Hallo ihr,
unser Hund Teddy, der erst seit 2 Jahren bei uns ist, macht uns im Moment grosse Sorgen. Er ist ein - laut Papieren - 9 Jahre alter Pudelmix. Tierärzte schätzen ihn aber deutlich älter, eher auf 12.
Seit mehreren Wochen schon fing es damit an (ich glaube die allerersten Symptome sind sogar schon ein paar Monate her), dass er auf den Spaziergängen deutlich schlapper war und nur noch hinter uns her trottelte. Im Nachhinein ist mir aufgefallen dass sein Stuhl auch schon mindestens ein paar Wochen sehr dunkel / fast schwarz war.
Einige Wochen später kamen Schwächeanfälle dazu, bei denen er bei Anstrengung angefangen hat zu torkeln und dann zusammengebrochen ist.
Natürlich waren wir dann schon beim TA, der aber fälschlicherweise dachte, es läge an seinem Herz.
Nachdem also die Herzmedikamente nach 2 Wochen keine Besserung brachten, fuhren wir in die Tierklinik Hofheim zur einer Kardiologin. Das war nun vor 8 Tagen. Die stellte gleich fest dass das Herz nicht das Problem war. Als sie Teddys sehr blasse Lefzen sah, riet sie uns zu einem Blutbild. Das Ergebnis: Anämie, mit einem HCT-Wert von 19,2.
Die Reticulozyten waren aber deutlich erhöht, also ist sie immerhin regenerativ, denn der Körper versucht den Verlust auszugleichen.
Die TÄ stellte uns vor die Entscheidung, weitere Tests zu machen, oder wegen Verdacht auf AIHA eine Therapie mit Cortison zu probieren.
Mit den Informationen die wir zu dem Zeitpunkt hatten (sprich: so gut wie gar keine), entschieden wir uns für die Cortison-Gabe.
Innerhalb dieser Woche hatte er auch einiges an Nebenwirkungen vom Cortison: Viel viel Durst und an einem Tag heftig Durchfall.
Am Samstag und am Montag hat er uns einen ordentlichen Schreck eingejagt, weil er einen seltsamen, Epilepsie-ähnlich Anfall hatte. Aber so richtig wie Epilepsie sah es auch nicht aus. Er rollte dabei unkontrolliert um die eigene Achse, wie ein Krokodil das seine Beute gefangen hat. Sah ganz erschrocken dabei aus. Jeweils eine Minute oder so gingen diese Anfälle, dann war der Spuk wieder vorbei.
Bei der TK angerufen: Wir sollen einfach weiter beobachten, wenn sonst nichts auffällig ist.
Ich bin mir jedenfalls sicher dass irgendein Zusammenhang mit dem Cortison besteht, weil Teddy sowas wirklich noch nie hatte.
Sein Zustand ist allgemein noch etwas schlechter geworden, vor allem ist er schwächer. Spazieren geht kaum noch, auf Treppen müssen wir ihn jetzt immer tragen.
Nunja, gestern hatten wir dann Kontrolltermin: HCT ist gesunken auf 18,2.
Die TÄ meinte, dann macht das Cortison wohl nichts, besser wieder absetzen, gerade auch wegen dieser Anfälle. Sie glaubt, dass das evtl. von einer Thrombose gekommen sein könnte, die ja durch Cortison begünstigt werden.
Nachdem ich inzwischen auf viel über Anämie beim Hund gelesen habe, bat ich um einen Test auf Mittelmeerkrankheiten (Leishmanien, Ehrlichia, Babesia, Anaplasma). Auch wenn Teddy mit uns noch nie im Ausland war. Wenn wir Glück haben bekommen wir die Ergebnisse morgen, wenn nicht am Montag.
Die TÄ hat uns aber schonmal Doxycyclin mit auf den Weg gegeben, ausserdem Sucrabest, einen Magenschutz. Der könnte wohl auch helfen, falls da ein Magengeschwür ist, das blutet.
Die Ärztin meinte irgendwas, dass man wegen der Cortison-Behandlung jetzt keinen US machen könnte. Weiss jemand wieso?
Jedenfalls überlege ich jetzt natürlich was wir als nächstes machen, wenn der Mittelmeerkrankheiten-Test negativ ausfällt.
Soll ich nochmal um einen Coombs-Test bitten um sicher zu sein, dass es nicht doch AIHA ist und das Cortison zu langsam angeschlagen hat? Ich bin mir nicht sicher ob der Test nun wegen der einen Woche Cortison falsch negativ sein kann, oder ob das eigentlich unwahrscheinlich ist...
Aber Teddys Stuhl war mit der Cortison-Behandlung wieder braun und nicht mehr so dunkel, das lässt mich schon stutzen. Andererseits kam seine Anämie irgendwie sehr schleichend, im Gegensatz zu den meisten AIHA-Fällen, von denen ich lese.
Würde man auf einem US evtl. Tumore oder sowas sehen? Wobei wir eine Chemo nicht wirklich in Betracht ziehen würden, das möchten wir Teddy nicht antun.
Auch eine Knochenmark-Biopsie oder Endoskopie kommen nicht wirklich in Frage, weil das eine zu grosse Belastung für unseren Süssen wäre.
Aber alles, was vielleicht zu etwas führt, was BEHANDELBAR ist bei einem Hund in seinem Alter, würden wir schon ausschöpfen.
Die TÄ meinte auch, wenn sein Blutwert weiter sinkt, ist er bald ein Kandidat für eine Transfusion. Aber macht eine Transfusion Sinn, wenn keine behandelbare Ursache gefunden wird? Würde das das Unvermeidliche nicht nur ein paar Wochen weiter hinauszögern?
Vielen Dank euch allen fürs Lesen, und ich würde mich freuen wenn ihr vielleicht noch weitere Ideen oder Erfahrungen beitragen könntet.