Beiträge von Trüffelnase

    AkkiLeela


    Wir sind seit einem knappen Jahr bei dieser Trainerin. Haben bei ihr durchaus mit beiden Hunden große Fortschritte in Sachen Leinenführigkeit und Freifolge hinsichtlich der Orientierung gemacht. Das Thema Leinenaggression hat sich bei unserem Rüden so nach und nach manifestiert und wir arbeiten an diesem Thema explizit erst seit kurzem.


    Für mich wird es aber auch Zeit, dass ich mal Erfolge sehe. Jeder Spaziergang mit dem Rüden (ganz zu schweigen von solchen mit beiden Hunden) bereitet mir Bauchschmerzen und Stress. Und ja, das ist genau dieser Teufelskreis, in dem man sich befindet.

    Mit dem Bauchgefühl ist das so eine Sache bei uns. Ich habe das Gefühl, dass es immer mehr verloren geht, je mehr man sich an das halten will, was der jeweilige Trainer sagt.


    Ich habe ja weiter oben schon geschrieben, dass wir mit unserer Ersthündin rein mit positiver Verstärkung gearbeitet haben. Aber wir kamen an bestimmten Punkten an unsere Grenzen. Ab und an brauchte sie einfach mal eine "Ansage". Gewalt in der Hundeerziehung lehne ich ab. Damit könnte ich nicht arbeiten. Aber körpersprachlich deutlich werden, hat bei der Hündin wahre Wunder bewirkt.


    Beim pöbelnden Rüden bin ich mit "schön füttern" in Sachen Leinenführigkeit und -aggression keinen Schritt weiter gekommen. Wir sind jetzt seit etwa einem Jahr bei einer Trainerin, mit der wir dieses Thema das erste Mal gezielt angehen. Den Durchbruch habe ich noch nicht gehabt. Aber wir stehen ja erst am Anfang und ich glaube, es ist wichtig, die Strategien nicht andauernd zu wechseln.

    Ich denke, Menschen, die einen in dieser Hinsicht völlig unkomplizierten und verträglichen Hund haben, können das überhaupt nicht nachvollziehen, wenn der tägliche Hundespaziergang zum Spießrutenlauf wird.


    Ich kenne beide Seiten. Wenn ich früher mit der Ersthündin pöbelnden Hunden begegnet bin, war das für mich auch befremdlich. Mir taten die Besitzer dieser Hunde echt Leid, aber im Grunde habe ich immer gedacht, dass sie da ja wohl was falsch gemacht haben müssen...


    Jetzt bin ich selber in der Situation, dass ich vor jeder Runde mit dem Rüden Bauchschmerzen habe. Ich würde mir so sehr diese Leichtigkeit und diesen Genuss zurück wünschen, womit doch eigentlich der Spaziergang mit den Hunden verbunden sein sollte.

    Trüffelnase

    Die beiden untereinander sind unzertrennlich, die lieben sich wirklich sehr. Und das ist auch ein großer Teil des Problems. Eigentlich hast du bei der Einschätzung des Wheaten auch recht. Aber Lito hat seinen Standard bei so gut wie keinem Thema gelesen (er ist in vielen Dingen ein sehr, sehr untypischer Wheaten) :roll:

    Das kenne ich mit dem "untypischen" Verhalten. Ich habe zwei Hunde einer Rasse. Sie könnten in verschiedenen Bereichen nicht unterschiedlicher sein. Irgendwo in der Mitte wäre wohl "normal". blushing-dog-face

    @ Morelka


    Ich hätte in unserer jetzigen Situation ganz genauso reagiert. Finde ich nicht feige, sondern Stress vermeidend für alle Beteiligten blushing-dog-face


    Wir waren gestern seit etwa zwei Monaten das erste Mal wieder mit einem Lagotto-Kumpel von meinen beiden unterwegs. Allerdings bin ich gestern mal bewusst nur mit Lino mitgegangen. Beim Zusammentreffen (an der Leine) hat er sogar seinen Freund angeknurrt. Ich habe sofort mit "nein" abgebrochen und das hat in diesem Fall gereicht. Wir sind dann in einem Auto zu einem Waldstück gefahren. Dort durften beide in den Freilauf und alles hat wunderbar geklappt, sogar besser, als wenn meine Hündin dabei gewesen wäre. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass ich mit einem einfachen Abbruch Linos anfängliches Verhalten tatsächlich sofort beenden konnte. Ich war wohl sehr authentisch, weil ich es einfach nicht akzeptieren wollte, dass er nun auch seinen Kumpel anpöbelt...


    Atrevido


    Ja. Das mit den Einzelrunden ist im Moment wirklich nötig. Ich möchte nicht, dass es ein Dauerzustand wird, aber ich bin gerne bereit, jetzt nochmal Energie in die Problematik zu stecken, auch im Hinblick auf eine bessere Zukunft. Es ist natürlich sehr zeitaufwändig bzw. werden die Runden für den einzelnen Hund etwas kürzer. Und Frau hat ja auch noch ein Leben neben den Hunden...


    Wie sind denn deine Hunde untereinander? Verstehen sie sich gut? Mit dem Soft Coated Weathen Terrier habe ich auch seinerzeit geliebäugelt. Ich dachte, die wären auch eher verträglich und sanft? thinking-dog-face


    Im Moment ist es bei uns so heiß, dass wir gar nicht viel machen. Wir haben ein Haus mit Garten und eine Wasserfläche, wo die Hunde schwimmen können. Es ist wunderbar entspannt für alle, wenn die Hunde einfach mal Hunde sein dürfen, ohne dass man sich ein schlechtes Gewissen wegen mangelnder Auslastung machen muss. Zeit zum Durchatmen! dog-face-w-wry-smile

    So. Ich komme jetzt gerade von meinen Einzelrunden zurück. Trotz viel Begängnis heute am Sonntagvormittag lief es ganz gut. Wir haben direkte Konfrontationen vermieden und die Straßenseite gewechselt. Dieser Abstand reicht für Lino meistens aus, damit er sich nicht allzu sehr aufregt. Die Runden fallen halt derzeit lieber etwas kürzer aus, dafür versuche ich, es so gut es geht orientiert hinzubekommen. Ich bin froh, dass die meisten Fußgänger, Jogger, Radfahrer und Kinderwagen inzwischen (wieder) etwas entspannter gesehen werden.


    Die Runde mit der Hündin war entspannt. Sie hat auch ihre Baustellen, aber solche, an denen man viel relaxter arbeiten kann. Und solche, die vor allem auch anderen Leuten nicht so auffallen. Denn etwas peinlich ist mir das Theater meines Rüden schon manchmal. Gebe ich zu. Heute habe ich einen ohne Leine auf sie zulaufenden, bellenden Hund abgeblockt. Auch das musste ich erst lernen. Ich hatte das Gefühl, dass sie dankbar war, dass ich das für sie geregelt habe.


    Ich bin sehr froh darüber, dass wir einen Garten haben und den auch noch direkt am Wasser. Bei dieser Hitze lässt es sich für Hund und Mensch dort gut aushalten und alle können etwas entspannen.


    @ Montagsmodell:


    Ja. Ich weiß, dass ich an mir arbeiten muss. Und ja, meine Trainerin sagt auch, dass Lino es ja kann. Heißt es nicht immer so schön, das Problem ist immer am anderen Ende der Leine? So einfach ist es aber natürlich auch nicht. Ich habe zwei Hunde derselben Rasse. Sie könnten vom Charakter kaum unterschiedlicher sein!


    @ Morelka:


    Ich gestalte es jetzt meistens so, dass ich morgens die erste Runde mit beiden getrennt gehe. Dann machen wir entweder eine große Runde mit Freilauf und Freifolge (das klappt übrigens seitdem wir es trainieren schon richtig gut), ansonsten Garten oder nochmal zwei getrennte Runden.


    Wenn ich mit beiden zusammen gehe, wird es schwieriger. Lino ist definitiv der Pöbeler. Beide ziehen auch oft noch an der Leine, die Hündin vor allem, wenn ich mit beiden Hunden gehe. Ich denke, das ist auch stressbedingt. Wenn ich sie korrigiere, z. B. die Richtung wechsele, muss ich das ja auch zwangsläufig mit beiden machen. Und du hast Recht, im Prinzip muss ich sie dann gleich behandeln. Erst den Namen und dann den Abbruch dauert ja auch oft einfach zu lange. stuck-out-tongue-and-winking-eye-dog-face

    Der Vorteil ist, dass wir bei der jetzigen Trainerin schon länger sind. Beide Hunde gehen auch einmal wöchentlich bei ihr im Gassiservice mit. Also kennt sie die Hunde. Bei ihr "spurt" Lino übrigens ohne Probleme. Sie hat eine ganz andere Präsenz als ich und macht ihm rechtzeitig unmissverständlich klar, dass pöbeln nicht ist. Sie meint auch, dass mein Hund zumindest kein Angsthund ist und es viele Rüden gibt, die in diesem Alter pöbeln. Aber ohne daran zu arbeiten, wird man da nicht rauskommen.


    Lino ist meiner Meinung nach aber trotzdem zumindest unsicher und sehr aufgeregt, wenn wir rausgehen. Meine Hündin ist auch so, dass ihr oft die Impulskontrolle und die Frustrationstoleranz fehlen, aber sie kanalisiert das dann nicht in Aggression, bisher jedenfalls nicht.


    Wie ist das eigentlich mit den gut geführten Social Walks? Ist das in diesem Stadium überhaupt angebracht? Oder sollte man da zumindest schon eine gewisse Grundruhe in die Situation gebracht haben?


    Jetzt "muss" ich gleich wieder los. Einzelrunden sind angesagt. Sonntags in der Stadt... :fear:


    Morgen werde ich dann mit beiden Hunden eine große Freilaufrunde außerhalb machen. Dafür müssen wir aber immer erst mit dem Auto ein Stück fahren.

    Deshalb ist unser oberstes Gebot: das darf nur so selten wie möglich passieren.

    Diesen Satz würde ich gerne fett unterstreichen und mehrfach liken!!


    Genau das ist die beste Variante, und je besser es gelingt, sich schrittweise immer nur so weit an die Situationen heranzutasten wie der Hund es noch aushält, desto schneller und zuverlässiger werden die Erfolge. Die Variante "schreiendem Hund die Wurst ins Maul geben" ist für genau zwei Varianten gut: Einmal, weil man es eben nicht immer in der Hand hat und blöde Momente einfach passieren. Und dann, weil es gerade am Anfang auch Hunde gibt wie mein Krümel war, da gab es keinen Spielraum, Hund wahrnehmen und völlig abgeschossen sein war eins. Kein Überlegen, kein noch so kleiner Moment in den man hätte reingrätschen können. Und genau um diesen Moment zu schaffen, dafür ist das Füttern trotz Getobe dann gut.

    Das sagt mir übrigens auch mein Gefühl. Die Situationen so gut es geht vermeiden, in denen es passiert.


    Auch die Trainerin hat mir dazu geraten. Allerdings ist das hier bei uns wirklich sehr, sehr schwer, allen Hunden immer großräumig auszuweichen.

    Danke für eure Worte, die echt Mut machen!


    "Unterholzkrabbler" Klasse! grinning-dog-face-w-smiling-eyes


    Wenn ich mit meiner Hündin gehe, ohne den Rüden dabeizuhaben, fange ich jetzt auch schon an zu scannen. Obwohl es überhaupt nicht notwendig ist. Und vor kurzem habe ich mich sogar dabei ertappt, wie ich die Straßenseite wechseln wollte, weil mir ein Hund entgegen kam. Ich hatte aber selber gar keinen dabei! stuck-out-tongue-and-winking-eye-dog-face