Beiträge von kamiko

    Gern geschehen, Goldbaer :smile:


    Das Restrisiko hast du immer. Es ist ein Tier, das auf Instinkte reagiert und sich nicht unbedingt selber steuern kann.
    Ich hab nur die Instinktschleife erweitert in Sitzenbleiben,anstatt Loslaufen. Alles andere laeuft bei ihr automatisch eh ab.


    Bei Holly ist gar nicht mal so das Problem, dass sie jagen wuerde sondern eher, dass sie aus meinem Blickfeld verschwindet, wenn sie richtig hetzen wuerde.
    Sobald ich aus ihrem Sichtfeld bin stellt sie um auf "Ich mach das schon, Mama. Ich bin schon gross und kenn mich aus. Ich komm auch wieder, aber erst wenn ich alles gesehen habe." :headbash:


    Im Sichtfeld funktioniert alles prima, aber ich wuerde nie auf 100% hinarbeiten wollen.Das waere perfekt und ich glaube nicht, dass ein Lebewesen perfekt sein kann.

    Zitat

    Ich versuche auch die Rehe vor Aaron zu sehen. Ich bin mir aber total unsicher, ob ich ihm sie zeigen soll. Unser Nachbar hat so seinen Hund ans Jagen gebracht :( : Wie genau macht ihr das ? Ihr zeigt eurem Hund das Reh und dann ? Geht ihr einfach weiter, gebt dem Hund Kekse oder fangt ihr ein Spiel an ?


    Wie alt ist denn dein Hund? Laeuft er schon frei? Hat er mal gehetzt? Wie reagiert er bei Wildsichtung?


    Holly war mit 4 Monaten nicht mehr ableinbar, weil sie meinte sie kennt alles, kann alles, ich bin eh zu langsam und ich zeig ihr zu kleine Anteile IHRER Welt.
    Sie schoss zum Horizont und so lange sie mich im Auge hatte schoss sie auch immer weiter. Hinterherlaufen kontraproduktiv, verstecken fuer sie klasse, weil "Ist die Alte aus dem Auge, ist sie aus dem Sinn und kann nicht meckern". :headbash:


    Deshalb gnadenlos an die Schlepp und erstmal gelehrt, dass es einen Radius gibt, in dem ICH entscheide und nur ICH derjenige bin, der den Radius vergroessert. Die Radiusvergroeseerung muss Hund sich verdienen und sie kostet ordentlich. :hust:


    Ergo hatte sie nicht die Moeglichkeit jagen zu gehen. Auch vorher nicht.
    Sie flippte nur voellig aus bei Sichtung und wollte hin. Ganz am Anfang hab ich direkt mit ihr gezerrt, damit die Anspannung runter geht. In der Zeit ist das Reh abgehauen(weil ich auch extra laut war*hust*) und nix war mehr mit gucken. Hund irritiert, glotzt mich an, glotzt in den Wald, geht irritiert mit mir weiter bis wir aufs naechste Reh treffen.
    Hat sie ziemlich schnell geschnackelt, dass das Aufdrehen nix bringt, weil das Reh dann weg ist und Koepfchen eingeschaltet.


    Sobald Hund dann ruhig blieb im Stand Kekse, Kekse,Kekse, uebers Reh erzaehlen, streicheln etc. Reh geht meistens weg und wenn es weg war sind wir auch gegangen.


    Als sie ruhig bleiben konnte, hab ich sie ins Sitz genommen, Kekse,Kekse,Kekse, nettes Genuschel.
    Als das funzte, hab ich Sitz auf Entfernung genommen. Also entweder sah sie vor mir das Reh (war ja 5,6m vor mir) und ich nahm sie sofort ins Sitz(dafuer musst du schon wissen, wie sie anzeigt) oder liess sie sitzen und entfernte MICH 5,6m an der Schlepp.
    Kekse gab es dann nur noch, wenn sie das Reh selbstaendig beobachtete. Das brauchte ich ihr gar nicht schmackhaft machen, weil sie inzwischen wusste, dass sie gucken darf, wenn sie ruhig bleibt. (und Hund auch laenger gucken kann, weil die Rehe dann nicht fluechten...)


    Es gab auch immermal wieder die Situation, dass sie nicht sitzen mochte, dabei hibbelte, staendig aufstand etc.. Da hab ich sie dann einfach wortlos ohne Kekse mitgenommen. Ende aus,Mickey Maus fuer den Spaziergang.


    Das selbstaendige Anzeigen hat sie selber aufgebaut, indem sie sich irgendwann sofort hinsetzte, wenn es was zu gucken gab. Regnete Kekse plus Gucken-duerfen. Ist ihr heute so in Fleisch und Blut uebergegangen, dass sie es auch im Freilauf macht.
    Heute gehen wir auch gezielt in Wildgebiete, DAMIT sie anzeigt und immer im Training bleibt. Daraus haben sich dann viele Varianten geformt. Auch, dass wir das Gucken aufloesen und direkt weitergehen. Nur eines ist immer gleich"Sitz du=Guckst du, Hopst du=Ende, Aus".


    Ich muss dazu sagen, dass ich sehr laendlich wohne und weiss, wann mich wo welches Wild erwartet. Deshalb konnte ich vieles steuern und provozieren.
    Sie laeuft jetzt nur da frei, wo ich weite Sicht habe, es wildarm ist, keine Strassen in der Naehe sind und wenn sie konzentriert ist.
    Alles andere mach ich nicht, weil sie sobald sie mich aus den Augen hat auf Selbstaendigkeit und Jippieh!! umschaltet und ich ihr auch kein Erfolgserlebnis goenne. :p
    WENN uns dann mal Wild ueberrascht schiesst sie zumindest nicht los, sondern sitzt sofort und das war mir das Wichtigste.


    Ob das fuer deinen Hund angemessen ist kann ich nicht beurteilen. :???:
    Kommt auf den Hund, seine Vorerlebnisse, Alter etc. an.
    Dazu muesstest du dich evt. mit nem AJT-Trainer zusammensetzen. Ich kenne auch Kandidaten, die nach dem Keks losschiessen wuerden oder bei Sichtung/Witterung direkt durchbrennen. Oder Leine ab und direkt Tschuess. Bei uns ist Wild direkt mit in die Sozialisierung geflossen(als Welpe schon im Wildpark etc.) weil ich weiss, dass sie ihr Leben lang Kontakt damit haben wird und ich sie da sicher haendeln koennen muss.

    Ich fuetter auch kaltgepresstes Futter, dass nicht luftdicht gelagert werden soll. Kommt in ner Papiertuete und ich lass es auch offen darin stehen.
    Grund ist, dass das Futter nicht grossartig konserviert und behandelt wurde und deshalb "atmen" muss. In ner luftdichten Verpackung kann sich doch mal Feuchtigkeit etc. bilden und die Keime schiessen dann.Ohne Vorbehandlung ist das Futter dann hin.
    Der 15kg-Sack steht hier auch hoechstens 6 Wochen, 6 Monate duerfte er laut Hersteller.


    Frag doch mal bei Lukullus, warum und ob es nur die eine Sorte betrifft. :smile:

    Danke :ops:


    Ich wollte unbedingt mit ihr Dogscootern. Dafuer hab ich Holly entsprechend ausgesucht.
    Nur war in diesem perfekten Zugpaket auch der Jagdtrieb drin. :roll: Gepaart mit ihrer Sebstaendigkeit und Selbstsicherheit eine doofe Combo.


    Erstmal musste der Jagdtrieb "weg", sonst waer ich querfeldein rumgeschlittert. :lachtot:


    Der Spass am gemeinsamen"Jagen" hat sich mitten im Training entwickelt. Ich fand es schon beeindruckend, was sie so kann.
    Sie hat nicht an vielen Dingen Spass, aber da ist sie wie beim Zugsport in ihrem Element. Und ich hab gratis eine Auslastungsmoeglichkeit mehr, nicht mehr nur Aerger damit. Scootern kann ich auch gefahrlos. Da ist Jagen einfach tabu.


    Den Jagdtrieb unterdruecken? Bei ihr never! Die wuerd mich stehenlassen und ihr eigenes Ding durchziehen. :hilfe:

    Zitat

    Wenn sie was registriert hat (Witterung oder gesehen) sind wir stehen geblieben. Sie durfte ihren Rausch ausleben "Oh, lebendes Tier! Fressen will!" Denn in dieser Situation dringt man eh kaum zum Hund durch. Kommt drauf an wie sehr sie in den "Tunnelblick" verfallen. Meine war Anfangs komplett weg. Nicht ansprechbar, auf Brührungen keine Reaktion. Nichts. Und wenn sie dann in der Lage war wegzuschauen, sich also umzusehen oder den Kopf runter zu nehmen, habe ich sie angesprochen. Hat sie reagiert und kam zu mir: Party, Keksregen. Hat sie nicht reagiert, war es noch zu früh. Also weiter abgewartet. Wir haben manchmal Ewigkeiten auf einer Stelle gestanden bis sie wieder da war vom Kopf her. Irgendwann hat es dann bei ihr Klick gemacht: Wild, geh zur Ollen, da gibt es Kekse. Das funktioniert auch im Freilauf.


    Aaaaaber: Ein jagender Hund ist immer ein jagender Hund. Also man muss den Hund schon lesen können. Ich weiß genau wann es sicher ist sie abzuleinen und wann ich sie besser angeleint lasse.


    Genauso hab ichs auch gemacht. :gut:
    Dazu hab ich sie noch oft provoziert, ihr Verhalten zu zeigen. Einfach um alle Nuancen ihrer Koerpersprache kennenzulernen.
    Ich habe Wild versucht eher zu sichten als sie, sie darauf aufmerksam gemacht und ihre Reaktionen abgelesen. Das ist tatsaechlich unterschiedlich je nach Tierart. Mit der Zeit kann ich jetzt antworten, sobald sie zuckt. Auch, wenn ich nix sehe, rieche, hoere, weiss ich welches Tier rumspukt. Die Ansprache von ihr "Oh, riechst du ein Reh?" etc. laesst sie direkt aufhorchen und mich anhimmeln, weil sie merkt, dass ich in ihrer Welt mitlebe und mitarbeite. Ich schlurf nicht einfach nur draussen mit rum und mummel Befehle vor mich hin.
    Seitdem sie bei Wild absolut ruhig bleibt gehen wir auch oft in den Wildpark, damit ich sie besser lesen lerne und sie Gerueche mit Worten verknuepft. Sie schnueffelt, ich sag ihr was es ist. :lol:


    Das Wichtigste an der ganzen "Arbeit" ist das Zitierte oben.
    Der Hund muss ansprechbar werden und sich umorientieren. Er darf kein Erfolgserlebnis im Hinterherfetzen bekommen und nicht selbstaendig Spuren folgen.
    Alles nur in Absprache mit dem Typ hintendran.


    Bei uns hat das knapp 1 1/2 Jahre kontinuierliche Schlepparbeit bedeutet und seit 6 Monaten ungefaehr fangt sie ganz deutlich an, Tiere zu unterscheiden.
    Ich find das toll, weil ich gerne draussen bin, Wild mag, gerne beobachte und auch das Angebot vom Hund, so intensiv mit ihr zusammen zu arbeiten genial finde.
    Haette nie gedacht, dass sie mal anfaengt so von sich aus unterschiedlich anzuzeigen und vor allem das Interesse am Nachhetzen verliert.
    Es gibt auch miese Tage, wo ich merke, dass sie schlecht drauf oder unkonzentriert ist.Da wird dann nicht abgeleint, damit mir kein Fehler passiert, der alles wieder zunichte macht.

    Darf ich mal ganz dumm in die Runde fragen, was beim Rotti die Arbeitsrasse ausmacht, also wie er ausgelastet werden muss und wieviel er in etwa beschaeftigt werden muss ? :ops:


    Mali ist mir aus dem Bekanntenkreis sehr gelaeufig, aber beim Rotti hab ich null Erfahrung, weil es hier ueberhaupt keine in der Gegend gibt.


    Sorry fuer die dumme Frage. :headbash:

    Ich geh mal in die Schlittenhund-Fraktion. =)


    - kann nicht in der Wohnung gehalten werden
    - braucht unbedingt nen Garten
    - Einzelhaltung ist Tierquaelerei
    - lassen sich nicht erziehen
    - koennen nicht apportieren
    - muessen taeglich 20km am Rad laufen
    - Haltung als Berufstaetiger unmoeglich, weil die den ganzen Tag laufen muessen
    - deutsche Temperaturen sind eine Qual


    Der persoenliche Burner ist allerdings die Augenfarbe :roll:
    Ich wurde beim Kauf besch...., weil Holly braune Augen hat... Antworte dann, dass sie ein Mix aus Husky und Collie ist und bevoooor ich dazu komme, dass ihre Eltern beide braune Augen hatten kommt in 90% der Faelle ein "Ach, sie wussten, dass sie keinen echten Husky kaufen und haben den dann trotzdem gekauft?" :ugly:


    Oder unser Top 2


    "Der sieht aus wie ein Husky, aber der ist nicht schwarz-weiss und hat keine blauen Augen. Aber das ist doch ein Husky? Ach, das ist ein Mix? Dann ist der ja nicht echt und laesst sich auch erziehen. Haben Sie ja Glueck gehabt, dass ein Lassie mit drin ist. Die sind ja soooo lieb." :muede:


    Ich frag mich nur immer, warum sie " nicht echt" ist. :lachtot:

    Trennung bei uns war im Maerz, seit Juli wohne ich mit Hund alleine.
    ....und ich lebe noch. =)


    Wir haben sie auch zusammen angeschafft,aber da ich mehr Zeit habe und ihre Hauptbezugsperson bin war es klar, dass sie bei mir bleiben wuerde.
    Sie kann auch alleine bleiben und hat Trennung sowie Umzug ohne grosse Probleme weggesteckt. Hat 2 Wochen Umgewoehnungszeit gebraucht, jetzt ist alles wie vorher auch.


    Was macht dir das Kopfzerbrechen?
    Die Finanzen oder die Verantwortung?
    Bei mir war es auch ganz ehrlich am Anfang beides, aber niemalsnicht haette ich mich ueberwinden koennen sie deshalb abzugeben.
    Ich hab bewusst SIE ausgesucht damals fuer 17 Jahre und ganz ehrlich, ich koennte nicht mehr ruhig schlafen wenn ich nicht genau sehen koennte wie es ihr geht, wo sie ist und was sie so macht. Sie kann nix fuer die Trennung und meine Aengste, aber sie kann mich an meiner Seite bestaerken und mir auch Trost und Halt geben. =)


    Wir haben gerade zusammen einen Beissvorfall "gemeistert" mit taeglichem Verbandswechsel durch mich und jetzt im Nachhinein macht mich das sehr stolz.
    Ich hatte auch meine schlaflosen Naechte wegen der alleinigen Verantwortung, Kosten, Versicherungs-Blabla etc., aber ich lebe immernoch und hab erlebt, wie sie mir vertraut, mitarbeitet und einfach nur da ist.
    Da koennte ich niemalsnicht mehr drauf verzichten und kneif gerne beim naechsten Mal wieder meine Ar...backen zusammen. :ops:


    Trau dich, es macht dein Leben reicher und dich staerker. :gut:

    Zitat

    Hallo Pinky,


    ein wunderbares Video, das einen höchst symphatischen, ausnehmend aktiven, einfallsreichen und phantasievollen Hund zeigt - sofort her damit, ich nehem ihn Dir ab!
    Aber: ich denke, darin liegt auch die Krux. Es ist ein Charakter, der sich tausendundeine Beschäftigung selber sucht und höchsten Spaß daran hat.
    Ohne irgendwelche eigenen kreativen Ideen meinerseits zum Hoftraining zu haben, scheint es mir eine recht anspruchsvolle Aufgabe zu sein, diese Kreativität zu nutzen und Dich als Ursache für den allerhöchsten Spaß darzustellen. Ohne wirklich etwas über Deinen Hund zu wissen, wage ich mich zur Aussage: her mit tausend und zwei Ideen, den Hund zu beschäftigen und Dich in den Mittelpunkt seines Lebens zu stellen, ansonsten ihn wirklich "ruhig stellen" (Auto, Box, Zwinger ....)



    :gut:


    Super zusammengefasst! Ganz genau so seh ich es auch.
    Den kannst du nur mit seinen eigenen Waffen "schlagen". Seine Kreativitaet zu DEINEN Gunsten und DEINEM Willen ausnutzen.
    Keine leichte Aufgabe. :headbash:


    Oh Gott, der hat soooo ein geniales Leben, aber sein Quatschkopp kriegt nicht genug. :gott: :D