ZitatAlles anzeigenGenau darum geht es ja. Um den gesunden Menschenverstand bzw. um die unterschiedlichen subjektiven Definitionen dessen. Und nochmal: Ich befürworte einen obligatorischen Sachkundenachweis ohne (!) Prüfung. In der Schweiz bekommt man eine Teilnahmebestätigung. Diese muss man dann bei der Gemeinde einreichen. Wird das innerhalb der Frist nicht gemacht, bekommt man wahrscheinlich unangenehme Post und eine hohe Busse. Die genauen Konsequenzen kenne ich nicht.
Ich finde, der SKN hat nur Vorteile, sowohl für Ersthundehalter als auch für erfahrene Hundehalter die noch keine Hundeschulerfahrung haben (meine Nachbarin ist ein gutes Beispiel). In meinem Praxiskurs waren auch HH, die schon einen oder mehrere Hunde hatten und die haben auch nicht vor Langeweile gegähnt.
Und für diejenigen, die einen etwas anderen gesunden Menschenverstand haben als die meisten Hundehalter, finde ich die Pflicht zum SKN-Kurs auch positiv. Möglicherweise ändern sie ihre Einstellung zu einem gewissenhaften Führen ihres Hundes nicht, dann haben sie jedenfalls schonmal von dem Hundehalter-Knigge gehört und haben auch schonmal davon gehört, wie sich das Gesetz das Führen eines Hundes vorstellt, bzw. wie sich die Gesellschaft das Führen eines Hundes wünscht. Und falls der SKN-Kurs für sie so eine grosse Hürde darstellt, weil sie es doch nicht nötig haben eine Hundeschule zu besuchen (da denke ich gerade an einen bestimmten ignoranten älteren Herrn mit seinem rotzfrechen ebenfalls älteren Hund), dann werden sie sich wohl keinen neuen Hund "anschaffen". In diesem Fall muss ich sagen: Na, Gott sei Dank!
Ich glaube nicht, dass die Einführung einer SKN-Pflicht das Bild des Hundes als gefährliches Monster fördert. Ich denke eher, dass das Gegenteil der Fall ist. In der Schweiz entstanden ja gerade aus den Negativschlagzeilen ("...dass bei überdurchschnittlich vielen Hundeattacken Kinder die Opfer sind...") heraus die Schreie nach einer neuen Regelung. Ob der SKN-Kurs sich letztendlich positiv auf die Hundebiss-Statistik auswirkt bleibt abzuwarten. Der derzeitige Stand ist, dass zwar nicht weniger Vorfälle gemeldet wurden, jedoch hat sich scheinbar die Meldedisziplin verbessert.
Die sozialen Anforderungen an einen Hund heutzutage finde ich enorm hoch. Wenn ich dran denke, was der Hund meiner Oma früher alles durfte: fast überall frei rumlaufen, überall markieren, überall Häufchen machen (das nicht beseitigt werden musste), Katzen jagen, 30 min im Wald verschwinden, jeden Hund begrüssen, sich mit unsympathischen Hunden raufen, Leute anbellen, sein Revier verteidigen, usw... Somit werden auch die Regeln straffer.
Ich arbeite an mir
In der Schweiz wird ganz genauso lamentiert wie hier, wie unfähig andere Hundehalter sind. Wie erklärst du dir das, obwohl es doch jeder besser wissen müsste?
Jetzt stell dir mal vor, es passiert was mit einem Hund, obwohl der Hundehalter die Sachkundeprüfung hat (die ist ja nun nicht so schwierig). Was glaubst du dann, wie die Leute sich aufregen werden wie sowas passieren konnte. Selbst bei aller Umsicht kann es passieren, dass irgendwas mit dem Hund ist. Es ist ja ein Tier und keine Maschine - und selbst die haben Ausfälle.
Schlimm, dass manche Zeitgenossen das nicht kapieren (allegemein gesprochen).