Beiträge von Chuckychuck2000

    Wie ist denn der Begriff Jagdtrieb definiert? Oder genauer: Hängt der Begriff mit einer bestimmten Art des Jagdtieres bzw. des Jagens zusammen? Wenn mein Hund die Brummer im Haus fängt und frisst, ist das schon Jagdtrieb? Wenn er bei einem raschelnden Geräusch nach einem "Mäuslesprung" tatsächlich eine Maus hat, ist dies nicht ein normales Ergreifen von Essbarem/ Beute? Wenn vor ihm aus dem Gras ein Vogel auffliegt und er zuerst mal hinterher rennt, so ist dies doch ebenso normal, als wenn er hinter dem Ball her rennt, d.h. eine rasche Flugbewegung eines Objektes animiert hier zum Hinterherrennen. :???:

    Meiner bescheidenen Meinung nach ist das alles schon Jagdtrieb. Er umfasst für mich alle Handlungen, die zum Beutemachen gebraucht werden angefangen beim Fixieren (gut sichtbar beim Border Collie, wenn er hütet), oder beim Witterung aufnehmen (Nase in die Luft), oder Spuren verfolgen. Jagdtrieb ist auch, wenn ein Hund auf Bewegungsreize überreagiert (Joggerwaden, Autos, Radfahrer, Bälle, Stöcker, Wellen, Blätter, Lichtreflexe, Schatten usw. jagen).

    Lieber so als vielleicht gar keinen Hund mehr, weil der weg gerannt ist :ka: Das klingt so negativ, aber für viele Hunde ist es mehr Freiheit als nur an der kurzen Leine. Ich bin mir sicher, dass hier kein Grund besteht den Hund niemals nie abzuleinen, aber in einigen Fällen ist das eben so und dann ist das für alle anderen Menschen, Lebewesen und vor allem für diesen Hund einfach sicherer. Ich finde man sollte das nicht verteufeln. Im Gegenteil, ich finde es prinzipiell besser wenn die Leute sich und ihren Hund nicht überschätzen. Das trifft man nämlich 10x öfter als jemand der sagt: Ich traue mich nicht meinen Hund frei laufen zu lassen.Ich habe meinen Giftzwerg das erste Jahr in der Stadt auch fast nur mit Flexi oder Schleppleine laufen lassen, weil der einfach noch nicht so weit war und ich mich nicht drauf verlassen konnte. 6 Monate für einen Straßenhund finde ich auch noch nicht so lang. Das dauert eben bis die "stadtfest" und "umwelttauglich" sind. In Berlin ist auch einfach wirklich viel los, da muss der Gehorsam schon sitzen.

    In den wenigsten Fällen ist es wirklich notwendig, den Hund ein Leben lang gar nicht frei laufen zu lassen. Ist aber beim Hund der TE nicht der Fall, um den geht es doch hier, nicht um Ausnahmefälle. Es geht hier um Vertrauen, was die Halterin nicht aufbringen kann und da erlebe ich leider auch genug Hunde, die aus diesem Grund lebenslang nie Freilauf haben, gerade bei den Kleinhunden. Auch in Berlin gibt es eingezäunte Freilaufmöglichkeiten zum Testen und zur Gewöhnung an Freilauf. Nur weil man den Hund nicht immer und überall freilaufen lassen kann, heißt es noch lange nicht, dass der gar keinen Freilauf haben kann.

    Ich kann die Angst gut verstehen und trotzdem... 100% Sicherheit gibt es nicht, aber wenn man es nicht irgendwann schafft seine Angst zu überwinden und dem Hund zu vertrauen, dann fristet der Hund sein Leben an der (Schlepp)leine. Freilauf kann man mit keiner Leine ersetzen, selbst eine Schleppleine ist nur eine Notlösung.


    Mit Fili, wir wohnen auch in Berlin, haben wir es zuerst immer auf geschlossenem Gelände (gut, weil der Hund da lernt, dass Freiheit seine Grenzen hat) geübt, sogar mit 5m Leine am Halsband, weil die kleine Irre sich nicht anfassen ließ, sobald sie wusste, dass sie frei ist. Die machte sich einen Spaß draus, mit einem Fange zu spielen. Was haben wir nicht alles gemacht, mit diesem Hund. Rückruf durften wir 2mal aufbauen, Versteck gespielt, damit sie endlich auf uns achtet, weiß der Geier, was nicht alles.


    Der kleine wilde Teufel hat mich damals auch einmal in Brandenburg zwischen Wald und See stehen lassen, da dachte ich schon, sie wär weg. Aber nein, sie lag nur gut getarnt 20m weiter auf einem Hügel und beobachtete mich. Den Hund wieder einzufangen war auch ein Erlebnis, letztendlich habe ich einfach "Tschüß" gesagt und bin gegangen. So schnell konnte ich gar nicht schauen, wie der Hund neben mir stand.


    Mit meinen anderen Hunden hatte ich nie solch ein Theater. Sie hat Husky mit drin, ist eigenständig, hat auch Jagdtrieb, aber sie rennt nur soweit, wie sie uns sehen kann. Im Wald bleibt sie aufgrund ihres Jagdtriebs an der Schleppleine, soviel Vertrauen haben wir noch nicht, im Park, auf Wiesen hingegen kann man sie problemlos ableinen, sie hat gar nicht so einen großen Radius, bleibt recht dicht bei einem.

    @Jostabeera Scheinträchtigkeit beginnt direkt nach der Läufigkeit, Scheinmutterschaft (ausgeprägt mit Nestbau, Milch, Spielzeug ins "Nest" schleppen und bemuttern) kommt dann im Anschluss.


    @ThorstenD War bei meiner mittlerweile verstorbenen Hündin so, aber dazu kamen noch ausgeprägte Scheinschwanger- und mutterschaften, sodass sie bevor sie wieder läufig wurde gerade mal 1 Monat sich erholen konnte und halbwegs "normal" wirkte. Sie drehte zusehens durch, nach der 4. Läufigkeit habe ich sie dann doch kastrieren lassen.

    @Enterprise Ein verschlossener Käfig ist kein Rückzugsort sondern ein Gefängnis, ein Rückzugsort hat immer einen Fluchtweg. Man braucht auch keine Box, um den Hund Stubenrein zu bekommen, es reicht ein Körbchen oder eine Decke neben dem Bett, dass der Hund Kontakt zu einem aufnehmen kann, wenn er muss. Dass anfangs auch mal was daneben gehen kann, ist ganz normal und sollte jedem HH bei Anschaffung eines Hundes klar sein.


    Den Hund deshalb die ganze Nacht in eine Box zu sperren ist aüßerst fies vom Halter, der Hund muss so lange aushalten, bis er seinen Halter aus der geschlossenen Box heraus auf sich aufmerksam machen kann. Schafft er das nicht, muss er entweder warten, was Schmerzen bereitet oder ist gezwungen in sein Nest zu machen und muss darin auch noch liegen, bis der Halter mal seinen Hintern aus dem Bett bequemt. Für mich ist das keine Erziehung sondern Zwang und auch eine Art der Gewaltanwendung.


    Unsachlich? Über dieses Thema lässt es sich m.M.n. so sachlich reden, wie über die Anwendung von Elektroschockern/Stachlern etc.

    Ich muss jedoch sagen, das es ja schonmal (als wir damit angefangen haben) geklappt hat. Und nun plötzlich nicht mehr. Und das kann ich mir nicht erklären. Sie hat in der Box seil zum kauen und auch mal einen Knochen etc. (Aber nur wenn es nicht zu lang ist den knochen).

    Na dann gewöhn deinen Hund einfach an ein Katzenklo und stell das rein... Problem mit dem Pippi in der Box gelöst. (Ironie aus)


    Wenn ich die Forenbeiträge bezüglich Boxen lese, stellen sich mir jedes Mal wieder alle Nackenhaare auf. :shocked: Hunde (Welpen!), die jede Nacht in geschlossene Boxen gesperrt werden, um zu verhindern, dass sie einem in die Wohnung machen. Hunde, die zum Kochen, Putzen, Alleinebleiben, zum Ruhe halten lernen, weil sie gerade im Weg stehen? in Boxen gesperrt werden. Die "Gründe" werden immer abstruser, Empfehlungen zur Käfighaltung fast schon Standard bei Fragen zur Welpenanschaffung/erziehung. :dagegen:


    Schnöde Erziehung ist das Zauberwort, was Hund und Halter glücklich macht und nicht solche Zwangsmittel!