Beiträge von podifreund

    Hallo Zusammen,


    unser Pflegi hat nun endlich sein neues Zuhause gefunden und zieht in der ersten Novemberwoche in die Region Aachen um.


    Die neuen Besitzer suchen nach einer kompetenten Hundeschule und haben um meine Mithilfe gebeten. Ich habe mir schon einige Internet-Auftritte angesehen, allerdings kommt für mich in den seltensten Fällen heraus, wie die Hundeschulen arbeiten.


    Deswegen wäre es super, wenn es Forumsmitglieder gäbe, die uns zum Einen eine Hundeschule nennen könnten und zum Anderen einen kurzen Abriss liefern könnten wie dort gearbeitet wird.


    Ich möchte keinesfalls eine ausufernde Diskussion über einzelne Hundeschulen und generelle Arbeitsweisen lostreten, wir haben schon eine klare Vorstellung wie die Hundeschule arbeiten sollte, aufgrund der Baustellen, die der Hund hat.


    Schonmal ein herzliches Dankeschön!

    Zur Zeit haben wir 3 Hunde. Unsere Beiden und einen Pflegi, der leider noch überhaupt nicht leinenführig o.ä. ist und sich mit seinen vollen 30 kg in die Leine schmeisst. D.h. keiner von uns schafft es mit allen 3 Hunden auf einmal spazieren zu gehen und das verändert doch alles. Wenn einer von uns berufliche Termine hat, muss der Andere notfalls 2 x los bzw. müssen wir ständig Termine finden, wo wir zusammen Zeit haben für den Spaziergang.


    Wenn der Pflegi im November in sein neues Zuhause zieht, sind wir schon ein bisschen erleichtert, auch wenn die Knutschkugel uns sehr fehlen wird.


    2 Hunde sind das Maximum.

    ich freue mich, wenn ich an Deiner Wand hängen darf :smile:


    Deine Kriterien sind meiner Meinung nach genau richtig. Ich würde mir das auf jeden Fall auch erst einmal ohne Hund anschauen. Bei uns ging es in den Gruppenstunden zunächst darum, dass die Hunde lernen andere Hunde in einem gewissen Abstand 'auszuhalten', denn das war ja für uns schon ein Problem.


    In diesem Abstand haben wir dann ganz normale Grundgehorsams-Übungen gemacht, die waren ja auch eher zweitrangig. Nach wenigen Stunden hat Jako sich dann schon prima rausholen lassen, wenn er doch mal zickig wurde und die Abstände konnten immer mehr verringert werden.


    Mit rausholen meine ich, dass ich ihn schon mal angestupst habe und es gab ein 'Lass es', wenn er wieder runter kam wurde er natürlich belohnt aber ohne Leckerchen.


    Dann ging es weiter mit direkt aneinander vorbeilaufen usw. usw. und schließlich mit kontrolliertem Freilauf, erst mit Maulkorb, solange bis ich das Gefühl hatte, das regt ihn alles nicht mehr auf. Wenn neue Hunde dazu kamen, gab's dann zur Sicherheit nochmal kurz den Maulkorb.


    Wenn jetzt neue Hunde dazu kommen, kommt er zu mir und schaut sich das erst Mal in Ruhe an, bis ich ihm sage, es ist o.k. er kann hingehen.


    Ich bin nicht so besonders gut im Erklären, hoffe das ist verständlich.

    Nein, er hat verletzt. Das kam 2x vor, ganz am Anfang, weil er uns vom Tierschutzverein als 'hundeverträglich' angepriesen wurde und wir auf so etwas nicht vorbereitet waren. (Natürlich ganz klar unser Fehler).Ich habe jeweils reingegriffen und ihn rausgeholt und konnte richtig schlimme Verletzungen verhindern. Er hat beide Male nicht nach mir gebissen, sonst wäre er vielleicht auch nicht mehr bei uns. Glücklicherweise waren die Hundehalter sehr nett und es blieb abei, dass wir die Tierarztkosten übernommen haben. Ab da lief er nur noch mit Maulkorb, wenn Hundebegegnungen zu erwarten waren, war aber immer auf Angriff gepolt und wir führten ein sehr einsames Leben mit ihm.


    Nach mittlerlweile 3 Jahren und dem Gruppentraining trägt er keinen Maulkorb mehr und ich vertraue ihm auch. Ich kann immer noch nicht sagen warum er so war.

    Also uns hat die Raufergruppe enorm weitergeholfen. Auch bei uns ging es darum, unsere Hunde davon abzuhalten, andere Hunde anzugreifen und nicht die Hunde aufeinander loszulassen. Am Anfang habe ich Jako ständig beobachten müssen und konnte auch bald erkennen, wenn es gleich losgeht. Das habe ich dann im Vorfeld abgebrochen. Er war ein Hund, der jedem anderen Hund sofort an die Kehle ging. Irgendwann gab es dann kontrollierten Freilauf. Da war ich anfangs richtig nervös und angespannt. Genau falsch. Die Trainerin hat dann eher mit mir gearbeitet. Wenn ich gemerkt habe, Jako stänkert, habe ich ihn abgerufen und er lies sich dann auch abrufen. Mit der Zeit wurde das immer weniger und inzwischen sind wir an einem Punkt, dass er - sobald er einen potenziellen Raufer - trifft, zu mir schaut und nachfragt bzw. von selbst zu mir kommt. Als das das erste Mal passierte, hätte ich heulen können.


    Kürzlich haben wir auch in der Gruppe geübt und es kam ein freilaufender Hund komplett unverschämt in Endgeschwindigkeit auf uns zu. Ich war nicht schnell genug und Jako ging ihm entgegen, die Trainerin meinte auch gleich, lass ihn, er kann das. Er hat dem Hund einfach nur seinen Kopf in die Seite gestossen und das wars. Der hat sich sofort getrollt. Früher hätte er ihn zerlegt. Ich war total happy. Deswegen kann ich gute Raufergruppen nur empfehlen. Habe richtig viel gelernt, was ich jetzt bei unserem Pflege-Labbi gut gebrauchen kann, der ein ähnliches Modell ist.

    Das Problem hatten wir am Anfang auch. Aber wir musste auch lernen, dass alles ausweichen und tüddeln nichts bringt. Also laufen wir vorbei..natürlich auf Abstand aber wir gehen einfach vorbei ohne den Menschen zu beachten. Du selbst bleibst ruhig und entspannt. Vielen passiert es, dass sie sich von der Angst des Hundes anstecken lassen und man sich dann gegenseitig hochfährt.
    Wenn man dann an der Gefahr vorbei ist (meistens sieht man dann weil der Hund auf einmal wieder locker wird) gaaanz doll loben...aber nicht solange der Hund noch angespannt ist oder mit den Leckerlies ablenken, sondern wirklich das gemeinsame Meistern der gefährlichen Situation feiern.

    Danke, das ist genau das, was ich mir auch zusammengereimt habe. Also anstecken lasse ich mich sowieso nicht, da bin ich durch unseren Pöbelotto schmerzfrei und ich denke ich muss ja Souveränität ausstrahlen, wenn der Hund es momentan eben nicht kann. Ich möchte aber auch nichts falsch machen und das Ganze verschlimmern. Man bekommt leider die verschiedensten Ratschläge. Unter Anderem das mit dem Ablenken durch Leckerchen.

    Und was kann man tun, damit die Panik vor Menschen besser wird? Ist die Idee, dass die vertrauensbildenen Massnahmen vorausgehen sollen, bevor man sich an die Stresssituationen ranwagt?


    Sorry, muss nochmal kurz vorausschicken, dass wir zur Zeit einen panischen Pflegehund haben und ich leider mit Angst-Hunden keinerlei Erfahrungen habe.


    Natürlich üben wir auf der Strasse an Menschen vorbei zu gehen und zwar in riesigem Bogen aber der Hund fühlt sich dabei sichtlich unwohl und würde am Liebsten wegrennen.