Mich hat die völlige Neutralität stutzig gemacht. Nicht, dass ich deshalb enttäuscht war oder bin, sondern schlicht, dass ich mir das nicht erklären konnte. Ich bin nun einmal Jemand, der gerne das Warum kennt (und den es wurmt, wenn er etwas nicht erklären kann).
Elvis ist auch so. Und er kann nicht gut alleine bleiben. Das gibt es also auch.
Erklärt habe ich es mir so, dass die Welt für ihn dann einfach wieder stimmt, wenn ich wieder da bin, also "bloß" der Normalzustand wieder hergestellt ist.
Besonders auffällig war das, wenn eine Freundin ihn kurz vorm Supermarkt hielt, damit ich kurz rein konnte. Dann wird er nervös und sucht mich mit dem Blick. Bin ich wieder da, begrüße ich ihn (ruhig, ich möchte ja auch, dass er nicht ausflippt) und Elvis ist dann eher so "Ah, ok, ja." Mehr kommt da nicht.
Ausflippen tut Elvis bei Menschen, die ihm öfter Futter geben. Ich hatte dem Hauswart des Hauses, in dem ich früher gewohnt habe, erlaubt, Elvis Leckerlies zu geben. Er hatte dann immer etwas für Elvis dabei. Ergebnis: wenn Elvis ihn gesehen oder gerochen hat, ist er schier ausgeflippt. Klar, der war für ihn wie der Weihnachtsmann, jemand, der außer der Reihe immer Geschenke für ihn hat.
Auch da passt der Blick zu mir. Elvis bekommt unterwegs immer einige/diverse Leckerlies, oft als Belohnung mal einfach so. Das bringt ihn auch null zum Ausflippen, denn das ist einfach normal.
Und, das habe ich letztens in einem andeern Thread gelesen und fand es schön formuliert: unter Hunden ist neutrales Auftreten, ein freundliches Nichtbeachten, eine sehr höfliche und freundliche Geste. Ich kenne das, wenn wir mit anderen Hunden laufen, mit denen Elvis gut klarkommt. Die meiste Zeit scheinen sie einander kaum wahrzunehmen.
Von daher: wahrscheinlch ist dein Hund einfach nur höflich und freundlich zu dir, was wir als Menschen eben als Reserviertheit deuten. Last not least: deine Hündin klingt toll!