Beiträge von Waheela

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    Naja wenn ich mir so manche Hundehalter anschaue die den Hund nur als Mittel zum Zweck haben, keine Ahnung davon haben welche Bedürfnisse gestillt werden sollten und und auch keine Ahnung von dem Kommando "hier", "weiter" und "nein" haben dann ist das natürlich schon eine Überlegung wert ob eine Prüfung dahingehend Pflicht sein soll. Ich habe schon viele Hunde erlebt die außer Rand und Band sind und die Besitzer es nicht verstehen können, schließlich werden diese Hunde ja mit Liebe überschüttet.
    Somit könne man ja auch in Betracht ziehen die Rassenliste aufzuheben.


    Das sind alles Überlegungen die ich ziemlich verlockend finde


    Die Idee hat man ja auch in Niedersachsen verfolgt. Es wird geprüft, ob man den Hund führen kann. Erstmal begrüßenswert. Aber so ist das auf dem Papier. Der Prüfungsstandard müsste gleich sein, allerdings die Prüfer so geschult, dass sie die individuellen Bedürfnisse und Schwierigkeiten jedes einzelnen Hundes erkennen. Man müsste Vorgeschichten und Rasse berücksichtigen. Das ist flächendeckend völlig unmöglich.


    Die ganzen Unkenrufe "Hundeführerschein" kommen auch stets von jenen, die einen eher unproblematischen Hund haben und sich über Tutnixe aufregen. Also Lappalien.
    Ich möchte nicht wissen, was mit all jenen Hunden passiert, die sowieso schon nicht jeder nehmen will und kann, wenn man mit solchen Hunden irgendwelche Prüfungen absolvieren muss.


    Die nächste Stufe wäre, dass alle Hunde alle fünf Jahre einen Wesenstest zum Negativzeugnis machen müssten - so wie das einige "Kampfhunde" müssen. Ich glaube nicht, dass man sich dann einen Hund noch leisten will, diese Tests sind kostspielig und teilweise von der Realität sehr weit entfernt.


    Das, was sich manche hier vostellen... das wäre so, als würde jeder Fahrzeugführerscheininhaber immer unfallfrei fahren müssen und sich immer penibel an jede Vorschrift halten. Nur dass da keine Maschine gefahren wird, sondern ein Lebewesen geführt, das auch Macken haben kann, die man nicht schnell mal in der Werkstatt ausbeulen kann.


    :tropf:

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    Das Problem war, das er die Alternative anfangs sehr gut angenommen hat, Sich aber schleichend das andere Verhalten aufgebaut hat. Das hat er dann gänzlich übernommen.Den Überganc in die Extreme hat man kaum bemerkt. Es gibt nunmal Ausnahmen. Kann man das nicht auch einfach mal akzeptieren. Der Therapeut ist sehr gut und ausgebildet. Dem unterstelle ich jetzt mal ein gewisses Maß an Komöetenz.


    Ob der Therapeut gut oder schlecht ist ("Mit Schelle wäre das nicht passiert!" - ist klar, denn die Schelle soll ja kein Alternativverhalten aufbauen!), tut doch gar nichts zur Sache!
    Es ist so, dass im Aufbau Fehler waren. Bei besserer Handhabung wäre das vielleicht nicht geschehen, genauso wenig wie bei der Schelle...

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    Und was bringt dem Hund das jetzt, außer massivem Stress.
    Er hat sich selbstständig eine Lücke zwischen der angebotenen Umweltbelohnung (in seinem Fall Mäuschen suchen) und dem jagen gesucht. Er hütet die HH in einer Form die an ungesund grenzt. Was nun?


    Wie erfolgreich kann etwas sein, das ein extremes Verhalten, durch ein anderes ersetzt?



    Es kann nur erfolgreich sein, wenn der Mensch weiß, was er tut. Wenn er mit den Lerngesetzen sehr gut vertraut ist und die Technik beherrscht.
    Wenn der Hund sich das Ganze selbst ausgesucht hat und man kopflos verstärkt hat, was hat das mit der Methode zu tun?
    Ein Baustein beim Jagdausgleichstraining ist - viele Belohnungen aufbauen (die müssen erst einmal unabhängig voneinander aufgebaut werden, und sie dann erst abfragen. Am besten mit Entspannungen verknüpfen). So ein Training sollte man sich zeigen lassen von Leuten, die das drauf oder sich sehr gut damit beschäftigt haben. Der Sinn ist nämlich nicht, die eine Obsession gegen die andere zu tauschen.


    Allerdings hat man schon gesehen, dass selbst die fehlerhafte Handhabe an sich funktioniert hat.


    Sich nun hinzustellen und zu sagen, ne geworfene Schelle hätte das nicht heraufbeschworen... natürlich nicht. Aber wäre das der richtige Weg gewesen?

    Nochmal, bevor es untergeht - an die TS: Sowas schon mal ausprobiert? Statt Sprühhalsband würde ich das versuchen und ich drück euch die Daumen, dass das klappt.
    http://www.qualicanis.ch/semin…e/jet-jagdersatztraining/


    Den Ansatz gibt es auch unter anderem Namen.


    Vom Sprühhalsband halte ich einfach gar nichts. Bei einem Hund, der jagdlich so motiviert ist, dass nichts hilft, der ignoriert den Sprühstoß, rennt außer Reichweite und hat nichts gelernt. Ich würde, um Freilauf zu gewährleisten, vielleicht schauen, ob es was Abgeschlossenes, Eingezäuntes gibt, wo er ohne Training einfach nur laufen kann. Ansonsten kann man die Schleppleine auch schleifen lassen, um im Falle des Falles den Hund zu sichern...
    ich glaube nicht an den Sprühstoß. Das hat nun nichts damit zu tun, dass er "böse" ist, sondern weil ich nicht glaube, dass man das Ding richtig und effektiv einsetzen kann. Bestimmte Trainer mögen mir da widersprechen...

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    Ich hab den Eindruck, die TE will ohne Hilfsmittel auskommen, also keinen Leckerlibeutel oder Spielzeug mitschleifen müssen, genausowenig wie Rütteldose oder Wasserflasche.
    Was übrig bleibt, sind Körper und Stimme und damit ist man schnell bei der negativen Verstärkung, als Klassiker: Druck auf den Hintern hört auf, wenn Hund Sitz macht. Parallel kann man Stimmlob, Streicheln oder Laufspiel als positive Verstärkung einsetzen, und natürlich positive Strafe (Stimme, körperlich), um unerwünschtes Verhalten zu reduzieren.
    Das geht sicher alles irgendwie, und wenn man keine hohen Ansprüche hat, wird das schon passen, nach der Methode sind in den 70ern viele Hunde erzogen worden.
    Aber schnelles, exaktes, freudiges Arbeiten (Hundesport, Tricks) ist einfach leichter (oder überhaupt) zu bekommen, wenn man das Hauptgewicht auf positive Verstärkung legt, und da sind Leckerli einfach praktisch, klein, transportabel, hochwertig für den Hund. Keine Ahnung, warum man sich das Leben schwer machen will, indem man sie ablehnt.
    Und meiner Erfahrung nach ist positive Verstärkung zuverlässiger (nicht allseeligmachend) als negative Verstärkung, vor allem dann, wenn der Hund sich dem körperlichen Einfluß entziehen kann (sprich im Freilauf).


    Das Fettgedruckte möchte ich vor allem unterschreiben.

    Du hast doch zitiert, dass du negative Strafe in der Kombination mit positiver Verstärkung befürwortest. Haben doch alle anderen auch??


    Negative Strafe = Etwas Angenehmes wird entfernt

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    Genau! Beispiel: Mein Tierschutz-Hund konnte anfangs schon ein Sitz, wurde dann mit einem Leckerchen belohnt und ist dazu allerdings immer wieder aufgestanden. Ich hatte keine Ahnung, wie ich ihm beibringen kann sitzen zu bleiben. Die Hundetrainerin hatte dann eine ganz simple Lösung: negative Bestrafung in Kombination mit positiver Verstärkung! Und nein, mein Hund hat keine Stress-Symptome gezeigt, und hat keinen erkennbaren psychischen Schaden davon getragen (obwohl er ein sehr Unsicherer ist). Der Trick der Hundetrainerin: das Leckerchen wurde ihm vor der Nase wieder weggezogen, wenn er aufgestanden ist. Mein Hund musste dann ein bisschen überlegen, wie er an das Leckerchen kommt. Und siehe da: Popo ging zum Boden und es regnete Leckerchen. Das war eine Sache von ca. 30 Sek.


    Ich bestrafe meinen Hund sonst auch mal negativ. Zum Beispiel wenn er an meinem Schälchen mit Salzstangen riechen möchte. Ich stelle es dann einfach auf die Seite, damit er nicht mehr dran kommt. Ganz einfach und er ist dabei weder eingeschüchtert noch gestresst, denkt sich vielleicht "Verdammt, jetzt ist es weg" und fertig.


    Ich muss mich die nächsten Tage mal durch alles hier durchwühlen, aber:


    Von negative Strafe als böse hat gar niemand hier gesprochen. Im Gegenteil - beide Seiten in dieser Diskussion haben sich dafür ausgesprochen!


    Allerdings muss man mit negativer Strafe auch ein bisschen vorsichtig sein, es ist nicht umsonst eine Strafe aus Frust basiert. Auch zu bedenken, dass man die Motivation des Hundes kennen muss, ansonsten funktioniert sie nicht.