Beiträge von HerrinDesFeuers

    Hallo ihr Lieben!
    Da wir ja in den nächsten Monaten einem Hund ein Zuhause schenken wollen und schon überlegen und planen, ist meinem Mann jetzt aufgefallen, dass seine Hundehaltung noch garnicht genau 10 Jahre her ist. Heißt: er würde wohl noch um den "Hundeführerschein" drum rum kommen. WENN er die Haltung nachweisen kann.
    So, da stellt sich mir die Frage: Welchen Nachweis wollen die Behörden bitte haben?! Steuerbescheide, Tierarztinfo? Ich habe bei Tante Google nix gefunden. Für mich macht ein Bescheid über die Hundesteuer so erstmal am meisten Sinn. Haben wir aber nicht mehr. Kann man sich sowas nachträglich holen oder müssen wir diesen Sachkunde-Zinober jetzt tatsächlich so gesehen sinnfrei mitmachen? Ich hab kein Problem damit, aber da mein Mann somit da rausfällt, find ich das natürlich jetzt doof, in sowas Geld und Zeit zu investieren.


    Das kann man so pauschal nicht sagen. Sich einen Hund während einer "psychischen Krankheit" anzuschaffen muss nicht zwingend unvernünftig sein, im Gegenteil. Es gibt soviele Facetten und als psychisch Kranker ist man weder doof noch gar nicht belastbar. Die TE schrieb, dass sie sich stabilisiert hat und ihr/e Therapeut/in ihr dazu geraten hat. So am Ende wird sie donn wohl nicht sein. Manche psychischen Störungen/Persönlichkeitsstörungen hast du ein Leben lang. Ergo niemals Hund? Ein Hund fühlt, wie du dich fühlst, ja. Als Borderliner, der zwischen Gefühlsextremen schwingt, ist das also fast schon Tierquälerei?
    Also ich weiß, was du meinst, aber du darfst dir eine psychische Krankheit nicht vorstellen, als ob der Mensch kurz vorm Wahnsinn wäre. Er ist eben einfach nur anders und darauf kann sich ein Hund sehrwohl einstellen. Was ist denn mit den ganzen Begleithunden extra für Menschen mit Handicap? Natürlich sollte man sich einen Hund nicht während einer Akutphase anschaffen, aber in einer solchen steckt die TE scheinbar nicht. Was in der Zukunft ist kann weder ein gesunder Mensch sagen, noch ein kranker. Als Gesunder kann mir auch ein Schicksalsschlag passieren und ich bin am Boden. Trotzdem wird der Hund dann nicht automatisch problematisch.


    Dass sie noch nicht wieder "arbeiten" sollte, sehe ich auch anders. Arbeit ist nicht gleich Arbeit, besonders in der Depression. Ich kenne viele Depressive, die eine bestimmte Arbeit gerade brauchen. Und besonders die Arbeit mit (eigenen) Tieren ist eine Heilsame.
    Ich sehe es auch so, dass die TE mit Tierheimbesuchen anfangen sollte. Einfach um ein Gefühl zu bekommen und sich ein bisschen Erfahrung anzueignen. Vielleicht auch um ihren vierbeinigen Freund zu finden. Aber das sehe ich nicht als Ersatz fürs eigene Tier. Wäre ja so, als riete ich jemandem bei Kinderwunsch Erzieher zu werden ;)

    Ich verstehe dich. Zum Thema Hunde kann ich dir (noch) nicht viel sagen, weil wir selber gerade in der Anschaffungsphase sind, aber ich weiß, wie das mit den Depressionen ist. Vor 10 Jahren sah es bei mir durch ähnliche Umstände sehr schlimm aus und ich kenne das mit der Abwärtsspirale. Ich habe in der Vergangenheit einiges durchlaufen und auch Diagnosen erhalten.
    Das ganze habe ich heute im Griff, hatte es aber damals noch nicht sicher - als ich ungeplant schwanger wurde. Viele Leute haben sich Sorgen gemacht, haben sich ähnliche Gedanken gemacht, ob ich das immer so schaffen werde, wie sich hier gemacht werden. Ist ja auch nur nett gemeint gewesen, das weiß ich (und es ist auch hier gut gemeint), hat mich aber eigentlich nur verunsichert.
    Rückblickend kann man sagen, dass es das Beste war, was passieren konnte! Ich habe eine "Aufgabe" bekommen, jemanden, für den ich verantwortlich bin und eben auch ständig für raus muss. Und das wesentlich länger und intensiver, als es für einen Hund der Fall ist. Ich bin dadurch aufgetaut, selbstsicherer geworden und habe meinen Weg gefunden. Mit mit dem selben Mann heute verheiratet und habe ein (geplantes) zweites Kind. Von Heilung kann man bei vielen psychischen Störungen nie sprechen, aber es gibt Dinge, die den Heilungsverlauf bis hin zur andauernden Symptomlosigkeit extrem begünstigen. Auch laut meiner Psychologin damals, sind Hunde da sehr gern gesehen. In meinem Fall war es mein Kind, was aber natürlich nicht pauschal empfehlenswert ist. Wenns "nach hinten losgeht" stehst du mit Hund deutlich besser da, als mit Kind. Dennoch ist es ähnlich mit der Sache, für jemanden verantwortlich zu sein, jemanden zu lieben und für ihn über sich hinaus zu wachsen. Ich glaube du schaffst das und sicherlich unterstützen dich deine Eltern auch :smile:


    P.S.: "Immer" gute Laune wird es auch mit Hund nicht geben - aber man kommt eindeutig besser mit Tiefpunkten klar, weil man schlichtweg keine Zeit mehr hat, lange rumzugrübeln.

    Also harren wir mit dem Zaun mal der Dinge, die da kommen :D Bei dem Aussie meines Mannes reichte dieser Zaun auch, aber ich wollte lieber nochmal nachfragen, da er damals trotzdem überlegte, den eventuell zu erhöhen. Vielleicht nur das Gartentor erhöhen, die Hecke ist dort eh 2m und es geht ein Weg da lang. Mal schauen. Mit Haus ist man eh immer am rumfrickeln.


    Zum Thema Listi und Vermittlung an Kinder: Das kann dir egal bei welchem Hund passieren. Wie oft lese ich "Kinder erst ab 8/12/14..." oder eben garnicht. Das ist dann kein Thema mehr, ganz klar. Aber gerade wenn es heißt "Kinder toll", dann sehe ich da erstmal kein Problem ;-)

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    Also jetzt mal ehrlich. Die Sozialkontakte der Kinder? Nein, dafür habe ich kein Verständnis bei der Wahl der Rasse meines Hundes. Ich sperre meine Kinder doch nicht zuhause ein! Sie gehen in den Kindergarten, zur Schule, nachmittags können sie doch auch bei eben diesen Freunden spielen, die ängstlich sind. Das war bei uns früher auch so, und da muss noch nicht mal ein Hund vorhanden sein. Es gab immer jemanden der keine anderen zu sich mitnehmen konnte oder durfte, so what? Als Kind ist man eh flexibel, spielt man halt draußen oder woanders. Also, irgendwo muss man auch mal eine Grenze ziehen, die armen Sokas haben es doch so schon schwer genug, mal ein Zuhause zu finden. Unverschuldet. Also wenn jemand schon so eine optimale Situation hat, dann muss man jetzt nicht alles aus dem Hut zaubern, um davon abzubringen. Hätte der Hund Baustellen die das Leben in einer Familie mit Kindern ausschließen, wäre das etwas anderes. Aber so? Ich fände es super, wenn diese Hündin eine Chance bekäme und würde mich garantiert nicht nach der eventuellen Meinung von eventuellen anderen Eltern richten. Wo soll das enden? :muede :



    Danke :gut: Meine Kinder sind zudem auch aufgeschlossen und mitnichten auf den Mund gefallen. Meine Große ist ein unkomplizierter, fröhlicher, extrovertierter Charakter, die wird immer Kontakte haben :lol: Und ihre kleine Schwester eifert ihr nach. Stille Mäuschen, die froh sein können über ihre handvoll Freunde, sind die nicht ;) Ich behaupte, die stehen da drüber, falls einer gegen "ihren Hund" was sagt.
    Leider wird das alles aber nicht so superschnell gehen. Frieda wird mit Sicherheit vorher in gute Hände kommen. Wenn nicht, sind wir zur Stelle, ich behalte das im Auge. Ein paar Monate dauert das aber noch. Wir haben zumindest jetzt einen handfesten Plan: Wir packen einen Betrag weg, den wir glauben etwa im Monat zur Haltung zu benötigen. Nach dieser Sicherheit für meinen Mann nutzen wir das gesparte Geld zu Anschaffung. Zwischendurch besorgen wir schonmal ein paar Dinge. Und über barfen beim Hund muss ich mich auch nochmal eingehend informieren, mit unseren Katzen mach ichs ja schon.


    So. Da stellen sich mir aber immernoch die Fragen aus dem Anfangspost:
    Ist es immer nochtwendig einen megahohen Zaun zu haben (bei einem mittelgroßen Hund), oder funktioniert das bei euch auch so? Der Hund bleibt nie wirklich allein, aber wenn er draußen ist und ich ein paar Minuten drin, dann wäre ich schon beruhigt zu wissen, dass es möglich ist in die Richtung zu erziehen. Wir haben einen 1m Zaun und einen kniehohen. "Geht das"?! Wahrscheinlich blöde Frage :ugly: Und wenn ich das jetzt richtitg verstanden habe: Ich muss als blutige Anfängerin einen "Hunderführerschein" machen, egal was für ein Hund ins Haus kommt, muss ihn im Zentralregister anmelden, natürlich zur Steuer melden, eventuell eine KV und auf jeden Fall eine HV? Ein Wesenstest ist keine Pflicht für einen "normalen" Hund, gell? Und wenn doch ein SoKa mit drin ist: Ist es in Niedersachsen trotzdem wurscht oder? Unsere Kommune jedenfalls verlangt keine Extrasteuer.
    Für euch sind diese Fragen bestimmt bekloppt und ich werde später auch drüber lachen, aber ich will einfach im Bilde sein :ops: Seit mein Mann einen Hund hatte, sind auch schon 10 Jahre vergangen. Habt ihr irgendwelche Büchertipps für Anfänger? Besonders über Hundeverhalten möchte ich mich gut informiert fühlen (Beispiel: Bis zu Martin Rütter hab ich immer fast schon bestärkt, wenn ein Hund an mir hochspingt, der Gute freut sich doch sooo... und es gibt bestimmt noch einige andere Dinge, über die ich mich aufklären muss *g* ).


    Danke für die Mühe, der Yoyo wäre ja auch was - kaum zu fassen, dass er schon 3 Jahre im Tierheim ist 8O

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    Zum Thema Hund allgemein und SoKa generell: man muss sich halt entscheiden ob man möglichst konform mit "der Gesellschaft", die sich natürlich je nach Wohnort unterscheidet, leben möchte oder ob man so leben will, wie man es selbst für richtig hält. Ich bin selbst auf dem Land aufgewachsen, da hatten so gut wie alle Hunde - die Städter, die irgendwann hier in die Neubaugebiete hinzugezogen hin und keine Haustiere hatten, waren letztlich die, die als "seltsam" (jetzt mal übertrieben dargestellt) empfunden wurden :-) Übrigens waren selbst da die Kinder, die keine Haustiere kannten, sehr aufgeschlossen und die Eltern -wie hier ja schon prophezeiht- eher konsterniert. Mal ein kurzes Beispiel: in der Oberstufe (wir waren alle 17) hatte ich vor Weihnachten Besuch von Freundinnen, wir haben Weihnachtsplätzchen gebacken. Eine Freundin wurde Abends von ihrer Mutter mit dem Auto abgeholt. die Mutter klingelte bei uns, unser Hund Benny (Westie) hüpfte zur Tür, meine Mutter öffnete. die Mutter der Freundin sagte, sie wolle Sarah abholen. Meine Mutter bat sie rein, aber sie lehnte ab, sagte, sie betrete kein Haus mit Hunden, das sei unhygienisch. Meine Mutter machte ihr die Tür wieder vor der Nase zu und rief Richtung Küche "Sarah, deine Mutter ist da!" :D Man kanns nicht jedem Recht machen, manche Leute müssen dann halt draußen vor der Tür bleiben ;-)


    Sehr geil, deine Ma :lol: Ja, solche Leute kenne ich auch. Und ich kann unterschreiben, dass das "die Städter" sind. Unsere Dörfler sind gut drauf, auch die älteren.
    Ich muss sagen, wir sind generell nicht mainstream. Mein Mann hat lange Haare, ich seh wohl auch desöfteren gruftig aus und wir fahren für jeden erkennbar jedes Jahr auf 1-2 Festivals. Unser Auto (ein Caddy, auch passig für nen Hund :D ) hat die EMP Rockhand und Fledermäuse. Wir sind eh für jeden schon "anders" und damit komme ich schon immer klar.


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    Ich meine, wenn du einen Hund möchtest, der zuverlässig mit Katzen verträglich ist und keine großartigen Baustellen hat weil du Anfängerin bist, dann wäre ein Welpe -zumal du ja die Zeit hast- eigentlich ideal. Zusammen mit der Unterstützung vom Züchter und ner guten Hundeschule im Rücken ist das als Anfänger m.E.n. eigentlich super machbar.


    Hast du Recht. Hätte ich auch Lust drauf (auch wenn ich Respekt vor der kompletten Grunderziehung hab). Meine Kinder auch - aber ich weiß, wie viele treue Seelen im Tierheim/privaten Tierschutz sitzen. Und ich weiß auch, wie selbst im Tierheim immer nur die Welpen mitgenommen werden und die traurigen "alten" Wuffels, die es mehr als verdient hätten endlich in die liebenden Arme einer festen Familie zu kommen, die gucken hinterher. Ist bis jetzt noch ne Gewissenssache. Vor allem, weil es immer wieder passende Hunde geben wird, es ist nur schwierig, sie zu finden.
    Ich sträube mich auch noch ein wenig, welche aus dem Ausland zu nehmen, auch wenn sie es hier viel besser haben als dort. Nicht wegen Bedenken oder Krankheiten, sondern einfach weil in hiesigen Tierheimen schon so viele sitzen. Unser Platz "besetzt" mit nem Welpen oder Auslandshund ist wieder einer weniger für einen hiesigen Tierschutzhund. Wobei wir eher einen Auslandshund nehmen würden als einen Welpen von nem Züchter. Nichts gegen seriöse Züchter, aber wie gesagt: Es gibt so viele Hunde, "die es schon gibt".


    Ich finde es schön, dass du so aufgewachsen bist. Ich selbst habe "große" Hunde mit 11, 12 Jahren Gassi geführt (Samojede, Chow-Chow Mix, 2 Bordercollies) - aber ich würde meine Kinder, ob mit großem oder kleinem Hund, nicht einfach unbehelligt rumstromern lassen heutzutage. Lass mal was sein, das braucht doch nur ein Schnappen von Seiten des kleinen Hundes sein oder auch, dass der kleine Hund von einem großen angegriffen wird. Nee, sorry, selbst rechtlich bin ich bevor meine Kinder 14 Jahren alt sind angeschissen, wenns drauf ankommt. Ich sehe das nicht so, dass "nur" kleine Hunde was für Kinder sind. Und ich hole keinen Hund für meine Kinder, sondern als Komplettierung der gesamten Familie. Das setzt voraus dass ich bzw. mein Mann diejenigen sind, die am hebel sitzen. Weder meine, noch die Nachbarskinder. Und wir tendieren halt einfach zu mittelgroßen Hunden, weil das für uns rein geschmackstechnisch so ist.