Persönlich mache ich einen großen Bogen um fremde HSH-(Mixe), weil ich es so von einem HSH-Halter gelernt habe. Außerdem will ich mich nicht darauf verlassen müssen, dass der Halter ein "Fels in der Brandung" ist und den Typ Hund auch wirklich beherrscht.
Mein ungarischer Freund hatte, als totaler Anfänger, erst zwei Kuvaszgeschwister und später eine Kuvasz-Mischlingshündin, mit der er dann bei uns ins Haus einzog. Mit dieser Hündin kommunizierte er so fein, über Blicke, Handzeichen oder ins Ohr geflüsterten Worten, dass sie verhaltenstechnisch auf seinen Wunsch hin sofort umschaltete. Aber draußen, wenn er nicht dabei war, konnte man selbst wenn man sie schon länger kannte, nicht an sie ran gehen. Kontakte zu anderen Hunden mussten erst einmal kurz geregelt werden. Das ging bei meiner Welpine von "Ich find dich sch..." zu "Du stehst jetzt unter meinem Schutz.", auch da reichte ein geflüstertes Wort. Seiner Aussage nach war sie verglichen mit den beiden Kuvaszgeschwistern einfach zu erziehen. Durch seine Erfahrungen mit den HSH konnte er auch mit anderen Hunderassen umgehen und nicht anders herum. Der DSH-Rüpel eines überforderten Ersthundehalters brauchte zwei Wochen entspannten Landurlaub als Einzelhund mit ihm, danach orientierte er sich am Menschen. Für ihn einfach, weil ein DSH für gewöhnlich seinen roten Teppich schon mitbringt.
Zum Kontrast mal ein abschreckendes Beispiel aus meiner Nachbarschaft (noch grade so Innenstadt Berlin): HSH-Mix aus dem Auslandstierschutz, lief eine Weile regelmäßig frei im Park rum, während die Halterin sich mit ihrem Kleinkind auf dem Spielplatz beschäftigte. Erstmalig sah ich sie, als ich mit meinem Jungspund an der Leine den Park durchqueren wollte. Sie stand glotzend mitten auf der Wiese, war mir schon nicht geheuer, also ich im Rückwärtsgang raus und den nächsten Eingang genommen. Da traf ich auf zwei Nachbarskinder, bei einer davon lebt eine höfliche, spanische Straßenhündin. Sie warnte mich sofort vor der HS-Hündin: "Die hat unserer in den Bauch gebissen." Das Kind musste alles mit ansehen, während ihre Mutti den HSH-Mix von Nala runterzerren musste. Auch die beiden wollten nur den Park durchqueren mit ihrem angeleinten Hund. Der HSH-Mix beanspruchte die Wiese samt Weg für sich und stürzte von der anderen Seite auf sie los.
Und noch eins: 2,5 jährige Kangalhündin geht mit einem netten 1,65 m Mann im mittleren Alter spazieren. Er konnte sie nicht einmal halten. Der Hund machte spielerisch einen Satz nach vorne, Herre landete im Matsch und wurde kurz hinterher geschliffen. Das andere Ende der Leine war ihr schlicht egal, obwohl er es mit Geduld und liebevoll versuchte. Tolle Voraussetzungen für das restliche Hundeleben in einer Großstadt.