Beiträge von podifreund

    Ich hatte neulich auch etwas echt Gruseliges. Bin spät Abends nochmal mit den Hunden zum Pipi machen in die Grünanlage (die ist direkt hinter unserem Garten).


    Dort ist es stockdunkel, weil alles voll Bäume und keine Laternen. Normalerweise haben die Hunde dann die Leuchties an und ich eine Taschenlampe in der Hand.


    An dem Abend hatte ich das irgendwie vergessen und stand so auf dem Weg und die Hunde schnüffelten neben im Gras. Auf einmal merke ich eine Hand auf meiner Schulter und habe mich schnell umgedreht, da steht ein großer Mann vor mir.


    Ich habe fast einen Herzinfakt bekommen. Der kam aber nicht dazu irgendetwas zu sagen, weil unser Rüde sofort angeschossen kam und fürchterlich geknurrt hat. Er stellte sich sofort zwischen uns. Normalerweise ist das etwas, was wir ihm gerade abgewöhnen, sich zwischen uns und Besucher zu stellen aber an dem Abend war es
    mir sehr recht!


    Der Typ ist sofort getürmt, ohne irgendetwas zu sagen. Ich bin dann aber einige Zeit Abends mit sehr gemischten Gefühlen in die Grünanlage gegangen.


    Allerdings weiß ich seit dem, dass unser Rüde mir zu Hilfe kommt, wenn es ernst wird. Das Mädel hat sich nicht blicken lassen aber sie ist auch sonst eher ängstlich.

    Als wir unseren ersten Tierschutzhund bekamen waren wir absolute Hundeanfänger
    und wir bekamen das volle Paket. Hund absolut selbständig, jagt, Leinenagressiv.


    Im Verlauf von nunmehr 3 Jahren haben wir mehrere Hundeschulen versucht mit unterschiedlichen Konzepten. Grenzen setzten mit Strafen (kein Schlagen),
    Körperliche Blockaden, positive Verstärkung, Clickern, Wattebausch werfen, alles
    dabei.


    Zurückblickend muss ich sagen, es kommt komplett auf den Hund an, welche Erziehungsmethode die richtige ist. Wenn wir unseren Rüden freundlich bitten, dann lacht er uns aus. Wird mit Leckerchen gearbeitet, nimmt er die und wendet
    sich dann direkt dem unerwünschten Verhalten zu. Er hinterfragt uns täglich mehrmals und für uns funktioniert bei ihm nur die Variante, dass es für blöd sein eine Konsequenz gibt und nein ist nein und darf auch niemals vielleicht werden.


    Unsere Hündin ist das genaue Gegenteil, sie würde vermutlich davon laufen und nie wieder kommen, wenn sie mal einen kleinen Rempler bekäme oder ich die Stimme erhebe. Sie ist so was von leicht zu beeindrucken und wenn man zu rauh mit ihr umgeht macht sie dicht. Hier geht es nur mit freundlichen Ansprachen, Leckerchen und Körpersprach, dann macht sie gerne alles was erwartet wird.


    Deswegen verstehe ich ehrlich die ganze Diskussion nicht. Meiner Meinung nach gibt es kein Patentrezept für jeden Hund.

    :lol: Ja, ich weiß das klingt echt komisch, ist aber so. Da ich nicht genau
    weiß wieweit so ein Hund denkt, möchte ich auch da nichts reininterpretieren
    aber scheinbar war's in der Tierklinik nicht so schön, wie bei uns :ka:

    Weil Jako aus Spanien kam, hat er im ersten Winter total gefrohren (er hat auch keine Unterwolle). Also haben wir ihm einen Mantel gekauft, vor dem hatte er
    aber erst Mal Angst. Dann haben wir es mit einem Hundepullover versucht, wo er mit den Vorderbeinen quasi durch die 'Ärmellöcher' muss.
    Dann ist er mit dem Pullover losgelaufen, wie ein Soldat beim Exerzieren. Er hat die Vorderpfoten angewinkelt nach oben gezogen und stelzte durch die Wohnung. Wir haben Tränen gelacht.


    Wir haben ihn dann doch an den Mantel gewöhnt, denn das mit dem Stelzen macht
    er noch immer, sobald wir ihm diesen Pullover anziehen (müssen das ab und zu
    mal Anderen vorführen :-))

    Das ist bei uns genauso. Ich denke das ist die Gruppendynamik. Beide sind passionierte Jäger und wenn wir sie gemeinsam ableinen (was wir nicht mehr tun)
    laufen sie erst völlig unbeteiligt rum, schnüffeln, wiegen uns in Sicherheit, dann
    kommt ein kleiner Blick über die Schulter von der Hündin zum Rüden und weg sin
    sie.


    Da hilft kein Rufen, Pfeiffen oder sonstwas und die gehen richtig weit weg, irgendeiner Wildspur folgend.


    Deswegen leinen wir sich auch nur noch getrennt ab, das funktioniert.

    Unsere sind auch Leinen/Schleppleinengänger, weil sie auch alles (tierische) jagen.


    Auch ich bin mit der Situation nicht so ganz zufrieden. Als Podenco-Mischlinge haben sie nunmal das Bedürfnis auch mal richtig zu flitzen. Wir machen Maintrailing, gehen 2x pro Woche Joggen und legen jede Woche 1-2 Beschäftigungstage ein.


    Wir haben eine übersichtliche große Wiese gefunden, dort leinen wir sie (getrennt von einander) dann ab und lassen sie flitzen. Wenn aber ein Hase käme, wäre es vorbei.


    Als wir sie zuletzt gemeinsam laufen ließen, ging das ja nach Hinten los (sie griffen ein Schaf an, das außerhalb der Weide stand) und dafür hab ich mir hier im Forum auch einiges anhören müssen, obwohl ich nie gedacht hätte, dass sie soweit gehen würden.


    Die ganze Zeit war der Rüde derjenige, den wir noch am ehesten vom Wild hätten abrufen können. Die Hündin ist jetzt ein Jahr bei uns und sie brauchte uns seither überhaupt nicht. Sie war ein Straßenhund in Madrid, absoluter Selbstversorger. Und die wenigen Versuche sie von der Leine zulassen endeten damit, dass sie sofort startete und weg war. Auch von den Grundgehorsamsdingen wollte sie überhaupt nichts wissen. Wir waren uns nicht sicher ob sie zu 'blond' ist oder einfach nur schlau. Nach der Sache mit dem Schaf (sie war federführend) ging es an die Leine und da war sie nun ein halbes Jahr.


    In unserem Sommerurlaub wurde sie an der Leine von einer Giftschlange gebissen und wäre fast gestorben. Sie musste 6 Tage in der dortigen Tierklinik verbringen.


    Seit dem ist der Hund wie ausgewechselt - aber wir trauen dem Frieden noch nicht.
    Plötzlich kann sie über Nacht Sitz, Platz, Bleib usw. und wir leinen sie jetzt auch ab.


    Sie läuft brav neben uns her und wenn sie auf Mäuschen geht, kann ich sie sofort wegrufen. Keine Ahnung was sie ihr in der Klinik gegeben haben :-)


    Aber nochmal, der Sache traue ich noch nicht

    Das mit der Schilddrüse hab ich auch schon so oft gehört....meine Güte, es ist ein Terrier, die reagieren halt schneller als viele andere Hunde...


    Hier läuft es so semi mi Tendenz zu ok. Letztes Wochenende war aber ne Zumutung. Wir waren mit meinen Eltern "wandern" - dachte ich. Die Wanderung führte uns erst durch einen Kurpark, wo es noch ging bzw. sogar recht gut lief. Caspar hat ein paar Mal gebellt, aber auch viele Hunde so passiert. Ich war recht stolz. Bis wir in die Altstadt kamen - enge lange Gasse mit Cafes, in denen 4 Hunde verteilt saßen. Die Gasse hat 1a als Geruchstunnel fungiert und Caspar war tilt. Der hat sich nicht mehr eingekriegt, ist auf jeden Reiz angesprungen, und hat sich die kleine Lunge aus dem Leib gebellt. Zwischendrin kamen noch andere Hunde, die zum Teil auch gekläfft haben. Wir wurden übelst beschimpft und mein Stresslevel hat die Decke durchbrochen. Geht mein Stresslevel hoch, kommt das vom Hund auch noch mal ein Stück mit, wir haben uns also so richtig schön hochgeschaukelt. Daneben meine Mutter, die die ganze Zeit sagte, wir müssten da jetzt endlich (!!!) mal was gegen machen, der Hund sei ja gemeingefährlich etc. pp. Ich war mittlerweile an dem Punkt, wo ich dem Typen, der uns beschimpft hat, gerne seinen Kaffee ins Gesicht gekippt hätte, wurde aber vom kläffenden Hund daran gehindert. (Jaja, keine adäquate Reaktion, ich weiß, ich sag nur STRESS. Vermute der Hund und ich sind uns ähnlicher, als ich das gern hätte...). Nach gefühlten 30 Minuten waren wir endlich aus dieser ***** Gasse raus, ich nassgeschwitzt, der Hund am Hecheln wie blöd. Wieder in den Kurpark, wieder alles locker....Ich bin den Minuten da echt um Jahre gealtert, da war nix mehr. Keine Ansprechbarkeit, gar nichts.


    Das einzige was mich im Nachhinein tröstet ist, dass es früher bei jeder Hundebegegnung so war und wir davon mittlerweile Lichtjahre entfernt sind. Ist ja auch gut, dass mal so vor Augen geführt zu bekommen.

    Das kann ich mir so richtig vorstellen. Zu mir hat mal ein Hundebesitzer gesagt, 'der wird sie irgendwann ernsthaft beissen und dann muss er eingeschläfert werden'. Genau wie Du es beschreibst ist es bei uns auch aus, wenn ich anfange
    gestresst zu werden. Aber wie soll man in so einer Situation ruhig bleiben?????


    Bei uns läuft es weiter ganz gut. Nur ein Ausfall und da bin ich um die Ecke gejoggt und stand vor einem Schäferhund und einem Berner Sennen, die sofort
    anfingen zu bellen. Da ist er mal wieder richtig ausgerastet. Die Streßgrünanlage läuft weiterhin ganz gut. Wobei das bei uns heißt, es wird bei Hundesichtung nicht gebrüllt. An den Hunden direkt vorbeizugehen, davon sind wir Lichtjahre entfernt. Aber wenn wir uns seitlich hinstellen und sie vorbeiziehen lassen, klappt es meistens.


    Beim Joggen kam uns am WE ein freilaufender Hund entgegen und ich rief dem
    Besitzer zu, er soll den zurückrufen. Antowort: der macht nix, ich: aber Meiner!
    Keine Reaktion vom Besitzer, also kommt der Hund heran und schnüffelt. Jako war aufgeregt aber nicht aggressiv und hat sich eigentlich sogar gefreut. Allerdings war es eine Hündin und sie kam sehr langsam an und hat dann direkt zum Spielen aufgefordert. Das war noch nie da, ich war so froh, dass es offensichtlich auch manchmal anders geht. Bisher hat er jeden Hund der ankam getackert.

    Nachdem uns vor 1/2 Jahr die Dritte Hundetrainerin gesagt hat, dass
    sie nicht mehr weiter weiss und der Hund offensichtlich etwas an der
    Schilddrüse hätte, haben wir jegliches Training gecancelt und für uns
    selbst entschieden, wir brauchen eine Pause!


    Ich bin dann mit der Einstellung in die Grünanlage, dass er sowieso pöbelt
    und mir das inzwischen auch egal ist, es kennt uns ja sowieso schon
    Jeder. Ich möchte sein Verhalten kurz beschreiben. Er sieht einen Hund
    (egal wie weit weg) stürzt nach Vorne, macht sich komplett steif und wenn
    der Hund näher kommt tobt und bellt er wie verrückt und würde den anderen
    Hund im Zweifel sofort tackern. In dem Moment, wo er vor mir ist, habe ich
    verloren, dann komme ich nicht mehr an ihn dran also war der letzte Trainings-
    ansatz ihn zu blockieren. Um ihn zu blockieren müsste ich aber min. 2 m breit
    sein.


    Bei ihm ist auch nichts mit Wattebäuschchen werfen, positive Verstärkung,
    Umlenken oder was auch immer. In dem Moment könnte man ihn mit einer
    Nadel stechen, der würde es nicht merken, was bei Wildsichtung übringens
    genauso ist.


    Warum auch immer, es ist auf einmal besser geworden. Seit einigen Wochen
    kann ich beim Joggen in einem Bogen an anderen Hunden vorbei gehen, er
    schaut zwar, ist auch angespannt geht aber weiter mit, ohne zu bellen. In der
    Grünanlage schaffen wir es bei Sichtung die Richtung zu wechseln, ohne dass
    er laut ausrastet. Außnahme: die beiden Erzfeinde. Jetzt frage ich mich natürlich warum? Irgendwie müssen unsere ganzen Erziehungsversuche doch total kontra-
    produktiv gewesen sein. Interessanterweise hat es sich auch nur bei mir
    gebessert. Der Rest der Familie berichtet nach wie vor Totalausfälle.

    Ich hatte bereits geschrieben, dass wir die Leine nicht mehr schleifen lassen. Sorry, aber warum klingt Deine Anwort für mich so, als wenn Berichte dieser Art hier nicht erwünscht werden?


    Du kannst sicher sein, dass wir uns die größten Vorwürfe machen, dass wir kurz nicht voll konzentriert waren und wir haben ein Herz für alle Tiere, auch für Schafe.


    Fahrlässigkeit: ist ein vor allem in der Rechtssprache geläufiger Fachausdruck. Gemeinsam mit dem Vorsatz beschreibt die Fahrlässigkeit die innere Einstellung des Täters gegenüber dem von ihm verwirklichten Tatbestand.


    Das möchte ich mir nicht unterstellen lassen!

    Solange sie bei uns sind haben sie natürlich noch nie ein Tier gerissen. Aber wer kann wissen, was sie in Spanien gemacht haben. Bei der Hündin bin ich relativ sicher, dass sie sich voher ihr Futter erlegt hat. Wenn sie eine Maus erwischt, dann frisst sie sie auch. Den Rüden konnte ich sofort vom Schaf abrufen, sie nicht. ,


    Zum Glück war das Schaf riesig, sonst wäre das sicher noch schlimmer ausgegangen.