Bei uns leben aktuell 5 Tierschutzhunde wovon einer ein Pflegi ist, der im November in seine neue Familie ziehen wird. Jeder von ihnen hatte seine Probleme als sie zu uns kamen. Sowohl gesundheitlicher Art als auch vom Verhalten. Unser Rüde war aggressiv, unsere Hündin zerstörte alles, der Welpe hat Hummeln im Popo, die Chi-Mix Dame hat einen sensiblen Magen und der Pflegi war/ist ein Angsthund.
Wir haben in den 4 Jahren extrem viel lernen müssen und die Nerven waren mitunter sehr strapaziert. Mein Fazit ist, wir haben sie alle hinbekommen und auf einige Dinge müssen wir eben verzichten, wie z.B. völlig unbeschwert eine Hundewiese mit unserem Rüden zu besuchen. Wir sind aber schon nah dran :-)
Die bislang größte Herausforderung war der Pflegi, der vermutlich gar nichts kannte und Angst vor allem hatte. Da wir aufgrund der Anzahl der Hunde nicht so richtig viel Zeit haben - den Pflegi haben wir notfallmäßig aufgenommen, das war nicht geplant -, blieb nichts Anderes übrig als ihn durch manche 'gruseligen' Situationen einfach duchzubringen. D.h. wir sind nicht so richtig auf seine Ängste eingegangen wie beispielsweise beim Autofahren. Reingehoben und gut, auch wenn er sich gesperrt hat. Das mussten wir genau 5x machen, dann sprang er von selbst rein.
Natürlich haben ihm mit Sicherheit auch die anderen Hunde geholfen, die ja keine Alltagsprobleme haben.
Aktuell würde ich sagen es gibt nur noch ein Problem bei Gewitter/Schüssen und vermutlich Silvester. Manche Menschen findet er auch noch komisch, das legt sich aber, wenn er ein bisschen Zeit mit ihnen verbracht hat.
Durch meine Arbeit im Tierschutz auf Fuerteventura habe ich sehr viele Tierschutzhunde kennengelernt mit teilweise unglaublichen Schicksalen und Misshandlungen. Was mich am meinsten beeindruckt ist, dass diese Hunde trotzdem meistens den Glauben an die Menschheit nicht verloren haben. Aggressionen habe ich kaum erlebt. Ich würde mir jederzeit wieder einen Hund aus dem Tierschutz holen.