lernt sie sich daran zu orientieren, dir zu vertrauen und "weiss" was wann auf sie zukommt.
    Sie weint, weil es eine Rasse ist , die dadurch ihren Unmut einfach mehr aeussert als andere Hunde.
    Anstatt sie wegzuschicken in den Garten, Rauszuschicken etc. wuerde ich sie nah zu mir holen, bei mir im Kontakt ablegen, mit ihr sprechen etc.. Dinge, die du im Haushalt machst erklaeren, einfach imKontakt mit ihr sein. Sie scheint das zu brauchen.


    Zum Zughundesport.
    Nicht jeder Husky muss ziehen, weil er dieser Rasse angehoert. Wenn sie sich eingelebt hat, Kondition ueber die Spaziergaenge aufgebaut hat wird sie es dir von selber anbieten. Oder auch nicht!
    So lange sie nicht eingelebt ist, Vertrauen in euch hat gehoert sie nicht ans Fahrrad oder ins Zuggeschirr, weil du sonst gar keine Kontrolle ueber sie hast. Ist gefaehrlich fuer beide Seiten!
    Zumal die Kondition einfach fehlt, was wiederum auf Knochen und Muskulatur negativ wirken wird.


    Mach lange Spaziergaenge mit ihr, aber nicht bis zur voelligen Erschoepfung. Sie soll ja Freude draussen bekommen. Kondition bekommt sie so von selber und sollte sie ziehen wollen, wird sie es anbieten.
    Ansonsten Zeit geben, fuer sie da sein, Kontakt anbieten, nicht nur sich selber ueberlassen.
    Das wird schon werden!

    An sich ist die Idee von Welpenspielstunden nicht schlecht, aber ich finde, dass es immerwieder an den Trainern und ihrer Umsetzung hapert.


    Als Holly so 3 Monate war hab ich zum einen ne Spielgruppe gesucht und zum anderen in HuSchus nach souveraenen Hunden gefragt, die meiner mal einen hinter die Horchloeffel geben sollten, sobald sie die Etiquette vergisst.
    Sie war ein Mobber und Grosskotz allererster Guete, egal ob Mensch oder Hund. Nein gab es nicht und wurde auch nicht als solches angenommen, andere Welpen hatten zu kuschen. Ich wollte direkt dagegen steuern, damit sie als Erwachsene nicht auch noch so aetzend waere.
    Kommentare: Lass sie mal machen, irgendwann trifft sie auf den Richtigen und wird auseinandergenommen; der Rasse-Mix(Husky-Collie) ist zu gegensaetzlich und nicht erziehbar, muesste ich mich mit abfinden; die ist so und bleibt so, laesst sich nicht mehr rauskriegen etc..


    Furchtbar war das. Ich dachte echt ich hab ein Monster zu Hause und muss es akzeptieren.War damals mein erster Welpe und bei den meisten HuSchus bin ich noch nichtmal ueber das Telefonat hinausgekommen, um sie mal persoenlich vorzustellen.


    Andere Situation war nach unserem Umzug.
    Holly ist inzwischen super sozialisiert und gerne mit anderen Hunden zusammen unterwegs. Am neuen Wohnort fehlten ihr Freunde und so ging ich dort zu ner Spielstunde, damit sie einfach Kontakte hat und ich auch Hundehalter kennenlerne. Fazit: 3 Besuche, es wurde gemobbt, verhauen, gebissen waehrend die Trainerin Kaffee trank und die Hunde es unter sich ausmachen sollten. Holly sollte von mir keinen Schutz bekommen und als sie sich vor das Tor setzte um zu gehen habe ich dann abgebrochen. Daraufhin wurde ICH noch gemobbt und beschimpft. Aetzend!


    Seitdem ist das Thema HuSchu bei mir durch.
    Ich gehe zwar zum Spass-Agi, aber das ist sehr locker und freundlich aufgebaut, die Trainerin ein Goldstueck. Einfach weil sie jeden Hund nimmt wie er ist, mit allen Macken und Eigenarten. Darauf wird dann aufgebaut, aber ohne Druck und zum Spass von Mensch und Hund.

    Zu der Situation mit den aufschreckenden anderen Tieren.
    Mach eine duenne 5m Schlepp ans Geschirr. Gibt es in 1cm-Schnur-Staerke, ist kein grosses Gewicht und kann hinterherschleifen, waehrend du das Ende festhaelst.
    So kannst du das Davonstuermen verhindern.


    Augen auf dem Hund, wenn er Ansaetze macht ermahnen und Schlepp leicht anziehen, wenn er losstuermen moechte, dagegen halten und ihn zu dir rufen( oder auch mit Spieli locken) vorsichtig Druck an der Schlepp aufbauen und dann kommt er auf dich zu.
    Wichtig ist, dass er nicht abdampfen kann und du wie bloede da stehst, ihn nicht eingefangen kriegst und dich heiser rufst.
    Dann nommt er dich auf Dauer nicht mehr Ernst!
    Du musst einfach seinen Radius begrenzen, ihm zeigen, DASS es Grenzen gibt und die einzuhalten sind.


    Die Situation mit dem Hinlegen beim Stock kauen ist clever von ihm. Er weiss inzwischen, dass er so nicht weitergezogen wird(was er auch nicht sollte) und seinen Willen bekommt.
    Entweder kommentarlos hochheben, ein paar Meter weiter wieder laufen lassen oder ein Spielzeug aus der Tasche zaubern, ihn damit zu dir locken, kurz zergeln und dann weitergehen.
    Hol ihn aus der Situation heraus ohne grosses Gewese. DU bestimmst wann und wo gespielt wird, nicht er.


    Die Handfuetterung an sich ist nicht schlecht, aber in deinem Fall ist es sinnvoller, zuerst die Schlepp einzusetzen, um ihm den Radius einzugrenzen und Regeln durchzusetzen.
    Hat er naemlich kein Bock auf Handfuetterung(die Hunde gibt es) duest er trotzdem los und hat wieder Erfolg, weil er dir ausweichen konnte.
    Leckerlies kannst du zur Verstaerkung einsetzen, um sein richtiges Verhalten zu untermauern.


    Mach nicht den Fehler, weil du jetzt laendlich und ruhig wohnst ihn immerwieder nur frei laufen zu lassen. So verlockend das ist. Seilschlepp dran, dich durchsetzen, Abruf einueben, Freifolge ueben, Jagen im Ansatz unterbinden.
    Wenn das richtig aufgebaut und trainiert ist kannst du ihn spaeter immerzu freilaufen lassen, weil er dir dann nicht mehr davonstuermt und seines macht.
    Das muss er aber erst lernen und lieber jetzt in dem jungen Alter sauber trainieren wo er es leichter auffasst, als spaeter am Erwachsenen ewig rumdoktern.

    @mittendrin


    Die Fuetterungsart find ich gar nicht sooo entscheidend fuer strahlend weisse Zaehne. Vielmehr machen bewusst eingesetzte harte Kauartikel diese Arbeit, indem durch das Kauen mehr Speichel produziert wird und die Reibung am Zahn die Belaege abputzt.
    Wichtig ist halt dabei, dass der Kauartikel laengere Zeit am Stueck bearbeitet wird und nicht hapshaps im Magen verschwindet und die klebrigen Reste auf den Zaehnen kleben (Dentasticks z.Bspl.).


    Ich fuetter auch ueberwiegend TroFu, was inhaliert wird, aber jeden 2.Tag gibts hier getrocknete harte Kauartikel zur Verfuegung.
    Kopfhaut mit Fell, Hufe, Kopfhaut ohne Fell, Schinkenknochen, Beinscheiben, Kniegelenke, Rippen etc.. Hauptsache gross und hart, damit der Hund arbeiten muss, aber nicht zuuu viel aufnimmt.
    Was nicht an einem Tag im Magen verschwindet wird weggepackt und nach ein paar Tagen wieder rausgeholt, so hast du immer Abwechslung dabei.

    Schalter umgelegt ist gut. Ich nenn das mal, ein gesunder Welpe hat Vertrauen in dich und die Umwelt gewonnen und macht jetzt mal sein eigenes Ding.
    Naemlich die Welt weiter mit allen Facetten entdecken. Also voellig normal!


    Was ich herausgelesen habe ( korrigier mich bitte, wenn ich mich verlesen habe) ist, dass er sehr viel Freiraum von dir bekommt, sprich viel ohne Leine laeuft und sich selbst bewegen kann wie er moechte.
    Ich find "freie" Phasen sehr wichtig, Momente wo er sich auch mal mit einem Stock frei beschaeftigen kann, Loecher buddelt, rumrast, frei schnuffelt. Aber ich wuerd ihm nicht den ganzen Spaziergang oder Draussenzeit so viel Freiheit geben.
    Wie du eben bemerkst geht das ja nicht immer und ueberall und das musst du ihm zeigen.


    Sprich wenn er einen Stock an unguenstigen Stellen nimmt ihn freundlich aber bestimmt wieder abnehmen und weitergehen.
    Wenn er irgendwo zu lange buddelt hingehen, Welpe anleinen oder wegtragen. Gar nicht erst auf Diskussionen einlassen, ewig locken, machen und tun. Das kann auch nach hinten losgehen und sich zu nem Spiel entwickeln.


    Ich hab bei Holly einen Spaziergang so gestaltet, dass es "Leinenstrecken" gab, auf denen ich Kauen, Buddeln, sich Verduennisieren ruhig und bestimmt unterbunden haben.
    Ziel des Spazierganges war dann eine Wiese, auf der sie ohne Leine oder spaeter an der Schlepp (sie ging irgnedwann staendig auf Trebe) nach Herzenslust alles machen durfte was sie wollte.
    So konnte sie den "Stress" vom Leinelaufen abbauen, sich entfalten, austoben und dann ging es an der Leine wieder ganz langsam mit den gleichen Regeln zurueck.


    Dauerte etwas, aber sie hat relativ schnell kapiert, dass es Orte gibt, wo wir gemeinsam an der Leine hingehen und sie dann dort Freiheit bekommt. Das hat sie immer angespornt mit mir mitzulaufen, unterwegs Dinge verboten zu bekommen war nicht tragisch und dann am Ziel richtig auf die "K....ke" hauen zu koennen.
    Das Ziel des Leinengengangs war immer Spass haben an einem Ziel. Das handhaben wir heute noch so.
    Es gibt ein "Spaziergansziel" mit Action, Hin- und Rueckweg in Ruhe und mit Focus auf mich.

    Ein Rudelführer kannst du gar nicht werden, denn wir bilden mit unseren Hunden kein Rudel :smile:


    Aber du kannst für sie eine Sicherheitsperson sein, sozusagen ihr Fremdenführer in der Menschenwelt.
    Dazu musst du ihr Sicherheit geben, wenn sie sie braucht. Z. B. bei Menschenbegegnungen. Du musst berechenbar für sie sein. Das heißt, du solltest nicht mehr ihr schimpfen für Dinge, die sie gar nicht wissen kann. Erstmal sollte man einem Hund alles ganz positiv beibringen. Hunde tun nur das, was für sie sinnvoll erscheint. Das hat die Natur so vorgesehen.
    Man muss seinen Hund einfach sicher durch sein Leben führen und ihm die Menschenwelt "erklären".
    Hunde tun das, was für sie Vorteile bringt. Dinge, die funktionieren werden sie wiederholen.


    :bindafür: