Übrigens - kennt ihr auch Situationen, in denen man sich (zwecks Gewöhnung) aus der Not heraus bewusst kreativ zum Affen gemacht hat, weil (mein) Hund ja dann doch neugierig ist?
Hier drei Beispiele:
1. Ich sehe mich noch staubsaugerstreichelnd auf dem Sofa sitzen, das Gerät im Arm, liebevolle Worte aussprechend. Die Folge: Hund kommt vorsichtig zum Schnüffeln, weil das Ding ja nicht sooo gefährlich sein kann, wenn Frauchen es sooo mag (erst off, dann on-Betrieb ).
2. Hund entdeckt eine zufällig abgestellte Kiste im Flur, die ihn bestimmt umbringen wird, weil sie vorher nicht da war. Sie blieb dann zur Gewöhnung erstmal stehen, wurde später immer etwas anders positioniert. Die Krönung der Gewöhnung: Gäste wunderten sich über den im Wohnzimmer "geparkten" Rasenmäher .
3. 1.Silvester: Hund wechselt beim ersten Böller bebend die Etage - soll er doch, wenn er`s braucht. Rolladen unten.
2. Silvester: Hund klebt mir am Bein, wird aber nicht getröstet. Rolladen teilweise oben.
3. Silvester: Frauchen steht mit (bereits vorgewarntem) Gast am (Kipp!)-fenster und erklärt freudig, was für eine tolle, feine Rakete das jeweils ist. Hund kommt ins Zimmer und will auch `mal gucken, was da so toll ist...
(Die Leckerchen waren ausgestreut und wurden sogar gefressen )
Beiträge von Rotbunte
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@ dina
Nicht wundern...
Einfach weitermachen...
Das Leben erlaubt es einem eben nicht, alles gleich zu machen. Da muss auch Hund durch.
Erklären muss man auch nicht immer alles. Ich hatte/habe auch oft große Fragezeichen über dem Kopf.
Meiner will z.B. morgens manchmal nicht fressen - mit gelangweilt divahaftem Blick liegt der Langschläfer dann in seinem Korb.
Früher: Ist der Hund krank? Tierarzt fragen!
Heute: Futter wieder weg, den Ochsenziemer gibt`s ja ohnehin, wenn ich weggehe, am Abend hat er dann Hunger, scheint ihm also an diesem Tag zu reichen... -
@ Waheela:
"Grenzen bedeuten nicht Strafen."
Sachichdoch -
Stimme den letzten Beiträgen von Waheela und lajosz voll zu. Man muss halt geduldiger sein und trotzdem Grenzen setzen. -
Habe mir auch ähnliche Sorgen gemacht, bis mir aufging: Jedes Mal knabberte mein Hund nach dem Wischen des Fußbodens. Zwei Tage in der Regel bis aufs Fleisch an den Ballen. Könnte es am Reinigungsmittel liegen? Selbst als nur noch mit klarem Wasser gewischt wurde, leckte er noch, Reste in den Fugen?
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Strafen fruchten nicht nur nicht auf lange Sicht - sie fruchten NIE.
Hätte ich meinen Hund nach dem ersten Mal Abhauen bestraft (Wie von einer Mitgassigeherin/Jägerin gemeint), hätte ich die Vertrauensarbeit von 1,5 Jahren zunichte gemacht.
Er hatte nur seine "Arbeit" gemacht.
Heute kann ich ihn - nur an gewissen Strecken - ableinen - lange hat's gedauert! -
Vielleicht noch ein Buchtipp, der mir geholfen hat:
Nicole Wilde: Der ängstliche Hund -
Hi,
habe auch so ein "Exemplar" - seit April 2011. Er war wohl bei einem Jäger in der Toskana, wie Hunde dort gehalten werden, ist vielleicht bekannt?!? Außenreize fast gen Null. So verfiel er am Anfang oft in Starre, war aber zum Glück kein Angstbeißer. Mülltonnen, Häuser, bebaute Gebiete, Rolladen, Backofenscheibe, Fenster (es könnte einer durchkommen und ihn fressen; er wurde lange Zeit im Canile gemobbt), v. a. Männer, Kinder, andere Menschen ...versetzten ihn in Panik.
Silvester natürlich ein Albtraum!
Nur im Grünen fühlte er sich von Anfang an in seinem Element, ich war da eher Mittel zum Zweck. Im Haus "verzog" er sich.
Wie schön war es, als er zum ersten Mal freiwillig zu mir kam, um gestreichelt zu werden - ich hätte heulen können!
Mein vielbesagter "souveräner Ersthund" hat zu der Zeit tolle Arbeit geleistet und ihm "die Welt gezeigt". Trotz des Mobbings ist er supersozialisiert.
Heute, über drei Jahre später, ist er immer noch schüchtern, aber geht auf Menschen zu und alle, die ihn damals kannten, bemerken den unfassbaren Fortschritt.
Ich kann nur raten: Geduld (war vorher nicht gerade meine Hauptstärke) lohnt sich - auch wenn's lange dauern kann.
Fazit: Man bekommt immer den Hund, den man braucht, um sich weiter zu bilden.