Beiträge von Trüffelnase

    Das mit dem Anspringen ist ein leidiges Thema. Wie du schon sagst, die Menschen ermutigen Delia aber auch dazu. Und jetzt bei dem Schmuddelwetter ist das dann natürlich alles andere als angenehm, wenn plötzlich alle Klamotten von Jack Wolfskin sind... :roll:


    Dein Rüde scheint auch einen relativ ausgeprägten Jagdtrieb zu haben. Das hält sich bei meiner Hündin in Grenzen.


    Wenn sie ihr überdrehtes Verhalten mit Anspringen, knurren, schnappen etc. zeigt, ist bei ihr immer eine stressige Situation vorangegangen - positiv oder negativ. Außerdem glaube ich, dass auch sie gelegentlich um Aufmerksamkeit heischt.


    Bist du dir sicher, dass dein Rüde schläft, wenn du nicht da bist? Wir sind recht selten weg, aber Delia hat bisher noch nichts kaputt gemacht während meiner Abwesenheit. Ich gehe auch davon aus, dass sie ruhig ist und schläft, aber meine Hundetrainerin meint, dass sie wahrscheinlich gestresst ist, wenn gar niemand im Haus ist und wir sollten doch mal filmen, was sie dann so treibt.


    Wie werdet ihr das an Silvester handhaben?

    Ich glaube nicht, dass er unterfordert ist. Du scheinst auch einen eher temperamentvolleren Rassenvertreter im Haus zu haben. ;)


    Ist er denn zwischen den Spaziergängen immer alleine zu Hause?


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Hündin zwar die Bewegung wirklich braucht und gerne rumtobt, aber manchmal fährt sie das auch extrem hoch. Wenn sie hingegen eine halbe Stunde richtige Nasen- bzw. Kopfarbeit gemacht hat, ist sie danach ruhig und kaputt. Ich denke, die Balance muss stimmen.


    Springt euer Rüde eigentlich auch so gerne Menschen an? Vor Freude? Das bekomme ich bei meiner ganz schlecht raus. Wir arbeiten daran...

    Hallo!


    Ja. Die Trainerin hat mich bestätigt, dass das meiner Hündin einfach am meisten Spaß macht, Nasenspiele zu machen. Sie muss sich konzentrieren und fährt nicht so extrem hoch und es sind nun einmal Nasenhunde. Was nicht heißt, dass wir nicht auch Apportierübungen und Geschicklichkeitsspiele machen, z. B. langsam (!) über Baumstämme oder Mauern balancieren o. ä. Ich kann sagen, dass meine Hündin eher zu der lebhaften Fraktion gehört und ich denke, wir sind jetzt auf einem ganz guten Weg. Der Teufelskreis scheint durchbrochen und umso ruhiger und gelassener ich werde, umso ruhiger wird das Tier...


    Diese Übersprungshandlungen werden immer seltener und ich weiß inzwischen genau, wann ich mit ihnen zu rechnen habe. Oft kann ich vorbeugen, indem ich irgendein alternatives Kommando gebe, wenn nicht, ignoriere ich sie komplett. Wenn sie an mir hochspringt, bleibe ich stehen, wende mich ab und verschränke die Arme. Sie kommt einfach nicht weiter mit diesem Verhalten.


    Leinenführigkeit macht auch Fortschritte. Ich zerre nicht mehr an der Leine und die Hündin dadurch immer weniger. Es ist für uns der richtige Weg, den diese Trainerin uns mit ihrer völlig gewaltfreien und ruhigen Methode aufgezeigt hat.


    Ich denke, ich habe in den ersten Monaten auch zu viel und zu schnell von meinem Hund verlangt. Das hat uns beide überfordert. Das erste Jahr ist und bleibt nun einmal sehr anstrengend, aber es lohnt sich!


    Du fragst, wie lange wir täglich unterwegs sind. Wir gehen an einem "normalen" Tag am Morgen etwa eine Viertelstunde "um den Block". Wir wohnen auch relativ städtisch, allerdings in einem Einfamilienhaus mit Garten. Gegen Mittag mache ich dann eigentlich täglich eine 1,5 bis 2 stündige Runde, immer mit Freilauf und oft mit Hundekontakten und am Abend geht es dann noch einmal um den Block.


    Wie ist das bei euch?


    Ich finde es schade, dass man so selten einen Lagotto trifft. Gibt es halt doch nicht so häufig. Aber in unserer Nachbarschaft soll kommendes Jahr einer einziehen. Auf Facebook gibt es übrigens eine Lagotto-Gruppe...

    Hallo!


    Habe deinen Beitrag gerade gelesen. Wir haben auch einen Lagotto Romagnolo, eine Hündin. Sie ist im September 2014 geboren. Unsere Probleme waren zwar nicht komplett identisch mit euren, aber ich habe mir vor etwa drei Monaten die Hilfe einer Hundetrainerin geholt, die mir entscheidend weitergeholfen hat.


    Sie hat vor allem festgestellt, dass meine Hündin eine extrem niedrige Reiz- und Frustrationsgrenze hat. Das hat sich bei uns abgesehen von ungeduldiger Zieherei an der Leine auch dadurch geäußert, dass sie mich oft als "Übersprungshandlung" angesprungen hat, in die Schuhe und Jacke gebissen und "gemotzt". Durch die absolut gewaltfreie und sehr ruhige Methode der Trainerin ist nun alles viel entspannter geworden. Ich mache nun viel mehr "ruhigere" Spiele mit dem Hund als wilde Jagdspiele, die sie immer noch zusätzlich aufgekratzt haben. Viel Nasenarbeit und Geschicklichkeitsspiele. Toben kann sie beim Spiel mit anderen Hunden oder ausgedehnten Spaziergängen noch genug.


    Ansonsten muss ich sagen, dass ich begeistert vom Lagotto bin, aber es ist kein Hund nur fürs Sofa! Wie läuft es bei euch inzwischen?


    Lieber Gruß!

    Ich kenne dieses Problem mit meiner Lagotto-Hündin auch sehr gut. Habe auch hier an anderer Stelle schon einen Strang eröffnet. Eigentlich ist das so ziemlich die einzige Baustelle, die ich mit ihr habe. Sie führt dieses "Theater" in unregelmäßigen Abständen und unterschiedlichen Situationen an der Leine auf. Und beim Freilauf verhält es sich etwas anders. Sie lauert mir von Zeit zu Zeit auf und springt mich dann bellend an, wenn ich auf sie zukomme. Beide Verhaltensweisen habe ich schon auf unterschiedlichste Weisen zu unterbrechen versucht. Eine Hundetrainerin hat mich und meine Hündin ein einziges Mal gesehen und sprach sofort von massiven Unterordnungsproblemen... Na ja. Man lässt sich auch schnell verunsichern und weiß dann manchmal gar nicht mehr, wie man richtig reagieren soll. Zumal meine Hündin prinzipiell ein sehr gelehriger und auch gehorsamer Hund ist.


    Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass dieses Verhalten, vor allem an der Leine, eine Art Übersprungsverhalten ist. Ich habe beobachtet, dass es eigentlich immer nur dann auftritt, wenn sie vorher warten musste, mit anderen Hunden getobt hat oder Kontakt hatte, eine ungewohnte Situation gemeistert wurde, selten einfach nur aus Langeweile. Also sie fängt erst dann mit dem Hochspringen, bellen und schnappen an, wenn wir weitergehen. Ich bin genervt von diesem Verhalten und zeige es ihr auch. Scharfes Nein, kurze Leine und ich mache es hier unangenehm, gehe aber weiter. Manchmal versuche ich auch, sie durch Kommandos abzulenken, vor allem dann beim Freilauf. Wenn ich Glück habe, reagiert sie dann auch auf ein aufforderndes "Weiter".


    Ich finde es halt auch nicht gut, dass man dann gleich das ganze Hund-Mensch-Verhältnis in Frage stellt, so wie das besagte Trainerin getan hat.


    Ich bin aber auch für jeden konstruktiven Tipp diesbezüglich dankbar!

    @ Sockendieb: Habt ihr auch einen Lagotto?


    Heute hatten wir ein gaaaanz anderes Problem: Es hat hier ja praktisch den ganzen Sommer nicht geregnet, aber heute. Und zwar so, dass Frauchen einen Regenschirm mit zum Gassigehen nehmen musste. Delia hat sich angestellt, als sei das ein gefährliches Monster. An Anspringen und Schuhe beißen war überhaupt nicht zu denken. Sie musste aufpassen, dass sie sich vor dem Regenschirm in Sicherheit bringt. :rollsmile:


    Ja. Lagotti wollen beschäftigt sein, körperlich und geistig. Sie sind sehr darauf bedacht zu gefallen und eng mit ihren Menschen zusammen zu sein. Irgendwie muss immer Action sein, was man von Zeit zu Zeit auch mal bremsen muss, damit man sich kein hyperaktives Bündel heranzieht. Vom Temperament her passt der Hund aber gut zu uns. Ich wollte keine Schlaftablette...

    Danke, Themis, für deine Worte. Genau das mit den Übersprungshandlungen hat mir eigentlich auch mein Bauchgefühl gesagt. Ich habe nämlich nicht das Gefühl, dass mich mein Hund nicht respektiert. Sie ist hier auch nicht der kleine giftige Haustyrann, der uns allen auf der Nase rumtanzt.


    Trotzdem ist es ja auch vielleicht nicht schlecht ein paar Anregungen zu bekommen und sich, wie du auch sagst, Gedanken darüber zu machen, wann und warum sie das tut. Mittelfristig wäre es nämlich ganz schön, wenn mir mein Hund unterwegs nicht mehr in die Schuhe beißen würde. :hust:

    Danke für eure Antworten.


    Um das noch einmal klar zu machen: Sie rastet bei einem Spaziergang oder beim Freilauf nicht permanent aus. Das sind immer nur Momente. Gerade, wenn sie ohne Leine sein darf, ist sie normalerweise einfach nur happy und kommt sehr zuverlässig auf Abruf. Und deshalb weiß ich auch nicht, ob ich da jetzt ewig grübeln soll, warum sie sich so verhält und ihr Verhalten überbewerte. Ich bin halt etwas verunsichert, weil ich auch die Basis für ein gutes Verhältnis zu meinem Hund nicht gefährden will.

    Ich finde es vor allem auch nicht so ganz nachvollziehbar, dass plötzlich das komplette Mensch-Hund Verhältnis gestört sein soll. Sicher stört mich dieses Verhalten meiner Hündin auch und ich möchte es abstellen, weil es unerwünscht und respektlos ist. Aber das ist auch im Prinzip das einzige wirklich ärgerliche Problem, das ich mit ihr habe und sie geht mich ja nicht den ganzen Tag an...


    Die Trainerin meinte, ich solle sie mit einem deutlichen "Nein" zurechtweisen, wenn sie nicht reagiert, auch mal an der Leine rucken. Ansonsten darauf achten, dass sie mit ihrer Aufmerksamkeit bei mir ist und beim Spaziergang mal die Richtung wechseln. Wenn sich die Situation, dass sie mich anspringen will, entwickelt, solle ich auch versuchen, ein anderes Kommando zu geben, dass sie schon gut befolgt und sie dafür loben. Diesen Tipp habe ich auch von euch schon bekommen und das klappt hin und wieder gut, wenn ich sie rechtzeitig sitzen lasse. Darüber hinaus meinte die Trainerin, ich solle ihr über die Schnauze fassen, wenn sie gar nicht mehr runterkommt... Wenn ich sie frei laufen lasse und sie in Lauerstellung geht, hilft es oft, ihr einen Stock zu geben, dann ist sie abgelenkt...


    Es hört sich immer so dramatisch an und sicher ist es auch wichtig, dieses Verhalten zu stoppen, aber ob meine Hündin deshalb hier wirklich gleich der Chef ist, wage ich auch zu bezweifeln. Es kommt wohl auch hinzu, dass sie mit ihren elf Monaten mitten in ihrer Flegelphase ist. Außerdem ist sie generell ein Temperamentsbündel!

    Hallo!


    Ich noch einmal zu obigem Problem.


    Wir gehen seit zwei Wochen wieder zur Hundeschule. Ich war froh, dass meine Kleine ihr Verhalten dort auch mal gezeigt hat. Beim Führen fing sie wieder an, in meine Füße und Leine beißen zu wollen und hat gebellt, wenn ich sie mit "nein" maßregelte. Weniger froh war ich über die Ansicht der Trainerin, dass das Ganze ein Problem der Grenzsetzung sei und mir mein Hund die Regeln aufdiktieren wolle. Was ich dabei nicht verstehe, ist die Tatsache, dass das eigentlich unser einziges Problem ist. Ich halte die Hündin ansonsten für sehr gehorsam und kooperativ.


    Auf jeden Fall wurde mir nun empfohlen, die Sache anzugehen, allerdings auf keinen Fall mit Ignoranz. Der Hündin müssten ganz klare Grenzen aufgezeigt werden, bis hierhin und nicht weiter. Aber das ist nach wie vor leichter gesagt als getan. Es gibt auf jedem Spaziergang mindestens eine Situation, in der das Verhalten unvermittelt wieder auftritt.


    Bin schon wieder oder immer noch ziemlich ratlos...