Beiträge von kamiko

    Welche Regelung gut ist muss im Sinne des Hundes entschieden werden, nicht ueber das, was dem Menschen gerade so passend erscheint.


    Bei unserer Trennung ging es nur darum, dass Holly zumindest nur 1 Bezugsperson verliert, nicht ihr ganzes bisheriges gewohntes Leben. Federn lassen muessen alle bei einer Trennung, auch der Hund, aber der Hund kann nicht entscheiden was er besser findet.
    Bei uns war es unabhaengig davon wer auf dem Papier der Besitzer war. Es ging um Hollys Wohl. Wer hat die meiste Zeit, ihre Auslastung wie gewohnt weiterzufuehren und ihren Alltag moeglichst unveraendert zu lassen. Finanziell war es gleich, wo sie leben wuerde.


    Sie ist schliesslich bei mir gelandet und ich war auch von klein an ihre Hauptbezugsperson. Trotzdem haette ich sie beim Ex gelassen, wenn es dort "besser" gewesen waere.
    Natuerlich haben sich bis heute unsere Gewohnheiten etwas veraendert, aber das Grundprinzip ist geblieben und wird ohne Probleme von ihr angenommen.


    Kontakt zum Ex hat sie hier und da schon fuer gemeinsame Spaziergaenge (was sie auch sehr gerne annimmt), aber dort uebernachten etc. kommt nicht mehr in Frage. Neue Partnerin mit 2 Hunden ist jetzt dort und es waere fuer Holly nur unnoetig Stress, zumal es immernoch unsere alte gemeinsame Wohnung ist und Holly da auf ihre "Gesetze" gegenueber den anderen Hunden bestehen wuerde.

    Jagd auf Sicht, vor allem auf Bewegungsreiz ging hier mit 5 Monaten los und zwar so extrem, dass die Schlepp ab da ein Dauerbegleiter fuer 1 1/2Jahre wurde.
    Leine ab, Gas geben und nach mir die Sintflut.


    Nach 1 1/2 Jahren AJT zeigt Holly zuverlaessig an ohne Abzuduesen, deshalb darf sie oft freilaufen und ist abrufbar. Trotzdem gibt es Tage und Strecken, wo einfach die Leine dran bleibt, weil ich da kein noch so kleines Risiko eingehen moechte.


    Jetzt mit fast 3 hat sie ihre Nase entdeckt und geht auch auf Spur. Dank AJT von frueher laeuft sie aber auch nicht los, sondern zeigt nur an. Das ist superleicht haendelbar, aber ich wuerde nie fuer sie die Hand ins Feuer legen.


    Ich mach grad die Erfahrung, dass Jagdtrieb sich veraendert und verfeinert, deshalb wuerde ich mich bei keinem Hund in Sicherheit wiegen, ob nicht doch noch was kommt.
    Wichtig ist einfach, dass du lernst ihn zu haendeln und deinen Hund anleitest, wie er mit Wild umzugehen hat.
    Dazu musst du es zum einen selber lernen, dann konditionieren und spaeter in denn entsprechenden Situationen abrufen. Das kannst du erst, wenn dein Hund anfaengt Interesse zu zeigen, musst dann aber konsequent und stoisch dein Training absolvieren.
    Aufmerksamkeit, Koerpersprache des Hundes lesen und beim kleinsten Anzeichen eingreifen ist das A und O.


    Wenn ich quatschender oder in anderweitig abgelenkter Weise unterwegs bin ist die Leine grundsaetzlich dran. Ansonsten hab ich gar keine Chance, schnell und effektiv genug eingreifen zu koennen.

    Ich kann auch nur empfehlen robuste Kleidung anzuziehen. Nicht nur, dass Welpen kratzen, zwicken und mal lutschen und sabbern, aber die moegliche Gefahr von Pipiflecken besteht auch.
    Nur ordentlich und gepflegt sollte die Kleidung sein.


    Zum Make-Up-Thema.
    Ich find es einen Riesenunterschied, ob jemand sich pflegt und frisch gemacht ist oder als zugespachteltes Modepueppchen, wo alles (Haare, Naegel, Haut ect.) einfach unecht und kuenstlich wirkt durchs Leben geht.
    Letzterem kann ich auch nichts abgewinnen, ist halt Geschmackssache, aber d.h. doch nicht grundsaetzlich, dass frau Nagellack und leichtem Make Up gaenzlich abgeneigt ist.
    Die Menge und die Wirkung macht es.

    In wie fern hat das mit der Box zu tun? Warum meinst du, dass sie in einer Box weniger Stressanfällig ist wie ohne? Ich verstehe deinen Gedankengang noch nicht.

    Ich versteh das aus Kenishas Sicht so, dass ihrem Hund mit Box die Moeglichkeit genommen wird diese erste eine Stunde nicht rumtoben zu koennen.
    Der Hund faehrt also nicht hoch, muss nicht vermehrt trinken und schneller Pipi.


    Meiner Meinung nach ist das eine Milchmaedchenrechnung, denn der Hund faehrt evt. trotzdem hoch, kann dann nicht trinken und der Druck in der Blase entsteht sowieso, weil der Stoffwechsel auf Hoechstleistung laeuft.
    Nur KANN er dann nicht Pipi, haelt ein, was wiederum die Blase weiter belastet. Wuerde mich nicht wundern, wenn dann ein anderes Ventil wie heulen oder zerstoeren dazukommt.


    Meine Loesung waere der Kennel nicht, sondern eine Einzelperson, die einfach die 4 Stunden da ist und dem Hund Sicherheit im Ruecken gibt zum Ruhen.
    Das waere auch kein grosser Aufwand, koennte evt. eine aeltere Person uebernehmen und dafuer leistet man bei demjenigen etwas im Haushalt oder so.

    Wieviel fuetterst du denn jetzt an Nassfutter?
    Muesste allerdings nur die reine Fleischmenge sein und die viertelst du dann. So kommst du auf den Trockenfleischbedarf fuer den ganzen Tag.
    Musst allerdings testen, wie dein Hund darauf reagiert und es verwertet.


    Bei uns hat das wie ne Kalorienbombe eingeschlagen, trotz angepasster Dosierung.

    Ich hab eine zeitlang die Trockenfleischwuerfel gefuettert, allerdings Rind.


    Du kannst es nicht mit normalem Trockenfutter vergleichen, weil es einfach nur reines getrocknetes Fleisch ohne irgendwelche Zusaetze ist.
    Dementsprechend hoch sind ja auch die Protein-/Rohaschewerte, einfach weil es durch die Trocknung bedingt hochkonzentriert ist.


    Bei dem Rind war es so, dass die Trockenmenge dem VIERTEL einer Nassfutterportion entsprech.
    Umgerechnet braeuchtest du bei 200g Reinfleisch-Bedarf nur 25g Trockenfleischwuerfel fuettern und kaemst auf dieselbe Naehrstoffmenge.


    Holly hat es gern gefressen und gemocht, aber in trockenem Zusatnd neigt man dazu zu viel zu fuettern (die Portionen sind echt mickrig) und die Einweicherei hat mich auch oft genervt, bzw. ich hab die vergessen.
    Deshalb hab ichs irgendwann sein lassen. Vertragen wurde es ohne Probleme und die 4kg haben lange gehalten.

    Ein Hund, der draussen aufmerksam liest, mal hierhin und dorthin laeuft, scharrt, sich waelzt, mal seine dollen 5 Minuten bekommt und losfetzt ist ein gluecklicher Hund, der nur seinem Job nachgeht, fuer den er geboren wurde.
    Das hat nichts damit zu tun, dass er in einer Traumwelt unterwegs ist und nicht mehr ansprechbar ist.
    Wenn du ihn beobachtest, wirst du merken wann seine Aufmerksamkeit ueberhaupt nicht mehr bei dir ist und DANN kannst du ihn ansprechen und an dich erinnern.


    Stell dir vor, du bist den ganzen Tag zu Hause, immer dieselben Gerueche und Geraeusche um dich herum und immer dieselben Menschen, die etwas mit dir machen moechten, wo du immer zu hoeren hast und staendig Regeln kommen.
    Wuerdest du da nicht auch draussen deiner huendischen Lieblingsbeschaeftigung nachgehen wollen und auch mal DEINS machen?


    Die Gefahr bei diesem staendigen Angebot von Spiel, bzw. Aufmerksamkeit auf dich ziehen, Stoeren beim Schnueffeln etc. ist , dass du schlicht langweilig und vorraussehbar fuer deinen Hund handelst. Kann passieren, dass er irgendwann mal Fersengeld beim Ableinen gibt oder sich nur schwer wieder anleinen laesst, weil er sich dann um SEINEN huendischen Spass beraubt fuehlt.


    Ich teile Spaziergaenge auf.
    Es gibt Schnupperstrecken, Buddelstrecken, Badegelegenheiten etc. wo mein Hund gerade das tun moechte und darf, was ihm wichtig ist. Diese Strecken lege ich an den Anfang des Spazierganges, so dass nach einer gewissen Strecke eine Entspannung eintritt.
    Dann spiele ich mal gezielt, buddel mit ihr zusammen, klettern irgendwo rum und danach darf sie wieder ihres machen.
    Meistens ist sie dann aber so entspannt und gluecklich, weil sie alles "erledigt" hat und gerne in meiner Naehe bleibt, nur noch neben mir hertrottet.


    Die Zeit, in der sie IHRE Dinge macht ist fuer mich keine verschwendete Zeit, denn wenn du genau hinschaust kannst du erkennen was fuer ein Spass dein Hund gerade hat und wie sehr ihm die Welt gefaellt.
    Daran kannst du einfach teilhaben und es geniessen.

    Ich finde, dass sich das vom Ablauf ganz vernuenftig und ausgewogen anhoert.


    Was zur Kritik von Passanten fuehren kann ist der Abstandshalter, weil es je nach Einstellung und Blickwinkel der Aussenstehenden wie ein Zwang zum Mitlaufen wirken kann.
    Waere mir persoenlich egal, wie andere das finden, wenn es fuer mich und meinen Hund passt.
    Ich werde auch kritisiert, dass ich mich ziehen lasse, angeblich zu faul zum selber fahren bin, es so ja bequemer ist als laufen undundund. Ich weiss, dass die Art und Weise wie ich es mache okay ist, kenne andere Hintergruende usw.. Da prallt das dann an mir ab.


    Was ich noch wichtig finde, dass du nicht bei hohen Temperaturen faehrst. Egal ob der Hund viel trinkt zwischendurch, badet oder nicht kann er dann durch den hochgefahrenen Kreislauf trotzdem ueberhitzen. Dazu noch die Pfotenreibung auf heissem Asphalt.

    Du und deine Freundin, ihr habt gerade beide mit einem Riesenberg an Abschiedsschmerz zu kaempfen. Da sind dann auch so Phasen dabei, in denen man sich verraten und verkauft fuehlt, egal in welchen Situationen. Voellig normal und voellig menschlich, aber der Hund verraet euch nicht.


    Er hat die neue Situation einfach angenommen, fuer sich das Beste daraus gemacht und sein Leben geht einfach weiter seinen Gang. Das tut euch einfach weh, weil fuer euch die Zeit gerade stehen bleibt. Der Hund lebt aber im Hier und Jetzt einfach weiter.


    Troeste deine Freundin damit, dass sie sich um den Hund keine Sorgen mehr machen brauch. Er ist in Zukunft gut aufgehoben, du haelst ihn weiter im Auge wenn sie nicht mehr leben wird usw..
    Besuch sie mit dem Hund im Hospiz wenn das geht, vielleicht ohne die neuen Besitzer und bestaetige deine Freundin darin, dass ihre Entscheidung zur Abgabe richtig war und stell es positiv hin, dass er jetzt so lebt/ist wie es ist.


    Was euch verraten hat ist das Leben und das Schicksal, nicht der Hund. :streichel:
    Alles Gute fuer euch in dieser schweren Zeit. Ich habe selber 3 sehr enge Angehoerige beim Sterben begleitet und es ist einfach nur schwer, hart und unfair. Aber es ist auch eine Zeit, in der viel Naehe und Liebe entsteht.

    Bei uns ist es kein Bellen, aber Holly bleibt bei spannenden Dingen stehen oder setzt sich hin, guckt in die Richtung von dem "Dings", guckt mich an, guckt wieder zum "Dings".
    Frueher ist sie kopflos losgehetzt, um es von der Naehe zu betrachten oder zu jagen. Das wurde umgelenkt in Sitzen und Gucken duerfen.


    Ich hab damals angefangen, es zu benennnen a la "Ja richtig, ein Hase. Gut gemacht." usw.. Sie schaut dann noch ein paar Sekunden, steht auf und geht ruhig ihrer Wege.
    Klar koennte ich sie weiterlocken, Affentheater zum Folgen machen, hinter mir herziehen, ignorieren oder Aehnliches, aber ich hab die Erfahrung gemacht dass Hinschauen/Verarbeiten/Einordnen viel einfacher und stressfreier ist. Vor allem macht sie auch etwas mit mir zusammen, wir jagen quasi zusammen. Sie zeigt mir etwas, ich benenne es, wir schauen zu und gehen dann weiter.
    Sie ist auch "stolz" wenn sie bemerkt, dass ich kapiere was sie gerade meint und das richtige Wort dazu sage.


    Was die anderen Leute/Hundehalter dazu sagen ist mir herzlich egal.
    Da kommen oefters mal Sprueche, weil wir beide aufs Feld gucken oder Holly sich direkt aus dem Trab absetzt und anzeigt. Ist eben so. Wer mit uns zusammen geht muss auch mal die paar Minuten Zeit haben, sie machen zu lassen.