Beiträge von podifreund

    Wir bekamen unseren Rüden im Alter von 2 Jahren frisch kastriert aus dem Tierschutz und ich kann nur sagen, er weiss das scheinbar bis heute nicht.


    Wenn ich ihn lassen würde, gäbe es mit jedem Rüden ein Kräftemessen und
    das ewige pinkeln und schnüffeln hat sich auch nicht geändert. Außerdem findet
    er läufige Hündinnen ebefalls nach wie vor interessant.


    Meine Theorie ist, dass das auch ein stückweit eingeübtes Verhalten ist, da
    hilft nur Training. Als er zu uns kam, sahen die Spaziergänge genauso aus, wie Du es beschreibst.

    Ich habe mich ja auch schon mehrfach als 'blauäugiger' Hundeanfänger geoutet, der sich einen Hund aus dem Ausland kommen lies. Trotzdem würde ich gerne noch mal kurz unsere Geschichte erzählen. Auf der Homepage der Orga waren fast alle Hunde durchweg positiv beschrieben (Hundeverträglich, menschbezogen usw.) die gängigen Schlagworte, die sich auch genauso auf der Homepage der russischen Tierschutzorga finden.


    Bekommen haben wir einen schwerkranken Hund (Ehrlichiose, Blutanämie, schwerer Unfall mit noch unverheilten Brüchen und einem Hüftschaden aus einem älteren Vorfall), der absolut hundeunverträglich war.


    Auf Nachfragen bei der Orga hat man von alle dem angeblich nichts wissen können und wir haben auch keine finanzielle Hilfe für die aufwendigen Behandlungen bekommen. Die haben einfach nicht mehr zurückgerufen. Beim ersten Telefonat
    hätten wir allerdings den Hund noch zurückgeben können, was wir natürlich nicht wollten und wo ich auch nicht wissen möchte, wo er dann heute wäre.


    Klar ist das unsere eigene Schuld, man hätte sich auch einen Hund aus Deutschland
    holen können aber zumindest unsere Tierheime hier importieren ihre Hunde ja auch fleißig aus Rumänien, Russland, Spanien und Gott weiß woher noch. Offensichtlich gibt es in Deutschland nicht mehr sehr viele Hunde die im Tierheim
    abgegeben werden. Das haben wir dann bei der Suche nach unserem Zweithund festgestellt.


    Was ich sagen möchte, man weiß nie an welche Orga man gerät, es gibt so viele und die treten alle ziemlich gleich auf im Internet. Ich kenne nämlich inzwischen auch den Gegenentwurf, eine andere Orga, für die ich auch selbst vor Ort tätig bin und die beschreiben ihre Hunde immer genau so, wie sie auch sind. Jagdleidenschaften, Unverträglichkeiten und Krankheiten werden ganz offen erklärt.

    @cathaaina, so wie Du das schreibst, hast Du also Deinen Hund in 10 Minuten leinenführig bekommen?


    Ich trainiere beide Hunde nach der Philosophie der Hundeteamschule (seit 3 Monaten mit Pausen) und kann nur sagen, bei dem einen Hund (sie ist auch sehr leicht zu beeindrucken) war das tatsächlich in wenigen Tagen verinnerlicht. Leinenführigkeit, Freifolge, Freilauf alles super. Es gibt aber auch die anderen Typen, ein vor selbstbewustsein strotzender Rüde, der außerdem auch ein passionierter Jäger ist und obwohl genau gleich trainiert wurde sind wir mit ihm noch lange nicht am Ziel. Wenn die Umweltreize zu groß sind, ist er oft nicht mehr zu sprechen.


    Ich möchte nur davor warnen, dass der Eindruck entsteht, das sei der heilige Grahl.


    Trotzdem bin ich überzeugt, dass es nur so funktionieren kann (körperliche Einschränkung), Mit 'stehen bleiben' mit Leckerchen etc. erreiche ich bei ihm absolut nichts.


    @AlexMITSam, es gibt DVD's, die große Freiheit und jetzt auch eine Neue. Außerdem
    kann man natürlich Seminare buchen oder auch Einzelstunden. Hier im Forum
    war auch kürzlich jemand bei einer Einzelstunde der Hundeteamschule.

    Zum Schluss noch eine Frage: arbeitet ihr bei Hundebegegnungen mit einem Abbruchsignal? Wenn ja; wie schaut das aus und wie habt ihr es zuverlässig eingeführt und trainiert?

    Wir habe auch alles versucht. Zügig am anderen Hund vorbei gehen, Blockieren,
    Wasserspritzen usw. usw. Jeder neue Trainer hatte eine neue Idee und im Endefekt haben sie alle aufgegeben und viel Geld gekostet. Das hat Jako alles immer noch mehr in Rage versetzt und bei ihm heißt das, 1 m hoch in der Luft rumpringen, immer von rechts nach links, bellen, knurren, keifen. Wenn er es erst mal geschafft hat sich da reinzusteigern, komme ich nicht mehr vom Fleck, weil ich nicht die Kraft habe ihn da wegzuziehen. Würde er an den Hund herankommen, beisst er sofort zu.


    Zwei Maßnahmen haben sehr zur Verbesserung der Situation beigetragen. Ich habe ihm einen Kurzführer ans Geschirr gemacht. Bei überraschender Hundebegegnung greife ich da rein. Sollte er wirklich abgehen, habe ich ihn sofort im Griff und kann weitergehen, da der Hebel kleiner ist, als an 1,5 m Leine. Glücklicherweise brauche ich das aber nur noch selten.


    Abbrechen kann ich das fast gar nicht, wenn er sich schon mal reingesteigert hat. Deswegen muss ich ihn vorher erwischen.


    Wir haben es folgendermaßen trainiert: ich habe ihn zu Hause auf ein Geräusch konditioniert, (Zungeschnalzen). Im Prinzip wie mit einem Clicker, nur wollte ich das nicht, weil ich mich kenne, irgendwann vergesse ich dann den Clicker mitzunehmen.


    Dann habe ich immer - erst mal auf große Entfernung - wenn wir einen Hund
    gesehen haben das Geräusch gemacht und Leckerchen gegeben. Dabei muss er absitzen. So haben wir uns immer angenähert. Inzwischen läuft es so, Hund kommt, wir gehen etwas an die Seite, Geräusch, Sitz und wenn der Hund vorbei ist Leckerchen aber auch nicht mehr immer. Verbales Loben reicht auch.


    Es gibt natürlich 2 Erzfeinde, da kann ich machen was ich will, die möchte er töten, weil es da eben auch schon Beißvorfälle gab. Da lebe ich eben damit, dass er sich dann noch aufregt. Für mich ist das schon eine 90%ige Verbesserung,
    zu dem Spiessrutenlauf von Früher.


    Ist bestimmt nicht jedermanns Allheilmittel aber für uns richtig.

    Wir haben auch erwachsene Hunde aus dem Tierschutz. Jako wurde uns damals als Pflegestelle zugeteilt, auf dem Foto hat er mir gar nicht so gefallen. Hier war es tatsächlich so, dass er aus dem Transporter kam, auf mich zuging, hochsprang und ganz vorsichtig die Pfoten an meine Schultern legte. Ein Blick wie ein kleines Schäfchen, um mich war es geschen. Habe sofort zu meinem Mann gesagt, der wird nicht mehr hergegeben.


    Er ist mein Seelenhund und kostet uns wirklich jede Menge Nerven mit all seinen Baustellen!!! Aber seit dem bin ich der Meinung, dass es schon diese Liebe auf den ersten Blick gibt.


    Lissy haben wir im Tierheim geholt und haben Jako aussuchen lassen. Wir haben nur darauf geachtet das es sich um ein 'vermeindlich' ruhigeres Temprament handelt und uns der Hund nicht irgendwie komplett unsympatisch ist. Trotzdem wollte mein Mann so gar nicht, er wollte eigentlich gar keinen 2. Hund und wie das so ist, sie liebt ihn abgöttisch und er sie inzwischen auch. Die kleine Zaubermaus hat ihn komplett um den Finger gewickelt. Da bin ich auch nicht eifersüchtig.

    Das mit den Trainern ist wirklich nicht so einfach! Unsere Trainerin, zu der wir gegangeng sind, als es mit Filou und seiner Angst schlimmer wurde, ist sicherlich nicht schlecht, aber eben eher für "problemlose" Hunde, sie hat uns viele nützliche Tipps gegeben für den Alltag und die Grunderziehung, aber was Filous Angst angeht, haben ihre Vorschläge eher nix genutzt, das hab ich mich selber nach und nach eingelesen und auf Filou abgestimmt, und das alles mit Erfolg. Daher will ich nicht zu ihr gehen, wegen dem AJT, ich werd mich mal umhören, ob es jemanden in der Nähe gibt, der passen könnte.

    Ich kann Dir das so gut nachfühlen. Wir haben zwei Podenco-Mixe, die in Ihrem früheren Leben sicherlich jede Menge Jagderfolge hatten. Bei der Hündin sind wir - aufgrund von Impulskontrollübungen, Grundgehorsamstraining etc. inzwischen soweit, dass ich sagen würde, ich kann sie vom Hasen abrufen. Der Rüde allerdings ist - sobald es in Feld und Wald geht - auf einem anderen Stern. Nicht
    mehr zu sprechen. Er ist ständig am Suchen und Scannen. Wir haben mit ihm exakt genauso gearbeitet wie mit der Hündin und das sogar 2 Jahre länger und es zeigt wenig Erfolg. Wir haben auch
    Hundeschule, Maintrailing, Antijagttraining etc. hinter uns und ja es ist ein bisschen besser geworden aber ich befürchte das bekommt man nie wirklich in den Griff.


    Beim Anti-Jagdtraining wurde mit einer Hasenzugmaschine gearbeitet und es ging darum ihn vom 'rennenden' Hasen abzurufen. Der hat sofort geblickt, dass das kein echter Hase ist und
    ist dem Teil erst gar nicht nachgerannt sondern rechts abgebogen in den Wald um sich was 'Echtes' zu suchen. Das Fazit des 2 Tage Seminar war, das kann man nicht viel machen. Super!


    Bei uns gibt es zum Glück eine große Wiese, wo ich den Hasen vermutlich lange vor ihm sehen würde. Dort leinen wir ihn ab und der Rückruf klappt auch super. In wilreichem Gebiet versuchen
    wir das momentan nicht mehr.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Trainersuche!

    Also Jako bellt wie bekloppt, damit auch jeder in der Straße weiß, dass wir gerade Gassi sind und einen Hund getroffen haben ;)


    Er würde, wenn er sich losreissen könnte auf jeden Fall auch zubeißen. Das ist leider schon mal passiert. Deswegen bin ich auch besonders vorsichtig und reagiere
    fast hysterisch wenn die Leute ihre freilaufenden Tut-Nixe nicht zurückrufen, denn er wird auf jeden Fall reinbeißen und dann sind wir wieder die Idioten.


    Das mit dem Umlenken habe ich Gestern Just for Fun auch mal probiert und sein Lieblingsspieli eingesteckt. Ich wollte ja nur mal wissen, was stärker ist, der fremde Hund oder das Spielzeug.


    Das Spiele war stärker, allerdings haben wir auch keinen Erzfeind getroffen sondern einen netten Welpen.


    Aber so war es bei uns schon auch:

    Sobald er die hat, springt er aufgeregt rum und will erstmal pöbeln, besinnt sich dann aber meistens und lässt sich von mir unter weiterer Bestärkung weiterdomptieren. (Von "ruhig vorbeigehen" sind wir meilenweit entfernt, aber für mich ist das "irgendwie vorbeigehen" schon ein Quantensprung).

    Werde das aber nicht weiterverfolgen, da wir ja üben ruhig durch die Grünanlage zu gehen und wenn er das Spielzeug sieht, dreht er komplett hoch.

    Jako ist ziemlich hundeunverträglich. Wenn freilaufende Hunde auf uns
    zukommen spielt sich immer der gleiche Dialog ab:


    Rufen Sie bitte Ihren Hund zurück, meiner ist unverträglich
    ..... ach was, meiner macht nichts, der verträgt sich mit Jedem!
    Meiner aber nicht, er wird beißen!
    dann entweder: ....... das wird meiner dann schon merken
    oder: .... na da müssen Sie aber mal was machen


    Der bisher schärfste Dialog in der Beziehung:


    Wir treffen einen Hund jeweils an der Leine. Ich versuche mit Jako
    in die andere Richtung davon zu gehen.
    Die HH rennt hinter mir her und ruft, 'halt, halt wir wollen doch Hundekontakte'
    Ich: wir aber nicht, er ist nicht verträglich
    HH: aber der ist doch noch jung, das ist doch ein junger Schäferhund
    Ich: nein, er ist 5 und ein spanischer Straßenkreuzer
    HH: aber es ist doch ein Mädchen
    Ich: nein, er ist ein Rüde
    HH: aber ich sehe es doch, es ist ein Mädchen
    Ich: der ist kastriert (an der Stelle habe ich mich gefragt, ob ich da echt
    noch Antwort geben soll)


    Zwischenzeitlich dauert das Ganze zu lang und er hängt brüllend in der Leine.


    HH: Also, da müssen Sie aber was machen! Da würd ich mal in die Hundeschule
    gehen