Zum belohnen. Ich arbeite wie gesagt seit zwei Jahren ausschließlich mit Markerwort, Click für Blick und umorientieren. Mein Ziel ist, dass sie verstehen soll, dass sie entspannt bleiben kann, wenn wir an anderen Hunden vorbeigehen. Auf Distanz gegt es wie gesagt schon. Aber zu nah eben noch nicht. Es sei denn ich gebe ihr gute Leckerlis währenddessen oder der andere Hund scheint für sie nicht aufregend genug zu sein. Deshalb will ich versuchen sie erst zu belohnen, wenn wir vorbei sind.
Wollte ich zum Blätter-jagen schon schreiben: bei uns hat Zeigen und Bennen verblüffend gut funktioniert. Das ist noch einen Ticken anders als Umorientieren.
Kurz zum Hintergrund: Elvis ist ein Jagdgebrauchshund aus dem Tierschutz und hat früher auf jedes Geviech reagiert, auch hier mitten in der Stadt. Meine große Nemesis dabei waren Drosseln, auf die ist er voll abgegangen. Vor allem, wenn zwei Drosseln sich streiten und dann wie irre kreischend durch die Gegend flattern. Aber auch Drosseln, die einfach nur irgendwo rumhüpfen oder einfach nur sitzen/stehen. Und wir hatten viele Drosseln auf unseren normalen Runden.
Ich weiß nicht mal, ob ich das korrekt trainiert habe.
Das Prinzip war, Elvis sieht eine Drossel von möglichst weit weg (so, dass noch ein Funken Gehirn da ist und Leckerlies noch genommen werden). Ich so "Schau mal, eine Drossel. *click*" und Leckerlie in die Schnute. X-mal gemacht, dafür war die hohe Drosseldichte natürlich gut.
Der nächste Schritt ist, wenn man das oft gemacht hat und die Bedingen gut sind (Drossel ist weit weg, Hund ist gut drauf), das Leckerlie nicht in die Schnute zu packen, sondern so zu halten, dass der Hund den Kopf ganz leicht in die Richtung bewegen muss. Das baut man langsam aus, bis der Hund den Blick von der Drossel zum Leckerlie nehmen abwenden kann.
Bei uns war es dann irgendwann so, dass Elvis sich zu mir ungedreht hat, wenn er eine Drossel gesehen hat und dann natürlich ein Leckerlie bekommen hat.
Bizzarerweise hat er sich dabei irgendwie gegen Drosseln desensibilisiert. Sie haben ihn irgendwann kaum noch und dann gar nicht mehr interessiert. Seit Jahren "fragt" er da nicht mal mehr nach einem Leckerlie, wenn er eine oder mehrer sieht. Hatte ich nicht erwartet, passt mir aber natürlich gut.
Soweit ich weiß, wird Zeigen und Bennen auch oft bei Hundesichtungen verwendet, das könnte für euch also gut passen. Mein Eindruck ist, dass der Hund da tatsächlich etwas bei lernt und den Reiz langfristig als unwichtiger einordnet, als vor dem Training.
Edit: Es gibt viele gute Beschreibungen zu ZuB im Internet, üb also nicht nach meinem wirren Geschreibsel!