Beiträge von Waheela

    Man hört doch ausgesprochen oft von Huskys, die nicht alleine bleiben. Wenn man mal deren Zuchtziel anschaut, finde ich das nicht verwunderlich. Immerhin leben sie in großen Gruppen.


    Ich denke auch, das selbstständigere Hunde besser allein bleiben können als unselbstständigere. Die Unselbstständigen brauchen eben ihren "Halt", geht der weg, geht die Welt unter. Einem Hund, der anders tickt und gut alleine zurecht kommt fällt es dann wohl leichter.

    Das widerspricht sich doch. Huskys sind eigenständige Hunde.


    Übrigens ändern Huskykumpels oft gar nichts an diesem Problem. Schlittenhunde haben ein Alleinseinproblem - aber weil sie ihre BezugsPERSON = Mensch vermissen. Sie haben einen Familiensinn und ihre Familie ist vor allen Dingen ihre Menschen.


    Husky und Co. heulen dann gerne wie Wölfe. Sie wollen ihre Menschen rufen.


    Wo war ihr Zuchtziel die Unfähigkeit ohne andere Hunde alleinezubleiben? Ja, sie wurden u.a. auf Verträglichkeit selektiert, aber das heißt doch nicht, dass sie ohne andere Hunde nicht alleine bleiben können?

    Vom Husky rate ich prinzipiell jedem ab, der sich nur EINEN Hund holen möchte. Das sind sehr soziale Tiere, die am besten im Rudel aufblühen. Der Husky ist ein genialer Hund, mit einigen Macken. Unter anderem sehr eigensinnig und selbstbestimmt. Gerade in einer Großfamilie mit Kindern hat diese Rasse (In meinen Augen) nichts zu suchen. Auslastung ist da mit 2 Stunden Gassi in der Regel nicht getan. Gerade wenn Schnee liegt. Der Husky rennt mit dir einen Marathon und wundert sich danach, wo der Schlitten war.

    Nein. Siehe meine vorherigen Antworten.
    Das ist keine Rasseerfahrung, das sind gerne ohne Prüfung weitergegebene Klischees. Ein Husky braucht weder ein Rudel (mehr als manche finden natürlich einen Hundefreund gut) und schon gar keine Marathonläufe. Besonders ein nicht tainierter Hund - sie sind in der Regel natürlich aktive, Bewegungsfreudige Hunde, aber ein 2 Stunden Spaziergang von Qualität, gerade mental, reicht auch dem sportlichsten Husky.


    Manche Hunde sind auch mit 2 Stunden Spaziergängen einfach reizmäßig überfordert. Da reicht sogar eine Stunde! Ja, auch beim Husky.
    Wie der Aussie muss der Husky Entspannen und Loslassen lernen. Das ist viel wichtiger.


    Als ehemalige Musherin kann ich dir sagen: Ein Hund, der stundenlang unter Aufregung läuft, ist kein guter Hausmitbewohner. Er kommt nicht runter. Das ist der Grund, warum viele auf Gehege schwören...

    ich komme ganz einfach dazu: Ich kenne einige Huskys in Enzelhaft bei Familien als Familienhunde. Sie sind komplett ausgehungert nach Hundegesellschat. Laufen sie in ihren Nachmittagsspaziergehrudeln die sie zum Glück teilweise haben wirken sie endlich halbwegs zufrieden. Und ich kenne zum Glück auch Husky die in Rudeln zu 4. und mehr im Haushalt ihrer Menschen leben, nein, nicht in Aussenhaltung sondern IM Haus. Das sind komplett andere Hunde, die ruhen wirklich in sich. Sie werden 3-5x die Woche vor ihre Wagen gespannt und trainiert und ansonsten bleiben sie einfach auf dem Grundstück oder gehen auch mal ne kleine Runde spazieren.


    Wo ist das objektiv und sachlich?


    Ich kann nun dagegen halten (auch mit persönlichen Erfahrungen), dass ich viele Einzelhuskys (wahrscheinlich sehr viel mehr als du) kenne, die mit einem "normalen" Leben mit qualitativer Beschäftigung sehr viel glücklicher sind als viele, viele Musherhunde.
    Oder gar welche, die erst glücklich wurden, nachdem sie endlich abgegeben wurden (weil alt oder sonstwie mit Leistungsverschleiß) und dann als Einzeltier lebten. Es gibt sogar Huskys, die mögen keine Artgenossen, die kamen einfach so auf die Welt.


    Nein, ich will der Threaderstellerin nicht zu einem Sibirier raten, ich will nur nicht, dass diese Klischees einfach so stehenbleiben.
    Ich weiß auch, dass viele meiner Kollegen propagieren, dass nur ein ziehender Husky glücklich ist. Natürlich kann ich die körperlich so auslasten, dass sie nur noch halbtot in der Ecke liegen, wenn sie nicht im Gespann stehen, allerdings empfinde ich das nicht als huskygerechtes Leben.
    Nur Rennen, ohne oder nur kaum Umweltstimuli für einen so ursprünglichen Hund? Ist für mich undenkbar.



    @CheshireFox
    Ein Siberian Husky ist ein Anfängerhund im Gegensatz zu einem Shiba Inu. ;)


    Ich hatte alle möglichen Schlittenhunde und momentan einen Husky-Grönlandhund-Mix. Ich habe also verschiedenste Charaktere kennengelernt und es gibt auch für die Fragestellerin sicher einen, der passen würde. Aber da müsste die ganze Familie dahinterstehen. Denn Nebenherhunde sind sie nicht.

    Wenn du ihnen kein Musherleben bieten kannst und dazu gehört Rudelhaltung, sollte man einem Husky zuliebe auf ihn verzichten. Klar sind sie im Haus wirklich tolle Hunde, so lieb, verständig und schmusig genießen sie jeden Kontakt mit dem Menschen den sie lieben aber das ist ja nicht der Lebensinhalt und vor allem auch nicht der Lebensmittelpunkt.


    Darf ich nun wirklich mal fragen, und zwar mit Ziel einer wirklich gut durchdachten und sachlichen Antwort, wie ihr alle zu dieser Aussage kommt, Husky und Co bräuchten ein "Musherleben mit Rudelhaltung"?
    Ihr wisst hoffentlich, dass die meisten Musher ihre Hunde nicht in einem großen Rudel zusammenhalten, weil es da immer wieder, teils zu bösen, Reibereien kommt? Man höchstens Pärchen, die sich gut leiden, in ein Gehege zusammentut, wenn man nicht gar Kettenhaltung betreibt, und zwar so, dass sich die Tiere nicht zu nah sind?
    Ich hoffe, ihr wisst, dass der Husky unbedingt seine Bezugsperson um sich haben will und deshalb eine Außenhaltung eher ungeeignet ist? Was passiert, wenn die Bezugsperson nicht anwesend ist und da meist ein zweiter Schlittenhund nicht viel bringt - man ein gewisses Training ins Alleinebleiben investieren muss? Dass alleingelassene Rudel gerne Chorheulen, um nach dem Menschen zu rufen?
    Doch, genau das ist ihr Lebensmittelpunkt! Ihre Bezugsperson! Ganz genau das und nicht "die Arbeit"! Der Husky will nicht nur laufen.

    Ich finde es ehrlichgesagt ein Zeichen für eine gut funktionierende Beziehung, wenn der Hund weder Angst hat, wenn Herrchen/Frauchen geht, noch übermäßig ausflippt, wenn er sie wieder kommt. Es ist nämlich einfach Sicherheit und Kontinuität da.
    Emma sagt auch nur 'Tach', wenn ich mal weg bin und nach Hause komme. Da unsere Beziehung stimmt freue ich mich auch, wenn sie andere Menschen sehr liebt und etwas Schönes in ihrem Leben hat, wenn diese zu Besuch sind und sie fast ausflippt. Es ist keinerlei Eifersucht da. Das ist aber bei Euch leider bei der einen Hündin anders mit der guten Beziehung, insofern ist da natürlich bei Dir Eifersucht oder Bedauern da, weil Du ja den Abstand merkst. Das das nicht schön ist, kann ich nachvollziehen


    Nee, sorry. Manche Hunde freuen sich auch nicht, weil sie "beleidigt" sind, zurückgelassen zu werden. Da wird der Halter quasi "ausgeschimpft" oder mit "Ignoranz bestraft".
    Manche freuen sich sehr, obwohl sonst alles "stimmt", manche freuen sich nicht und es hapert an einigen Stellen.
    Das kann man doch pauschalisierend gar nicht sagen.


    Manche Kinder freuen sich lautstark über Geschenke, manche für sich still und leise... das heißt nicht, dass die lauten Kinder sich mehr oder ehrlicher freuen.


    Gruselig, was manche hier vom Stapel lassen.

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß ein Husky in einer Großfamilie glücklich ist.
    Das sind echte Arbeiter, so wie Bordercollies etc. Ein Begleithund ist es keinesfalls!
    Ich kenne einige unglückliche Huskys, die ein Leben an der Leine fristen und nicht ihrer eigentlichen Bestimmung nachgehen dürfen.


    Bei aller Liebe zu meinen arbeitenden Schlittenhunden - sas stimmt so überhaupt nicht. Ähnlich wie beim Bordercollie ist eine maßlose Überbeschäftigung eher das Problem. Auch die Sibirier sind bei moderater, qualitativer und rassegerechter Auslastung durchaus in Familien sehr glücklich. Ob ein Schlittenhund bei vielen quirligen Kindern mit Besuch die Nerven behält, hängt vom Individuum ab. Ich kenne solche und solche. Also welche, die alle Kinder adoptieren und welche, wo es brenzlig ist.



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    Sie haaren extrem und sind nicht sonderlich gesellig. Suche lieber im Begleithundebereich. ;)


    Im Fellwechsel.
    Sie sind nicht gesellig? Wenn ein Siberian Husky nicht gesellig sein soll, welcher Hund ist es dann? Ordentlich behandelt sind das die geselligsten der Schlittenhunde!



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    Außerdem haben sie einen echt gediegenen Jagdtrieb, der nicht leicht zu händeln ist. Huskys gehören mMn in die Hände von Schlittenhundefahrern.


    Ich kenne genügend, die leinenfrei laufen (Jagdpassion ist nicht zu unterschätzen!). Ich war über zwei Jahrzehnte "Schlittenhundfaherin". Eine richtige Beziehung habe ich erst danach zu meinen Hunden aufgebaut und sie waren glücklicher als jemals zuvor.


    Das heißt nicht, dass ich jeden Hund bedenkenlos in jede Familie stecken würde. Ich weiß aber nicht, woher diese seltsame Meinung kommt, dass seien echte Arbeiter, die für diese Arbeit leben und sonst unglücklich sind. Das Gegenteil ist der Fall. Sie brauchen menschliche Nähe, genießen hündische.
    Huskys waren Lastenzieher und wurden sporadisch dafür eingesetzt. Diese ausdauernden, langbeinigen Husky kamen viel später.


    Ihren eigenen Kopf muss man ihnen lassen, einen Gehorsam wie beim Labrador gibt es nicht.

    Du missverstehst das. Die positive Verstärkung und die Lernprozesse dahinter funktionieren bei allen Säugtieren gleich.


    Warum das positive Training vielleicht zunächst mehr Probleme schafft: weil man wie bei einer Zwiebel Schicht für Schicht an Problemverhalten ablöst, weil es vorher weggehemmt wurde, ist bei Hunden ganz genauso der Fall. (Beim Gegenkonditionieren ist das Phänomen des Zwiebeleffekts bekannt!)
    Es ist hier einfach wunderschön erklärt, warum das so ist.

    Erklärt vielleicht, warum der "Leckerliwahn" Verhaltensverschlechterungen ZUNÄCHST herbeiführen kann. Geht zwar um Pferde, aber das ist beim Crossover mit Hunden nicht viel anders.


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    Pferde, die immer besonders brav und ruhig waren, sind nun wie ausgewechselt und Schwierigkeiten, die eigentlich schon lange als abgehakt galten, sind plötzlich wieder in vollem oder noch größeren Umfang da.


    +


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    Damit werden die negativen Emotionen fest mit bestimmten Verhaltensweisen, Dingen aber auch den Bezugspersonen verknüpft. Im für den Menschen angenehmsten Fall wird das Pferd so nach und nach Eigeninitiative und das deutliche Zeigen von Emotionen in Anwesenheit des Trainers einstellen. Damit hat das Pferd aber noch kein anderes Verhalten gelernt und auch die unangenehmen, negativen Emotionen sind nicht weg.


    =


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    Nach und nach fallen die Sanktionen, Fehlverhalten wird nicht mehr bestraft und das Pferd für richtiges Verhalten belohnt.
    Die ersten Regentropfen fallen auf das Bild und legen so Schicht für Schicht das ursprüngliche Bild wieder frei. Dabei wird jedes Pferd eine ganz eigene Vorgehensweise benötigen und der Besitzer oft viel Geduld. Da beim Vermeidungslernen meist unvorhersehbar ist, was das Pferd noch alles sozusagen nebenbei gelernt bzw. negativ verknüpft hat, wird jede Schicht Überraschungen bereithalten. Diese gilt es nach und nach abzuarbeiten.


    http://www.easy-dogs.net/home/…rossoverpferd_wycisk.html

    Also die "Fachwelt" ist sich einig? Nenne doch bitte 20 Quellen, und ich antworte mit 40. JEDER hier, der meint, einen gut erzogenen Hund zu haben, hat ihn in irgendweiner Art und Weise gemaßregelt. Oder habt ihr neuerdings Hunde aus Gesprächskreisen? Und kommt mir nicht mit Belohnungen.


    Würde es was bringen, dir Quellen zu nennen?


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    Wenn der Welpe in die Wohnung gepisst hat, habt ihr das nicht mit Leckerlies gelöst. Das ist verlogen.


    Doch. Der Hund bekam Belohnungen, wenn er sein Geschäft am richtigen Ort verrichtet hat. Malheurchen wurden ignoriert. Außerdem wurde geschaut, dass man sich dem Rhythmus des Hundebabys (!) anpasst.



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    Und Wölfe/Hunde haben die Neuzeit erkundet, weil es mittlerweile so viel antiautoritäre Fahradfahrerinnen gibt? Das ist Bullshit. Ein Hund braucht seinen Platz, und fühlt sich gut dabei. Denn das ist seine Natur. Ein Hund ohne Platz in er Rangordnung (nennt es Familie, wenn ihr euch damit besser fühlt) ist verunsichert.


    Woher hast du die Weisheit? Ich meine, wie kann sich der Hund sicher fühlen bei etwas, das es nicht gibt?


    Dass der Hund eine Bezugsperson und einen Rahmen braucht, bestreitet niemand.



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    Oder gebt ihr "meinHund ist Familienmitglied mit gleichen Rechten" eure Kreditkarte? Lasst ihn unbeaufsichtig in den Verkehr? "Komm nach Hause, wenn du es willst?" "Fein, dass du die Nachbarskatze gefressen hast. Du bist ja ein feiner Selbstentscheider." Ach nee, "feiner" ist ja schon wertend.


    Im Rahmen seiner Kompetenz als Individuum und Hund (!) darf mein Rüde selbst entscheiden. Das durften auch alle anderen davor.


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    Jeder hat seinen Hund schon mal angeschissen. Aber wir geben es ja nicht zu, weil es nicht in den Waldorf-Kindergarten passt. Tanz deinen Namen, Wuffi.


    Was hat "Anscheißen" mit "Rangordnung zu tun? Jeder Mensch ist mal frustriert und lässt das an anderen aus. Aber so bringe ich keine Regeln bei und so setze ich sie auch nicht durch.