Ausschlaggebender Faktor dafür, dass mein Freund diese Entscheidung erzwungen hat, war vor 10 Tagen ein kleiner "Zusammenbruch" von mir: Meine Tochter musste unerwartet ins Krankenhaus und dort eine Woche bleiben. Dort lag sie alleine im Zimmer, war kreuzunglücklich und krank und ich habe mich fast zerrissen, soviel wie möglich bei ihr zu sein, gleichzeitig noch dem Hund gerecht zu werden, mich um unseren Umbau zu kümmern - und in dem Stress kam dann noch mein vom Job (Pilot) ebenfalls gestresster Freund für einige freie Tage nach Hause und kam natürlich komplett zu kurz. Meine eigene Firma habe ich ganz hintenangestellt, was sich natürlich prompt im Umsatz bemerkbar machte.
Dazu mein schlechtes Gewissen, weil ich meiner Tochter in Ermangelung eines Hundesitters während ihrer Schulferien diverse Freizeit-Wünsche wie Freizeitpark, Erlebnisbad, Museum etc abschlagen musste, weil ich den Hund nicht mal eben 8 Std. und länger alleine lassen oder sonstwie ständig vernachlässigen kann und kein Hundesitter zur Verfügung stand.
Tja, dann habe ich irgendwann nachts hier mit Tränen in den Augen gesessen und zugegeben, dass ein Tag mit 24 Std. für alles, was ich so um die Ohren habe, einfach zu kurz ist und dass ich mich manchmal überfordert fühle. Und genau diese Gelegenheit hat er (klar war das unfair) genutzt, die Abgabe des Hundes zu verlangen, da er mit ihm sowieso noch nie klar kam (Hundehaare, Zeit, mangelnde Flexibilität) und auch nicht bereit war, die Beschäftigung mit dem Hund auch zu seinem Hobby zu machen.
Ausserdem war sowieso ständig eifersüchtig auf die Zeit, die ich mit dem Hund verbrachte - für ihn z.B. sehr ärgerlich (verständlich), dass ich einen Kurzurlaub in England, wo er seine Base hat, absagen musste, als Wolf sich die Pfote verletzt hatte und nicht in die bereits gebuchte Hundepension durfte.
Jetzt kennt Ihr ungefähr die Vorgeschichte. Von der Vernunft her hat er in vielen Dingen recht und in meine emotionale Lage kann er sich einfach nicht reinversetzen. Meine Tochter hat 1000 weitere Interessen und wird dadurch hoffentlich besser mit dem Verlust des Hundes klarkommen. Mein Freund freut sich, weil er meint, dass dann alles wieder so toll wird wie früher (bleibt abzuwarten). Heute haben sich Interessenten gemeldet, die Wolf vermutlich ein tolles Zuhause mit mehr Zeit für ihn bieten können - dann würde auch er vermutlich glücklich sein und mich bald vergessen. Nur ich muss irgendwie klarkommen und mir tut das alles verdammt weh.