Sehr gut geschrieben finde ich!
Ich habe zwar noch keinen eigenen Hund, bin aber Gassigängerin im TH und hatte vor kurzem für zwei Wochen den Shiba Inu einer Freundin immer nachmittags zur langen Gassirunde, weil sie eine Fuß-OP hinter sich hatte. Bis dahin habe ich mich immer gewundert über diese Tut nix Aussage - hatte es einfach noch nicht erlebt - aber irgendwann ist immer das erste Mal, oder?
Bei den Tierheim-Gassirunden sind alle Hunde angeleint und das Tierheim liegt so in der "Pampas", dass man eher selten auf andere HH trifft - und wenn, dann sind diese auch angeleint.
Nun hatte ich durch den Shiba eine ganz andere "Gassirunden-Umgebung". Der Shiba ist sehr gut sozialisiert (für mein laienhaftes Empfinden). Ich hatte ihn immer angeleint, wusste aber, wenn wir anderen Hunden und HH begegnet sind, dass Taro die meisten anderen Hunde immer ignoriert. Er will einfach seine Ruhe haben und reagiert selbst wenn er angepöbelt wird im Normalfall immer sehr souverän und cool.
Ich bin durch eine Waldschneise auf einen kleinen Feldweg eingebogen - konnte vorher nicht in diesen Weg einsehen. Da stand eine junge Frau und hat mit ihrem Yorkshire Terrier Welpen (geschätzt 12-14 Wochen) Rückruf geübt. Offline. Wir sind eigentlich in die andere Richtung abgebogen, und ich hatte dann noch in meiner Tasche nach Tempos gekramt - hatte den Yorki schon wieder vergessen, bis ein panisches "Prinzessin kooommmm" immer eindringlicher wurde, und ich mich umdrehte. Da kam besagter Welpe uns hinterher gehechtet und war dann auch schon an uns dran. Die Prinzessin hat Taro ständig am Hinterlauf angesprungen. Taro hat mal kurz durch die Nase "geniest" und ist dann immer um mich rum - Prinzessin hinterher, die anfing zu kläffen und einfach nicht von Taro abgelassen hat. Prinzessins Frauchen immer noch ewig weit weg und nach ihr gerufen. Ich war so verunsichert. Gehen wir weiter - und die kleine rennt uns hinterher? Bleiben wir weiter stehen und lassen uns annerven von der kleinen? Denn ich hatte gemerkt bei Taro war dann doch inzwischen so eine Reizschwelle überschritten - er grummelte.
Ich konnte Taro vor diesem Zwerg leider nicht abschirmen, dieses Wuseltier von Yorkie war praktisch überall - und sie einfach auf den Arm nehmen wollte ich auch nicht, da hätte sie sicher geschnappt.
Ich nach der HH gerufen, sie soll ihren Welpen doch bitte abholen. Antwort: Nein, sie soll selbst kommen.
Ich: Sie sehen doch, das funktioniert im Moment nicht wegen "meinem" Hund. Ich würde gerne weiter gehen - bitte nehmen sie ihren Hund zurück.
HH schon etwas genervter: Nein, das würde die ganze Übung kaputt machen, außerdem hätte ihre kleine ja Welpenschutz, da würde nix passieren, und ein paar Minuten mehr oder weniger würden doch einer Gassirunde keinen Abbruch machen.
Ich dann auch etwas genervter, auch durch das ständige um mich rumgerenne des Yorkis: Wir gehen jetzt weiter in Richtung Straße, es wäre nicht schlecht, wenn ihr Hund nicht auf die Straße läuft.
Keift mich die HH an: Jetzt bleiben sie gefälligst stehen. Sie sehen doch, dass mein Welpe mitläuft (na klar - deswegen hab ich sie ja angesprochen). Letztendlich hat sich die Dame in Bewegung gesetzt und gefühlte Ewigkeiten gebraucht um ihrer Prinzessin die Leine fest zu machen, weil die so aufgepusht war. Ständig noch gemault, dass dieser Fuchs (Taro der Shiba Inu) ihr alles zu Nichte gemacht hätte und man doch einfach mal abwarten könne, die kleine Prinzessin doch niemandem was tut usw..
Lange Rede - kurzer Sinn: ich weiß jetzt endlich was ihr mit Tutnixe meint und kann es einfach nicht verstehen, wenn ein anderer HH sich etwas Respekt einfordert und dieser so krass abgelehnt wird.