Alles anzeigenIrgendwann sollte man aber auch mal zwischen Erziehung und Ausbildung unterscheiden. Gerade HH die ein Eingreifen im Affekt aufgrund möglicher Härte konsequent ablehnen und das über ein Training kompensieren möchten.
Erziehung ist die Bildung sozialer Kompetenz über Charakter und Geist die hauptsächlich über Erfahrung im Umgang mit Vertrauens- bzw. Bezugspersonen entsteht.
12535 Situationen zu trainieren die Komanndos festigen und dem erlernen bestimmter Verhaltensabläufen dient ist Ausbildung.
Um einen Hund in jeder Beziehung so auszubilden, das er erlernte Kommandos immer und in jeder (nicht vorherzusehenden Situation) zuverlässig befolgt brauche ich
a) sehr viel Zeit
b) abartig gutes Fachwissen
c) keine anderen Prioritäten
Da ich diese Punkte wohl nicht zu 100% erfüllen kann, bleibe ich im realen Leben bei der erzieherischen Einwirkung in ungewöhnlichen Situationen. Sollte ein Verhalten sich häufig wiederholen das einer bestimmten Situation geschuldet ist, dann kann ich das trainieren. Aber sich und den Hund auf jede mögliche Situation prophylaktisch zu trainieren? Hunde sind keine Maschinen, die ich einfach nur mit dem richtigen Programm speisen muss um Fehlverhalten zu eliminieren.
Wenn der Hund gezeigt bekommt, was richtig ist, dann ist die Gefahr des Fehlverhaltens zumindest deutlich geringer. Das ist Arbeit.
Mich erschreckt das gerade ein wenig. Ich habe bereits mehrfach gesagt, dass Gefahrensituationen bei einem Hund, der ansonsten gut hört (egal ob nun durch Training, "soziale Kompetenz", Alphagedöns oder gar Magie) eine Ausnahme sind, oder?
In dieser Ausnahme muss man nicht
- Grenzen setzen
- Erzieherisch sonst wie eingreifen
- Üben bis der Arzt kommt
Man wird einfach nur eingreifen, um eine Katastrophe zu verhindern. Das ändert normalerweise nicht die Be- und Erziehung und sollte deshalb auch gar nicht in diese Diskussionen einfließen. Es wird aber immer wieder asl billige Rechtfertigung für körperliches Einschreiten genannt, was ich nicht mehr nachvollziehen kann.
Wenn natürlich die Gefahrensituation aus dem Mangel an Training, "sozialer Kompetenz", Alphagedöns oder fehlgeschlagener Magie resultiert, muss ich halt die Sache, an die ich glaube, optimieren.
Zum Training: Du musst nur prophylaktisch trainieren, wo Handlungsbedarf besteht. Ansonsten reichen ein paar Helferlein, die eben genau auch in den ungewöhnlichen Situationen vielleicht helfen können, sowie jene Dinge, die dem Hund den Alltag verschönern. Freilauf durch dementsprechendes Training, zum Beispiel.
Irgendwie schein bei deiner Antwort genau das wieder durch, was ich nicht begreife:
Wieso muss ich erzieherisch beim Eingreifen in absoluten Ausnahmesituationen tätig werden?
Diese Ausnahmesituationen kommen so selten vor, selbst wenn man unbedingt da Grenzen setzen will, sind diese Situationen so selten, dass da kein guter Lerneffekt entstehen würde?