Beiträge von podifreund

    Ich bin jetzt tatsächlich nicht vom rechtlichen Blickwinkel aus ausgegangen, sondern vom tierisch-menschlichen. Wie es rechtlich aussieht, weiß ich nicht, aber wenn ein fremder Hund seine Schnauze durch mein Tor steckt, und mein Hund ihn dann beißt, wäre ich not amused, wenn mir der Besitzer dann irgendwelche Forderungen stellen würde.

    Nein, so war es nicht, der andere Hund kam mit dem Kopf unter seinem Hoftor rausgeschossen. Wir gingen nur vorbei. Wenn man da also die Schuld suchen würde, was ich nicht tue (Jako hätte ja auch einfach ausweichen können) glaube ich schon dass es gefährlich ist, wenn ein Hund einfach unter dem Hoftor (20 cm Spalt) herausbeissen kann. Was wenn jemand einen ganz kleinen Hund hat, den könnte er theortisch schnappen und nach Drinnen ziehen.


    Das war noch ein Hinweis meiner Trainerin. Ich denke ich werde am Wochenende hinfahren und klingeln, auch wenn ich dann vielleicht blöd angemacht werde. Fühle mich dann besser.


    Ansonsten ist es bei Jako ein Riss von der Nase über die ganze rechte Lefze aber nicht so, dass ich denke da müsste man nähen. Sieht auch heute ganz gut aus.


    @Vakuole, diese Methode wäre für uns ein No go, weil Jako ja eine kaputte Schnauze hat, da würde ich niemals ein Halti draufsetzen. Wenn Du Dich dabei nicht gut fühlst, dann lass es blos.


    Es ist immer wieder erstaunlich was man bei verschiedenen Trainern so alles erzählt bekommt. Ich bin auch kein Freund von Hundeschulen, die sich auf eine Methode festlegen. Das passt nicht für jeden Hund und es muss dann doch auch flexible Alternativen geben.


    Logisch ist sie verspannt und gestresst, wenn beim Seminar so viele fremde Hunde um sie herum sind. Die Diagnose hätte ich auch stellen können.


    Ich kenne LA-KO-KO nicht aber sollte es nicht das Ziel sein, dass mir mein Hund durch einen Parcour folgt und auf mich achtet ohne dass ich irgendein Hilfsmittel verwende? Das wäre das was ich unter 'Führung' verstehen würde.


    Aber ich möchte nichts kritisieren, womit ich mich nicht beschäftigt habe.

    Wir haben auch 2 Jahre getrailt und Jako war echt gut. Er war beim Start auch immer endaufgeregt aber ich habe schon einigermassen Konzentration von ihm verlangt.


    Mit der Zeit hat sich das Ganze für mich aber als kontraproduktiv erwiesen. Scheinbar war es keine gute Idee einen sehr selbständigen Hund soviel entscheiden zu lassen.


    Ausserhalb des Trailens wurde er immer verrückter (jagdmäßig) und zog dann an der Schleppleine als müsste er einen Wagen ziehen. Das hat mir schliesslich einen Tennisarm eingebracht.


    Jedenfalls läuft bei uns alles super seit wir nicht mehr trailen und nur noch in die normalen Gruppenstunden gehen. Das frischt wöchentlich den Grundgehorsam auf und es läuft.


    Aber ich bedaure es oft, denn es hat ihm halt so viel Spass gemacht und mir hat seine Begeisterung und sein Arbeitswille gefallen.

    @Vakuole, das klingt ja alles richtig spannend. Magst Du noch ein bisschen genauer erzählen welche Diagnose bei dem Seminar für Deine Hündin gestellt wurde?


    Ich mach auch häufig Seminare und extra bei unterschiedlichen Hundetrainern. Allerdings habe ich da auch schon die abenteuerlichsten Sachen zu meinen Hunden gehört.



    ja ich weiss, das ist echt ein Thema bei uns, was ich aktuell auch angehen muss.
    Mir helfen da halt auch eher positive Hunderfahrungen mit Trainer um dann das Vertrauen in die Situation und in den Hund zu bekommen, als einer der die ganze Zeit rumkriedelt ohne klare Anweisung zu geben, da werd ich nur noch unsicherer.

    Mir hat die Trainerin anfangs auch eine Menge Sicherheit gegeben. Allerdings hat sich Jako dann irgendwann in ihrer Gegenwart vorbildlich benommen und alle Hunde ignoriert. Waren wir allein, lief er wieder zur Höchstform auf. Nach meiner Erfahrung helfen wirklich nur positive Hundekontakte, damit man selbst von der Panik wegkommt, dass bei jedem Hund gleich die Hölle losbricht.


    Da heisst nicht, dass das nicht heute auch nochmal passiert aber es bringt mich längst nicht mehr groß aus der Fassung.


    Aber Gestern ist mir wieder etwas Unglaubliches passiert. Ich kam mit 3 Hunden an der Leine vom Joggen im Feld und lief durch die Stadt, eine Strasse, die ich ganz selten gehe. Jako schnüffelte plötzlich ganz interessiert unter jedem Hoftor und ich habe mich noch darüber gewundert und kurz gedacht, der erwartet doch jetzt einen Hund/Katze, ich wechsle lieber die Strassenseite. Habs dann doch nicht gemacht und mich kurz links auf die Mädels konzentriert, da schiesst unter einem Hoftor ein Hundekopf heraus, ohne vorheriges Bellen o.ä. und der beisst Jako in die Schnauze. Er hat ihm die Lefze total geschreddert und es hat geblutet wie verrückt.


    Ich war so perplex, ich wusste gar nicht wie ich reagieren soll. Klingeln, die Besitzer ansprechen? Ich gehe davon aus, Jako hat den anderen Hund auch ziemlich erwischt. Bin dann halt völlig geschockt weiter und nach Hause.


    Jetzt im Nachhinein werde ich dort vielleicht doch nochmal vorbeigehen. Was ist, wenn da ein Kind vorbeigeht und der Hund macht das Gleiche?


    Was würdet ihr machen?

    Danke @Michi69 das hochheben ist bei uns wirklich für den worst-case, also, wenn entweder mehrerr hunde auf einmal kommen

    Da kannst du froh sein, dass Du sie hochheben kannst. Das würde bei mir mit einem Bandscheibenvorfall enden. Ich hatte letzte Woche genau die gleiche Situation und war mit 3 Hunden unterwegs beim Joggen. Da konnte ich Jako auch nur am Geschirr/Halsband nach Oben ziehen (auf die Hinterbeine), damit die Fusshupe ausser Reichweite des Mauls bleibt. Tat mir echt leid für Jako aber der Besi hatte an der Hand einen blöckenden Boxer und die Hupe hat 0 auf seine Rufe reagiert.


    Habe ich mich halt wieder gefragt - wir liefen gefühlt 2 km sichtbar aufeinander zu - wieso nimmt er den nicht an die Leine???? Dann rief er wieder und die Hupe dreht tatsächlich um und wäre beinah in ein Auto gerannt. Ich habe geschrien, das war mir nachher echt peinlich aber ich sah ihn schon darunter.


    Der Besi meinte dann auch noch, hätte er verdient gehabt. Das war wieder eine Begegnung wo man noch eine halbe Stunde nachher den Kopf schüttelt.


    Glücklicherweise hat so etwas offenbar keine Nachwirkungen mehr. Bei der nächsten Hundebegegnung war Jako direkt wieder normal und wir konnten unseren Bogen laufen.


    Im Urlaub musste ich aber feststellen dass es immer noch Situationen gibt, die ihn komplett überfordern. Wir waren mit Bekannten und Hunden unterwegs und es sollte an den Hundestrand gehen. Sicherheitshalber habe ich den Mauli eingepackt und das war auch gut so. Dort war so eine Dynamik mit herumtollenden Hunden und teilweise auch total testosteron gesteuerten Rüden dass er sofort komplett ausgetickt ist und nur noch um sich gebissen hat.


    Ich bin dann mit ihm ins Meer und schwimmen gegangen das hat ihn abgelenkt und auch beruhigt. Er hatte riesen Spass :-) Nachher haben wir uns ein Plätzchen hinten am Strand gesucht und uns hingesetzt. Da hat die Anspannung dann auch nachgelassen und er hat sich ausgiebig im Sand paniert.


    Hat mir aber wieder gezeigt, dass inzwischen Vieles aber noch nicht Alles machbar ist.

    @Vakuole, das Training klingt super und Eure Fortschritte lesen sich richtig gut. So ungefähr hat das bei uns ja auch große Verbesserungen gebracht, indem wir Jako immer wieder mit anderen Hunden zusammengebracht haben (unter Leitung der Hundetrainerin).


    Mejin: die ist aber süß, würde auch meinen, dass da etwas 'Windiges' mitgemacht hat. Die Läufigkeit ist bestimmt ein Faktor. Unsere Welpin war vor Kurzem zum ersten Mal läufig, kannte das ja nicht, weil unsere Hunde bisher immer kastriert zu uns kamen. Es war als hätten wir einen anderen Hund. Jetzt ist sie wieder normal und eine Portion Humor hilft auf alle Fälle bei unseren verhaltensoriginellen Mitbewohnern ;-)


    Am Freitag waren es ja 35 Grad und wir wollten aber unbedingt joggen. Also haben wir Jako lieber mit meinem Mann zum Spaziergang geschickt, weil er ja nicht richtig Luft bekommt und Hitze ganz schlecht verträgt. Wir haben die beiden Mädels mitgenommen und sind in den Wald. Auf unserer Jogging Strecke sind uns 5 Hunde begegnet die an der Leine pöbelten, wie die Verrückten und die Besitzer hatten wirklich alle Hände voll zu tun. Hätte nicht gedacht, dass das Problem doch so verbreitet ist. Wenn ich Jako dabei habe, würde ich ja immer versuchen großräumig auszuweichen und bekomme selten mit, was die anderen Hunde so machen. Wir sind also wirklich nicht allein mit unseren Problemen und ich habe es sehr genossen mit den Mädels einfach an den anderen Hunden vorbei zu laufen, voller Mitgefühl für die Halter.

    @Vakuole, wie genau arbeitet Ihr denn mit der Trainerin an den Hundebegegnungen?


    Gestern Abend habe ich mich supergeärgert, obwohl ich da eigentlich drüber stehen sollte. Wir sind nach dem Joggen in den Biergarten. Der war natürlich rappelvoll und es waren jede Menge Hunde da. Ich konnte Jako aber super durch die Tischreihen führen, er war zwar angespannt, hat die Hunde sehr wohl registriert aber nicht gepöbelt.


    Direkt vor unserem Tisch schiesst unter dem Nachbartisch ein Jack Russel raus und tobt, fletscht und bellt. Da war es dann leider vorbei mit Jakos Fassung und er stieg ein. Konnte ihn aber relativ zügig unter unseren Tisch ins Platz verfrachten und er war ruhig.


    Da ging nebenan eine Diskussion von selbsernannten Hundetrainern los, wie falsch ich doch mit dem Hund umgehen würde und dass das Problem durch falsches Training von einer unerfahrenen Halterin verursacht wäre, das wäre ja typisch, die Leute, die sich halt mal nen Schäferhund holen müssen und keine Ahnung haben usw. usw. Wohlgmerkt brüllte der Jacky immer noch und Jako lag längst still aber sich haben sich natürlich auf den großen Hund konzentriert.


    Normalerweise sollte mich das nicht kratzen. Vor 2 Jahren hätte ich den Biergarten sofort verlassen, wenn dort ein Hund gewesen wäre bzw. haben wir solche Orte generell gemieden, es waren einsame Spaziergänge und ich fand er hat das echt gut gemacht aber es hat mich halt doch geärgert.

    @Michi69, sowas kenne ich auch gut. Unser Weibstück merkt auch sofort, wenn ich alle Hände voll mit dem pöbelnden Jako zu tun habe und feuert die Situation noch an. Da heisst es dann wirklich nur, irgendwie da weg kommen, beruhigt bekomme ich dann Niemanden mehr so schnell.


    Wir hatten auch wieder einen Erfolg beim Gruppentreffen. Wir liefen auf einem Weg, die Hunde Offline und im Fuß. Vor uns dann eine Gruppe mit freilaufenden Hunden beim Spielen. Einer kommt sofort auf uns zu und zwar ziemlich auf Krawall gebürstet. Da ist mir Jako kurz weggedüst und zu dem hin. Er hat ihn aber nur mal heftig angesprungen, so mit den Pfoten auf den Rücken. Dann hat der Andere noch einen Versuch gemacht und er hat ein bisschen gedroht, da konnte ich ihn sofort rausrufen.


    Anschießend musste er dann immer noch offline im Fuß direkt an dem Hund vorbei (sein Besi hatte ihn dann eingesammelt), hat er super gemacht. Allerdings wirkte da natürlich auch wieder die Hundeschulensituation. Wäre ich allein gewesen, glaube ich nicht, dass er da vorbei wäre ohne nochmal zu stänkern.


    Die Hundetrainerin meinte dann auch, wer hätte das vor 2 Jahre gedacht ;-)

    Ich würde auch meinen, dass Dein Hund Dich kontrolliert und beim Alleinbleiben sieht sie jetzt auch nicht unbedingt verängstigt aus, eher frustriert.


    Unsere beiden Spanier haben das mit dem ständigen Verfolgen anfangs gemacht und die Hündin macht es in fremder Umgebung heute noch manchmal, weil sie dann unsicher ist.


    Uns wurde aber damals geraten, das nicht zuzulassen und sie auf ihren Platz zu schicken. Das hat bestens funktioniert. Wenn wir sie jetzt auf ihren Platz schicken, wissen sie genau, jetzt haben sie Funkstille oder wir verlassen ggf. das Haus.
    Sie liegen da total entspannt.

    @Michi69, vielleicht hast Du Recht und ich sollte mich wirklich daran gewöhnen die Hunde in den Garten zu lassen. Wobei, so richtig hilft das auch nicht, wenn ich nicht in der Nähe bin, pöbelt er dann am Zaun, weil da laufen die ja alle vorbei. Wir haben zwar schon Sichtschutz usw. angebracht aber er weiss natürlich trotzdem, wer da vorbei geht.


    Sind wir in der Nähe, macht er das natürlich nicht und macht auf kleines Engelchen......


    @Mejin, wieso bist Du so sicher, dass Dein Hund unsicher ist. Aus dem was Du beschreibst kann ich das nicht unbedingt erkennen.


    Ich habe mich da auch anfangs verschätzt, bis mal die Trainerin draufgeschaut hat und meinte, der ist nicht unsicher, der ist einfach nur unverschämt.