Beiträge von Chuckychuck2000

    Boah, wie viele "vollkupierte Dobermann-Welpen" gibt es auf der Seite, zum ko...en sowas. Die werden schon wissen, warum sie den Meldebutton abgeschaltet haben....


    Hier ein Chihu-aha Effekt:


    http://www.ebay-kleinanzeigen.…chutz-/353165063-134-9636
    "Sie ist futterfest und hat normalen Stuhlgang. Pipi und Stuhlgang macht sie draußen..."


    Sie hat Futter eines großen Markenherstellers bekommen und ist sogar geimpft. Denn Hauptsache ist ja, was oben rein ging und wie es hinten wieder rauskommt. Informationen zum Charakter des Hundes sind eh Wurst.

    zum Thema Hunde trennen: jegliche Form von Gewalt ist zu unterlassen, Ruhe bewahren und niemals an den Hunden herumzerren!



    Wenn einer oder beide nicht loslassen und z.B. Wasser drüberkippen, Rufen etc. nicht mehr funktioniert habe ich zwei Möglichkeiten um die Hunde so zu trennen, dass sie keine größeren Schäden am anderen Hund mehr anrichten können (allerdings muss ich den Hunden dabei nah kommen, das Risiko, dass ich verletzt werden könnte, muss mir dabei bewusst sein):



    1. Hunde in Position halten, Finger in den Popos (hört sich extrem daneben an, ist aber wie ein Reflex, der Hund lässt sofort los) :hust:
    2. Hunde solange in Position halten, den Moment abwarten indem sie loslassen, dann sofort auseinanderziehen und räumlich trennen



    Wir hatten leider mit unseren beiden Hündinnen ähnliche Probleme aber aufgrund ihrer Größe krasser. Die beiden lebten drei Jahre völlig friedlich und harmonisch zusammen und mochten sich wirklich sehr. Das ging soweit, dass die sich gegenseitig gegen übergriffige Hunde verteidigten. Dann wurde die eine scheinschwanger und fing eine Kabbelei an. Alles noch harmlos und nach ca. einer Minute vorbei. Meine Hündin stand über ihr, sie gingen auseinander, wir riefen sie zurück, keiner hatte auch nur einen Kratzer. Wir ließen sie wieder laufen und was passierte? Die scheinschwangere ging wieder (und für uns wie aus dem Nichts und ohne Vorwahrnung) auf meine los, nur diesmal verbiss sie sich im Vorderlauf meiner Hündin. Wir konnten sie mit Wasser drüberkippen trennen. Meine Hündin hatte einen Riss im Vorderlauf, der getackert werden musste. Wir brachten die Hunde nach Hause, um auf unseren Fahrer zu warten. In der Wohnung versuchte die schweinschwangere wieder auf meine loszugehen, meine war sichtlich geschockt und verängstigt. Wir trennten sie räumlich, gingen aber weiterhin mit ihnen gemeinsam raus. Nach ein paar Tagen war wieder Ruhe und alles so, als wäre nie etwas geschehen, die beiden lagen wieder gemeinsam auf der Couch und kuschelten auch, leckten sich die Schnauzen ab etc. Allerdings haben wir die Hunde von da an nie wieder zusammen alleine gelassen, sondern sperrten sie dann jeweils in ihrem Raum ein.


    Nach ca. 6 Monaten hatte mein Mitbewohner beide Hunde alleine mit (das war bei uns üblich, wir teilten das Gassigehen regelmäßig untereinander auf). Die Hunde spielten mit anderen Hunden, die sie kannten auf der Wiese, irgendwann war ein Hund am einen Ende der Wiese der andere am anderen Ende (ca. 50 m entfernt). Die Hunde schauten sich kurz an, rannten zielstrebig aufeinander los und verbissen sich gegenseitig ineinander. Mein MB versuchte schon beim Aufeinanderzurennen ein Abbruchkommando, weil ihm die Situation nicht geheuer war, aber es funktionierte nicht. Sie schafften es mit mehreren Leuten die Hunde zu trennen. Seine musste zum TA, ihr Vorderlauf getackert werden, meine war unverletzt.


    Danach herrschte bei uns Alarmstufe rot. Die Hunde mussten die ersten Tage räumlich getrennt werden. Wir machten nur einmal einen Versuch mit einem hohen Gitter zwischen meiner Zimmertür und dem Eingangsbereich, sobald sie Sichtkontakt bekamen, wollten sie aufeinander losgehen. Wir mussten erst einmal auch getrennt Gassi gehen. Maulkörbe versuchten wir, aber sie versuchten aufgrund der Maulkörbe aufeinander loszugehen.


    Zu der Zeit gab es bei uns um die Ecke einen eingezäunten Hundepark mit angrenzender kleiner Baulücke, dort testeten wir, wie sie aufeinander reagierten. Wir trafen uns am Zaun mit den Hunden. Meine wedelte und freute sich, die andere nicht, die kam in geduckter angespannter Haltung, fixierte und knurrte meine Hündin an und ging klar nach vorne. Also weg vom Zaun, Ruhe reinbringen, aber die andere ließ meine nicht aus den Augen. Mein MB versuchte mit seiner zu spielen, meine reagierte neutral. Ich fing an mit meiner zu spielen, die andere machte sofort einen Aufstand. Es ging also klar von seiner Hündin aus, sie akzeptierte ihre Niederlagen einfach nicht. Wir bekamen es durch gemeinsame Gassigänge und langsame Verringerung der Distanz wieder soweit hin, dass seine meine zumindest erst einmal tolerierte. Man musste schon sehr genau hinschauen um die Anzeichen zu erkennen, es reichte da aus, dass die eine die andere kurz anschaute, um Alarmstufe rot auszulösen. U.a. mobbte die Hündin meines MB meine auch mal, z. B. wenn diese zum Wassernapf wollte ging die andere hinterher und schupste/drängelte sie weg.


    Wir stellten den Alltag in dem Sinne um, dass Erregungszustände jeglicher Art vermieden/unterbunden wurden, wenn die beiden zusammen waren. Alleinebleiben weiterhin nur getrennt und wenn sie zusammen waren musste immer einer von uns mit im Raum sein. Es ging z. B. nicht kurz ins Bad zu gehen und die Hunde unbeaufsichtigt zusammen zu lassen, die mussten dann in ihre Räume gesperrt werden. Spielzeug, Kaukram etc. wurde entfernt (gespielt wurde nur in getrennten Räumen, einzeln mit geschlossenen Türen), Spielen mit anderen Hunden nur wenn sie einzeln unterwegs waren, Begrüßen von Besuchern/Hunden einzeln und ruhig. Es war jedes Mal ein Eiertanz, wenn die Hunde auch nur ein paar Tage getrennt waren (also einer von uns wegfuhr), wir mussten uns dann zuerst draußen treffen und die Hunde langsam wieder aneinander annähern. Die ersten 2-3 Tagen waren dann immer Alarmstufe rot. Wir haben uns natürlich informiert, was wir dagegen machen können, es hieß immer nur "da kann man nichts machen, ihr müsst auseinanderziehen" oder "ihr müsst sie machen lassen". Auseinanderziehen ging nicht so einfach, weil es hier mindestens ein Jahr dauerte um eine bezahlbare Wohnung zu finden. Außerdem sahen wir es auch nicht ein, die Hunde waren ja nicht komplett unverträglich miteinander, die suchten sehr wohl die Nähe des anderen, leckten sich gegenseitig die Schnauzen und freuten sich, wenn wir uns z. B. draußen trafen nachdem wir einzeln mit unserem Hund unterwegs waren.



    Trainerin hatten wir auch, das brachte uns allen gar nichts. Die suchte nach dem Chef unter den beiden und fand ihn natürlich nicht. Kastration machten wir bei der anderen auch, das änderte auch nichts. Wir hatten insgesamt in 2 Jahren 3 solcher Vorfälle, der letzte passierte nachdem ein Jahr Ruhe war, die Hunde waren nur ein paar Sekunden alleine im Flur, mein MB stand 1m entfernt um die Ecke und ich war im Bad. Ich hörte nur ein leises Rumpeln und dann schrie mein MB. Es gab keine akustische Vorwarnung, die hingen sofort aufeinander. Wir haben ca. 5 min gebraucht um sie wieder zu trennen, und zwar so wie ich es oben beschrieb, in Position halten, warten bis sie loslassen. Uns ging beiden extrem die Pumpe und wir hatten richtig Panik um unsere Hunde. Seine musste wieder am Vorderlauf getackert werden, meine hatte eine kleine Wunde überm Auge und ein kleines Loch in der Lefze, was alles nicht behandelt werden musste. Meine war nach der Aktion so aufgeheizt, dass die im Zimmer sofort wieder zur geschlossenen Tür rannte, die war komplett außer Kontrolle.



    Wir waren völlig verzweifelt und drauf und dran auseinderzuziehen. Aber wie oben beschrieben, Wohnungssuche dauert hier extrem lange. Also fingen wir wieder von 0 an und aus purer Hilflosigkeit und Verzweiflung entwickelte sich schließlich doch noch die Lösung unserer Probleme. Wir führten ein Wort ein, das wir ständig zuhause benutzten. Es war ein sehr langezogenes monotones "Liiiiiiiiiiebe" verbunden mit sanftem, beruhigendem Streicheln beider Hunde. Wir machten uns nicht die Illusionen, dass das helfen könnte, hofften aber irgendwie doch noch insgeheim, dass aus unseren Hunden auf diese Weise langsam Hippies werden. Es dauerte zwar aber es funktionierte. Auf "Liiiiiiiiiiebe" folgte Entspannung. Die beiden lebten dann ohne Vorfälle noch 7 Jahre lang Seite an Seite zusammen, bis sie aufgrund von Tumoren gehenlassen mussten. Die letzten Jahre klebten sie wieder förmlich aneinander. Als die Hündin meines MB ein Vestibularsyndrom bekam und dadurch klapprig auf den Beinen wurde, passte meine auf sie auf, als sie in unserer Wohnung zusammenbrach, war meine sofort an ihrer Seite, sie schnüffelte nur an ihr und sah uns mit einem: "da ist nichts mehr zu machen-Blick" an. Ich konnte sie nicht einmal zum Gassigehen überreden. Wir mussten die Hündin meines MB an dem Tag leider gehen lassen, meine trauerte eine ganze Zeit lang und wir mussten sie 10 Monate später dann leider auch gehen lassen.



    Ich möchte betonen (weil hier vereinzelt geschrieben wurde, der Hund könnte ja andere Hunde oder sogar Menschen beißen), dass keine der beiden Hunde jemals Beißereien mit anderen Hunden angefangen haben. Wurden sie angegriffen, versuchten sie sich zu entfernen. Wenn das nicht ging wehrte nur meine sich. Aber nicht ein einziges Mal kam es vor, dass sie andere Hunde dabei verletzte oder sich gar in sie verbiss. Beide waren freundlich und umgänglich mit anderen Hunden und natürlich auch mit Menschen. Beide hatten hier viele Fans vor allem auch unter den Kindern aus der Nachbarschaft.

    Dann macht das Gitter natürlich Sinn. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Hundesenioren auf Veränderungen ihrer Umgebung/ihres Tagesablaufs viel stärker reagieren. Sie brauchen einfach viel länger um sich umzugewöhnen. Und bei euch hat sich ja sehr viel verändert durch den Bandscheibenvorfall. Auch die Auswirkungen des Bandscheibenvorfalls selbst, also dass ihre Motorik nicht so funktioniert wie vorher, spielen da mit rein. Das wird sie sicherlich verunsichern und darauf muss sie sich auch erst einmal einstellen, das dauert natürlich.


    Dass ihr Rituale beim Alleinebleiben helfen ist doch schon mal sehr positiv. Ich hatte mal eine CD extra für Hunde mit Instrumentalmusik und unterlegt mit Hundegebell bzw. Jaulen. Die habe ich damals laufen lassen, als ich den Hund bekommen hatte und das Alleinebleiben mit ihr geübt habe. Vorher haben wir die Reaktion mit mehreren Hunden getestet und waren positiv überrascht. Die Hunde lauschten zuerst sehr aufmerksam, suchten auch teilweise, wo die Geräusche herkommen. Aber nach spätestens einer halben Stunde schliefen sie alle tief und fest. Ab dem 2. Mal CD hören entspannten sie sich alle schon von Anfang an. Vielleicht würde euch so eine CD jetzt auch helfen? Manchmal funktioniert es als Ritual auch einfach den Fernseher laufen zu lassen oder überhaupt irgendwelche ruhige Musik/Radio. Wenn es alles nicht wirkt und der Hund gestresst bleibt würde ich es wohl mit Baldriantee versuchen.

    Sie frisst gut, freut sich aufs Essen und ich werde sie ganz sicher nicht mit Fertigfutter auf ihre letzten Tage ärgern und den Körper auch nicht.

    Genauso sehe ich das auch, für Senioren und Seniorinnen gibts es bei mir generell nur das Verwöhn- und Wohlfühlprogramm.


    @stefanie
    Ich finde das Verhalten deiner Emma typisch Omi/Opihund und ganz gewiss nicht tyrannisch, denke auch nicht, dass du daran etwas ändern solltest/kannst. Was dir von tierärztlicher Seite da gesagt wurde zeugt milde ausgedrückt von mangelnden Erfahrungen mit den Bedürfnissen von Hundsenioren. Sie sucht Nähe und Geborgenheit, weil sie sie jetzt braucht. Einen Welpen lässt man auch nicht länger alleine, da würde niemandem der Gedanke kommen er verhält sich tyrannisch, wenn er dann beim Alleinebleiben anfängt zu bellen. Bei Hundesenioren ist es wie bei menschlichen Senioren, irgendwann geht die Entwicklung wieder Richtung Kleinkind/Welpenverhalten. Ist doch auch logisch, wenn der Körper langsam abbaut, also die Hirnleistung und die Sinne nachlassen. Es verunsichert sie natürlich und deshalb sucht sie Nähe und Geborgenheit. Also, wenn es dir irgendwie möglich ist, lass sie bitte nicht alleine. Gitter würde ich auch nicht einbauen, lass sie einfach hinter dir hertapern, es schadet ihr ja nicht... Und viel Kuscheln bitte :streichel:

    Deine Beschreibung hört sich für mich leider schon danach an, dass der Körper sich verabschiedet (warum auch immer). Möge ich mich irren und dein Hund berappelt sich wieder, aber bei dem Gewichtsverlust? Ich stimme den Beiträgen hier zu, denn in der Phase ist weniger mehr. Leider haben wir mit unseren beiden Seniorinnen die Erfahrung gemacht, dass gerade die TA das anders sehen und da alles machen wollen, was machbar ist, sogar noch Vorwürfe machen, wenn man es nicht will. Der Sinn erschließt sich mir auch nicht. Unsere Omis z.B. hatten beide einen Tumor und jedes Mal hieß: "Der Hund muss operiert werden!" Die Chance, dass sie überleben wurde mit 50 % angegeben. Nur Überleben ist doch überhaupt nicht erstrebenswert, das Leben soll doch auch lebenswert sein und nicht nur ein Dahinsiechen. Und können sie die Hunde dann auch wieder jungoperieren? -Nein!



    Es ist besser die Zeit, die euch noch bleibt so intensiv wie möglich zu erleben, als sie für sinnlose Diagnostik und Behandlungen zu verplempern, die den Hund unnötig stressen. Viel Streicheln, Schmusen, Ansprechen, das leckerste Futter geben, die Situation so annehmen, wie sie ist (auch das Reinmachen ist sehr typisch) und dankbar sein für jeden Tag, den er noch kann. 13 Jahre sind kein Pappenstiel, selbst in einem Menschenleben. Und für einen Husky-SH Mix ist es ein gutes Alter. Erinnere dich an diese 13 Jahre, die du mit ihm zusammen verbracht hast und wenn der Zeitpunkt kommt, an dem du denkst, er hat so stark abgebaut, dass er keine Lebensqualität mehr hat, dann beende es bitte. Aber ich wünsche euch, dass das noch Zeit hat.



    Zum Reinmachen: Wir hatten mit beiden diese Probleme, die eine verlor Köttel (dann sogar im Schlaf), die andere pieselte Seenlandschaften in die Wohung bzw. am Ende dauerhaft beim Schlafen unter sich und sie konnte auch nicht mehr den Stuhlgang kontrollieren, weil der Darm durch den Tumor teilweise blockiert war. Windeln waren nicht so dolle bei ihr, sie trat so lange im Kreis, bis die Windel runterfiel und sie ihren Haufen machen konnte, also ließen wir das sein. Ansonsten waren hier alle Liegeplätze mit Plastikplane und Tüchern/Decken drüber abgedeckt (so dickere Malerplane aus dem Baumarkt), was auch einfach am Besten funktionierte. Man konnte die leicht abwischen und auch austauschen, wenn sie durch waren. Es bringt leider auch nichts öfter raus zu gehen, der Hund kann es einfach nicht mehr steuern, es kommt wenn kommt und muss dann sofort raus, deshalb meldet er es nicht mehr. Mit Demenz hat das denke ich nichts zu tun, dann würde er nicht immer wieder zum Wintergarten gehen.

    Nicht Spielen, das Verhalten ignorieren oder sogar den Hund in einen anderen Raum sperren würde ich nicht. Wegsperren oder Ignorieren kann auch als Strafe empfunden werden. Manche Hunde verknüpfen das blöde, für die bricht ihre kleine Hundewelt zusammen. Im Extremfall spielt der Hund dann gar nicht mehr, weil er Angst vor den Folgen hat. Dieses Spielen ist aber wichtig für die Bindung, der Hund lernt dadurch seine Impulsivität zu kontrollieren, und dass der HH die Regeln aufstellt.


    Bei uns Zuhause aber auch in unserem Umfeld wurde das immer so gehandhabt: Spielen und bevor der Welpe zu grob wird regelmäßig Spielabbruch mittels "Aus" üben. Dann in sanftes Streicheln übergehen. Schnappt der Welpe beim Streicheln kommt wieder ein "Aus". Dann wieder sanftes Streicheln. Das Ganze solange, bis der Welpe nicht mehr schnappt und entspannt ist. Dann kann man auch wieder mit Spielen anfangen, wenn man möchte.


    Passiert es mir, dass ein Welpe oder auch ein Junghund zu grob beim Spiel zuschnappt, zieh ich meine Hand weg und sag "Aua" (nicht wehleidig sondern eher tief und empört), die meisten sitzen dann vor mir und schauen mich mit großen Augen an, ohne weiterzuschnappen, wenn nicht folgt wieder das "Aus". Danach wieder sanftes Streicheln.


    Selbst Chucky, die hyperaktive Katastrophe, die nichts kannte und die ich erst mit ca. 7 Monaten bekam, hat das auf diese Weise recht schnell begriffen.

    Glauben kann ein Mensch viel... Ich habe mir die komplette Diskussion durchgelesen und es ging hier sehr wohl darum, ob Hunde ein gewisses Aggressionspotential für die Jagd brauchen. Es steht doch klipp und klar in meinem Beitrag, der Hund zieht sich zurück, um gar nicht erst in einen Kampf verwickelt zu werden. Wenn Leute der Meinung sind, sie müssten den Hunden Aggressiviät "antrainieren", oder die Hunde so züchten, dass sie ein anormales Aggressionspotential entwickeln, dann wird der Hund ein sehr kurzes Leben haben. Es braucht eben Strategie und nicht Aggression.


    Wie verhälst du dich denn persönlich, wenn du angegriffen wirst, nicht fliehen kannst und es um dein Überleben geht? Da greift dann entweder Schockstarre oder Verteidigung mit allen Mitteln. Dazu braucht es sicher keine 33-seitige Diskussion.

    @flying-paws ich würde da die Stelle freischneiden und desinfizieren und das Ganze erst eimal nur im Auge behalten. Mein TA hat auch bei der Halsentzündung mit Fieber nur ein natürliches Präparat mitgegeben, weil Antibiotika die Nieren weiter geschädigt hätten. Die Entzündung ist leider eine Folge des geschwächten Immunsystems und die offene Stelle entsteht, durch die Vergiftung des Körpers mit den Aussscheidungsprodukten, die führen zu extremem Juckreiz beim Hund. Man hat die bei meinem Hund sogar auch am Fell gerochen, es war auch an diesen Stellen etwas gelblich. Wir haben versucht die Ernährung so einzupegeln, dass die Nierenwerte sich zumindest stabilisieren. Meine hat 3 Mal täglich 1/3 Huhn, 1/3 Gemüse und 1/3 Kartoffeln bekommen, damit kam sie sehr gut klar. Sie hat bis zum Ende sehr gut gefressen, und dass war mir mit am Wichtigsten. 1-2 Mal die Woche ein gekochtes Ei. Dazu gute, planzliche, kaltgepresste Öle, ein Stück Schweineschmalz als Leckerchen abends (als Verpackung für die Herztabletten), Kräuter und zur Verbesserung der Haut und Hirnfunktion täglich Vitamin B-Komplex Pulver (leider wird das Hirn auch mit vergiftet, das äußert sich wie Demenz). Ich war da nicht einer Meinung mit meinem TA, der meinte ich solle meinen Hund wieder auf "normales Hundefutter" umstellen, denn sie hätte es nicht so begeistert gefressen wie ihre ihre tolle Diät und ein Hund mit kaputten Nieren der nicht frisst ist extrem schlecht. Aber sie hatte auch zusätzlich einen sehr aggressiven Tumor im Bauchraum und lebte nach der Diagnosestellung mit dem Nierenschaden auch nur noch 1,5 Monate. Deshalb weiß ich nicht, wie man das längerfristig am Besten handhabt.

    Da bin ich jetzt aber erleichtert für euch und wünsche schnelle Genesung. Ja, das mit den Kosten nicht scheuen ist so, ich habe für meine einzelnen Hunde auch immer einen etwa vierstelligen Betrag auf der Seite liegen gehabt und selbst das hätte im Falle einer Op schon schnell mal nicht ausgereicht. Bei Knochenbrüchen bist du z. B. bei der ersten Op locker mit 2.500 Euro dabei.

    OT: Ich bezweifel, dass Jagdhunde aus Aggression heraus agieren, und dass haben mir Jäger auch so erzählt. Ein Jagdhund, der frontal in Aggression auf ein Wildschwein losgeht hat kaum eine Überlebenchance. Die sollen das Wildschwein stellen und solange an Ort und Stelle festsetzen, bis der Jäger da ist. Der Hund hält dabei Distanz, so dass das Wildschwein ihn gar nicht erst erwischen kann und wenn er ranngeht dann nur von Hinten. Das ist eine erlernte und sehr kontrollierte Aktion, bei der der Hund strategisch vorgeht. Viele HH machen Jagdspiele mit ihrem Hund z. B. Apportieren, Ballspiele. Da kommt doch niemand auf die Idee den Hunden Aggressionspotential zu unterstellen. Das Töten selbst erlernt der Hund spielerisch im Laufe der Zeit, genauso wie andere räuberische Säugetiere auch (Delfine, Katzen, Wölfe etc.). Am Anfang steht immer ersteinmal das Spiel im Vordergrund, die Beute wird dann quasi totgespielt.



    Ich konnte das bei meiner letzten Hündin beobachten, die zwar keine Jagdhündin war aber auch einen gewissen Jagdtrieb hatte. Die ist mit ca. 10 Monaten zum ersten Mal einem Hausschwein begegnet. Sie versuchte es erst einmal vorsichtig frontal, bis das Hausschwein ab einem gewissen Abstand auf sie lossprang. Sie ergriff die Flucht und wartete in Distanz ab, bis das Schwein mit Fressen beschäftigt war. Dann schlich sie im großen Bogen um das Schwein herum und verringerte die Distanz vorsichtig von Hinten, bis sie nah genug war, um loszurennen. Sie zwickte dem Schwein in die Haxe und flüchtete in sichere Distanz, Schwein drehte sich um, rannte auf sie los, merkte aber schnell, dass es sie eh nicht mehr bekommt und blieb stehen. Auf diese Art lernte sie, und zwar spielerisch und ohne Aggression, dass sie sich größeren Tieren wenn, dann nur von Hinten und wenn die abgelenkt sind nähert.



    zum Thema: Ich habe es nur bei einem einzigem Wurf erlebt (Minibulli-Mix, wahrscheinlich mit Dackeleinschlag), dass Welpen ein Geschwisterchen richtig gebissen haben. Der hat das leider auch nicht überlebt. Der betroffene Welpe war der Schwächste im Wurf und war auch schon vorher körperlich geschwächt. Die anderen Welpen haben ihn mit ca. 4 Wochen so beharkt, dass er richtige Bisswunden hatte, behandelt werden und vom Wurf getrennt werden musste. Leider ist er trotz aller Bemühungen infolgedessen verstorben. Aber selbst das Muttertier wollte in dem Alter schon nicht mehr zu ihren Welpen, die hatten ihr die Zitzen blutig gebissen. Für mich ist das auch kein normales Verhalten mehr. Ich nehme an, dass da die Futterressourcen einfach zu knapp waren und auch räumlich zu viel Enge herrschte. Mit einem dieser Welpen (der einzigen Hündin im Wurf, sie ist als Erste geboren worden und war deutlich größer und kräftiger als ihre Geschwister) hatte ich jahrelang intensiven Kontakt, da meine damalige Mitbewohnerin sie übernahm. Die anderen habe ich nicht erlebt. Sie hatte kein gestörtes Sozialverhalten, konnte aber recht garstig werden, wenn ein anderer Hund ihr etwas klauen wollte oder ihr anderweitig zu sehr auf die Nerven ging. Der Hund ist im Sozialverband mit etwa 10 anderen Hunden (alle größer als sie, Rüden, Hündinnen, einmal die Straße rauf und runter Mischlinge, unterschiedliche Altersstufen) aufgewachsen, richtige Beißereien gab es da nicht, selbst Kabbeleien waren die Ausnahme. Fremdhunde waren auch kein Problem für sie, sie war einfach sehr unkompliziert.



    Ein anderes Beispiel war ein SH-Mischling (der kam aus Kettenhaltung), der ist mit ca. 10 Wochen auf eine unserer Seniorinnen losgegangen, weil die seinem Futter zu nahe kam. Die Omi war damals schon an die 15 Jahre alt, etwas tüddelig und ziehmlich klapprig auf den Hinterbeinen und konnte sich weder verteidigen noch schnell genug zurückziehen. Der Wurm hatte sich in ihrer Lefze verbissen, hing da richtig dran. Meine Seniorin ging dann dazwischen und gab ihm ihre übliche Standardwelpenansage (kurz und schmerzlos), wenn die Grenzen überschritten, was auch immer erfolgreich war. Das wirkte bei dem gar nicht, der ist sofort wieder auf die Omi los. Meine hat ihn dann etwas gröber zurechtgewiesen, bis er unter ihr und auf dem Rücken lag und auch so erst einmal kurz liegen blieb. Nicht falsch verstehen, der Kleine hatte nicht einen Kratzer, nur einen kurzen Schreck und wusste von da an, dass er die Omi nicht anzufallen hat. Aber auch aus dem ist kein aggressiver Hund geworden, er ist beschwichtigend in seinem Sozialverband, wird er allerdings von fremden Rüden aggressiv angegangen, wehrt er sich auch. Als "normal" empfinde ich solches Verhalten in der Welpenphase aber trotzdem nicht, diese Überreaktion kam für mich ganz klar von den sehr schlechten Haltungsbedingungen unter denen dieser Welpe vorher überleben musste.