Hallo liebe Foris,
ich brauche Hilfe, Schubser, Lob und Tadel.
Meine Situation:
Ich wollte nur kurz in Urlaub. Meine Gastfamilie, wir sind lange schon befreundet, haben sich an meinem zweiten Urlaubstag ihren Welpen abgeholt. Am Mittag war noch alles gut, am Abend fehlte dann das wichtigste Familienmitglied (für den Hund) weil es ein Unglück gab. Der Mann ist im Krankenhaus, nicht ansprechbar; die Frau muss den Betrieb schmeissen und das Hundekind... ja das Hundekind kam mit mir.
Zum Züchter zurück ging schlecht, der ist wohl weit weg, ich kann es nicht genau sagen, es ging so schnell.
Jedenfalls habe ich nach Rücksprache mit meinem Mann das Hundekind mitgenommen um auf sie aufzupassen bis es den Besitzern möglich ist, sie wieder zu sich zu holen.
Ja und nun bin ich da mit einem wundervollen Schäferhundwelpen, 11 Wochen jung und habe keine Ahnung. Ich hatte noch nie einen Welpen, seit ein paar Jahren auch gar keinen Hund mehr.
Wir haben vier Katzen, die kennen Hunde noch gar nicht so wirklich. Unsere Wohnung ist jetzt nur husch-husch welpensicher gemacht, hat ja kein Mensch damit gerechnet.
Damit die Katzen Ruhe haben und der Welpe in Ruhe schlafen kann, haben wir ein Kindergitter umfunktioniert; Kennel kennt Naama (so heisst das Welpchen) noch nicht, rumrennen lassen den ganzen Tag geht schlecht weil einmal die Katzen sich Hunde nicht gewohnt sind und eben die Wohnung ist noch nicht 100% welpensicher.
Wir arbeiten aber daran.
Naama soll es in der Zeit wo sie hier ist, so gut wie möglich fühlen.
Beim Züchter war sie im Zwinger, Wohnung kannte sie nicht.
Ich achte darauf dass sie ihre Ruhezeiten hat und schläft, das klappt inzwischen auch.
Am Donnerstag kam sie vom Züchter, seit Freitag ist sie bei mir.
Ich schlafe im Wohnzimmer auf dem Sofa, lege mich zu ihr neben ihr KIndergitter bis sie schläft; sie schläft erst auf meiner Hand, dann nestelt sie rum und legt sich in eine andere Ecke. Das ist dann mein Zeichen dass ich mich aufs Sofa wagen kann. Wenn sie weint, setze ich mich einfach neben sie, das klappt gut.
Sie weckt mich wenn sie rausmuss in der Nacht - ja auch am Tag wenn ich mal einschlafe, ich bin ziemlich fertig. Wenn ich etwas wirr schreibe, nehmt es mir bitte nicht übel
Ihr Trofu das vom Züchter mitkam, mag sie nicht. Sie frisst es nur wenn sie so hungerig ist dass ihr nichts anderes überigbleibt. Da ich für uns sehr gesund koche, darf sie von unserm Essen auch haben; ich weiche das Trockenfutter ein und matsche es unter das Essen das sie mag; ist das ok?
Ich habe etwas Angst dass sie Mangelerscheinungen hat wenn sie kein Hundefutter bekommt.
Sie frisst nicht die Menge die sie dürfte, laut Züchter sollen das 2 Becher Trofu sein (ich habe so ein Becher zum abmessen bekommen) am Tag, andere Dinge zieht man von der Ration ab; das tue ich auch.
Inzwischen isst sie vielleicht gut die Hälfte.
Ich kann nicht erkennen dass sie dünner geworden wäre.
Kann ich ihr einfach Nassfutter geben anstatt dem Trofu? Wie berechne ich das dann?
Bestellt habe ich jetzt Herrmanns (? heisst das so?) Reinfleischdosen, ich will dies mit aufgeweichtem Trofu vermatschen.
Das mischen von eingeweichtem Trofu mit Nassfutter kommt übrigens vom Züchter. Das kennt sie schon. Er gibt allerdings Pedigree Pal und da bin ich jetzt kein Fan von.
Er tut das, damit die Hunde das Trofu fressen (ist alles nur Hörensagen, keine Gewähr also).
Dann:
Wenn wir rausgehen (Mietwohnung, Lift, Flur... geht aber gut) will Naama gar nicht so spazieren. Wir schaffen nur ein paar Dutzend Meter. Pieseln und Kacken geht super, seit sie nicht mehr dieses Pal bekommt, ist der Kot auch in normaler Konsistenz (finde ich).
Das macht sie immer an der gleichen Stelle.
Aber mit mir mitlaufen? Nööööö. Was mache ich da am besten?
Sie liebt es, rumgetragen zu werden also trage ich sie ein bisschen und setze sie dann ab.
Ich möchte sie auf keinen Fall am Halsband mitschleifen, da trage ich sie lieber. Ist das falsch?
Wir haben so ein kleines Stück Grün vor dem Haus, da versuche ich auch zu spielen mit ihr, sie liegt aber nur gerne einfach da. Ich sie einfach liegen und stehe neben ihr und warte. Ist das ok? Sie schut sich die Gegend an, manchmal sehen wir ein Fahhrad, einen netten Menschen (sie wickelt hier alle um die Pfoten), einen Laster vin Weitem... ich lasse sie einfach im Gras liegen und gucken, warte an der Leine damit ihr nichts passieren kann.
Wie kann ich sie animieren, zu gehen mit mir?
Ich finde halt es ist alles neu für sie, ich will sie nicht überfordern, also lasse ich sie einfach. Ist das falsch?
Wenn sie denn mal toben möchte, habe ich aus Bersteigerseil eine lange Leine gemacht, ich habe aber Angst dass sie diese durchknabbert und ich es nicht schnell genug bemerke bin ich zu vorsichtig? Wir haben Strassen in der Nähe.
Soll ich sie einfach mal in den Bus packen und rausfahren mit ihr? Ich finde sie noch so klein, alles ist noch neu... würde sie das überfordern?
Ich schwanke dauernd zwischen Welpe ist unterfordert und überfordert und weiss nicht, was gut ist.
Ich habe auch keine Ahnung ob sie schon mal einen fremden Hund gesehen hat, hier ist uns noch keiner von Nahe begegnet. Wenn sie einen Hund gesehen hat, hat sie sich sofort zu mir gesetzt. Sie wollte nicht hin.
Wie mache ich das? Hundeschulen und Junghundegruppen sind alle so weit weg, ich müsste mit dem Bus hin. Kann ich ihr das schon zumuten?
Bitte entschuldigt den ellenlangen Text, bestimmt fehlen dennoch viele Infos.
Ich war nicht parat für den Welpen, der muss es jetzt ausbaden. Ich will nicht zu viel falsch machen und tue wirklich mein Möglichstes. Mein Mann unterstützt mich wo's nur geht, er kommt früher von der Arbeit heim und ist total verliebt in die Kleine, das macht vieles viel leichter. Nur unser Leben war so gar nicht auf einen Welpen vorbereitet.
Ich bin um jeden Hinweis froh, vielen Dank im Voraus.
Bea und das schlafende Schreddertier Naama mit vier nicht-amüsierten Katzen