Vielen Dank allen für die Antworten!
dragonwog: Das Buch besorge ich mir. Ich übe mit ihr schon "Lass". Hauptsächlich beim Spielen, da weiss sie, dass es nicht weitergeht, wenn sie mir das Spielzeug nicht gibt, wenn ich "lass" sage und macht es auch (ab und an rennt sie damit aber auch weg) und natürlich mit dem Futterbeutel, aus dem sie nur Futter bekommt, wenn sie ihn mir in die Hand gibt. Ich füttere sie zur Zeit auch noch aus der Hand oder gebe ihr die Futterschüssel, nehme sie ihr aber zwischendrin immer mal wieder weg. Das hindert sie aber alles nicht daran, einen besonders guten Knochen nicht weggeben zu wollen. Wenn sie beim spazieren gehen etwas aufhebt, kann ich ihr von oben den Mund öffnen. Das wiederum ist dann kein Problem. Manchmal denke ich, dass sie wirklich ausgewählt mitarbeitet, wo sie es für lohnend hält.
Ich weiss natürlich nicht, ob sie schnappen würde. Aber zweimal hat sie jedenfalls schon eine hektische Kopfbewegung in Richtung meiner Hand gemacht, als ich ihr etwas geklautes wegnehmen wollte. Das ist dann der Moment in dem ich Respekt kriege und nicht recht weiss, wie man da handelt. Das macht es natürlich auch nicht besser, denn der Hund hat ja Erfolg.
Box und Tür zu scheint mir deshalb keine ideale Lösung, weil sie ja gerade die Regel lernen soll, den Knochen an einem Ort zu kauen. Die lernt sie ja nicht, wenn ich sie davon abhalte, rumzulaufen. Das wäre so ein bisschen, als würde ich den Hund anbinden, statt ein "Bleib" durchzusetzen. Oder?
Schnaudel:
Was die Menge an Auslastung angeht, bin ich für Tipps offen. Ich experimentiere da noch rum. Ich mache natürlich nicht alles auf einmal. Wenn wir im englischen Garten sind, gehe ich nur, wo nicht so viele sind. Da läuft sie mittlerweile auch ganz entspannt mit erhobener Rute und lachendem Mund rum. Frisbee und Zerrspiele mache ich immer nur ganz kurz zur Belohnung, da sie darauf sehr scharf ist. Länger als 2 Minuten spielen wir aber nie und laufen dann wieder. So 2 Mal pro längerem Spaziergang lege ich sie ab und lasse sie den Futterbeutel suchen. Auch da habe ich das Gefühl, dass sie eigentlich sehr stolz ist, wenn sie wieder etwas geschafft hat. Umgekehrt klaut sie mir alle paar Minuten etwas in der Wohnung und präsentiert es, wenn wir mal deutlich weniger Programm haben (bei Erkältung über ein paar Tage, bspw.). In der Wohnung hat sie dann viel Ruhe und schläft auch länger. Mittlerweile läuft sie mir nicht mehr hinterher und bleibt dann auch mal zwei Stunden freiwillig in ihrer Box (in die sie deutlich lieber geht, als irgendwo sonst hin). Wenn das dennoch so klingt, als sei es zu viel, lasse ich mich da gerne eines Besseren belehren.
Das mit der Parkbank und Restauranttisch trifft auf jeden Fall zu. Sie ernennt eine ganze Menge nach kurzer Zeit zu ihrem Herrschaftsbereich - Friseure, Parkbänke, Restauranttische, mein Fahrrad. Eigentlich jeden Ort, an dem sie mehr als 15 Minuten zur Ruhe kommt. Ändert das etwas daran, wie man damit umgeht? Denn auch das kann ja nicht etwas sein, was unabänderlich ist.
Was "Safety" angeht: klar, seit sie geschnappt hat, lasse ich sie nicht mehr einfach zu Leuten hin. Deswegen üben wir ja, dass sie in mein Zimmer geht, wenn es klingelt, was sie auch macht. Zur Zeit gebe ich ihr etwas zu kauen und mache die Tür zu. Wenn die Box wirklich sehr positiv belegt ist (wir üben erst seit einer Woche mit der Box, in der sie aber unglaublich gerne ist) und ich auch die Tür zu machen kann, ohne, dass sie ein Problem hat, werde ich sie in die Box schicken. Das ist dann für das Büro die bessere Lösung. Raus darf sie immer erst, wenn sie ruhig ist und ich auch wirklich Besuch habe und nicht nur mit einem Postboten rede.
Bei Schmuseeinheiten habe ich bis jetzt nicht eingegriffen, weil ich immer froh bin, wenn sie sich Fremden nähert und Zutrauen hat. Ich finde es etwas schwierig, ihr einerseits zu zeigen, dass Menschen ihr hier nichts Böses wollen und sie andererseits freizuhalten. Ihre Aufdringlichkeit hält sich auch in Grenzen, aber irgendwann im Laufe des Abends fängt sie tatsächlich an, Leute anzustupsen, um Aufmerksamkeit zu kriegen. Vielleicht sollte ich dann den Gästen sagen, dass sie das ignorieren sollen.
Ich arbeite mit ihr natürlich viel an der Grunderziehung und ich hoffe, dass unsere Fortschritte für die Zeit auch angemessen sind. Es macht jedenfalls viel Spass und sie orientiert sich vor allem auch draussen und bei Neuem gut an mir und sucht Schutz, wenn sie Angst bekommt. Schauen wir mal, dass wir die besprochenen Themen in den Griff kriegen.
Vielen Dank für die vielen sehr hilfreichen Posts!