Hi zusammen :)!
Ja, ich weiß, dass Problem ist wahrscheinlich so alt wie die Hundehaltung selbst und ich habe dazu Bücher gelesen, Videos angeschaut, meine Trainerin befragt und und und.
Es ist aber so, dass hier neben mir ein relativ renitenter Kerl liegt (und so laut schnarcht, dass man kaum arbeiten kann :D). Der Kleine ist jetzt fast neun Monate jung (es ist ein Vizsla). Er lernt super schnell, hat aber auch einen guten Dickkopp (was sein Recht ist) und ist gerade mitten in der Pubertät (was die Sache nicht wirklich einfacher macht).
Wir üben jetzt seit gut vier Monaten die Leinenführigkeit, dabei gelten folgende Regeln:
- Er trägt immer ein Geschirr und ein Halsband
- Am Geschirr herrscht "gelenkte Demokratie :D", heißt: Er darf schnüffeln und ziehen (aber nicht so sehr, dass er später nur noch mit meinem Arm rumrennt).
- Am Halsband SOLL Disziplin herrschen, also: Wenig, kaum schnüffeln, die vorhandene Leine (gut 1 Meter) darf er ausnutzen, aber mein Arm sollte nicht in die Horizontale gehen. Dabei ist mir wichtig: Er muss nicht "bei Fuß" laufen, er DARF seinen Leinenraum nutzen. Er soll eben nur nicht ziehen.
- Generell ist er an der Leine oft, wie soll man sagen, abgelenkt / im Rausch. Er hat immer was im Blick, schnüffelt viel und lässt sich nicht anfassen. Mir ist das aufgefallen, als ich die Leine vom Halsband am Geschirr befestigt habe. Wenn man ihn dann an der Flanke anfasst / streichelt, zieht er direkt einen Buckel, drückt sich richtig feste an meine Beine oder springt hoch.
Bisher gehe ich dazu immer so vor:
Wenn er zieht, bleibe ich stehen. Sobald die Leine locker ist, gehts weiter. Leider habe ich recht früh gemerkt, dass ich ihn nicht loben darf. Sobald man ihm positiv zuspricht (und sei es auch NUR ein einzelnes "fein") nimmt der feine Herr das als Freibrief an und zieht wieder wie doof.
Entsprechend bin ich zum Klickern übergegangen. Sobald er nach dem Ziehen die Leine lockert, folgt ein Klick und es gibt was zum Futtern.
In der Regel geht das so mittelprächtig. Fünf Minuten schafft er schon mal einigermaßen ordentlich am Stück, aber in der Regel lässt er sich super schnell ablenken, ist mit dem Kopp und der Nase wo anders und fängt dann auch schon wieder an zu ziehen.
Ich hatte es auch mal mit Leinenruck versucht. Dadurch ist er zwar prima gelaufen, aber ich merkte schnell, dass es ihn verunsichert und habe es wieder eingestellt – schließlich will ich keinen verängstigten Hund, sondern einen souveränen. Was auch geholfen hat (aber ebenfalls eingestellt wurde), ist ein scharfes „AUS“, wenn er zieht oder schnüffelt. Das hat zwar dazu beigetragen, dass er ordentlich gelaufen ist, aber eben verunsichert war (und ich will auch nicht die ganze Zeit „AUS“ rufen – da komme ich mir zurecht doof vor).
Das Problem ist einfach, dass er total schnell die Aufmerksamkeit verliert und dadurch überall hängen bleibt oder wie eine Zielsuchrakete in eine andere Richtung schießt.
Und ab hier weiß ich nicht mehr weiter. Wir machen das jetzt seit vier Monaten (also stehen bleiben, wenn er zieht) und die Verbesserungen sind minimal.
Daher meine Frage:
- Soll ich weiter so vorgehen und hoffen, dass es mit der Zeit immer besser wird? Vielleicht hat man dann ja in drei Jahren einen Hund, der einigermaßen gut läuft.
- Aufgeben und akzeptieren, dass er vielleicht einfach nicht anders kann.
- Eine neue Methode probieren? Wenn ja, habt ihr Tips?