Ich habe früher auch mal gedacht, meine Meinung sei das Maß aller Dinge. Über alles und jeden habe ich mir Gedanken gemacht. Für jeden hatte ich den ultimativen Ratschlag parat. Ganz genau meine ich gewusst zu haben, was bei anderen schief läuft. Dann bin ich erwachsen geworden (naja, größtenteils ) und habe gelernt, über meinen Tellerrand hinaus zu schauen. Ich habe die Leute einfach in Ruhe gelassen und mir nicht eingebildet, ich könnte mit meinen tollen Ratschlägen ihre Probleme lösen. Nein halt...ich habe mir sogar nicht mehr eingebildet, dass ich wüsste, was für Probleme die Leute überhaupt haben. Die hatten nämlich ganz oft gar keine, wo ich welche gesehen haben! Mir eröffnete sich eine Welt der Ruhe und Entspanntheit. Ich konnte die Leute einfach in Ruhe lassen und hatte selbst mehr Ruhe. Heute ist mir meine damalige Anmaßung richtiggehend peinlich.
Kurzum: Mische dich nicht in anderer Leute Angelegenheiten. Dein Gerechtigkeitsbedürfnis kannst du in ganz vielen anderen Bereichen befriedigen. Es gibt so viele Menschen auf der Welt, die wirklich Hilfe benötigen. Klinke dich da ein, wo du wirklich gebraucht wirst.