Beiträge von Waheela



    In der Schweiz wird ganz genauso lamentiert wie hier, wie unfähig andere Hundehalter sind. Wie erklärst du dir das, obwohl es doch jeder besser wissen müsste?


    Jetzt stell dir mal vor, es passiert was mit einem Hund, obwohl der Hundehalter die Sachkundeprüfung hat (die ist ja nun nicht so schwierig). Was glaubst du dann, wie die Leute sich aufregen werden wie sowas passieren konnte. Selbst bei aller Umsicht kann es passieren, dass irgendwas mit dem Hund ist. Es ist ja ein Tier und keine Maschine - und selbst die haben Ausfälle.
    Schlimm, dass manche Zeitgenossen das nicht kapieren (allegemein gesprochen).


    Ähem doch? Genau das ist es. Wenn man das Problem am System nicht versteht, ist das mangelndes Verständnis.
    Auch die Wertigsänderung identischer Belohnung macht einen Verstärker schwächer/stärker.

    Natürlich, aber ich muss das Schnüffeln nicht grundsätzlich limitieren, sondern nur im Akutfall. Eure Theorie ist ja gewesen, dass ich das grundsätzlich/allgemein machen muss, was so nicht stimmt.




    Ah ja, dragonwog, vielleicht wars unverständlich geschrieben - ob die RD in dieser Situation überhaupt zum Tragen kommt, du hast auch nicht überall Premack oder eine positive Verstärkung ;)


    Ich meine es auch ernst. Wie du schon geschrieben hast, "meiner Erfahrung nach". Ich habs schon mehr als ein Mal so gesehen und erlebt und das auch noch ohne Leine.

    Mal so nebenbei:


    Ins Platz zu gehen bzw. Platzliegen ist WAS ANDERES als im Platz zu bleiben! Das muss man bei manchen Hunden auch trainieren, dass sie liegen bleiben.


    Es gibt noch mehr als Locken und Strafen, aber das muss ich ja nun nicht ausführen. Bleib bei der netten Variante!

    Kanns nicht mehr hinzufügen:


    Geckolina
    Nee, du musst Jagen eigentlich nicht vorher verbieten. In der Praxis solltest du es natürlich verhindern, weil es per Verodnung nicht gestattet ist, aber um eine kontrollierte Kooperationsjagd aufzubauen, musst du nicht zwingend vorher das Jagen verbieten. Die Frage ist, ob du erstere attraktiver hinbekommst :)

    Zitat


    Genau das habe ich mir vor Jahren überlegt, als ich erstmalig mit dem Premacken" in Berührung kam. Meine diesbezüglichen Fragen/Zweifel wurden von der CC Trainerin aber gar nicht verstanden....


    Wenn ich im Beispiel das Schnüffeln an der Führleine erst verhindern muss, um es als Belohnung nutzen zu können, arbeite ich da nicht mit negativer Verstärkung? :???:


    Da ist die Frage, ob die RD überhaupt beim jeweiligen Hund greift, im Einzelfall.


    Beispiel, ich schicke meinen Hund schnüffeln, stelle das unter Signal. Nun kann ich es sowieso verschiedenartig unter Signal setzen und je nach dem aufwerten - wenn ich es aufwerten kann, ist "Signalschnüffeln" vielleicht wertiger als "freies Schnüffeln". Das ist übrigens das Ziel eines guten Jagdausgleichtrainings. Kontrolliertes Kooperationsjagen wertiger als freies Jagen.
    So, in diesem Fall muss ich schnüffeln nicht verbieten, weil freies Schnüffeln weniger belohnend auf den Hund wirkt als erlaubtes.


    Aber: Vielleicht ist ein "erlaubtes Schnüffeln" irgendwann etwas langweilig? Vielleicht aber macht es das ganze Verhalten langweiliger? Also Schnüffeln im Allgemeinen.
    Oder wenn ich es einsetze, obwohl der Hund sowieso lieber "rumglotzen" möchte... dann kanns sogar nerven bzw. eine Strafe sein. Wie ein Keks, den ich zwanghaft in den Hund stopfe.



    kaham
    Du musst dem Hund das nicht "zeigen", er soll nur für einen ausgeführtes Signal auch belohnt werden (gerade bei Hunden, die Kekse dann nicht so dolle finden): Meinetwegen der Hund will gerade am Igel unter dm Blätterhaufen schnuppern, du rufst ihn ab und als bedürfnisorientierte Belohnung gibst du das Schnüffeln an anderer Stelle frei. Oder wenn der Hund an nem anderen schnuppern will, der das aber nicht so dolle findet, kann man ihn ersatzweise an dessen Spur/Markierungen schnuppern lassen. Muss man nicht so ins Lächerliche ziehen :D

    Zitat

    Ja. Meinen Erfahrungswerten nach sinkt der Wert von "benanntem selbstbelohnenden Verhalten" enormst, sobald die Leine ab ist, wenn es sich bei dem jeweiligen Hundetyp nicht um solche handelt, die extremst auf variable Belohnungsschemata abfahren (mehr so Placebo Effekt für den Halter halt).


    Und nein, das liegt nicht an einem schlecht durchgeführten Jagdersatztraining, mangeldem Können oder schlechtem Verständnis, sondern ist ein eigentlich schon recht gut erforschtes Gebiet der Lerntheorie.


    http://books.google.de/books?i…%20dog%20training&f=false


    Doch, genau daran liegt es - weil der Hund eben nicht optimal belohnt wird oder werden kann bzw. wenn nicht erkannt wird, dass die Belohnung "nicht anschlägt".


    Wobei ich das nicht so ganz in Einklang mit "von der Leine ab" bringe. Magst du mir das erklären? Oder geht es darum, das der Hund sich dann selbst belohnen kannund zwar mit dem unerwünschten Verhalten?

    Ein solcher Test kann sogar dazu führen, dass Menschen noch rücksichtsloser sind. "Hab ja den Test, der mir bescheinigt, dass ichs und der Hund drauf haben!"



    Quebec
    Ja, nicht nur dich beschleicht dieses Gefühl. Ich hab ja mal auch ein bisschen so gedacht als ich so ein Angstwauzi hatte. Irgendwann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Lamentieren nichts hilft, ich gewisse Zonen meide, ich von Weitem schon potentiellen Stunkmachern aus dem Weg gehe und hab gut gelebt damit! :)