Hi Waheela,
interessant was Du schreibst. Aber so richtig verstehen kann ich Deinem Post nicht. Verstanden habe ich, dass ein Husky eigentlich lieber alleine und am besten nur mit anregenden Spaziergängen zufrieden ist?
Aber woher kommt dann Deiner Meinung nach die Annahme, dass Huskys gerade im Zugundesport aufblühen und am besten auszulasten sind? Und wenn man Zughundesport betreiben möchte, braucht man ja auch ein gewisses Rudel, wobei wir wieder bei der Mehrhundehaltung sind.
LG Maren
"Am besten alleine" schrieb ich nicht, aber ich kenne mittlerweile sehr viele Einzelhuskys und wenn man das richtig macht, hat es für den Hund unglaublich viele Vorteile.
Auch eine Zweierhaltung mit Tieren, die wirklich gut zusammenpassen, würde ich einer Gruppenhaltung mittlerweile vorziehen.
Woher das kommt, dass die Leute glauben, der Hund blühe beim ZHS auf?
Das ist ganz einfach zu beantworten.
1. Viele Huskys können keine von mir beschriebene freie Bewegung bekommen (Ungehorsam, Jagen...), da ist dann die Auslastung durch ZHS ein Konpromiss, der fast sein muss. Lieber eine Stunde vernünftige Bewegung mit Tempo und Kooperation als 5 Stunden am der Leine eiern, das für alle nur Zwang ist. Dann lieber noch eine halbe Stunde intensiven Schnüffelspaziergabg oben drauf und qualitativen Artgenossenkontakt. Ist halt mit Leine wieder blöd. Deshalb ist ein Zweithund im Garten für viele Menschen ein Muss, auch wenn das kein Ersatz für freie Bewegung ist. Erkundung im Garten geht so nicht.
2. Was man auf Rennen als Freude interpretiert, ist Stresst. Springt und schreit ein Husky im Gespann, ist das keine Vorfreude. Die "Lachgesichter" beim Laufen sind nicht anderes als von Adrenalin hervorgerufene Stressgesichter. Freilich wird auch evtl. Dopamin ausgeschüttet, körperliche Belastung kann süchtig machen. Ein jagender Hund hat den gleichen Ausdruck. Ein Balljunkie auch. Und genau zu solchen Bewegungsjunkies kann man dem Schlittenhund sehr leicht machen.
3. Bikejöring, Scooter und Canicross gehen auch mit einem Einzelhund.
Selbst am Schlitten braucht es keine riesige Gruppe wie man sie in Filmem sieht.
ZHS darf immer nur Ergänzung sein, niemals bloßer Ersatz.
Hat ein Hund aber nur stupide Leinenspaziergänge und keine mentale Beschäftigung und kann nicht explorieren, dann blüht der Husky natürlich beim ZHS auf...
In Deutschland in der Musherszene geht es bei großen Gespannen um Sport (nicht "Freizeitsport"!) oder Lebensunterhalt ("Erlebniskurse"). Große Gruppen sind sehr, sehr, sehr teuer. Also muss der Mensch irgendwas davon haben oder ausgesorgt haben. Und das Glück der Hunde geht es weniger, das kann man an dem ausrangierten Musherhunden in Nothilfen wunderbar sehen.