Beiträge von Chuckychuck2000

    Hirtenhund ist doch nur der Oberbegriff für die Hunde, die die Hirten eben bei ihrer Arbeit verwenden. Den Hirten interessiert die Optik seines Hundes nicht, solange der seine Herde beschützen kann.


    Trotzdem gibt es mittlerweile auch ein paar regional anerkannte Rassen. Mein Ex hat eine Hellenikos Poimenikos-Hündin so richtig vom Züchter geholt mit Papieren und allem drum und dran. Der griechische Umweltschutzverein ARCTUROS hat seit Ende der 90'er ein extra Zuchtprogramm für diese Rasse, um sie vor dem Aussterben zu bewahren (gab fast nur noch Mischlinge). Also, gerade Mischlinge mit Hellenikos Poimenikos gibt es in Griechenland verhältnismäßig viele, von kniehoch bis riesig und in allen möglichen Farben. Die Rasse selbst ist vom griechischen Kennel Club (KOE) auf nationaler Ebene anerkannt. Der Weiße Griechische Hirtenhund und der Molossos Epirou sind ebenfalls vom KOE anerkannt.

    Bei einem Straßenhund aus Griechenland ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass da Herdenschutzhund mit drin ist. Die Mischlinge sehen oft nach Golden Retriever oder Labrador aus. Der bekannteste HSH aus Griechenland ist der Griechische Schäferhund (Hellenikos Poimenikos), den gibt es in allen möglichen Farben. Weißer griechischer Hirtenhund könnte genauso mitgemischt haben. Dein Hund sieht dem hier schon sehr ähnlich.


    Diese Hunde brauchen ein ruhiges und entspanntes Umfeld. Außerdem sollte man sie sanft aber konsequent erziehen. Das sind keine Hunde für laute Worte, Druck oder Zwang.

    Persönlich mache ich einen großen Bogen um fremde HSH-(Mixe), weil ich es so von einem HSH-Halter gelernt habe. Außerdem will ich mich nicht darauf verlassen müssen, dass der Halter ein "Fels in der Brandung" ist und den Typ Hund auch wirklich beherrscht.


    Mein ungarischer Freund hatte, als totaler Anfänger, erst zwei Kuvaszgeschwister und später eine Kuvasz-Mischlingshündin, mit der er dann bei uns ins Haus einzog. Mit dieser Hündin kommunizierte er so fein, über Blicke, Handzeichen oder ins Ohr geflüsterten Worten, dass sie verhaltenstechnisch auf seinen Wunsch hin sofort umschaltete. Aber draußen, wenn er nicht dabei war, konnte man selbst wenn man sie schon länger kannte, nicht an sie ran gehen. Kontakte zu anderen Hunden mussten erst einmal kurz geregelt werden. Das ging bei meiner Welpine von "Ich find dich sch..." zu "Du stehst jetzt unter meinem Schutz.", auch da reichte ein geflüstertes Wort. Seiner Aussage nach war sie verglichen mit den beiden Kuvaszgeschwistern einfach zu erziehen. Durch seine Erfahrungen mit den HSH konnte er auch mit anderen Hunderassen umgehen und nicht anders herum. Der DSH-Rüpel eines überforderten Ersthundehalters brauchte zwei Wochen entspannten Landurlaub als Einzelhund mit ihm, danach orientierte er sich am Menschen. Für ihn einfach, weil ein DSH für gewöhnlich seinen roten Teppich schon mitbringt.


    Zum Kontrast mal ein abschreckendes Beispiel aus meiner Nachbarschaft (noch grade so Innenstadt Berlin): HSH-Mix aus dem Auslandstierschutz, lief eine Weile regelmäßig frei im Park rum, während die Halterin sich mit ihrem Kleinkind auf dem Spielplatz beschäftigte. Erstmalig sah ich sie, als ich mit meinem Jungspund an der Leine den Park durchqueren wollte. Sie stand glotzend mitten auf der Wiese, war mir schon nicht geheuer, also ich im Rückwärtsgang raus und den nächsten Eingang genommen. Da traf ich auf zwei Nachbarskinder, bei einer davon lebt eine höfliche, spanische Straßenhündin. Sie warnte mich sofort vor der HS-Hündin: "Die hat unserer in den Bauch gebissen." Das Kind musste alles mit ansehen, während ihre Mutti den HSH-Mix von Nala runterzerren musste. Auch die beiden wollten nur den Park durchqueren mit ihrem angeleinten Hund. Der HSH-Mix beanspruchte die Wiese samt Weg für sich und stürzte von der anderen Seite auf sie los.


    Und noch eins: 2,5 jährige Kangalhündin geht mit einem netten 1,65 m Mann im mittleren Alter spazieren. Er konnte sie nicht einmal halten. Der Hund machte spielerisch einen Satz nach vorne, Herre landete im Matsch und wurde kurz hinterher geschliffen. Das andere Ende der Leine war ihr schlicht egal, obwohl er es mit Geduld und liebevoll versuchte. Tolle Voraussetzungen für das restliche Hundeleben in einer Großstadt.

    Solche großen, offiziellen Hundewiesen, wie in den Videos gibt es bei mir nicht. Eine hundetaugliche Wiese mit nur einem oder zwei Hunden drauf ist der Ausnahmefall. Damit habe ich gar kein Problem, solange die Hunde sich verstehen oder aus dem Weg gehen. Mein Bezirk hat einen Hundeknast, der viel zu klein ist, da spielen die Hunde Tetris. Der ist zurecht völlig verrufen.


    trauriges Beispiel: Frau mit Labbi taucht am Zaun auf. Der pöbelnde Mob der Kaffeeklatschrunde stürzt brüllend zum Zaun. Frau mit Labbi betritt Schleuse, Labbi dreht um. Labbi wird am Halsband auf den Platz gezerrt, wo ihn die Meute in Empfang nimmt. Der Hund erstarrt zur Salzsäule eingekesselt von ca. 15 Tutnixen. Diese bedrängen, knurren, pöbeln und keiner greift ein oder sagt was. Frauchen geht weiter und ruft, Labbi löst sich aus der Starre, schafft es ihr unversehrt in Zeitlupe zu folgen. Frauchen hat geniale Idee zur "Auslastung", holt die Ballschleuder raus und wirft. Ein Tutnix stürzt sich auf den Labbi, andere folgen. Die Zuschauer auf den hinteren Bänken bleiben tiefenentspannt, rufen unmotiviert. Frauchen verscheucht den Mob. Labbi flüchtet zum Ausgang und ist dort trotz hoch motiviertem Frauchen und Superleckerlie nicht mehr wegzubewegen. Frauchen gibt auf und geht. Genug Auslastung für heute.


    Der andere Hundeknast ist zwar um einiges besser, schon allein weil er zwei Eingänge hat, weniger frequentiert wird und min. doppelt so groß ist, aber auch dort ist es nicht immer entspannt. Da fahre ich lieber gleich zwei Stationen weiter in den Stadtwald.

    Lass dich überraschen. Wer weiß, was bei den Großeltern oder davor noch so alles mitgemischt hat. :ka:


    Meine wog mit knappen 11 Wochen gerade einmal 3,6 kg. Ausgewachsen hat sie Schulterhöhe 50 cm und wiegt 17,5 kg (ihr Idealgewicht). Sie ist mit Abstand die Kleinste im Wurf geblieben. Ihre Eltern sind um einiges größer. Dafür ist der Großvater mütterlicherseits kleiner als sie. Ihre großen Vorderpfoten stifteten nur noch mehr Verwirrung. Jeder meinte damals: "Die wird mal riesig!" :lol: