Beiträge von Sani77

    Also Miri begrüßt Fremde oft sehr behutsam und schaut dabei unterwürfig aus. Sie nähert sich dann aber von sich aus, aufgezwungen ist da nix. Bei ihr heisst das eigentich nur: "Guck mal, ich bin total harmlos, voll ungefährlich, und ganz lieb.... und jetzt streichel mich" ^^

    Naja es ist klar daß Formulierungen kommen wie "für einen Rassehund sehr gesund". Einfach weil es nicht die Rasse "Mischling" gibt von der man sagen kann, sie lebt im Schnitt soundso lang, neigt zu diesen und jenen Krankheiten. Ich meine das würde dann so aussehn: Der Mischling an sich wird im Schnitt 8-18 Jahre alt und neigt zu so vielen Erbkrankheiten wie es Rassen gibt.
    Wie ich es verstanden habe ist der Pudel auch eine recht gesunde Rasse. Klar neigt die kleine Variante zu Leiden kleiner Hunde, und die große Variante zu Leiden großer Hunde, aber so rassetypisch wüsst ich jetzt nix.

    Ich musste auch akzeptieren daß Miri keine andren Hunde braucht. Sie muss jetzt 1,5 Jahre alt sein, und seit die Läufigkeit vorbei ist, ist sie einfach nicht neugierig auf andre Hunde. Sie kläfft sie nicht an, sie ignoriert sie und will auch selber ihre Ruhe haben. Ich finde es sehr hilfreich sich vor Augen zu halten daß es ein natürliches Verhalten ist bei erwachsenen Tieren, keine Störung. Auch wenn viele Hundehalter einem das letztere einreden wollen. Miri bleibt sogar bei kläffenden Hunden ruhig, schaut nur mal eben kurz, geht aber weiter. Solange sie angemessenen Abstand einhalten stresst sie das nicht.
    Ich bin aber relativ sicher daß sie diese Ruhe dem Forum hier verdankt, weil ich hier gelernt habe daß es nicht schlimm ist sie vor ungewollten Kontakten zu schützen statt ihr die Gesellschaft von Fremdhunden aufzuzwingen. Vor allem wenn die zwar in unseren Augen lieb und freundlich wirken, in Hundeaugen aber aufdringlich und unhöflich.

    Das ist ja echt interessant. Miri hasst den Tierarzt nämlich, und ihre Pfoten sind ihr Heiligtum das keiner anfassen darf. Nun hat sie sich aber die Daumenkralle eingerissen gehabt und ich musste mit ihr zur Ärztin. Für Miri war es extrem stressig denn sie musste untersucht werden an der Pfote und dann die Kralle dicht an der Zehe geknipst. Schon bei der Untersuchung hat sie geschrien und gezappelt und auf den Untersuchungstisch gepieselt, denn vor nicht allzu langer Zeit hatten wir dasselbe mit der andren Daumenkralle gehabt.
    Ist die Behandlung vorbei wird sie immer auf den Boden gesetzt und Maulkorb abgemacht (ohne geht es absolut nicht), denn dann beruhigt sie sich sehr schnell wieder und verhält sich auch wieder freundlich. Das erste was sie diesmal gemacht hat war ganz unterwürfig zu mir zu laufen und da Schutz zu suchen. Nach kurzem Trösten hat sie dann wie immer die Praxis kurz erkundet und sich von der Ärztin Streicheleinheiten und von der Assistentin Leckerlis abgeholt. Danach ist sie, freudig dass es vorbei war, an der Leine aus der Praxis gestürmt. Seitdem stelle ich auch fest daß sie noch anhänglicher mir gegenüber ist als zuvor, sich noch mehr an mir orientiert. Auch bei uns wächst das Vertrauen mit den unangenehmen Situationen die wir gemeinsam überstehen. Es muss also schon irgendwie Sinn gemacht haben für sie.
    Ob sie nun verstanden hat daß die Pfote nach der Behandlung wieder heile ist? Na ich weiss nicht... . Vielleicht hat es auch mehr damit zu tun daß sie weiss dass ich sie nicht allein lasse, auch wenn grad was passiert was keinem von uns Spass macht? Einen Unterschied macht es ganz deutlich, nur welchen das ist die Frage. Ich hab jedenfalls einen Pluspunkt gesammelt, kein Minus.

    Eben mit der Morgenrunde ausprobiert. Wie erwartet hat sie erstmal ihr Geschäft erledigt und ist dann sofort auf die Wiese im Innenhof zu den Tannenzapfen. Dort wollte sie dann mit mir spielen. Das schaut so aus dass wir erst zusammen einen Zapfen aussuchen müssen, sonst hüpft sie vor mir rum von einem zum andren und bellt. Den darf ich dann werfen und sie zischt hinterher. Und dann sucht sie ihn erstmal, selbst wenn ich den schon aus der Ferne sehn kann. Ich hab oft den Eindruck sie schnüffelt absichtlich dran vorbei, einfach weil ihr das Suchen Spass macht. Dabei wedelt sie auch freudig. Hat sie ihn dann gefunden kommt sie zu mir und will dass ich ihr nachlaufe um den Zapfen zu kriegen. Hat sie davon genug legt sie sich ins Gras und zerfleddert ihn. Hat sie noch Lust geht es dran das nächste Opfer zu suchen, ansonsten bleibt sie im Gras liegen und kaut weiter.
    Ich hab dann gewartet was sie weiter macht. Sie ist beinhart liegen geblieben, hat gekaut und immer wieder zu mir geschaut um mir zu folgen wenn ich wohin gehe. Sonst ist nix passiert. Weil ich meine Jacke vergessen hatte, hab ich dann irgendwann einen einzigen Schritt richtung Heimat gemacht und sie ist sofort voraus gezischt, dann stehn geblieben um zu schauen ob ich eh nachkomme, dann weitergezischt usw., so lange bis wir wieder vorm Haus waren. Ihre Ausbeute hatte sie natürlich dabei.
    D.h. ein mal hab ich nun doch angezeigt wohin ich gern würde. Aber es ist schwierig. Für sie ist es auch eine Entscheidung von mir wenn ich stehn bleibe und warte, nämlich die daß wir nun hierbleiben, und das macht sie dann auch. Darum hab ich ihr zumindest ein Angebot gemacht und geschaut was sie dazu meint.

    Wenn ich Miri entscheiden lasse dann läuft sie genau in den innenhof zu den Nadelbäumen und stürzt sich auf die Zapfen die am Boden liegen. Die zerfleddert sie dann schön gemütlich und irgendwann würde sie dann wieder nachhause laufen. Wenn wir spazieren gehn und sie nur Nadelbäume riecht will sie schon dahin weil sie weiss dass ihre Liebliingsspielzeuge da am Boden liegen. Seit sie rausgefunden hat daß die ganz toll sind ist sie von denen gar nicht wegzukriegen, außer sie darf einen mitnehmen und rumtragen ^^.
    Während der Runden laß ich sie aber schon öfter entscheiden wo wir langgehn oder ob wir schon nachhause sollen. Da sie schneller müde wird als ich und ihre Muskeln erst aufgebaut werden mussten, hat sich vor allem das letztere eingebürgert. Bringt ja auch nix den Wuffel hinter mir her zu schleifen, und oft mag sie eher nachhause als ich. Ich muß sagen, auch wenn sie voraus läuft dann geht sie den Weg den wir am öftesten gehn ab und schnüffelt da an den üblichen Stellen im üblichen Tempo, legt sich an den üblichen Stellen ins Gras und guckt was sich so tut. Ist zwar langweilig aber sie ist ein Hund der seine Routinen mag, was auch gut zu unsrem Lebensstil passt.


    Ich werds trotzdem morgen mal ausprobieren und mich gar nicht einmischen. Mal schaun was sie macht.

    Da fällt mir was ein das mir vor vielen Jahren passiert ist.
    Ich war zu der Zeit ein Teenager und bei einer Schulfreundin zuhause. Auf ihrem Zimmer haben wir uns einen Film angeschaut der im Vietnamkrieg spielt. Irgendwann sagte sie zu mir:"Und? wie gefällt dir der Film?"
    Ich:"Gut, aber wer is eigentlich dieser Charlie von dem die immer reden?"


    Hachja... mein Mann zieht mich heute noch damit auf weil ich mal so doof war ihm das zu erzählen.^^

    Hier ist unlängst eine Doku über Wölfe empfohlen worden die ich mir angeschaut habe. Dabei wurden auch die Fähigkeiten von Wölfen und Hunden verglichen die unter denselben Umständen aufgezogen wurden.
    Da gab es einen Test zum Thema kausale Zusammenhänge. Da war so ne Kiste wo der Hund nen Hebel drücken musste damit sie aufgeht und er das Leckerli draus fressen kann. Ein Hund hatte beigebracht bekommen wie das geht, er wusste also genau was er tun muss. Dann hat man einen andren Hund gebracht der die Übung nicht kannte, und man hat ihn zuschauen lassen wie der erste Hund das Problem löst. Der neue Hund durfte sechs mal zuschauen und immer das Leckerli holen. Dann hat man ihn zu der Kiste gelassen um herauszufinden ob er nun durch das Zuschauen gelernt hat wie es geht. Hatte er nicht, er hatte keine Ahnung wie er an das Leckerli im Inneren kommen kann. Die Wissenschaftlerin hat erzählt dass Hunde im Allgemeinen den Zusammenhang nicht herstellen können bei diesem Test.
    Dann hat man denselben Test mit einem Wolf gemacht. Der durfte auch sechs mal zuschauen etc.. Als er an der Reihe war es zu versuchen wusste er sofort wie es geht. Er hatte den Zusammenhang verstanden.
    Nicht nur Menschen sind zu solchen Schlussfolgerungen fähig sondern auch andere Spezies. Unsere Hunde... naja, die haben andere Stärken die ihre wilden Gegenstücke nicht haben ^^.
    Find ich ein sehr interessantes Thema.

    Vom Kopf her sieht es doch so aus - holst du den einen sitzt binnen kürzester Zeit der nächste Welpe da drin und die Geschäftstaktik war wieder mal erfolgreich. Wirklich geholfen ist dabei dem Verkäufer, und der wird keinen Anlass sehen sich zu ändern.
    Der Bauch ist dann wieder eine andre Sache. Hier kannst wirklich nur du abwägen denn eine solche Entscheidung wird immer egoistisch sein. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht daß es Entscheidungen gibt die mich noch viele Jahre verfolgen weil sie mich so tief berührt haben, einfach weil sie einen wunden Punkt getroffen haben. Wenn ich spüre daß die Vernunftentscheidung eine ist die mich so hart trifft, bin ich heute zugegebenermaßen egoistisch wenn sich das einrichten lässt. Sowas passiert nun nicht alle fünf Minuten, das sind bei mir wirklich besondere Situationen die ich an einer Hand abzählen kann.
    Ich denke einfach es wird auf Kopf oder Bauch hinauslaufen. Und das kann einem niemand abnehmen. Argumente wird man für beides finden.

    Also zuerst mal, ich hab überhaupt keine Ahnung von Schutz/Gebrauchshunden/ernsthaftem Hundesport. Aber mir fällt zu dem Thema ein Erlebnis ein das ich mal vor Jahren hatte und das mich sehr beeindruckt hat.


    Damals gab es in unserer Nachbarschaft eine ältere Dame mit zwei Hunden, einem Rauhaardackel und einem Neufundländer. Der Rauhaardackel war quirlig und abenteuerlustig und ging auch schonmal ohne Frauchen auf Tour, der Fundi war die totale Schlaftablette, und hat an der Leine regelmäßig gestreikt indem er sich einfach hingelegt hat weil er keine Lust auf laufen hatte. Beides waren freundliche Hunde.
    Dann gab es da noch eine Frau der man regelmäßig die Hunde abgenommen hat weil sie alle aggressiv und bissig wurden. Jedes Mal hat sie sich einfach einen neuen geholt, und immer waren es DSH. Die liefen dann auch regelmäßig ohne Leine obwohl sie unverträglich waren, und das hatte jedes Mal Zwischenfälle zur Folge wo es zu ernsthaften Attacken kam.
    Ein Mal passierte Folgendes. Ich stehe mit dem Frauchen von Dackel und Fundi beisammen und wir unterhalten uns, Dackel erkundet die nähere Umgebung, Fundi steht bei Frauchen. DSH kommt mit seinem Frauchen in Sichtweite, erblickt den Dackel und stürmt los um ihn zu attackieren. Dann ging alles ganz schnell. Der Dackel ist natürlich zu seinem Fundi Freund gerannt und der DSH hinterher. Ich kann euch nicht genau sagen wie er es gemacht hat, aber der Fundi hat nur ein mal die Hüfte geschwungen und der DSH ist durch die Gegend geflogen und hat überrascht aufgejault. Da waren keine Zähne im Spiel, nix. Der DSH hat sich daraufhin zu Frauchen verzogen, der Fundi sah so aus als wär sein Puls nicht mal ansatzweise angestiegen (kann natürlich täuschen).
    Hier hat in der Konstellation Choleriker vs. souveränder Hund, eindeutig der souveräne Charakter gewonnen, und zwar ohne viel Anstrengung. Natürlich war der Fundi kein Schutzhund, aber in dieser Sitiuation hat er ja sehr wohl seine Familie beschützt, und das erfolgreich.